German Book Of Ornament

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flofl'mann'sche Buchdruckerei in Stuttgart.

DER

N

ORNAMENTENSCHATZ EIN

MUSTERBUCH

STILVOLLER ORNAMENTE AUS ALLEN KUNST-EPOCHEN.

80 TAFELN MIT ÜBER 1000 MEIST FARBIGEN ABBILDUNGEN

UND ERLÄUTERNDEM TEXT VON

H.

KOLB,

PROFESSOR AN DER KUNSTGEWERBESCIIULE IN STUTTGART.

STUTTGART.

JULIUS HOFFMANN. 1883.

DER

ORNAMENTENSCHATZ EIN MUSTERBUCH

STILVOLLER ORNAMENTE AUS ALLEN KUNSTEPOCHEN

85

TAFELN MIT

1200

MEIST FARBIGEN ABBILDUNGEN UND

ERLÄUTERNDEM TEXT VON

h:

dolmetsch Bauinspektor,

Vorstand der Kunstbibliothek der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel zu Stuttgart

STUTTGART VERLAG VON

JULIUS 1887

HOFFMANN

Hoffmaniische Buchdruckerei n Stuttgart.

DER

ORNAMENTENSCHATZ

-p

4-~

Vorwort M, .

it

dem zunehmenden Aufschwung

Teilnahme des grösseren Publikums

des Kunstgewerbes geht für

die.

Hand

in

Hand

kunstgewerblichen Erzeugnisse

wachsende

eine

der neuen und

Hierbei wird eine gründliche Kenntnis der verschiedenen Stilarten,

älteren Zeit.

der denselben angehörenden Ornamente,

mehr und mehr

namentlich

ein allgemeines Bedürfnis

als

em-

pfunden.

entgegenzukommen,

Letzterem

Zweck

der

ist

Sammelwerkes.

dieses

theoretische Vorschriften geben, sondern als praktischer Führer dienen,

Anschauung der chronologisch geordneten

will

durch unmittelbare

den einzelnen Völkern die Ornamentik

naturgemäss entwickelt und ausgestaltet

sich

Ein besonderes Augenmerk wurde -darauf gerichtet,

aus

dem

angehörende

Ornamententypen

hat.

unerschöpflichen Reichtum der

von früheren Jahrhunderten uns überlieferten Kunstprodukte solche hervorragende, den heitlichen Stilen

nicht

einem jeden darüber Klarheit zu ver-

Beispiele

schaffen, wie innerhalb verschiedener Zeitabschnitte bei

und besonders deren farbige Behandlung

um

Es

ein-

aneinanderzureihen, welche einerseits für

systematische Studien geeignet sind, andererseits aber auch dazu dienen, den verschiedensten

von welchen der rasch wechselnde Geschmack unserer Tage fortwährend

Kunstbeflissenen,

neue Formbildungen verlangt, eine reiche Fundgrube zu bieten, aus welcher tung eigener Kompositionen Anregung zu neuen Ideen entnehmen können. die

Sammlung

reiche

als

ein

sicherer

sie bei

Möge

Ausarbei-

sich hierbei

Führer zur Auffindung einheitlicher und schöner

Stil-

formen erweisen!

Dank

der gütigen Unterstützung

aller" derer,

welche die vorliegende Sammlung durch

uneigennützige Ueberlassung von Originalgegenständen und Originalaufhahmen bereicherten, wie

auch durch das von mir auf Reisen gesammelte Material, war

ich in der günstigen

Fülle solcher Beispiele vorführen zu können, welche bisher noch in keinem anderen öffentlicht

worden

.

sind.

Lage, eine

Werke

ver-

Bei der Benützung schon vorhandener Publikationen wurde thunlichst

der genaue Titel des Quellenwerkes angegeben,

um

diejenigen, welche sich zu weitergehenden

Spezialstudien hingezogen fühlen, auf die diesbezüglichen hochinteressanten Kunstpublikationen *

hinzuweisen.

Möge nun

das vorliegende farbenreiche

handlung sehr bedeutende Opfer gebracht

nahme

Werk, zu dessen Ausschmückung

hat, bei allen Interessenten

die Verlags-

eine wohlwollende Auf-

finden -und reichen Nutzen schaffen!

Stuttgart, im Oktober 1886.

H. Dolmetsch.

AEGYPTISCH.

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II Uli 1111 11.

MALEREI UND PLASTIK. ORNAMENTENSCHATZ,

VERLAG

v.

J,

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf.

1.

AEGYPTISCH. MALEREI

D.

'ie

und PLASTIK.

Verzierungsweise der Aegypter, des ältesten Kulturvolkes, umfafst symbolisch-bildliche Darstellungen,

meist in Verbindung mit Hieroglyphenschrift.

des Kultus und des Alltagslebens darauf zu schreiben. ihrer

Bauten bestehen

in sehr flachen, häufig

eingegraben, der Gegenstand gleich blieben.

Taf.

i

Fig.

i.

ist

Wände wurden

Säulen und

benützt,

um

eine Bilderchronik

Die bildlichen Darstellungen auf den Aufsenwänden

bemalten Reliefs, Koilanaglyphen genannt. Die Konturen sind

plastisch behandelt,

doch

Die Malereien selber sind

so, dass die

tief

höchsten Stellen mit der Wandfläche

ganzen Tönen, ohne Modellierung, mit kräftigen

in

Konturen ausgeführt und zeigen reiche harmonische Farbenzusammenstellung.

Aus der

die Lotosblume, ein Attribut der Isis

das Schilf etc. Taf.

i

Fig.

2.

Anwendung:

Pflanzen- und Tier-Welt fanden in der ägyptischen Ornamentik die häufigste

und das Symbol der erzeugenden Naturkraft,

die

Nymphäa, der Papyrus,

Ferner der Widder, der Sperber und insbesondere der Dung-Käfer,

Ein weiteres häufig angewendetes Symbol

ist



die geflügelte Sonnenscheibe.

Scarabäus



Taf. 2 Fig.

2.

Die Kapitale auf Taf. 2 zeigen ebenfalls die Anwendung obiger Pflanzenmotive und zwar Fig. des Papyrus, Fig. 4 ein Knospenkapitäl, der Schaft ein Bündel Holzstämme vorstellend, Fig.

und Fig. 6 eine Papyrusknospe.

1.

Bemalte Relieffigur von einer Säule des Tempels zu Denderah.



2 u.

3.



4



6.

Gemalte Bordüre von einem Sarkophag.



7.

Bordüre von einem Mumiengehäuse.



8.

Ornament auf einem hölzernen Sarkophag.



9.

Bordüre auf einem Mumienkasten.



10.

Teil eines Halsbandes.



11.

Malerei auf einem Sarkophag.

Fig.

u. 5.

Malereien von Mumiengehäusen.

Von einem Mumiengehäuse im

Louvre, Paris.

British

British

London.

-$mm-

London.

Museum, London. London.

Museum.

5

3

Palmblätter

Taf.

2.

AEGYPTISCH. ARCHITEKTUR

i.

und

MALEREI.

Pylon (Eingangsturm) mit figürlichen Darstellungen und Hieroglyphen.

am

Tempel zu

2.

Hauptgesims

3.

Kapital

4.

Kapital von einem

5.

Kapital von einem Portikus zu Edfu.

6.

Kapital aus Theben, 1200

7.

Mumiensargmalerei.

8 u. 9.

grossen

vom Tempel

Philä.

Tempel zu Theben.

Geschuppte Dessins.

Skulptur und Malerei.

Völlig aufgeblühten Papyrus darstellend.

zu Luxor.

v.

Louvre, Paris.

Chr.

(Knospenkapitäl.)

(Palmbaum

Stellt eine

darstellend.)

Papyrusknospe

Malereien aus Grabkammern.

«*i§it«-

vor.

Louvre,

Paris.

1200

v.

Chr.

AEGYPTISCH.

ARCHITEKTUR UND MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ,

VERLAG

•.

J,

HOFFMANN, STUTTGART.

ASSYRISCH.

MALEREI, BEMALTE SKULPTUREN, KERAMIK. ORNAMENTENSCHATZ,

VERL,

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf.

3.

ASSYRISCH. MALEREI. BEMALTE SKULPTUREN. KERAMIK.

D.

ie

Ausgrabungen am

Tigrisflusse

zu Chorsabad,

Nimrud und Kudjundshik haben

eine

grofse Anzahl

Architekturüberreste, Malereien und Skulpturen assyrischen Ursprungs ans Tageslicht gebracht, welche uns ein Bild

von der Pracht und dem üppigen Luxus der Bauten dieses Volkes geben.

Es

zeigt sich bei der

assyrischen Ornamentik wohl ägyptischer Einflufs, doch ohne dafs derselben eine originelle Selbständigkeit

abgesprochen werden kann. Neben geometrischen Formen, wie Verschlingungen, Zickzacklinien, Rosetten sind

Motive aus der Tier- und Pflanzenwelt,

es

n

Häufig finden wir den sog. heiligen Baum, Fig. Greifen

,

Löwen und

Blattes stellt

Stiere

welche u.

Zum

der Plastik und Malerei

Verkleiden

wendung, welche mit regelmäfsig wiederkehrenden

verwendet wurden.

meistens Bas-relief und bemalt, ferner geflügelte

Die geflügelte

mit Menschenantlitz.

symbolisch die Seele vor.

12,

in

der

männliche Figur

Wände

in

der Mitte

figürlichen Darstellungen oder mit ineinander greifenden

Teil eines glasierten Ziegelsteins

1.



von einem Palast zu Chorsabad.

Bemalte Bas-reliefs aus Kudjundshik.



2



5.

Gemaltes Ornament aus Nimrud.



6.

Glasierter Ziegelstein aus Chorsabad.



7

4.

unseres

fanden häufig glasierte Ziegel An-

Dessins bemalt waren.

Fig.

etc.,



10.

Gemalte Ornamente aus Nimrud.



12.

Geheiligte Bäume.

Bemalte Bas-reliefs aus Nimrud.



11



13.

Gemaltes Ornament aus Nimrud.



14.

Emaillierter Ziegelstein aus Chorsabad.

-*<*-

Taf.

4.

GRIECHISCH. ARCHITEKTUR. SKULPTUR. ORNAMENTIK.

D.

'ie

griechische Ornamentik behält

deswegen

,

anzupassen,

weil

dass

Künstler

griechischen

die

nirgends

sie

für

immer einen mustergültigen Kunstvvert und zwar hauptsächlich verstanden

es

,

Dadurch

bleibt die

Grundform

und wird durch das Ornament nur noch mehr hervorgehoben. als

ihren

Kunstproduktionen so

den konstruktiven Kern des Werkes überwuchert,

schönen Linien und Formen begleitet.

tektur-Werke sowohl,

Dekoration

die

in klarer

sondern denselben

in

Abgeschlossenheit sichtbar

Bei der Betrachtung der herrlichen Archi-

auch der einfachsten Gegenstände für den häuslichen Gebrauch, welche von

Griechen geschaffen wurden, wird

man

dies bestätigt finden; sie überraschen durch ihre

hohe Formvollendung

und hohe Schönheit den Beschauer. Fig.

i

—3

zeigen Repräsentanten der 3 Entwicklungsformen griechischer Architektur: des dorischen,

des jonischen und des korinthischen

Im dorischen in seinen

Kapital

ist

in

Stils.

ruhiger Einfachheit der

Zweck des Tragens ausgesprochen und

Formen an den strengen Sinn des dorischen Volksstammes.

Anmut, wie

sie

dem Charakter

des jonischen Volkes entspricht.

Kapitals aber zeigt sich die Prachtliebe, welche

In

Fig. 2 zeigt Leichtigkeit

erinnert

und vollendete

den üppigen Formen des korinthischen

von der reichen Handelsstadt Korinth aus über ganz

sich

Griechenland verbreitete. Fig.

4 zeigt eine jener herrlichen Jungfrauengestalten, wie

sie

an Stelle von Säulen an der Karyatiden-

verwendet wurden.

halle des Erechtheions

Fig.

1.

Dorisches Kapital von Pästum (mit aufgemalten Ornamenten).



2.

Jonisches Kapital



3.

Korinthisches Kapital



4.

Karyatide



5 u. 6.



7

— 9.

vom

vom Tempel vom

des Erechtheus auf der Akropolis zu Athen.

choragischen

Monument

Erechtheion.

Akroterien von Stelen (Grabsäulen), Paris.

Anthemienverzierungen.



10 u.ii. Greifen.



12 u. 13. Marmortischfüfse

im Nationalmuseum



15 u. 16.

im

Friesfragmente.



British

•9<s>e"^

Museum

in in

Neapel.

London.

des Lysikrates in Athen.

GRIECHISCH.

4.

ARCHITEKTUR, SKULPTUR UND ORNAMENTIK. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

GRIECHISCH.

5.

5.

VERL,

ORNAMENTENSCHATZ.

POLYCHROME ARCHITEKTUR.

: JUL HOFFMANN, STUTTGART.

Tat.

5.

GRIECHISCH. POLYCHROME ARCHITEKTUR.

T

a f.

5

dieselben

zeigt eine

Anzahl Ueberreste polychromer

konventionellen Formen, wie wir sie bei

Taf. 6 folgenden Vasenverzierungen finden.

rungen

etc.)

Es

gilt

heute

als sicher,

(vielfarbiger) Architekturteile.

dem

plastischen

Es sind im allgemeinen

Ornamente und ebenso bei den auf

(Mäander, Herzblätter, Eierstäbe, Palmetten, Anthemienverzie-

dass die Architektur meistens farbig behandelt war

gehaltenen plastischen Ornamente mussten wohl polychromiert werden,

um

;

die oft ganz flach

auf mitunter sehr grosse Ent-

fernungen noch zu wirken.

i.

Polychromierte Sima (Rinnleiste) mit Löwenkopf aus Selinunt.



2.

Akroterie



3



7.

Ornament von einem Anten-Kapitäl vom Theseustempel.



8.

Ornament von einem Tempel



9.

Fries



10.

Sima-Ornament vom Parthenon.



11.

Ornament.



12 u. 13.



14.

Kaffettenverzierung.



15.

Metopenfeld aus gebranntem Thon, zu Pallazolle gefunden.



16.

Kaffettenfüllung aus den Propyläen.

Fig.



6.

vom Tempel

der Nike Apteros.

Bemalte Gesimse von den Propyläen.

vom

Jupitertempel

in

Athen.

in Selinunt.

Aegina.

In Pallazolle gefunden.

Mäander.

London.

~-^^^£^-"f^-

Athen.

Taf.

6.

GRIECHISCH. KERAMIK. D,

'ie

Griechen waren

die Herstellung billiger

es,

welche die Töpferei zu einer freien Kunst emporhoben. Während

Aegypten

von Thongefässen, welche allerdings nur dem gewöhnlichen Bedürfnisse dienten, oder

Töpfer hochangesehen, so dass man ihnen Medaillen schlug und Denkmäler

Aus der Hand geformte Gefässe mit Die Einführung der Töpferscheibe

fällt

ein

von Knechten, einer verachteten Kaste, besorgt wurde, waren

Ersatz für kostbare Geräte waren,

die griechischen

in

sind bei den Griechen sehr selten.

plastischen Dekorationen

in die vorgeschichtliche Zeit

errichtete.

und wird schon von Homer erwähnt.

Beweise dieser Fabrikationsart haben sich auch im Schutte des alten Mykenä gefunden.

Die ältesten griechischen Vasen sind höchst einfach verziert, gelblichen)

Thongrund braune Bänder, Kreise, Quadrate

etc.

es

wurden auf hellen (weissen oder Bald kamen jedoch auch solche

aufgemalt.

mit Tierfriesen verziert vor. In

der weiteren Folge treten figürliche Darstellungen

zierungen, Wellenlinien, Herz- und Lorbeerblättern,

schematisch behandelt

Mäanderzügen

etc.

auf,

zwischen Bandver-

immer noch dunkel auf hellem

Grunde mit häufiger Anwendung von Weiss. In der Blütezeit der griechischen

und

figürlichen Darstellungen.

ausgefüllt.

Die mit

dem

Keramik wechselte

die

Farbe des Grundes und der ornamentalen

Das Orangegelbe der Thonmasse wurde ausgespart, der Hintergrund schwarz

Pinsel gezeichneten Figuren zeigen grosse Sicherheit

und edle Feinheit.

Fig. 10.

Es folgte nun eine polychrome Periode, welche wohl der Verfall der griechischen Töpferei genannt

werden muss.

Es wurden

die

Farben

in

grösseren Massen benützt,



9.

namentlich Hellgelb,

Goldgelb, Blau,

Violett und selbst Gold.

Fig.

Fig.

ro.

F 'g-

Ir

i

Amphora, Gefäss

32

-

für Öl,

Wein

etc.



1.

,,

2.

Hydria, Gefäss



3.

Urne, Aschengefäss.



4.

Oenochoen, Weinkanne, Giessgefäss.



5.

Kylix, Trinkschale.



6.

Deinos, Krater, Mischgefäss.

,,

7.

Lekythos, Gefäss für Salböl.



8.

Kantharos, zweihenklige Trinkschale.



9.

Rhyton, Trinkgefäss.

Weibliche Figur auf einer



Griechische Vasenformen:

zum Wassertragen.

Amphora im National-Museum

Ornamente auf Vasen

in

in

Neapel.

den Museen von Neapel, Rom, München, Paris und London.

GRIECHISCH.

6.

.Y/.

KERAMIK ORNAMENTENSCHATZ

VERLAG

»'.

J,

HOFFMANN

.

STUTTGART.

RÖMISCH.

h:

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W&H._ZgrÄ3t

ARCHITEKTUR, SKULPTUR UND ORNAMENTIK. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART,

Tat

7.

ROMISCH. ARCHITEKTUR. SKULPTUR. ORNAMENTIK. Di

Römer

ie

zeigen in

Kunstwerken infolge des Mangels an originalem künstlerischen Genie eine

ihren

entschiedene Abhängigkeit

von der etruskischen

Doch

insbesondere aber der griechischen Kunst.

,

trat

hier an Stelle der klassischen Formenreinheit eine häufig übertriebene dekorative Behandlung.

Dem

Römer

Sinne der

deren Kapital mitunter, wie erhielt;

dagegen

ist

Form

die

thischen und jonischen.

— Eine

für Pracht

B.

und Glanz entsprach noch am meisten die korinthische Ordnung,

beim Pantheon

Rom,

Fig.

i,

des sog. Komposita-Kapitals, Fig.

3,

z.

in

eine sehr fein eine

empfundene Ausbildung

mechanische Mischung des korin-

Fülle anderer korinthisier ender Kapitale, welche wir dann in der Renaissance-

periode wiederfinden, mit Delphinen, geflügelten Pferden

an Stelle der Voluten, zeugen von der über-

etc.

sprudelnden Phantasie ihrer Erfinder. Bei den Ornamenten sind oft die einzelnen Blätterformen so streng

Ursprung schwer zu erkennen

Am

ist.

häufigsten

scheint jedoch mit seinen abgerundeten Spitzen

Aufserdem

griechischen Kunst.

Epheu

,

faltung,

Aloe

,

Winde

Ähre

,

,

findet

Mohn

u.

kam

dafs deren natürlicher

das Akanthusblatt zur Verwendung;

und volleren Formen

man noch

stilisiert,

viel

dasfelbe er-

weniger fein und zart

als

in der

Eichenblätter, Lorbeer, Pinienzapfen, Weinlaub, Palme,

dergl. in regelmäfsiger

Abwechslung und

freier

schwungvoller Ent-

belebt durch eine reiche Fülle von Blumen, Früchten und figürlichen Ausschmückungen.

Fig.

1.

Korinthisches Kapital

vom Pantheon

in

Rom.

,,

2.

Kandelaberknauf aus dem vatikanischen Museum.



3.

Komposita-Kapital von einem Tempel der Juno



4.

Bruchstück eines Frieses, nischen



5 u. 7.

,.

6.

,.

,.

Museum

Rosetten aus

zu

in der Villa des

in

Rom.

Hadrian zu Tivoli gefunden,

Rom.

dem

Vatikanischen Museum.

Bruchstück eines Frieses aus Rom.

8 u. 11.

Säulenbasen aus spätrömischer

9U.

Gesimsglieder von den Ruinen der Kaiserpaläste auf

10.

(Fig. 3 u. 8

Zeit.

II nach Piranesi, die übrigen nach photographischen

dem

Palatin.

Aufnahmen.)

jetzt

im Latera-

Taf.

8.

ROMISCH. MOSAIK-FUSSBODEN.

D.

Mosaik hat

"ie

ihre

Heimat wahrscheinlich im Orient.

Technik bei den Griechen und wurde wie so viele

stellten,

in

schliefslich

der Mehrzahl der Fälle wohl

Stillleben,

Nachahmungen

bildeten gewöhnlich verschiedenfarbige Steine

mosaikboden, Fig. 2 und

3,

ist

die

Form

Menschen- und Göttergestalten,

ja vollständige

mehr vorhandener

griechischer Bilder.

und namentlich Marmor

(selten Glaspasten).

nicht

Zeit schon

5

Fufsböden Verwendung,

im Sinken

1

und 4



10.

Beim

Fig.

13,

mit

sie liefern

dem Streben nach

aber damit zugleich den Beweis

Faun

2 u.

3.

Plattenmosaikmuster im Palatinischen



4U.

5.

Mosaikböden aus der Jagdvilla ZU Fliessem bei Trier

,

dafs der

Geschmack

in

Pompeji



8,

9

Mosaikböden aus Pompeji

u. 10.

jener

(nach Niccolini).

Museum

zu

Rom

(aufgenommen von H. Dolmetsch).

(nach Schmidt, Baudenkmale der römischen

Periode in Trier und seiner Umgebung, 1843). U. 7.

Wänden

begriffen war.



6

Dar-

reliefartigem Aussehen, fanden später

Mosaikfries im Hause des



Platten-

figürlichen

Derartige Mosaiken wurden auch auf

1.

Fig.

— Das Material

.

Motive, wie das auf Tafel vielfach bei

Gemälde,

der Platten eine sehr mannigfaltige, während bei der eigentlichen

aneinander gereiht wurden, Fig.

und Gewölben, angebracht.

diese

geometrische Muster durch

allein

Mosaik kleine Steinchen auf einer Betonunterlage zu interessanten Teppichmustern oder stellungen

erhielt

von den Römern zur höchsten Vollendung gebracht. Letztere

Pompeji ausgegrabene Fufsböden zeigen, nicht

Mosaik her; sondern auch Blumen, Tiere, in

Bedeutende Vervollkommnung

Desgl. von den

(aufgen.

Thermen des

von H. Dolmetsch).

Caracalla zu

*—

Rom

(aufgen.

von H. Dolmetsch).

RÖMISCH.

8.

MOSAIK-FUSSBODEN. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

POMPEJANISCH.

WANDMALEREI UND BEMALTE npu»MCNTi:w<;rusT7

9.

BASRELIEFS. VFRI

.

v.

Jlll

.

HflFFMANN

.

STIITTfiART.

Taf.

9.

POMPEJANISCH. WANDMALEREI D.

ie

in

Pompeji, Herculanum, Stabiä und auch

dienenden Wandbemalungen können uns

denn in

mit

es sind wahrscheinlich

zum

BEMALTE BASRELIEFS.

und

ein

Rom

in

aufgefundenen, zunächst nur dekorativen Zwecken

Bild der verloren

gegangenen griechischen Malerei geben

grofsen Teil Reproduktionen von

Werken

griechischer Meister,

Weise ausgeführt und vom prachtliebenden römischen Geiste beherrscht.

freier

bewunderungswürdigem

wöhnlich

al fresco

Architekturstückeh

Der Sockel hat

und kecker Meisterschaft sind

In heiteren Farben

von blofsen Handwerkern ge-

sie

aufgetragen.

Wände

Die

Stilgefühl



wenn auch

in

der durchweg fensterlosen Gemächer in Pompeji sind bedeckt mit leicht aufgebauten



eine ideale Erweiterung der

Grund

der Regel schwarzen

Räume;

sie sind in

Sockel, Mittel- und

mit einfachen Ornament-

Oberwand

geteilt.

oder Linienverzierungen

,

die

Mittelwand erhält auf tiefrotem, grünem, blauem oder gelbem Grunde zwischen zierlichen Einfassungs-

ornamenten

Wand Wände

ist

,

eine Belebung durch eine oder mehrere Figuren

,

meist weifs, mit zierlichen bunten Scenerien belebt.

beginnen

mit gelben Sockeln

Landschaften

Es finden

gefesselt

s.

w.

— Der

obere Teil der

sich jedoch auch Gelasse, deren

und mit schwarzen Friesen endigen.

Arabesken wird das Auge noch besonders

Neben den überaus reichen

durch die mit grofser Naturtreue dargestellten Guir-

landen, Früchte, Masken, Kandelaber, Tiere, aufgehängten Waffen beliebt

u.

u. dgl.

— Von

Pflanzen waren besonders

Epheu und Weinreben, auch Lorbeer, Myrte, Cypresse, Ölbaum und Palme. Die

Wände

häufig gewölbte

oben immer

erhielten

Decke

ansetzte, die

selten auch mit farbigem Stuck,

Fig.

geschmückt war.

eine Victoria darstellend, aus Pompeji.

2 u.

3.

Kandelaber, ebendaher, im

»

4

5.

Bordüre aus Pompeji.



6.



7

,,

,.

n

u.

Fries ebendaselbst

— 12.

— 20. (Fig.

(aufgen.

Museum

zu Neapel.

von H. Dolmetsch).

Bordüren aus Herculanum und Pompeji.

Sockelbemalungen aus Pompeji.

13 u. 14. iq

Stuckgesims (Fig. 15—20), auf welchem die

dann auf lichtem Grund mit graziösen, bunten Linienornamenten, nicht

Wandgemälde,

1.

ein kleines bemaltes

In Stuck ausgeführte I



5

u.

7

— 14

und bemalte Gesimse, ebendaselbst

aus den beiden grofsen

•***

Werken von Zahn

u.

Niccolini.)

(aufgen. von H. Dolmetsch).

Taf. 10.

POMPEJANISCH. BRONCEN. D.

as

National-Museum zu Neapel, sowie die Sammlungen

einen reichen Einblick

in

in

Florenz und andern Orten Italiens geben

Kunst und Industrie im Altertum.

die kleinere

Mit hoher Bewunderung

erfüllt

uns an den Bronce-Gegenständen, und seien es auch nur solche des gewöhnlichsten täglichen Gebrauchs, ihre

fein

abgewogene edle Gestaltung, welche

praktische Verwendbarkeit derselben in keiner Weise

die

beeinträchtigt.

Kandelaber, Lampen, Lampenständerchen, meist geräte,

an denen die

schwungvolle Bildung des

Henkel eine grofse Vollendung diese Dinge sonst heifsen

auch

in

dem

fast

erreicht;

Gar

des Halses,

,

Vasen, Koch-, Efs- und Trink-

namentlich aber der Handhaben und

Ruhebetten, Kohlenbecken, Theatermasken, Rüstungen und wie

mögen: aus ihnen

allen

weht der

frische

Hauch

griechischer Schönheit,

die sich

durchgängig vorhandenen weisen Mafshalten nicht verbirgt.

Die Bronce-Statuetten sind gesetzt.

Profils,

Dreifufsform

in

dürfen wegen

viele

der Regel aus mehreren

in

echt künstlerischen

ihrer

besonders gegossenen Stücken zusammen-

,

Form

zu

den besten Schöpfungen der alten

Welt gezählt werden.

Fig.

I.

Brunnenfigur.

Trunkener Faun.

Eine der

in

Pompeji (1880) gefundenen Broncefiguren,

welche zu den vorzüglichsten Arbeiten dieser Art gehört. ,,

2 u.

3.

Zwei Lampen

Grofse Kandelaber,

(lucerna), in

im Museum zu Neapel.

Sammlung

der

des Louvre in Paris.



4

u.

5.

n

6

u.

8.



7.

Seitenansicht des Knaufs



9.

Kandelaberknauf,



10.

Zweiarmiger kleiner Kandelaber mit Faunfigur,



11.

Bisellium, Ehrensitz für Magistratspersonen, mit schöner Profilierung,



12 u.

13.

Dreifüfse aus Herculanum



14

15.

Kleine Masken, Dekorationsbruchstücke, in Neapel.

u.



im Museum zu Neapel.



in

vom Kandelaber

Nr. 6 vergröfsert.

Neapel.

,

in

Neapel.

im Museum zu Neapel.

(Aus den beiden Werken von Overbeck und Niccolini entnommen.)

H--K-

im Louvre zu

Paris.

POMPEJANISCH. 10.

T^^s^r I-Kolb

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

BRONCEN.

v.

J,

HOFFMANN, STUTTGART,

CHINESISCH. n.

rDolmetsch

ORNAMENTENSCHATZ. VERLAG

MALEREI.

».

J.

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 11.

CHINESISCH. MALEREI.

Di

'ie

Chinesen haben

kommenheit

der dekorativen Kunst schon

sehr frühe einen ziemlich hohen Grad von Voll-

Aber auf dem damaligen Standpunkt

erreicht.

hunderten hat

in

sind sie auch verblieben,

Höchst beachtenswert sind aber der Regel von Bordüren

kehrt.

Fig. 9,

handelten

Formen

umrahmt

Weise

,

Art,

Fig.

teils

sie

selber

kommen

Gegenstände

sind.

geometrische Muster,

stilisiert,

teils

mit

bald

peinlicher

Alle diese Verzierungen bedecken die Vasen entweder

was häufiger der Fall

,

bald

ist,

auf ihnen in willkürlicher Verteilung

noch belebt durch Menschen- und Tierfiguren.

sind in erster Linie die Blätter

alter

4 zeigen sodann einige der wenigen konventionell be-

mit graziöser Leichtigkeit

Verwendung.

oder aber sind

ausgestreut, bisweilen

zu dekorativen

Nachahmungen

Bemalungen von Porzellangefäfsen. Die Ränder derselben sind

Auf den Flächen

aller

Sorgfalt der Natur nachgebildet, zur

,

unter welchen besonders der Mäander in vielen Variationen wieder-

,

solcher Bordüren.

Blumen, Früchte und Pflanzen

regellos

ihre

und der obere Teil von

ii

10,

in fortlaufender

seit vielen Jahr-

Ornamentierungssystem keinen Fortschritt zu verzeichnen, ganz abgesehen davon, dafs ihre

ihr

neueren Produkte nur, und zwar häufig auf Täuschung berechnete

in

und

Von

der heimischen Flora

und Blüten des Theestrauches, sodann Rosen, Kamelien, Melonen

u.

s.

w.

Zwecken benützt worden.

Einen prächtigen Eindruck verleiht endlich dem Ganzen der eigenartige,

bis jetzt unerreichte

des chinesischen Porzellanschmelzes, dessen Weifs nicht wie bei unserer Darstellung rein Weifs

ist,

Glanz

sondern

stets ins Grünliche spielt.

Fig.

1



5

u.

sington Bei Figur

1

9



13

Bordüren, Fig, 6

Museum

4,

6

Entnommen

fortlaufende Muster von bemalten meist im South

befindlichen Chinagefäfsen.

bemerkt man

Die bei den Fig.

—8

u.

aus

in

Komposition und Charakter persische Anklänge.

10 angewendete gelbe Farbe

dem Werke

:

ist

an den Originalgegenständen Gold.

„Examples of Chinese Ornament by

~s>&-H-?^

Owen

Jones."

Ken-

Taf. 12.

CHINESISCH. MALEREI, WEBEREI, STICKEREI

V_y harakteristisch

für die chinesische Malerei ist die

deren Absonderlichkeit jedoch bei in

den Hintergrund

dem

und

ZELLENSCHMELZ.

schon angeführte phantastische Mischung der Muster,

grofsen Reichtum und der glücklichen Zusammenstellung der Farben

Namentlich sind sehr beliebt: schwarze, weifse, blaue, rote und goldene Konturen;

tritt.

dadurch hebt sich die Zeichnung von Alles bisher Gesagte

in

gilt

dem

hellen oder dunklen

Grunde schöner und entschiedener

ab.

vollem Umfange auch von den seidenen Geweben und Stickereien.

die Verarbeitung der Seide in China schon lange vor Christi

Geburt eine hohe Stufe erreicht hat,

ist

Dafs all-

gemein bekannt, weniger dagegen wohl, dafs die bei der Weberei und Stickerei vorkommenden Goldfäden höchst wahrscheinlich aus mit vergoldetem Papier oder Kautschukstoff umwickelten Seidenfäden bestehen.

Einen hohen Ruf haben sich auch noch die mit sog. Zellenschmelz (email cloisonne) geschmückten

Vasen und Platten erworben. scheiden, jedenfalls

Nachdem werden

seine

ist

Wo

derselbe erfunden wurde, läfst sich bis jetzt nicht mit Sicherheit ent-

Anwendung

bei den Chinesen eine sehr alte.

beabsichtigte Zeichnung auf

die

dem

mit Schmelz

— Die Technik

färbtem Schmelz



Auch

10 zeigt in dieser

Fig.

(vergl. Fig. 6)

:

aus

Anschauung der Mensch

und dieser im Ofen aufgeschmolzen. hier kehren dieselben

Motive wie

Weise ausgeführt das so

dem unvollkommenen Zustand

oft

in

variierte

eines

Nach dem Erkalten wird der Malerei

u.

s.

chinesische Reichssymbol,

2.

Gemalte Bordüre von einem Chinagefäfs.

,.

3.

Malerei von einem hölzernen Kästchen.

,,

...

,.

6.

7,

8 u. 9.

10 12

u.



11.

13.

den Ur-

einst entwickelt.

,.

u.

die ganze

Drachen hat sich nämlich nach chinesischer

Konventionelle Darstellungen von Früchten und Blumen auf Porzellan gemalt.

5

Teile eines Behanges von einem Himmelbett, gestickt in Seide

und Gold (15. Jahrhundert).

Muster von gewobenen Zeugen. Teile einer kupfernen altchinesischen

Vase

in

Zellenschmelz ausgeführt.

Ornamente an Vasen, Schalen und Räuchergefäfsen

Au; den Werken

ist,

w. wieder.

i.

4,

\

Drähte von Gold oder

Fig.

«

folgende

dadurch entstehenden Zellen (cloisons) werden dann mit entsprechend ge-

email) angefüllt

Oberfläche glatt poliert.

drachen

die

;

ist

zu bedeckenden Metallgrund angegeben

die einzelnen Felder derselben durch dünne, auf der Metallplatte aufgelötete

Kupferlegierung begrenzt

selbst

:

..Examples of Chinese Ornament by ,.Les arts decoratifs par

..Kunst

Owen

in

Zellenschmelz ausgeführt.

Jones."

Ed. Lievre."

und Gewerbe vom bayr. Gewerbemuseum zu Nürnberg 1875."

CHINESISCH.

12.

hOoi/ui

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

MALEREI. WEBEREI. STICKEREI

l.'ND

ZELLENSCHMELZ.

.

J.

HOFFMANN,

STUTTGA'r-

T .

JAPANESISCH.

13.

wsMmm

22. 23.

20. 2L.

Isl s

a b*x<«« d v/zBrm a mtem a ^y^saag^tei o vorm d ^rl-ss

^^5S^^g^^^

HDoWtsch

4.0. 41.

45.46.

42.

LACK-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf. 13,

JAPANESISCH. LACKMALEREI. Ueber das Verhältnis chinesischer und japanesischer Kunst

Oeit

langer

Zeit

haben von japanesischen Kunstprodukten

durchaus gerechtfertigten Ruf sich erworben.

dastehende technische Vollendung

Denn gerade

— das Ergebnis

vergl.

Text zu Tafel

14.

die

Lackwaren vor allem einen hohen und

bei

ihnen zeigt sich eine für uns unerreicht

einer durch Jahrhunderte sich hinziehenden

der einzelnen Familien von Generation auf Generation vererbten Arbeitstradition. der Stände und Zünfte in Japan und China

diese

ist

und innerhalb

Der Abgeschlossenheit

mehr und mehr wachsende Vervollkommnung

der

in

Herstellung ihrer kunstgewerblichen Gegenstände zuzuschreiben.

Während sie bei

Ornamente bei chinesischen Lackwaren meist

die

naturalistische

Motive aufweisen

den japanesischen häufig mehr geometrischer Art oder reine Linienkombinationen.

,

sind

Vielfach zeigt sich

jedoch hier wie auf andern Gebieten die auch schon bei den Chinesen berührte Abneigung gegen systematische

Anordnung der Ornamente. Der

(Vergl. Fig.

der Lackmalerei

Stil

Herstellungsverfahren.

ist

1



11,

8,

12,

14,

20 und 21, 22 und 23; Tafel

bis heute derselbe geblieben,

Die Unterlage, die

je

nach

dem Zweck

mit

sollen.

um

Bei

so

mehr Lackanstrichen bedeckt,

den kostbarsten

nehmenden Manipulationen

kommen

sind

so

die

je feiner

bisweilen

aus Holz, einer Anzahl Papierlagen, Papiereine glatte

Gegenstände sich

20 Lackschichten

Oberfläche erhalten hat, schliefslich präsentieren

aufeinander.

Die hiebei vorzu-

Zur Dekorierung wird

ausserordentlich langwierig und zeitraubend.

Perlmutter und Elfenbein eingelegt; das gewöhnlichste

10.)

ebenso wie das ungemein komplizierte

mache oder Bastgeflecht besteht, das durch Verstreichen mit Harz wird

14, Fig.

oft

aber die Vergoldung in der Art, dafs entweder

ist

das Ornament mit jeder neuen Lage Lack neu in Gold gemalt wird (daher ein reliefartiges Aussehen) oder so,

dafs

die

obere Lage des transparenten Lackes durchschimmert.

einmalige Vergoldung durch die

Der Lack kommt

als

fertiges

Naturprodukt (Baumsaft)

in

gelber, brauner

Letztere färbt sich an der Luft in kurzer Zeit tiefschwarz.

Fig.

1



50.

Motive für Lackarbeiten.

Entnommen

aus

:

„Keramic

art of

Japan by Audsley-Bowes.'

und hellgelber Qualität



vor.

Taf. 14.

JAPANESISCH. WEBEREI, MALEREI

R

,s

ist

ZELLENSCHMELZ.

und

und japanesischer Kunst

nicht wohl möglich, für die Produkte chinesischer

Merkmale anzugeben; denn

herrschte

alter Zeit

seit

sicher

unterscheidende

zwischen beiden Ländern ein reger Handelsverkehr

und Austausch der jeweiligen Errungenschaften und Fortschritte auf kunstgewerblichem Gebiete

Folge dieses wechselseitigen Lehrens und Lernens war bei beiden Völkern eine Gleichmäfsigkeit

was

ihre

Geschmacksbildung

als

auch was ihre verschiedenen Techniken anbelangt.

und die

,

Dafs letztere

,

sowohl

in diesen

zwei Ländern zu hoher Vollkommenheit gelangten, haben wir bereits gehört; aber gerade diese äusserste Steigerung des technischen Vermögens hat in China und Japan eine Beschränkung des geistigen Elements, eine Unterdrückung des

nur teilweise

Gesagte zu

gilt,

nehmen



frei hielt.

so

Wenn

nun

für die japanesische

doch zu bemerken, dafs

hier

ist

künstlerischen Bewustseins

individuellen

freier

Kunst im allgemeinen

alles bei Tafel

neuerer Zeit wieder einen

bei

ist

Technik auf den Gegenständen durch

von der Glasur Beachtenswert

befreit

n

und 12

Aufschwung ,

feinere

worden

sind.

Das sonstige Verfahren

dafs

,

nie

fertig

gebrachten

schmelzbaren Glasflufs befestigt, nachdem die betreffenden

leicht

die Thatsache

ist

frischen

sich Japan

den Japanesen die Anwendung des Zellenschmelzes auf

Die Metalldrähte werden bei dieser von den Europäern noch

Porzellangefäfsen.

dem

hervortretenden Individualismus auszeichnete.

Neu gegenüber den Chinesen

Stellen

gehabt, von

von jeher durch eine etwas geregeltere Ornamentation

scheint, wie sie sich überhaupt

Beobachtung der Natur und

sie in

zur Folge

,

obwohl

für

ist

wie das bei Tafel 12 erwähnte.

Verarbeitung des Porzellans die Chinesen die

Lehrmeister der Japanesen waren, letztere doch bald sich den Ruf erwarben, dafs ihre Produkte nicht nur hinsichtlich

der Güte und Feinheit

Chinesen weit hinter sich lassen. Platten

und Vasen,

,

Es

sondern vielfach auch wegen ihrer gewaltigen Gröfse diejenigen der gilt

das nicht allein von bemalten, sondern insbesondere von Kolossal-

die mit Zellenschmelz auf ihrer

ganzen Oberfläche bedeckt durch

ihr tiefes gesättigtes

Kolorit eine wunderbare Pracht und Harmonie zur Schau tragen.

Fig. „

1



7.

8 u. 9. 10.



Bordüren und Muster von seidenen Stoffen. Malereien von einer alten Porzellan-Vase.

Bemalung von

einer alten becherförmigen Vase.



1.1

u. 12.

Bordüren von 2 Fayence- Vasen.



13

— 19.

Ornamente von Entnommen

aus

:

emaillierten

„Keramic

art

Vasen

(16,

17

und 19 sind modern).

of Japan by Audsley-Bowes."

JAPANESISCH.

HMmetsch.

15

16

14.

<7.

WEBEREI, MALEREI UND ZELLENSCHMELZ. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL HOFFMANN

,

STUTTGART.

INDISCH

HDolrnetsch

ORNAMENTENSCHATZ. VERL.

METALLARBEITEN.

«•

JUL,

HOFFMANN. STUTTGART,

Taf. 15.

INDISCH.

METALLARBEITEN. Vergl. auch Text zu Tafel 16.

Di

Anfertigung von verzierten Waffen und Metallgeräten bildete von jeher einen wichtigen Zweig des

ie

Kunstgewerbes

indischen

,

und

es

erregt

der feine Geschmack

,

verbunden mit der gröfsten Pracht der

Dekoration, unser gerechtes Erstaunen.

Besondere Berücksichtigung haben auf unserer Tafel die Tauschierarbeiten erfahren. auf Stahl, Eisen oder Zinnlegierung ausgeführt.

Schwefel

In letzterem Falle

ist

die

Dieselben sind

Zeichnung durch Einwirkung von

tiefem Schwarz herausgehoben.

in

Die tauschierten oder damaszierten Ornamente sind von Silber- und Goldfolie hergestellt, welche

Hämmern

durch Druck oder

dem

das Ganze mit

i.

Zinngefäfs mit tauschierten Ornamenten.



2.

Streitaxt mit geätzten Verzierungen.



3.

Streitaxt mit Tauschierarbeit.



4.

Schild aus Rhinozeroshaut mit Metall ausgelegt und beschlagen.

8.

Verzierungen von tauschierten Huhkas (Wasserpfeifen).



9.

Getriebene Bauchverzierung an einer vergoldeten Kupferkanne.



10.

Bauchverzierung von einer getriebenen Kupferkanne.



11.

Verzierung von einer tauschierten Zinnvase.



12.

Tauschierarbeit auf Stahl an einer Dolchscheide.



13.

Halsverzierung an einem tauschierten Zinnbecher.



14.

Von einem

getriebenen Kupferteller.



15.

Von einem

getriebenen Zinnteller.

Fig. 2, 9,

5



10,

—8

12

und



15

11

1,

5



3,

entnommen



4, aus

worauf dann

Polierstahl geglättet wird.

Fig.



B

auf den zuvor leicht gravierten Metallgrund befestigt werden,

aufgenommen nach Original-Gegenständen aus dem Kgl. Landesgewerbemuseum

aufgenommen nach Original-Gegenständen

in

Händen

des Hrn. Fabrikanten Paul Stotz in Stuttgart.

aus: Bedford, the treasury of ornamental art.

Waring, masterpieces of industrial

art

and sculpture

zu Stuttgart.

at the international exhibition

1862.

Taf. 16.

INDISCH. GEFLECHTE

STICKEREI, WEBEREI, J_>in Land

üpppiger Vegetation, reich an Naturprodukten

voll

Fundgruben

Art, mit unerschöpflichen

aller

und Steine, hat Indien seinen Charakter übersprudelnder Fülle und den phantastischen Geist

edler Metalle

Bewohner

seiner

LACKMALEREI.

und

in

den Werken der Kunst nicht verleugnet.

Trotz der

Zivilisation hat aber ein gewisser Konservatismus, der seit beinahe

hohen

alten verhältnismäfsig

einem Jahrtausend auf sociale und

giöse Verhältnisse und Einrichtungen sich erstreckte, selbstverständlich

reli-

auch für Kunstbestrebungen seine

unausbleiblichen Folgen gehabt, namentlich im Hinblick auf die kastenartig abgeschlossenen Einzelgewerbe.

Erst in unserem Jahrhundert können wir bei der indischen Kunst thatsächliche Neuerungen konstatieren.

Wenig

konventionell,

fliefsend,

hat die indische Ornamentik

Die Flächendekoration, die ihren Charakter

schaft mit der persischen.

einen

leicht

-

verschwenderischen Reichtum von

geradezu

sich

am

ehesten einige Verwandt-

solche nie verliert, weist meist

als

wiederholenden Motiven

auf,

deren

grofsartige

Farbenpracht jedoch das Auge des Beschauers nicht aufregt, sondern eine wohlthuende Ruhe für dasselbe Die Konturen der jede Modellierung vermeidenden Zeichnung sind gewöhnlich auf hellem

hervorbringt.

Grunde

Farben

in tieferen

das übrige Dessin und auf dunklem Grunde in hellen gehalten.

als

fand der Inder, wie leicht erklärlich, hauptsächlich in seiner heimischen Flora. vertreten durch Lotus, prächtig gezeichnete Rosen, Nelken, Granaten lich bei

Tafel 15 Fig.

Die

und auch

15; Tafel 17 Fig. 23, 28

9,

die

und

hochentwickelte Weberei

einst

ist

stets konventionell

doch noch lange behalten mit Baumwollteppiche

und

(Fig. 8

infolge

wolfeiler Ersatz

Ihren alten Weltruf werden

,

im Sinken

Zartheit

deren gestreifte Zeichnung sich

etwas weniger vollendet, unterscheiden sich von denselben in





dem



Auch

die

geflochtenen

Bordüren von Seidenstickereien. Flächenmuster in Seide gestickt. Baumwollteppiche. Matte aus Binsengeflecht. Einfassungsmuster von Shawls aus Kaschmir. Gemalte Lackarbeit.



8 u. 9.

„ „

Entnommen

6.

10.

nu.

12. 13.

16.

Jahrhundert.

aus den Werken:

Wyatt, the industrial arts of the nineteenth Century, 1851. "Waring, masterpieces of industrial art

and sculpture

Bedfort, the treasury of ornamental art.

Lievre, les arts decoratifs ä toutes les epoques.

at the international exhibition

1862.

Matten

10).

wesentlichen Punkt,

Gestickter Teppich aus

„ „

dem

Bunte

Stoffe vortrefflich anpasst, erfreuen

in

der Technik

dafs

Gold oder polychrom aufgetragenen Ornamente zu schützen.

dem

begriffen

und ihren herrlichen Farben.

1.

7.

und

aber die berühmten Shawls von Kaschmir

Die indischen Lackarbeiten, im Vergleich mit den chinesischen und japanesischen

2

u

ruhigen Harmonie die allzu grellen

verdienen hinsichtlich ihrer Farbe und Zeichnung unsere volle Beachtung (Fig.

Fig.

erster Linie

behandelten Palmzweige (Fig.

der Wollteppiche einer grofsen Verbreitung.

eigentlich nur dazu dient, die in

in

und am häufigsten, nament-

der englischen Konkurrenz

ihrer unerreichten Feinheit, 9),

w.,

s.

ist

29).

moderne Seidenstickerei hat auf Kosten der früheren

Anilinfarben vielfach angewendet.

sich als

dem

neueren Produkten, begegnen wir

u.

Diese

Seine Motive

der

Lack

INDISCH.

16.

i^Mbi KdOl SEEi

hflIfl Qu

r^pjg^r^ST'•Ä^f

fflofmetsch.

6.

10.

STICKEREI, WEBEREI, GEFLECHTE ORNAMENTENSCHATZ.

UND LACKMALEREI. VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

INDISCH

28.

7.

K)olm

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

METALLARBEITEN.

STICKEREI,

WEBEREI UND MALEREI.

>.

i,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf.

IT.

INDISCH. MET ALL ARBEITEN,

JN^unstreiche Verwendung, namentlich champleve;.

Auf dem

WEBEREI

STICKEREI,

bei

Goldschmiedearbeiten,

fand

der

sog.

MALEREI

Grubenschmelz (email

Metall wurden die für Emaillierung bestimmten Teile durch den Grabstichel vertieft

und zur Abgrenzung der einzelnen Felder schmale Ränder stehen gelassen. fast

und

Das weitere Verfahren

ist

das gleiche, wie beim Zellenschmelz. -— Als prächtiger Vertreter jener Technik darf der in Fig. 4

dargestellte

Ankus 'Lenk- und Zuchtinstrument der Elephantentreiber

;

gelten.

Manuskriptmalereien, die persischen Einflufs nicht verkennen lassen, treffen wir

Dokumenten und Handschriften

bei alten königlichen Edikten,

Fig. „

2 u.

5

.,



3.

Ohrgehänge und Knopf

9.

Ankus

in

,

und poetischen

ziseliertem Eisen.

emailliert

in

Gold getrieben und

ziseliert.

und mit Juwelen besetzt.

Verzierungen von emaillierten Waffen. Staatssonnenschirm mit reicher Goldstickerei.

13.

Gestickte Fächer.



14.

Fufsbekleidung, Goldgewebe mit Seiden- und Perlstickerei.



15.

Gestickte Tischdecke.



16.

Bordüre von einer Satteldecke.



17.

Stickerei auf



18.

Bordüre von einem gestickten Samtteppich.

..



11

19



— 22.

schwarzem Zeug.

Blumen von Seidenstickereien.



23.

Gewobener Shawl.



24.

Bordüre von einem gewobenen

_

25U.26.



27.

Lackmalerei.



28.

Teil eines Buchdeckels in Lackmalerei.



29U. 30.

Werken:

Indien häufig

Inhalts.

10.



aus den

Ankus

4.

..

Entnommen

1.

religiösen

in

Stoff.

Muster von Seiden- und Goldgeweben.

Manuskriptmalereien.

„Wyatt, the industrial arts of the nineteenth Century 1851."

„Waring, masterpieces of

industrial art

and sculpture

„Man's Garments, the textile manufactures of India." „Bedford, the treasury of ornamental „Raciuet, le costume historique."

£».Bf«4-

art."

at the international exhibition

1862.

Taf. 18.

PERSISCH. ARCHITEKTUR. E.an

von der märchenhaften

Bild

Pracht des

Moscheen Persiens geben uns noch heute Monumentalbauten. in

alten

zahlreichen,

die

von den glänzenden Palästen und

Kalifenreiches,

wenn auch mehr oder weniger

zerfallenen

Die frühere Hauptstadt Ispahan zeigt namentlich noch an einer Reihe von Beispielen,

welch reicher Weise die Perser das Aussehen ihrer Bauten durch Anwendung buntfarbiger oder bemalter

glasierter

förmig

Thonplättchen zu gestalten wufsten. Fig.

(vgl.

i)

fast alle Teile jener

Mit solchen sind

Gebäude bedeckt.

(Fig.

i,

6,

7,

Dieser durchweg angewandte reiche farbige mit der sonstigen mohammedanischen

11) auf,

als

bei den

konventionell behandelt,

Schmuck

Arabern und Mauren, und sodann

Wände, kurz

ist

für die persische Architektur

ist

im Vergleich

wie auch die besondere Art ihrer

,

in

ihren geometrischen Verzierungen

das vegetabilische Ornament,

wenn auch

doch noch ziemlich naturalistisch gehalten und bietet, entsprechend der reichen

Flora des Landes, grofse Abwechslung. verteilt, bald

der meist birn- oder zwiebei-

11.)

Diese weist einmal weit weniger reiche Kombinationen

Dekoration. (Fig.

10,

hohem Grade bezeichnend

in

alle

der Moscheen und Minarets und ihre

Kuppeln und Spitzen

gestalteten

fast

Das Rankenwerk und

die

Blumen

sind bald für sich auf die Flächen

zwischen die Linienverzierungen eingestreut.

Interessant sind

die häufig

vorkommenden durchbrochenen

steinernen Fenster - Einfassungen

welchen die durchbrochenen Stellen mit farbigem Glas ausgefüllt sind

Erwähnung verdienen

(Fig. 8

und

hier auch die sogenannten Stalaktitengewölbe (Fig.

,

15).

14

,

welche aus

kleinen

übereinander hervorragenden Wölbungen zusammengesetzt sind.

Fig. 2

,.



Moschee Mesdjid-i-Chah.

1.

Minaretoberteil von der

5.

Säulenfüfse und Kapitale.

,.

6.

Wandbordüre am Portalbau der Moschee Mesdjid-i-Chah.

,.

7.

Hohlkehlenverzierung, ebendaselbst.

8.

Durchbrochene Fenster-Einfassung aus Stein

,.

9.

Wandbordüre.

,.

iou.it.

,,

Bogenzwickel

vom Kollegium

(zu Fig.

12 gehörig).

Medresseh-Maderi-Chah-Sultan-Hussein.

,,

12.

Durchbrochener Fensterbogen von Stein (den punktierten Grund bildet buntes Glas

,.

13.

Hauptgesims

,.

14.

Stalaktitengewölbe

,.

15

— 17.

vom

Pavillon Tchehel-Soutoun.

vom

Pavillon der acht Paradiespforten.

Verschiedene Kuppelspitzen. Sämtliches aus Ispahan.

Entnommen

aus

:

„Coste,

monuments modernes de

la

Perse."

„Collinot et Beaumont, recueil de dessins etc."

bei

.

18.

PERSISCH.

iP^H

^^S'ffl^fi^^j^iS^aft^^^^^äpiff^gp^^jrift»

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s^pm* ges>.

H. Dolmestch.

ORNAMENTENSCHATZ,

^tfCaaja

ARCHITEKTUR. VERL


JUL,

HOFFMANN, STUTTGART,

PERSISCH

19.

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

H. Dolmetsch.

KERAMIK

v.

J,

HOFFMANN, STUTTGART,

Taf. 19.

PERSISCH. KERAMIK.

XZvinen

wichtigen Ausfuhrartikel

Fayencegegenstände.

persischen

Gewerbeneifses

von jeher

bildeten

In allen Ländern, die sich zur Lehre des Islam bekannten,

trifft

die

herrlichen

man noch

jetzt die

Erzeugnisse dieser schon frühe zu bedeutender Entwicklung gelangten Industrie.

Haben wir

bei Tafel 18 die blendende Bekleidung des Aeufseren der persischen Bauten mit

plättchen angeführt, so müssen wir hier besonders der geschmackvollen

welchen Tafel 19 einige Beispiele Wesentlich

ist

Thon-

farbigen Schalen gedenken,

von

giebt.

bei der Dekoration die durchaus flache Behandlung des

Ornaments und das Ueber-

wiegen der naturalistisch gehaltenen Flora.

Fig.

Entnommen

1



6

u. 7.

aus:

5.

Altpersische Fayenceteller im Musee Cluny in Paris.

Bordüren von Wandverkleidungen

in

Fayence.

Kunst und Gewerbe, herausgegeben vom bayrischen Gewerbemuseum zu Xümberg, 1879 und 1880. Prisse d' Avenues, l'art Arabe.

Fig- 3-

Nach

einer Originalaufnahme

von C. Bauer, aus der Kunstbibliothek der Kgl. Centralstelle

H-4

für

Gewerbe und Handel zu

Stuttgart.

Taf. 20.

PERSISCH. WEBEREI s<Sowohl

bei der Keramik,

und

als

sekundären und gebrochenen Farben

Grundton meist

in

glücklicher

,

MANUSKRIPTMALEREI.

zur

die

Anwendung kommen, und da

Weise zusammenstimmen, so zeichnen

und Frische des Kolorits

eine gewisse Zartheit

Weberei und Manuskriptmalerei sind

bei der

sich

sie

alle

es vorzugsweise

unter sich und mit

die

dem

jene Gegenstände durch

aus.

Diesen Umständen haben die persischen mit Blumen übersäten und durch Tiere und Vögel vielfach belebten Teppiche und die fein bemalten Koran-Manuskripte ihre grofse Verbreitung und Beliebtheit im Orient

Doch

zu verdanken.

stehen die persischen Kunsterzeugnisse wegen der Ungleichheit der Massen-

verteilung auf den Flächen den arabisch-maurischen einigermafsen nach.

Bei Fig. Fig. 3

Figur

die

i

tritt

uns die Flora

fast

durchweg

in

konventioneller Behandlung entgegen, wie auch bei

grofsen Blätter eine bei den Arabern ganz gewöhnliche Stilisierung zeigen

'vgl.

auch Taf.

19,

1).

Fig. ,.

1.

2.

Persischer Teppich.

Motive

für

16.

Jahrhundert.

Weberei aus einem

alten persischen

Ornamental Art zu London. ,.

Entnommen

3.

Manuskriptmalerei aus einem Koran.

aus: Lievre, les arts decoratifs.

Bedford, the treasury of ornamental

Owen

Tones, the

grammar

art.

of Ornament.

-s^-^Cs^-

Ornamentenbuch im Museum of

PERSISCH 20.

Dolmetsch

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

WEBEREI UND MANUSCRIPTMALEREI.

<.

J,

HOFFMANN, STUTTGART,

PERSISCH.

21.

^Dolmetsch.

M ET ALL AR B E TE N. I

ORNAMENTENSCHATZ.

VERL

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Tat

21.

PERSISCH. METALL ARBEITEN.

H

ochgeschätzt im Morgen- und Abendlande waren und sind noch heute Waffen, Rüstungen und metallene

Mit ausgezeichneter Tauschierarbeit geschmückt oder schön getrieben bieten

Gefäfse persischen Ursprungs. sie

in

Ornamenten

ihren

Abwechslung.

Daneben

darstellend, ins

Auge

die bisher

uns

fallen

(Fig.

u.

i

2

gekennzeichneten Merkmale des

noch

und Tafel

phantastischen Nachbildungen vertreten.

Fig. „

I



9

S

— 12

Fig.

1



3.



4



8.



9



12.

u.

persische

2.

18, Fig. i).

(Fig.

Helm

Schriftzüge,

i,

2 u.

Auch

persischen

Sprüche

die Tier-

oder

Stiles

Sätze

8.)

Bordüre von einer Rüstung. Verzierungen an Metallgefäfsen. Teile von Efsbestecken. aus

aus Collinot et Beaumont, recueil de dessins

dem

Kgl. Landesgewerbemuseum zu Stuttgart.

etc.

^•<>N#'§

immer neuer

religiösen

und Menschenwelt

mit dazu gehörigem Schild.

aufgenommen nach Originalgegenständen

in

ist in

Inhalts

mitunter

Taf. 22.

PERSISCH-ARABISCH. WANDVERKLEIDUNG AUS GLASIERTEM THON. B,eiliegende aus

dem XVI.

Tafel

stellt

eine

Jahrhundert dar,

der Moschee

in

des Ibrahim

welche eine Mischung

des

Aga

zu Kairo befindliche

persischen

und

arabischen

Wandbekleidung Stiles

zur

An-

schauung bringt, insofern das starke Hervortreten vegetabilischen Ornaments unmittelbar auf persischen Einflufs hinweist.

Entnommen

aus:

,.Prisse

cT Avenues,

l'art

arabe.

-'

•H-4

PERSISCH-ARABISCH.

22.

WANDVERKLEIDUNG AUS GLASIERTEM THON. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

ARABISCH

BJolmetsck

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

WEBEREI. STICKEREI UND MALEREI.

».

J.

HOFFMANN, STUTTGART,

Taf. 23.

ARABISCH. WEBEREI, STICKEREI, MALEREI. K,.aum

250 Jahre nach der Stiftung ihrer Religion durch

einen Stil ausgebildet, der, schliessend,

doch

Dekorationsstil

welchem

bei

,

hatten

die

Araber schon

zwar an persische, römische und byzantinische Vorbilder sich an-

vielfach

ein eigenartiger

als

Muhamed

Dies

dasteht.

ihre künstlerische

in

gilt

Begabung

vollkommenstem Grade namentlich von ihrem

in einer

ihrem innersten Wesen entsprechenden

Weise zum ganzen Ausdruck kommt. übersprudelnden Phantasie

masslosen,

Ihrer

wie

ebenso

ihrem poetisch

durchwehten

Charakter

konnte die einfache Nachbildung vorhandener Wesen nicht entsprechen; wir treffen daher auch verhältnismässig wenig Darstellungen von Menschen oder Tieren

Dagegen fanden

eigentlich nicht).

Ornament, das bei stand

in

gleicher

allen

Weise

Linien-Kombinationen,

Zweigen

die

angebliches Bilderverbot

arabischen Künstler ihre

volle Befriedigung

ihrer Kunstthätigkeit in umfassendster

Sie schufen

beschäftigt.

nach

(ein

Erfindern,

ihren

nämlich

in

in

des Koran existiert

einem prunkvollen

Weise verwendet Auge und Ver-

bunt wechselndem Spiel eine Menge reicher

den Arabern, Arabesken

genannt,

welche

entweder

aus

geometrisch konstruierten Figuren sich zusammensetzten oder aus streng stilisiertem Blattwerk bestanden. Bei

solchen

zeigen,

Rankenverschlingungen

,

die

in

sinnreichen Rosetten

und Sternen

ihre

schönsten Bildungen

der Grundsatz, dass jeder Schnörkel, jedes Blatt sich auf seine Wurzel,

herrscht

stamm zurückführen

lässt.

Lebhafte Farben dienen dann ganz besonders dazu

,

seinen Mutter-

das scheinbar unlösliche

Durcheinander zu entwirren und eine ruhige Harmonie über die verzierte Fläche auszubreiten. Ein specifisches Merkmal für solches arabisches Blattwerk sind die umgebogenen Blattspitzen

Die Araber scheinen auch jene sinnigen Zeichnungen, wie wir eine solche zuerst aufgebracht

zu haben;

zwei gleiche

in

(Fig. 3).

in Fig. 2, Mitte, sehen,

entgegengesetzter Richtung liegende Figuren werden durch

eine Linie gebildet.

Der obere Schrift dienen

,

wie

Teil

von Fig.

sie bei

1

kann endlich

noch

als

dem XIV.

Jahrhundert, aufbewahrt

1.

Gewobener Teppich



2.

Applikationsstickerei aus

,,

3.

Ein Teil der reich bemalten Decke der Moschee aus

:

von ornamentaler Verwendung der

den Arabern gar nicht selten war.

Fig.

Entnommen

Beispiel

aus

dem

in

der Kirche zu Nivelles.

XVIII. Jahrhundert.

Prisse d' Avennes, l'art arabe.

-&&<

el

Bordeyny zu Kairo.

Taf. 24.

ARABISCH. HOLZz,rur die

Abwehr

und

METALLVERZIERUNGEN.

des Einblicks von aussen, ohne jedoch den

auf die Strasse führenden Fensteröffnungen

Weise

gestaltete (Fig.

2

und

3).

So

zeigt uns Fig.

mit Holzgitter versehen, welche

Hauptsächlich aber konzentrierte sich die

arabischer Kunsthandwerker auf den

uns eine grosse Auswahl von bronzenen Thürbeschlägen geben. sie

selber

heraustritt.

das

Ornament

Fig. 4

ist

bilden

ein in

,

bald

derart

,

dass

das

aus

:

Bourgoin

,

Kunst

in

erfindungsreiche

zierlicher

Thätigkeit

vom

gestemmten Thüre, während Letztere sind bald so

Metall nicht

Fig.

5—15

angebracht, dass

bedeckte Holz

als

Zeichnung

Bronze ausgeführtes und auch auf vielen arabischen Münzen vorkommendes

Wappen. Entnommen

die

Schmuck der Thüren.

eine Füllung einer reich geschnitzten

1

verwehren, waren

freien Ausblick zu

les arts arabes.

Prisse d' Avenues, l'art arabe.

H^D-H-

ARABISCH.

H. Dolmetsch ORNAMENTENSCHATZ,

24.

HOLZ- UND METALL-VERZIERUNGEN. VERL.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

ARABISCH.

25.

JÖRN AM ENTENSCHATZ,

ffiolmetsch.

MANUSKRIPTMALEREI.

VERLAG

v.

J.

HOFFMANN, STUTTGART.

Tat

26.

ARABISCH-MAURISCH. ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN. \

on Bedeutung

für

ist

uns die arabische

und maurische Architektur aus dem Grunde,

von Ornamenten vollständig bedeckt sind

ihrer Teile

malung prangen. gehaltenen (Fig.

,

welche mitunter

Schmuck durch

Friese und Gesimse erhalten ihren besonderen

n

u.

12),

bald reich dekorierten Zinnen

Die Säulen, die sich

teils

an ägyptische,

teils

Fig.

13

eine

eigenartige Bildung.

Vergoldung und Be-

die bald einfach

und

glatt

an byzantinische Vorbilder anlehnten oder geradezu .

erfuhren späterhin (ungefähr

vom

So bestand dann das Kapital im wesentlichen aus einem

durch Blätter- und Rankenwerk verzierten Würfel Fig. 6

Eine besonders kunstvolle Behandlung

einzelne

— 15). —

aus griechischen oder römischen Säulenteilen zusammengesetzt wurden XII. Jahrhundert an

in herrlicher

weil

u.

Tafel 28. Fig.

namentlich bei

tritt

1).

den Gewölben und Gewölbeteilen zu

Tage, welche sich aus mehr oder weniger prunkvollen Stalaktiten zusammensetzen. Fig.

aus

Gyps

in

1

bringt eine,

auch farbig behandelte Wanddekoration zur Anschauung.

häufig

flachem Relief ausgeführt.

wandte, sogenannte arabische Feder

Fig. ,.

(vergl. Fig. io: Taf.

Wandfüllung aus der Alhambra.

2.

Verzierung

in Stein

u.

4.

,.

5

u.

6.

..

7

u.

8.

9

u.

10.

Kragsteine aus

11



15.

Zinnen aus Kairo.

aus:

über einer Thüre

,.

,.

,.

,.

Stalaktiten aus Kairo.

Ka

:

ro.

„Gouiy und Jones, Alhambra." ..Bourgoin. les arts arabes." ..Prisse

7.

d'Avennes,

l'art

arabe."

-h~4

11

in ;

der

der Alhambra.

Alhambra

Tafel 28, Fig.

in Kairo.

Säulenfufs und Kapital aus Kairo.

3

..

24. Fig. 4.

1.

..

..

Entnommen

Hier treffen wir die namentlich

Dieselbe

ist

vielfach ange2,

6.

7,

9.

10).

ARABISCH-MAURISCH.

tf^M

JlUf:.

Stil!

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26.

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H. Dolmetsch. ORNAMENTENSCHATZ.

"

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—IIII1IIMHIIBHI

MIHI

——

ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN. VERL. • JUL, HO-FMANN, STUTTGART.

ARABISCH -MAURISCH

if)olmots( h

.

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

MOSAIKARBEITEN UND GLASIRTE THONARBEITEN.

27.

/.

J.

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 27.

ARABISCH-MAURISCH. MOSAIKARBEITEN Di

ie

GLASIERTE THONARBEITEN.

und

arabischen und maurischen Mosaiken sind

bemalte, glasierte Thonplättchen gebildet.

teils

durch farbige Marmorstückchen,

Mitunter 'wie bei Fig.

5

bis

Marmorplatten eingeschnitten und die Vertiefungen durch gefärbten Cement

den Mosaiken das rein geometrische Element vor. dafs hauptsächlich die hier

auf die sonst bei ihnen

sind

die

ausgefüllt.



Hinsichtlich der auftretenden Farben

Auch

gebrochenen beliebt waren.

11

mag hingewiesen werden,

darauf

ausschliefslich gebrauchten primären

durch

teils

Zeichnungen auf

Es herrscht bei ist

zu bemerken,

dafs die

Mauren

Farben verzichteten und dagegen grün

und orange bevorzugten. Diese Mosaiken dienten sowohl zur Bedeckung des Bodens

Fig.

1,

..

2. 5

3



u.

4.

als

des unteren Teiles der

Wände.

Wandbekleidungen von glasiertem Thon aus der Alhambra.

Wandbekleidung von glasiertem Thon aus der Moschee des Cheykhoun zu Kairo. 7 u. 9

— 11.

Marmorbekleidungen mit Stuckeinlagen aus Kairo. _

8

Entnommen

aus: „Bourgoin, les Clements de

d'Avennes,

l'art

l'art

arabe."

arabe."



..Prisse



„Goury und Jones, Alhambra.'

-

#*^*f-

aus Damaskus.

Tat

28.

MAURISCH. ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN s

'panien

Palast

der

das Land,

ist

wo

Alhambra bei Granada

die

Kunst des Islam u.

(13.

14.

den Bauten der maurischen Könige, so beim

in

und schönsten Entfaltung kam.

Jahrhundert) zur reinsten

Insbesondere erreicht die mohammedanische Ornamentik bei den Mauren ihren Höhepunkt. Fig. 2 sind.

doch

Die ist

— 10

stellen Architekturteile

für die arabische

noch beizufügen

,

und Wandflächen dar, welche

in

Stuck ausgeführt und bemalt

Ornamentik bisher angeführten Kennzeichen gelten auch

dafs die erstere nicht so glücklich

mentes und auch weniger mannigfaltig

als die letztere.

in der

ist

für

die

maurischen,

Verteilung des Grundes und Orna-

Die maurischen Künstler wufsten durch kunstvolle

Durchwirkung und Verwebung des geometrischen und des arabesken Ornaments wunderbare Wirkungen zu erzielen.

Ihrer reich' begabten Phantasie konnten sie hier den

(Fig. 6, 7, 9), ja oft 3

Ornamentsysteme

gröfsten Spielraum lassen.

und

(Fig. 10) durcheinandergearbeitet,

erhöht durch Überkleidung der Bänder und Blätter mit feinen Ornamenten.

Unruhe und Verwirrung geeignet, die einzelnen

kann und doch

alle

für das

Auge

Systeme auseinanderzuhalten, so dafs jedes

zu prächtiger Harmonie sich vereinigen

verliert nie seinen

sind so 2

Reichtum wird noch

Diese Fülle bringt aber keine

hervor, sondern Zeichnung und Farbe sind in vorzüglicher Weise

Schönheiten unsere Aufmerksamkeit fesseln.

und

dieser

Es

Das Ornament

,

für sich deutlich unterschieden

werden

während bei näherer Betrachtung immer neue

immer

pflegt

als

ganz flaches Relief aufzutreten

Charakter als Flächendekoration.

Die erhöhten Bänder und Ranken sind meist vergoldet; zierungen der Blätter blau oder umgekehrt,

ist

der Grund rot,

so sind die Federver-

mitunter wechselt im Grunde rot und blau; aufser diesen 3

primären Farben findet das Weifs häufig Anwendung. Dafs auch die Schrift gar häufig

als

Sämtliche 10 Abbildungen sind aus Entnommen

aus:

Ornament

dem

Palast

diente, beweisen namentlich Fig. 6, 7 u. 10.

Alhambra

„Goury und Jones, Alhambra."

bei Granada.

MAURISCH

.

28.

IMBBHBnMHHBHBMM

HJolwelsch ORNAMENTENSCHATZ. VERL.

ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN.

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

TÜRKISCH. 2«.

IDolmeiscli

ORNAMENTENSCHATZ. VERL.

*.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN AUS GLASIERTEM THON.

Taf. 29.

TÜRKISCH. ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN AUS GLASIERTEM THON. \

on

die

Rede

einem sein

dem

seit

Länder einfach

in

welchem

in

Stil,

15.

Jahrhundert.

Vorher wurden

Moscheen umgewandelt, oder

So war auch

beauftragt.

die

des türkischen Volkes ausgedrückt hätte, kann erst

die Eigenart

sich

bei

Neubauten

Ornamentik zunächst wesentlich

persischer, teils von arabischer Dekorationsweise.

B.

z.

Auffallend

der

eroberten

mit der Ausführung

von byzantinischer, dann

beeinflufst

Vorkommen

und unbedeckt

läfst

(Fig.

5, 6).

Auch

teils

letzteren bildete sich

von dann

ihre

Grund hatte

in

Zusammenstellung



läfst

der früheren Zeit beinahe

einspringenden

20 Fig.

dem maurischen

3);

Winkels be

sodann eine gewisse

auf der Grundfläche grofse

die auf die Blätter mit verschiedener Farbe aufgemalten

Verzierungen entbehren häufig einer feineren Form, dagegen Verschlingung mehrerer Liniensysteme.

des

in Persien hat (vergl. Taf.

Dürftigkeit des Rankenwerks, das namentlich im Vergleich mit

und

christliche Künstler

Aus der Mischung der beiden

das ungemein häufige

hier zunächst

ist

Ranken, welcher seinen Ursprung

Blättern und

lebhaft

christlichen Kirchen

Ornamentik heraus.

die türkische

Stellen frei

die

liebt

auch der türkische Künstler die kunstvolle

Die Farben, welche zur Verwendung kommen, sind nicht sehr

die Pracht

immer

und Fülle arabisch -maurischer Kunst vermissen.

tiefsattes Blau,

während spätere Werke

ein

Der

Überhandnehmen

von grünem und auch hellrotem Grunde aufweisen. Dafs das persische der Völker

des

florale

Element

in verhältnismäfsiger

zum Durchbruch kommt, beweist

Islam

Fig. 8, 10, 11.

persische Kunsterzeugnisse, namentlich bemalte Thonplatten

wendung

Reinheit immer wieder bei der Ornamentik

u.

dgl.,

in

Überhaupt grofser

Fig.

1.

2.



3.

4



10

u.

5.

u.

6. 8.

11.

7 u. 9.

Aus

der Moschee des Yechil-Djami zu Brussa.

Yechil-Turbey-Grabmal des Sultans

Vom

Entnommen

Mohammed

I.

Grabmal Mourahdieh.

aus: „Parvillee, architecture et decoration turques au

•h-4

XV5

anzuführen,

dafs

Menge Eingang und Ver-

der Türkei fanden.

in

ist

siecle."

Taf. 30.

KELTISCH. MANUSKRIPTMALEREI.

u

hat sich schon sehr frühe eine eigentümliche Ornamentik ge-

nter der keltischen Bevölkerung Irlands

bildet,

Insel herrschte.

rungen

Aus

aufweisen,

Durchaus nicht

Ornamentik

Anfängen weit

in ihren

die jedenfalls

mögen

dieser Zeit

vom

welche wir

beeinftufst

in

die

Tage zurückgeht, da das Heidentum noch auf jener

stammen

einzelne der alten Steinsärge

6.

Jahrhundert

an

in

,

welche dieselben Verzie-

den Manuskripten keltischer Mönche finden

von byzantinischer oder überhaupt süd- oder osteuropäischer Kunst, Gepräge

ein selbständiges

:

denn

die Spuren, die

man von

ihr

auch

in

trägt diese

Skandinavien angetroffen,

sind sicherlich auf Irland zurückzuführen.

In den ältesten keltischen oder irischen Handschriften wurden

staben (Initialen) ausgezeichnet durch ein Fig.

i

unten).

Aber bald

man

schritt

sie

umgebendes, aus roten Punkten gebildetes Netzwerk

weiter zu

dem

die Künstler eine in Staunen setzende Kunstfertigkeit

Bandflechtwerke finden wir keltischen Geflechten

einrahmten, benützte

Ornament

man auch schon 1,

5,

Anwendung Ahnliche

Dekoration verwendet.

Zu den

(Fig.

1,3,

frühe die Glieder oder Leiber von Schlangen, Vögeln,

Auch

9).

die menschliche Gestalt findet

kommt

Dieses

vollständig.

s/chwachen Anfängen

dessen

9).

und Mannigfaltigkeit verraten als

in

(vergl.

welche entweder die Flächen der Buchstaben ausfüllten oder die einzelnen Seiten

,

phantastischen Tieren (Fig. vegetative

eigentlichen Bandflechtwerk,

der Renaissancezeit wieder, vielfach

in

grofsen Anangsbuch-

zunächst die

erst

in

(vergl. Fig. 8) verbreitet es sich unter

Verwendung; dagegen

Aufnahme vom

dem

Hunden und

Einflufs des

9.

Jahrhundert

an,

fehlt das

und nach

Romanismus mehr und mehr

neben dem Bandornament. Die Zahl der Farben

ist

anfangs noch klein, namentlich

Fig.

1

— 5.

6

,.

u.

Aus dem 7.

8.



9— II-12. ,:

Entnommen

aus:

„Humphreys and O. Jones, „Wyatt, the

art

erst in späterer Zeit vor.

VII. Jahrhundert.





VIII.

,.

,.

IX.

r,

;

X.

.,

.,

XI.

.

kommt Gold

the illuminated books of the middle ages."

of illuminating as practised in Europe from the earliest times.'

-Hg^s^g*

KELTISCH.

8.

IDohnetscli

MANU SKRIPT -MALEREI,

ORNAMENTENSCHATZ,

VERLAG

v.

J.

HOFFMANN, STUTTGART.

BYZANTINISCH.

tDolmetsch

2

31.

-

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

v.

J,

GLASSTIFT-MOSAIK, EMAIL- UND MANUSKRIPTMALEREI.

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 32.

BYZANTINISCH. GRUBENSCHMELZ, MARMOR-

N 1

\

weniger

icht

Weise

der Zellenschmelz wurde der Grubenschmelz gepflegt.

als

ausgeführt, den auf einem

Evangelisten.

Regenbogen thronenden

Leblosigkeit, namentlich

fällt

bei

dem

die dekorative

ein

zeigt

uns,

in

dieser

Blätter-

vier

Darstellung eingerissene

gewordene Ruhe

auf.

auch wieder des bunten Wechsels von geometrischen Motiven.

Kunst

behandeltes

konventionell

i

verschwenderischer Fülle die Fufsbö'den bedeckt waren,

in

dieser Richtung hat die byzantinische Kunst der ist

in die bildliche

Mittelbilde die zur Starrheit

Bei der Marmormosaik, mit welcher

Fig.

umgeben von den Sinnbildern der

Christus,

Bei dieser Figur zeigt sich eine im Laufe der Zeit

bediente sich

GLASSTIFTMOSAIK.

und

In

mohammedanischen mannigfache Anregung gegeben. Doch

und Rankenwerk nicht ausgeschlossen, das, wie schon früher

bemerkt, uns an antike Vorbilder erinnert.

Fig.

Buchdeckel aus

1.

vergoldeter Bronze

hundert, im

Museo Correr

in

mit Grubenschmelz und Steinen verziert, XII. Jahr-

Venedig.

Marmormosaiken von Fufsbö'den

3 u. 5.



2,



4.



6.



7.



8.

..



911.10.



Marmormosaiken von Fufsböden „



in

,.

,,

S.

in S.

Maria

»

11





14

— 16.



17U.18.



19U.20.

13.

S. Alessio zu

aus

dem Dom „

..

,,

.,

Cosmedin Ravenna.

Rom.

zu Messina. ..

Monreale.

in S.

aufgenommen von Baumeister A. Borkhardt

I



2-

5,

7,

S,

Marco zu Venedig.

von den Wänden der Sophienkirche zu Konstantinopel.



15 u.

14,

16

„Morey, Charpente de ,,Hesserner, arabische

la cathedrale

und

in Stuttgart.

aufgenonmmen von H. Dolmetsch

Das Weitere entnommen

aus:

de Messine."

altitalienische Bauverzierungen.''

„Salzenberg, altchristliche Baudenkmale von Konstantinopel." ,,Zahn,

daselbst.

Rom.

Marmormosaikbänder an Kapitalen



Rom.

von der Fagade des Domes zu Orvieto.



Fig.

in

S. Vitale zu

Glasstiftmosaiken von S. Maria in Araceli zu .,

Alessio zu

Ornamente

/

aller klassischen

Kunst-Epochen."

in Stuttgart.

BYZANTINISCH. 32.

ü.

O.

(Dolmetsch.

ORNAMENTENSCHATZ. VERL. »

JUL.

GRUBENSCHMELZ, MARMOR- UND GLASSTIFT-MOSAIK.

HOFFMANN. STUTTGART.

BYZANTINISCH. 33.

H. Dolmetsch.

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

STICKEREI UND WEBEREI.

v.

J,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 33.

BYZANTINISCH. WEBEREI und STICKEREI. eit Oeit 1

der Einführung der Seide im

6.

wohl aufnehmen mit den asiatischen Erzeugnissen auf diesem Gebiete und hinein

hat

darin

es

den Ton

für

Europa angegeben.

lebhafter Handel

ein

getrieben.

den byzantinischen den Rang grofse Anzahl

streitig;

gefangener griechischer

erst

gangenen Stoffe und Gewander auf

nachdem

ihrer Pracht

die aus

sarazenischen

Sizilien

Weber nach Palermo

Kunst mit mohammedanischer verband, erlangten

12.

Jahrhundert

Mit den kostbarsten Geweben, gemusterten

Allerdings machten die

aber

das

bis tief in

ungemusterten, mit prachtvollen Stickereien und perlengezierten Stoffen (Fig. Zeit

Kampf

Jahrhundert konnte Byzanz hinsichtlich seiner Gewebe den

3,

5,

7 u. 8)

Weber

wurde

und

in dieser

auf der Insel Sizilien

durch die Normannen erobert und eine

gebracht worden war und sich so christliche

den königlichen Werkstätten

und ihrer schönen Zeichnungen wegen

Siziliens

hervorge-

die höchste

Geltung

dem Weltmarkt. Tafel 33 zeigt uns solche, aus Sizilien herrührende Gegenstände, die jedenfalls den Einflufs arabischer

Doch

Ornamentik zeigen. bei diesen

sehen,

Webereien

als

lassen

sich byzantinische

Formen

Flächendekoration behandelt. gehalten,

sind nicht naturalistisch

Das Ornament

ist

stets

Die Pflanzen und Tiere, welche wir angebracht

sondern mehr oder weniger

Kamel überwältigende Löwe ohne Zweifel das Christentum Weichen



nicht verkennen.



stilisiert.

-

versinnbildlichen,

Bei Fig. 9 soll der das

wie

es

zum

den Islam

bringt.

Fig.

1.

Gesticktes Purpurgewand im Domschatze zu Bamberg.

,.

2.

Gemustertes Seidengewebe an der Tunica Heinrichs



3.



5 u. 6.

,.

8.

Gestickte Bordüren an



9.

Stickerei



10

4

im Nationalmuseum

in

München.

Gestickte Bordüren von der Kaiserl. Albe in der K. Schatzkammer zu Wien.

u. 7.

u.U.

II.

Gestickte Bordüren an der Kaiserl. Tunicelle ebendaselbst.

am

dem

deutschen Kaisermantel

in

der Kaiserl. Schatzkammer zu Wien.

deutschen Kaisermantel ebendaselbst.

Aufgemalte Gewandmuster von Grabsteinen

in

der

Kirche

S.

Lorenzo

fuori

le

mura zu Rom. Fig 10 u.U.

Aufgenommen von H. Dolmetsch.

Das Übrige ans „Bock, aus

dem

die Kleinodien

des heiligen römischen Reiches deutscher Nation."

XII. Jahrhundert.

—>w&---<£m<-

-

Fig. 2 aus

dem

XI., Fig.

I,

3

—9

"

:

Tat

34.

BYZANTINISCH UND ROMANISCH. ARCHITEKTUR

SKULPTUR.

und

D,

im Ganzen grofse Unterschied zwischen byzantinischer und romanischer Architektur beschränkt sich bei den dekorativen Einzelheiten auf ein sehr geringes Mafs, was sich durch die schon früher erwähnte lebhafte Ausfuhr byzantinischer Kunstgegenstände nach dem Westen und durch den Einflufs byzantinischer er

Künstler leicht erklären

läfst.

Das byzantinische Kapital

entweder eine Nachbildung antiker Kapitale, namentlich des korinBehandlung des Blattwerks, welches hier breitgezackt und scharfgespitzt ist und einer gewissen Erstarrung entgegengeht, nicht mehr jene feine Beobachtung der Natur kundgibt, wie in der klassischen Zeit; teils weist es eine originale Gestalt auf in der Form eines nach unten zusammengezogenen Würfels (Fig. 2). Die 4 Seiten sind dann umrahmt von schwach erhabenem Band- oder Flechtwerk, welches ein stets konventionell behandeltes Blattwerk oder auch symbolische Figuren

thischen (Fig.

wo

i),

ist

sich jedoch bei der

einschliefst.

Die romanische Architektur bildete ihre Kapitale teils in korinthisierender oder byzantinisierender teils schuf sie sich in den glocken- oder kelchartigen Kapitalen besondere Formen, die bald einfach, bald reich verziert zur Verwendung kommen. Besonders sind viele W'ürfelkapitäle bedeckt mit figürlichem Schmuck (Fig. 10), wie überhaupt Menschen- und Tiergestalten, oft in phantastischen Vielfache Anwendung fanden auch die Umbildungen, als Dekorationsmittel nicht verschmäht wurden.

Weise (Würfelkapitäl

sog. Zwillingskapitäle.

;

— Sehr beliebt

als

Verzierung der Säulenschäfte, Schlufssteine, Friese, Gesimse

u. s.

w.

war Ranken- und Blattwerk, welches ausnahmslos in stilisierten Formen vorkam und wenigstens in den Die Blätter sind breit gehalten und •ersten Zeiten oft von geringem Verständnis für die Natur zeugte. Zur Erzeugung eines kräftigen Wechsels von Licht und Schatten war ihre Spitzen vielfach abgerundet.



alles

sehr erhaben, mitunter fast

schon dem sog. Übergangsstile Fig.

1.

herausgearbeitet wie bei Fig. 13.

frei

— Die

Kapital aus der Agia Theotokos zu Konstantinopel.

Ende des

,,

2.



3.

Fenstersturzverzierung aus der Agia Theotokos zu Konstantinopel.

,,

4.

,,

5.

Kämpfergesims aus der Kirche des Pilasterkapitäl aus der Agia Sophia

,,

6.

Thüreinfassung an der Abteikirche zu

Konstantinopel.

in

St. Denis.

7.

Füllung.

Säulenverzierung von der Kathedrale zu Bourges.

9.

Desgl.









10.

Kapital von der Abteikirche zu St. Benoit.

,,

11.

Desgl.

vom

Barbarossa-Palast in Gelnhausen.

Amant

,,

12.

Bogeneinfassung von der Kirche

St.

,,

13.

Desgl.

zu Gelnhausen.

1415.



16.

XII. Jahrh. Mitte.

Autun.

,,

)>

,,

lragstein

,,



,,

,,

,,

de Boixe.

Anfang

,,

,,

d. ,,

,,

17.

Von

,,

18.

Fries im Innern der St. Walderichs-Kapelle zu Murrhardt. u. 20.

einer

Thürumrahmung

,,

,,

aus der ehemaligen Benedictiner- Abteikirche

Bogenkonsolen am Seitenschiffe der

St.

,,

19

,,

21.

Schlufssteinverzierung in derselben Kirche.

,,

22.

Desgl. aus

9,

XIII. Jahrh.

Verzierung an einem Säulenschaft aus der Kirche zu Tournus. XII. Jahrh. Kathedrale zu Chartres. ,, Desgl. „ „ ,, „ ,,

,,

Fig. 8,

14 gehören

Nikolaus zu Myra.

h.

8.

,,

u.

IX. Jahrhunderts.

Kapital aus S. Vitale zu Ravenna.



13, 15 u. 16

dem Dome

zu

Bamberg

nach Originalabgüssen der Gypsmodellsammlung der Kgl. Centralstelle

..Schwarz u. Cades, die ehemalige Benediktiner-Abteikirche ..Baudot, la sculpture francaise au

moyen-age

et

a.

für

z.

h.

Vitus in Ellwangen."

la renaissance."

Salzenberg, altchristliche Baudenkmale von Konstantinopel

„Gailhabaud, l'architecture du V. au XVII. siecle ,.Viollet-le-Duc.

zu Ellwangen.

Sebalduskirche zu Nürnberg.

Das Übrige entnommen aus

,.

Figuren 13

an.

vom

et les arts qui

V.

— XII.

Jahrhundert."

en dependent.

Dictionnaire raisonne de l'architecture frangaise du XI. au XVI.

siecle."

Gewerbe und Handel

in Stuttgart.

BYZANTINISCH

und

ROMANISCH,

34.

'JS^^Si'.£*T^*l

H. Dolmetsch.

ARCHITEKTUR UND SKULPTUR. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL,

v.

JUL.

HOFFMANN

STUTTGART,

ROMANISCH.

irtrtMhrfinßiirtiiniiikr'iiift

35.

'iMtl*(\*'»Ai

TDolmetsoh.

MANUSCRIPT-MALEREI UND EMAIL. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf. 35.

ROMANISCH. MANUSKRIPTMALEREI A,m t

freiesten

konnte sich das romanische Ornament

Anfangsbuchstaben

die grofsen

besonders zeigte

der früheren Zeit golden

in

ist

nahmen

sie

Frankreich verbreitete und hauptsächlich

bei

;

die Figuren selber liefs

(Gewandumrisse (Vergl.

indem wurde.

u.

s.

den Kopf bei Fig. hier

Die Tierwelt

2%

den wunderbarsten, arabeskenartigen Dar-

in

später buntfarbig.

,

es die

deutschen Künstler

in

sie sich

von

des Grubenschmelzes, welcher sich dann auch

Limoges zu einem Weltruf gelangte.



In der Regel

wurden

man

in Metall

stehen und gravierte mit

dem

Grabstichel die Einzelheiten

welche dann durch farbigen Schmelz noch deutlicher gemacht wurden.

hinein,

w.)

u.

namentlich

nur der Hintergrund und die umschliefsenden Ornamente auf diese Weise

figürlichen Darstellungen

behandelt

i

wo

zur Unterlage anstatt der kostspieligen goldenen Platten solche

Kupfer und anstatt des Zellenschmelzes bedienten in

Fig.

von Byzanz nach Deutschland verpflanzt, brachten

In der Schmelztechnik,

zu hoher Vollendung: nur

Behandlung erfuhren.

Verbindung mit Rankenwerk

sich hier in

Der Malgrund

stellungen.

der Manuskriptmalerei bewegen,

in

eine glänzende

'Initialen^

EMAIL.

und

Fig. 3

20.

davon etwas abweichende Art der Schmelzbildnerei,

eine

zeigt

gerade die Umrisse stehen bleiben und der übrige Teil der Figur durch Schmelz hergestellt

Der erhabene Kopf

Fig. 6 u.

besonders aufgesetzt. Fig.

Initiale

1.

wie bei manchen solchen Kunstgegenständen aus vergoldetem Kupfer und

ist

zeigen den in der Architektur so beliebten Zickzack- und Rundbogenfries.

1 1

einem deutschen Manuskript rheinische Schule}.

aus

Initiale

— XII.

Jahrhundert

der Bibliothek in Paris.

in 2.

XI.

einem deutschen Manuskript des XII. Jahrh. aus einer Privatsammlung

aus

in Cöln. 3.

Reliquienkreuz aus der ersten Hälfte des XII. Jahrh. im Diöcesan-Museum zu Freising.

4.

Pilaster

vom

Schrein des

Vom Aus

6. 7.

8 u. 9. 11.

15.

Sammlung

in

Bonn.

in

Aachen.

XII. Jahrh.

XII. Jahrh.

Verzierung

vom Annoschrein

Von einem Von einem

Reliquienkasten im South-Kensington-Museum zu London.

in

d;r ehemaligen Abtei zu Siegburg.

XI. Jahrh. XII. Jahrh.

XII. Jahrh.

Reliquienkästchen.

Tragaltar des h. Andreas im

Dom

zu Trier.

X. Jahrh.

Verzierungen an Vortragekreuzen in Essen. XI. Jahrh. Siehe Fig. Halbfigur eines Engels vom Schrein des h. Heribertus.

IO

,.

20.

Vom Vom

21.

22U.23.

Von

24. Pio-,

einer

der Benediktiner-Abtei zu Deutz.

in

Flache Scheibe von vergoldetem Kupfer im Privatbesitz zu Bamberg. XII. Jahrh. Heiligenschein von einem Schrein in der ehemaligen Abtei zu Siegburg. XI. Jahrh.

14.



Schrein der grofsen Reliquien

Vom

12 u. 13.

Heribertus

(Mitte.

XII. Jahrh. 5 u. 10.

h.

3

— 24

Schrein Karls des Grofsen

in

Mauritiuskasten zu Siegburg. einer Altarwand.

sind Schmelzarbeiten.

Aachen.

XII. Jahrh.

XI. Jahrh.

XII. Jahrh.

Entnommen

aus

:

„Labarte, histoire des arts industriels."

Weerth, Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters Becker

u.

„Hoffmann,

in

den Rheinlanden.

Hefner, Kunstwerke und Gerätschaften des Mittelalters und der Renaissance." les arts

et l'industrie."

H-H—

4.

Taf. 36.

ROMANISCH.

WANDMALEREI. D.

ie

bei der

Wandmalerei verwendeten Farben sind

heiter

und zeigen eine grofse Mannigfaltigkeit.

Die

menschlichen Figuren tragen nicht die starre Greisenhaftigkeit der byzantinischen aus der gleichen Zeit zur Schau, sondern zeigen freiere Bewegung und Jugendlichkeit. an die Körperformen anschliefsen, zantinischen Bildern. Stils.

Fig.

i

die Motivierung der Falten eine viel bessere als

ist

Für das Ornament gelten

Reiche Anwendung wird

vom

Bei den Gewändern, die sich ziemlich genau

alle

2.

Aus der Apsis der

Angelo

Basilica di S.

in

3



5.

Aus dem



6



9.

Aus der Unterkirche zu Schwarz-Rheindorf



12.

„ „

13

16

u. 14. u.

17.

Fig.

Aus der Kirche

zu Anzy.

Aus der Unterkirche

S.

XL

Jahrhundert.

monumenti

zu Marcigny.

XII. Jahrh.

Francesco zu Assisi. Das Übrige entnommen

christlichen Mittelalters in

aus:

den Rheinlanden."

della Italia meridionale del IX. al XIII

„Gailhabaud, l'Architecture du V. au XVII. siecle." „Calliah, Encyclopedie d'Architecture."

*®-w^-®<-

secolo."

XL

XII. Jahrh. (Mitte).

XII. Jahrh.

XII. Jahrh.

Aufgenommen von H. Dolmetsch.

„Weerth, Wandmalereien des

bei Bonn.

zu Braunschweig.

Aus der ehemaligen Abtei-Kirche

„Salazaro, studi sui

Formis bei Capua.

Kapitelsaal der ehemaligen Benediktiner- Abtei Brauweiler bei Cöln.

Aus dem Chor der Domkirche

16 u. 17.

den by-

bisher angeführten Eigentümlichkeiten des romanischen



10, 11 u. 15.

B. bei

Kreise oder Kreisteilen gemacht.

u.



z.

Jahrh.

ROMANISCH.

ORNAMENTENSCHATZ. VERL,

ffiolmetsch.

WANDMALEREI.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

ROMANISCH-GOTHISCH.

H. Dolmetsch.

ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG

GLASMALERET.

37.

».

J,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 37.

ROMANISCH-GOTHISCH. GLASMALEREI. o.

im IX. Jahrhundert die Herstellung von farbigem Glas bekannt war, kann von Glas-

'bgleich schon

malerei

doch

Versuche gemacht,

und im

werden vom Ende des X. Jahrhunderts

gesprochen

erst

in

man

XIII. Jahrhundert schritt

immer einen grünlich-gelben Ton

dadurch zu erreichen

Farben auftrug.

hatte,

in letzteres die

nung so einzuschleifen Bedürfnis

an

Überfangglas

einzelnen

auf



Die

fertig gestellten

Bleiruten zu der beabsichtigten Zeich-

nung verbunden.

nach

'S c

das

Stellen

romanischen

In

der

die

Glasmalereien

Periode

1

!

tragen

oder ge-

gröfsere

eine

11

Zeich-

dafs je

,

man

dafs

Gläser wurden dann schliefslich durch

farbigem zu überziehen oder zu 11

,

beiden Seiten des Glases verschiedene

fa

9

7

„überfangen" und

die ersten

der Masse gefärbte Scheiben durch eine dunklere, aufgeschmolzene Farbe zu schattieren,

dazu weiter, farbloses Glas, das jedoch

mit

Damals wurden

an.

noch ganz

den Charakter von Teppichen an

ringere Stärke erhielt oder auch ganz

sich,

15

entfernt

deren Stelle

wurde Diese farblosen Stellen

sie

auch eigentlich ver-

•1

wurden dann

oft

l

noch mit einer an^

deren Schmelzfarbe bemalt, auch suchte

man

einen

ren Mitte

Farbenreichtum

gröfseren

;

seltener

kommen

Die einzelnen Gestalten sind noch unbeholfen und

Aus der Kathedrale

1—6.

Fig.

9

Kathedrale daselbst, zu Laon. zu Angers.

_

_

l8

.

_

19



20—23



24





Fig.

20

/LI.

— 24.

„Cahier

Kathedrale daselbst.



6

I

Samariterkirche zu Bourges.

_

15

..

zu Chälons.

,.

St

Chapelle zu Paris.

dem Münster

zu Strafsburg.

Chor der Oberkirche

,.

St.

der Kirche St. Paolo fuori

le

Francesco zu Assisi.

mura zu

Das Übrige entnommen

Aufgenommen von H. Dolmetsch.

Martin, melanges d'archeologie,"

et

,,Gailhabaud, l'architecture du V. au

..Louandre

,

les arts

et Sere, le

„Decloux

et

..Willenün,

Doury,

XVII.

siecle.

: '

somptuaires."

..Lacroix

.

Denis.

_

..

moyen age histoire

monuments

de

et la renaissance.'

la St. Chapelle ä Paris."

francais inedits

pour

mit Band-

servir ä l'histoire des arts."

Viollet-le-Duc, dictionnaire raisonne de l'architecture francaise."

in

aber schon frühe

der Zeichnung fehlerhaft.

_

I3U.I4

J

in

8

IIU. 12

r,

St.

ist

de-

Me-

stehende, das ganze Fenster ausfüllende

Kirche St. Urbain zu Troyes.

io

..

sich

zu Chartres.

Abteikirche zu



..

Die Fensterfläche

und Blätterornamenten bedeckt,

IJL

daillons mit kleinen bildlichen Darstellungen finden

Figuren vor.

treten.

"h

w

aus:

Rom

(modern,

Taf. 38.

ROMANISCH-GOTHISCH. FUSSBODEN- BEKLEIDUNGEN.

w

o nicht verschiedenfarbige

wenden.

Steinarten

zur

Herstellung eines kunstreichen

Bodenbelags

zu

Gebote

Ausschmückung von Böden Thonplättchen oder gravierte Steinplatten zu verSolche Steinplatten mit ihren in farbigem Zement ausgeführten Zeichnungen (Fig. i 8) trafen

standen, lag es nahe,

zur



der Besprechung

wir schon bei

der arabischen Ornamentik,

wie auch Thonplättchen, die zu einer Art

9 — 16) zusammengefügt wurden. Im letzteren Falle finden wir namentlich in der Zeit der Herrschaft des romanischen Stiles entweder jede einzelne Farbe durch ein besonderes Plättchen in der entsprechenden Form vertreten (Fig. 13 16) oder wird das Ornament in eine Thonplatte eingedrückt, die

Mosaikboden

(Fig.



Vertiefung mit verschieden gefärbtem Zement ausgegossen und das Ganze endlich mit einer durchsichtigen Glasur überzogen (Fig. 17 27).



Daneben kam auch der Gebrauch die

einzelnen Fliesen

auf,

Diese Plättchen, von denen gewöhnlich vier bilden,

wurde

in ihrer

der sich dann besonders in der Zeit der Gothik verbreitete,

mit Hilfe eines Modells mit einer vertieften oder erhabenen Zeichnung zu versehen. in

ihrer

Zusammensetzung

Naturfarbe belassen und mannigfach auch

erst

das beabsichtigte

Ornament

glasiert.

Natürlich stofsen wir bei der mosaikartigen Zusammensetzung fast nur auf einfache geometrische

während bei den andern oben erwähnten Arten von Fufsbodenbekleidungen hauptsächlich die Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt zur Erscheinung kommt. Unter den Pflanzen sind es insbesondere die Lilien in den mannigfachsten Stilisierungen und, wie bei der Glasmalerei die Blätter der Eiche und Rebe, Motive,

,

die überall wiederkehren.

Gravierte Steinplatten aus der alten Kathedrale zu S. Omer, XIII. Jahrhundert.

Fig.

(Grund braun,

innere Zeichnung bei Pferd und Reiter rot ausgefüllt.)

gu.

10.

Mosaikböden von gebranntem Thon

emailliert,

aus einer

Sammlung

in

Dresden (schwarz und

Mittelpunkte mit weifser Einfassung) XIII. Jahrh.

rot,

schwarz und

II U. 12.

Desgleichen aus der Klosterkirche Colombe-les-Sens

I3U. 14.

Desgleichen aus der Abteikirche zu St. Denis

)!

I5U. l6.

Desgleichen aus der alten Abteikirche zu Pontigny, XII. Jahrh. (gelb, rot und schwarz auf

:i

17-23.

Emaillierte Thonfliese aus St. Pierre-sur-Dive, XII. Jahrh. (gelb

24U. 25.

Desgleichen aus der Kirche zu Bloxham, XIII. Jahrh. (rot und gelb). Desgleichen aus der Beddington-Church in Surrey, XV. Jahrh. (rot und

»

(rot,

(rot,

gelb), XII. Jahrh.

schwarz und gelb) XII. Jahrh.

grünem Grunde.)

,;

W

26U.27.

dem Rathause

und schwarzbraun). gelb).

zu Ravensburg (Naturfarbe ohne Glasur),

XIV. Jahrh.

28.

Gravierte Thonfliese aus

n

29.

Desgleichen aus einem Patrizierhause daselbst, XIV. Jahrh.

«

3°-

Thonfliese mit vertieftem Grund, Naturfarbe ohne Glasur, XIV. Jahrh., aus

3i-

Thonfliese mit vertieftem Grund und reliefierten Figuren aus d. Kloster zu Alpirsbach, XII. Jahrh.

T*

..

Fig.

..Hassler,

24



27.

Nach Aufnahmen von Architekt Theophil Frey



28 u. 29.



.,

30.



Schwäbische

Fliese.

..Cahier et Martin, Suite aux ..Calliat,

..Arne,





d.

Kirche

in Stuttgart.

Zeichenlehrer Bosch in Ravensburg.

H. Dolmetsch. Das Übrige entnommen aus ..

,,

Verhandlungen des Vereins

für

Kunst und Altertum

in

Ulm und

melanges d'archeologie."

Encyclopedie d'architecture."

Les carrelages emailles du moyen-äge

et

de

la renaissance."

..Viollet-le-Duc, Dictionnaire raisonne de l'architecture frangaise

H-4

du XI. au XVI.

siecle."

Oberschwaben.''

z.

Gaildorf.

ROMANISCH-GOTHISCH.

2*r.

H. Dolmetsch.

2,9.

%h.

31. ORNAMENTENSCHATZ. VERL.

FUSSBODEN- BEKLEIDUNGEN.

v.

JUL.

HOFFMANN. STUTTGART,

GOTHISCH.

39

fOolmetscli

HOLZMOSAIK. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

'

Taf. 39.

GOTHISCH.

HOLZEINLAGEN. Vcon

der Ausschmückung der

Wände und Fufsböden

mit verschiedenfarbigem Material

grofser Schritt zu einer ähnlichen Verzierung bei Gegenständen von Holz. eine gewisse Schranke in der Natur des Holzes:

Fig.

i



,,

9



18

Fig. 9

— 6. Von

Von den



Von

17.

— 27.



1 7-

Anordnung

häufigsten

Dome

zu Orvieto.

Chorstühlen der Frarikirche zu Venedig.

der Sakristeithüre

Von den

am

kleiner Holzstückchen zu Sternen

einem Lesepult im

yu. 8.

in

S. Anastasia zu

Chorstühlen im Münster zu Ulm.

Aufgenommen von Baumeister Borkhardt Das Übrige entnommen

aus:

„Benoit, monographie de la Cathedrale d'Orvieto."

„Stegmann, Kunst und Gewerbe.

hier die

es

kein

Ornamentik

so sind denn, wenigstens in der Gothik, Motive aus der

Pflanzenwelt und bildliche Darstellungen sehr selten, dagegen treffen wir verzierungen, verbunden mit mosaikartiger

Doch fand

war

;

„Egle, der Münster in Ulm."

•h~4

in Stuttgart.

Verona.

Band und Linienu.

s.

w.

i

Taf. 40.

GOTHISCH. GLASMALEREI. w,

aren

in

der

romanischen Periode

hauptsächlich

deutender Vollkommenheit zur Ausführung gekommen, so

bedeutender als

jetzt

der

Umschwung

ein.

romanische

Stil

der

Glasmalerei,

in

lange in die

Gothik

Denn der

in

&

^afs

9

Die früher |

immer zu

späterer freier

Darstellungen

14-15

der Figuren verwendet, dazu trat dann

|

1

1

ausfigür-

*

gehaltene

|

den

|

sogenannten Grisaillen,

die

auf farblosem Glase mit schwarzer Zeichnung verziert sind und bunte Farben oft nur sparsam zeigen.

Fig. „



„ ,.

1.

Von einem

Chorfenster im Münster zu Ulm.

2



3.

Von den

4



8.

Im Nationalmuseum zu München,

9.

Von einem

Vom

10 u.U.



12.



13 u. 14.

Chorfenstern der Frauenkirche zu Esslingen.

Von den 1.



211.3.

.,

4—8.



9.

„ .,

10,

Dome

früher im

Dome

zu Regensburg.

zu Köln.

Chor der Klosterkirche zu Königsfelden (Schweiz).

Von einem

Fig.

Chorfenster im

11,

12.

der Schifffenster der Oberkirche zu S. Francesco zu Assisi.

Seitenschifffenstern der Unterkirche daselbst.

Aufgenommen von Maler i)

;i





1311.14.

Fr. Dirr in

Ulm.

Glasmaler Anemüller in Stuttgart. Zeichner P. Haaga daselbst.

dem Werke von Schmitz „Der Dom Aufgenommen von H. Dolmetsch.

Entnommen

so

aber vor,

eine besondere Gattung derselben bil-

8

7



behandelt,

kommen

als

wird

Zeit

w ^ er Bewegung

auch rein ornamental

mehr und mehr nur noch als Hintergrund

stilisierte Blatt-

I?

wurden

Teppichmuster

ein

Archi-

Neben den Fenstern mit

liehen l

aufgebaute

hat das

In

°^

es

artet.

figürli-

I0

beliebten

leicht

Doch

dasfelbe 1

be-

allerdings

und Rankenwerk noch einen Platz

^

6

in

im XIV. Jahrhundert

Einfassung.

sich dazu veranlafst, die weiten Fenster-

öffnungen hauptsächlich durch

eine

tektur.

1(_

man

hatte, ganz verdrängt wurde, sah

so

häufig

1

erhalten

herein

chen Schmuck auszufüllen.

trat in dieser Hinsicht

1

5

noch

sich

er



1 i

Verzierungen

blofs ornamentale

aus

Aufgenommen von Baumeister Borkhardt

in Stuttgart.

zu Colli".

die

GOTHISCH. 40.

H. Dolmetsch. ORNAMENTENSCHATZ. VERL.

GLASMALEREI.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART,

GOTHISCH

K. Scl-jauLjaort ^i:,

HDolmetseh

ARCHITEKTUR, SKULPTUR UND ORNAMENTIK. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Tat

41.

GOTHISCH. ARCHITECTUR, SKULPTUR

und

ORNAMENTIK.

B.

eim gothischen Stil treffen wir, abgesehen von Ausartungen in der spätesten Zeit der Gothik, durchgängig eine Unterordnung der Verzierungen unter die Architektur. Nach diesem Grundsatze überwuchert daher das Ornament nirgends den architektonischen Aufbau, wird nie Selbstzweck, sondern dient nur dazu, den Eindruck der Architektur in harmonischer Weise zu ergänzen oder einzelnes je nach Bedürfnis hervorzuheben. So erhalten namentlich die spitzbogigen Portale und Fenster, die kühn aufwärtsstrebenden Türme und Türmchen, Fialen etc. etc., die Kapitale und Gesimse, Chorstühle und Galerien ornamentalen Schmuck, mit welchem auch die Werke der Kleinkunst, Haus- und Kirchengeräte durchaus nicht kärglich bedacht sind. Die Kapitale sind meist nur eine glockenförmige Erweiterung des Säulenschaftes, um welche in freier und Blumen gewunden sind (Fig. 15 Blätter Die Verwendung vegetabilischen Schmuckes ist Weise 17). überhaupt eine sehr ausgedehnte: so sind z. B. die Krabben oder Knollen an den Kanten der Giebel und Turmpyramiden eigentlich nichts anderes als in freier Weise umgestaltete Blätter, und die Schlufssteine in den Gewölben, die Konsolen u. s. w. sind ebenfalls sehr häufig mit Blätterschmuck versehen. An der Bearbeitung und Auffassung dieser Blätter und Blumen läfst sich die Zeit, aus welcher ein Bauwerk, ein Geräte herstammt, mit ziemlicher Sicherheit bestimmen. Während nämlich in der ersten Zeit der Gothik (13. Jahrh.) die Behandlung eine volle und breite ist, welche die Naturformen nur leicht stilisiert Und (Fig 4, 5, 6, 15, 16, 21), bekommt später eine schwungvollere Ausführung die Oberhand (Fig. 10 12). in der letzten Periode des gothischen Stils endlich läfst sich eine wachsende Entfernung von den natürlichen Formen nicht verkennen, indem alles Blattwerk ein knorriges Aussehen erhält, wobei sich dann auf der einen Seite eine gewisse Erstarrung geltend macht (Fig. 8, 9, 22), während auf der andern Seite eine mitunter unruhige Bewegung herrscht (Fig. 17, 18, 20). Dazu trägt wesentlich auch die Gewohnheit bei, die Blätter so frei zu unterarbeiten, dafs sie nur leicht angeheftet erscheinen, was vielfach einen zu harten Wechsel von Licht und Schatten zur Folge hat. Das Laubwerk ist .mit Vorliebe der heimischen Flora entnommen. Die Blätter des Weinstocks, der Distel, der Eiche und Buche, des Epheus und Klees, der Rosen u. s. w., an welche sich meist symbolische Bedeutungen knüpfen, treten überall auf. Menschen- und Tierfiguren finden eine vielfach humoristische Verwendung bei den sog. Wasserspeiern. Auch Konsolen, Schlufssteine und namentlich die Giebelfelder über den Thüren sind mit figürlichen Darstellungen geschmückt. •





Fig.

8.

Geschnitzte Figur vom Chorgestühle des Münsters zu Ulm. Knauf an einer Sitzklappe (Misericordia) an demselben Gestühle. Schlufssteinverzierung aus dem Dom zu Naumburg. Kapitälknauf von der Kirche zu Gelnhausen. französischen Ursprungs. „ Kreuzblume von der Notre-dame Kirche zu Paris. Knauf an einer Kreuzblume daselbst. Kreuzblume vom Tabernakel der ehemaligen Spitalkirche zu Efslingen.

9-

Krabbe aus Nürnberg.

I.

2. 3-

45-

6. 7)i

Y)

»

10.

V

II u. 12.

;•>

131t. .14.

i5-

16.

1751

18.

n

19.

V

20.

»

21. 22. Fig.

1,

2,

3,

vom Dom zu Köln. „ Kehlenverzierung daselbst. Wasserspeier daselbst. Kapital französischen Ursprungs. vom Kreuzgange der Kirche zu Wimpffen im Thal. „ von der Glockenhalle der Frauenkirche zu Efslingen. „ Taufsteine in der Marienkirche zu Reutlingen. vom „ Gesimsverzierung an der Kathedrale zu Troyes. Geschnitzte u. durchbrochene Füllung eines Schrankthürchens französischen Ursprungs. Kehlenverzierung von der Kirche zu Wimpften im Thal. aus Nürnberg. „ 4,

9,

15,

17,

18, u.

20

— 22.

Gewerbe und Handel. Das Übrige entnommen „Franz Schmitz: Der Dom zu Köln."

Aufgenommen nach Modellen

aus der Gipsmodellsammlung der Kgl. Centralstelle

für

aus:

..Heideloff, die Ornamentik des Mittelalters." „Violett-le-duc, dictionnaire raisonne de l'architecture francaise de XI. au „Raguenet, materiaux et documents d'architecture et de sculpture."

«S§«

:



XVI.

siecle."

Taf. 42.

GOTHISCH. WEBEREI, STICKEREI, BEMALTE SKULPTUR V_Tewebe und

welche

Stickereien,

Klöstern gefertigt wurden,

kommenen Muster an

in grofser

schlössen

(Fig.

sich

in

Verzierung durch Blumen und Blätter zu, die

Element auszuschliefsen.

figürliche

hängen und Teppichen Gothik

italienischen Einflufs

in

Taf. 44, Fig.

13,

14,

in strenger Stilisierung

wo ihm

und wandte

Verwendung

sich

finden,

besonders der

ohne jedoch das

symbolische Beziehung unterlegt wurde. Dafs in der Linienornament seinen Platz behauptete (Fig. 6 9), darf uns bei dem eine



und arabischer Kunst

16,

dies allmählig

Letzteres hatte seinen Platz namentlich bei heiligen Gewändern, Vor-

Kirchen,

auch das

byzantinischer

EMAIL.

Anzahl während der gothischen Periode namentlich in den der ersten Zeit noch an die vom Süden und Osten über-

Aber man verschmähte

1 1).

und

der

in

früheren

Zeit

nicht

Wunder nehmen

(vergl.

auch

19).

Skulpturen von Holz oder Stein wurden vielfach bemalt; die Gewandmuster zeigen dann gewöhnlich die

oben erwähnten Motive.

u. 13 gehören schon dem Übergang von der Gothik zur Renaissance an. Das Email fand besonders im 13. Jahrhundert an den prächtigen Reliquienschreinen wendung, hiebei kamen jedoch die romanischen Zierformen noch sehr zur Geltung.

Fig. 12

1.

Statue des



2.

Gewandmuster an



3.

Gestickte Bordüre französischen Ursprungs.

4.

Gestickter Stoff



einer andern Statue daselbst.





XIV. Jahrhundert. Gold ist im Original Silber ange-

(anstatt

wendet) 5-

6—9.



An-

Simon im Chor des Domes zu Köln.

Fig.

h.

reichste

»

»

XV.

Jahrh.

XIV. Jahrh.

Bordüren und Teppichmuster von den Wandgemälden der Oberkirche

S.

Francesco

in

der Pina-



10.

XIV. Jahrh. Teppichmuster von einem Temperagemälde des Niccolo Alunno



11.

Sizilianisches



12.

Borde eines Teppichs auf dem Bilde des Hugo van der Goes

zu Assisi.

(1466)

kothek zu Perugia.

Gewebe

aus der Marienkirche zu Danzig. Florenz.

13.







des 14.

„ .,

15U.

16.

17.



in

den Uffizien zu

Jahrh.

auf einem Bilde von Mantegna in S. Zeno zu Verona,



XV.

XV.

XIII. Jahrh.

Ende

Jahrh.

Bordüre von einem gestickten Mefsgewande. XIV. Jahrh. (deutsche Arbeit). Stoffmuster aus dem XIV. Jahrh., französischen Ursprungs. Vergoldete Kupfergravierung von der Kreuzreliquientafel in der kath. Pfarrkirche zu Mettlach.



18

— 20.

Emaillierte Verzierungen

am

Schrein der h. drei Könige im

Dom

des XIII. Jahrh. 21.



Fig. 6 „



8.

Emaillierte Bordüre aus

dem Anfang

Aufgenommen von Reg.-Baumeister Borkhardt

9u. 10.



H. Dolmetsch. Das Übrige entnommen

in Stuttgart.



„Weerth, Kunstdenkmäler des

„Hoffmann, Les

christl.

aus:

Mittelalters in

den Rheinlanden."

arts et l'industrie."

„Cahier et Martin, melanges d'archeologie."

„Louandre, Les

des XIII. im Musee de Cluny.

arts somptuaires."

„Dupont-Auberville, l'ornement des

tissus."

„Viollet-le-Duc, dictionnaire raisonne du mobilier francais."

zu Köln,

Anfang

GOTHISCH. 42.

HDolmefcsch.

ORNAMENTENSCHATZ. VERL.

WEBEREI, STICKEREI, BEMALTE SKULPTUR UND EMAIL.

v.

JUL.

HOFFMANN. STUTTGART

GOTHISCH.

H. Dolmetsch.

*

43.

ORNAMENTENSCHATZ. VERL.

MANUSKRIPTMALEREI.

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART,

Taf. 43.

GOTHISCH. MANUSKRIPTMALEREI. I

n der Manuskriptmalcrci

verdrängten die lebhaften Formen

flächenfüllenden des romanischen Stils.

Die Blumen wurden

gehalten und Fig. 8 und 13 geben uns ein Bild davon,

verbunden wurden, so besonders kräftige Schattierung, sowie der

Bemerkenswert

ist

späteren Zeit

in der

des Ornamentes

teils stilisiert,

teils

nur langsam die runden, sind sie ganz naturalistisch

wie beide Arten der Behandlung oft miteinander der Gothik.

Charakteristisch für diese

ist

eine

Gebrauch von Halbtönen und das Aufsetzen von Lichtern.

die Mannigfaltigkeit

und Pracht der Farben, mit welchen uns die üppige und

lebensvolle Blumenflora in den Miniaturen der ehrwürdigen Handschriften jener Zeit vorgeführt wird.

Fig.

1

,,

5

—4 — 13

u

-

t'g-

•>



12.

S

6.

aus

dem XIV.

samt den einzelnen Blättern und Blumen aus dem XV. Jahrh, Aufgenommen von Zeichner

Aufgenommen von

Prof.

Das Übrige entnommen

„Humphreys and „Wyalt, the

Jahrhundert.

Händel

in

P.

Haaga nach Minialuren im Museum

Weimar.

aus:

Jones, the illuminated books of the middle ages."

art of

illuminaüng as practised in Europe from the earliest times."

:>®*

vaterländischer Altertümer zu Stuttgart.

Taf. 44.

GOTHISCH. WANDDi

'ie

hindert

und

DECKENMALEREI.

weuere Ausbildung der Wandmalerei wurde ,

Dagegen

dafs

bot

gothischen Periode dadurch

einigermafsen ge-

selten geeignete Mauerflächen zur Aufnahme von gröfseren Gemälden sich zur Anbringung ornamentalen Schmuckes reichliche Gelegenheit.

vorhanden waren. Die vorkom-

in der

menden Figu-

rierten

Stel(Vergl. Fig.4u.Taf.42, Fig. 1.) Die

ren wurden be-

lung.

durch Richtung nach oben und den oft sehr

einflufst



die

Gewandfalten fliefsen

tragen sie denn

weich, langen, schönen Linien herab, die Konturen derselben sind

auch nicht

schwarz

und

kommt

nur

schmalenPlatz, der für sie angewiesen war,

in

demzufolge sel-

ein zu ten schlankes Aussehen zur Schau. Aber

im

sehr wenig Schattierung in bunter Farbe vor. Bei

Unter-

schied von den

Fig.

Gestalten, ha-

ben

sie

ist

1

die

Schattierung durch schwarze Strichlagen

romanischen fast

etwas lebendiges und alle

gebildet.

graziöses

Fig.

in

ein Beispiel dafür, in

Haltung und Gebärde; doch

welcherWeise die Antike

führte dies

wieder Geltung gewinnt

der

17

in

weiteren

ist

und

Entwicklung

so

zur

ge-

Renaissance

wissengewundenen, mani-

hinüberführt.

zu

einer

Fig. 22.

Fig.

Von einem Stammbaum Teil

3

u

4-

6

u.

7-

5-

8.

9u 12—

1.

2.

,,

12

Fig. 22.

,.

,.

Jahrh.





,.

Aufgenommen von Zeichner

— 19.

XV.

XIII. Jahrh. St. Chapelle zu Paris. Oberkirche San Francesco zu Assisi. Unterkirche daselbst. „ Untere Ansicht des Holzbaldachins über (Siehe obige Text -Illustration.) ehemaligen Abtsstuhle in der Klosterkirche zu Blaubeuren.

10 19.

22.



von

Aus der Kirche zu Brauweiler. XIV. Jahrh. Aus einer Kapelle zu Ramersdorf. XIV. Jahrh. Aus einem Nebengemach der Stiftskirche zu Fritzlar. Aus der Jakobinerkirche zu Agen. XIII. Jahrh.

20 u. 21.

Fig.

XV. Jahrhundert. in der Hospitalkirche zu Stuttgart. Bemaltes Flachornament mit zurückgeschnittenem Grunde.

1.

2.









P.

Haaga

in Stuttgart.

Zeichenlehrer Weifs in Blaubeuren.

H. Dolmetsch. Das Übrige entnommen

aus:

„Weerth, Wandmalereien des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden. „Endell, Zeitschrift für Bauwesen." „Calliat, Encyclopedie d'architecture." --
dem

GOTHISCH. u.

IDolmetsch.

ORNAMENTENSCHATZ, VERL,

WAND- UND DECKEN-MALEREI.

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 45.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. GLASMALEREI.

M

kam man schon

ehr und mehr zu

farbigen Gläsern

füllen.

An

der gothischen Periode davon ab,

ihre Stelle

Glasgemälde auf farblosem Grunde

Umrahmung

in

,

traten

vollends

mit

die Fensteröffnungen

dem Beginn

welche allerdings dann wieder eine

erhielten, so dafs diese letztere mit ihren der Pflanzen-

oft

ganz mit

des Renaissancestils, kleine

überreiche Einfassung und

und Tierwelt entnommenen, gar häufig

aber auch die menschliche Gestalt in den Bereich ihrer Darstellung ziehenden Ornamenten die Hauptsache

Dafs es dabei an

zu bilden scheint..

allerlei

symbolischen Gegenständen und Figuren nicht

fehlt, zeigt ein

Blick auf die beiliegende Tafel, deren Inhalt jedoch schon der späteren Zeit der Renaissance angehört.

Fig. „

i.

2



8.

Aus dem Nationalmuseum im Aus der Certosa

bei

Florenz

Bargello

zu Florenz, aufgenommen von H. Dolmetsch.

von Giovanni da Udine

Baumeister Borkhardt und Architekt Eckert in Stuttgart.

,

aufgenommen von Reg. -

Taf. 46.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. FAYENCEPLATTEN. ^as

Material und die Art der Herstellung glasierter Thonplättchen brachten es mit sich, dafs Fufsböden

und Wandbekleidungen aus solchen Plättchen kein

in

allen Einzelheiten

aufzuweisen vermochten, wie Schöpfungen aus Metall, das einfache geometrische Muster hinausgeht,

erinnernden Ornamente doch bescheiden erhält aber in weiser

,

Marmor

u.

s.

so

w.

fein

Wo

durchgeführtes Ornament

diese Technik

sind die meist an byzantinische und

aber dafür auch

um

so

und

klarer

orientalische Vorbilder

kräftiger.

noch eine Steigerung durch die Trefflichkeit der Farbenzusammenstellung:

Mäfsigung

fast nie

mehr

Besondere Berühmtheit

als

daher über

Ihre

Wirkung

und doch wurden

4 Farben zur Anwendung gebracht.

erlangte

durch Fabrikation

solcher Ziegelböden-

Platten die Schule der Robbia, weshalb solche Plattenmosaiken vielfach unter

und Wandbekleidungs-

dem Namen

,.Robbiaarbeiten"

verzeichnet werden.

Fig.

1,

,.

2,

,.

16

6,

3, u.

u.

11,

in

Via Luccoli zu Genua.

4,

5,

17.

7,

12,

14

9,

13,

8 u.

10.

15.

Bekleidungsplatten an den Treppenwänden des Hauses Nr. 26

Desgleichen

in

Haus Nr. 10

in

Via

Fufsbodenplatten aus San Petronio zu Bologna.

Aufgenommen von Reg. -Baumeister Borkhardt

in Stuttgart.

^i±'^

S.

Matteo daselbst.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. 46.

m >7Sä

mmm® iWi

B»TS?Ä v

mm

AflBfl^

miPs

H. Dolmetsch.

ORNAMENTENSCHATZ

FAYE N CE PLATT EN. -

VERL.

».

JUL,

HOFFMANN, STUTTS^HT

A

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

47.

K)olmetsch

FAgADEN -MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf. 47.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. FASSADENMALEREI. A,.m

Anfang des

Jahrhunderts

15.

zuerst der Stil der Renaissance auf,

in Italien

tritt

die Zeit bis ca. 1500 als die Zeit der Frührenaissance bezeichnen,

Dauer

bis in die Mitte des

Renaissance antiker Formen. fassend, wie

Dies

besonders zu Tage beim Ornament, welches dieser

kein anderer, verwertet.

mäfsig bedeckt.

Es sind

mäfsiger Anordnung. fachste teils

Umbildung

naturalistisch,

Da

schön geschwungene Ranken

dieses

Stil

der Frührenaissance den Grund meist noch

in

in

symmetrischer oder doch regel-

Akanthusblatt, welches

Rebe, der Lorbeer, der Epheu

Aber

stilisiert.

teils

die

Bearbeitung

Namentlich bezieht sich dies auf die Motive, die wir finden.

spielt die Hauptrolle das antike

Auch

erfährt.

freie

um-

fast stets zarte,

Dabei

sondern

so reichlich und

uns vor allem das Pflanzenornament ins Auge, welches

fällt

sich

Jahrhunderts geht.

16.

tritt

es läfst

im Gegensatz zur Hochrenaissance, deren

Wiederaufnahme, aber nicht sklavische Nachbildung,

ist

und

u.

s.

w.

freilich die

werden

mannig-

vielfach verwertet,

Laubwerk mit seinen Zweigen und Früchten

erhält durch

Tiere aller Art, phantastische Wesen, Menschen, sodann durch symbolische Gegenstände, Waffen, Masken,

Embleme, Vasen, Kandelaber die

u.

Hauptsächlich ausgebildet wird

Verbindung von Menschen- und Tiergestalten mit vegetabilischen Elementen

Ein nicht unwichtiger Bestandteil

gewöhnlich als

Abwechslung und Belebung.

dergl. reiche

als

der Verzierung sind endlich die

sogenannte Rofsstirnschilde

(Fig.

6

u.

9)

zur

(Fig. 3, vgl.

auch Taf.

Wappen und Wappenschilder,

Zeit

der Frührenaissance,

45).

letztere

späterhin dann

Kartouche. Alles bisher erwähnte

einzelne Häuserfassaden in

finden wir

bei

der Fassadenmalerei,

d.

h.

bei

den Malereien, mit denen

Ermangelung plastischen Schmuckes vollständig überzogen waren, welche entweder

Ornamente oder geschichtliche Darstellungen zur Schau

tragen.

Die Farben sind lebhaft und harmonisch

zusammengestellt, so dafs ein prächtiger Eindruck durch solche oft nicht blofs bemalte, sondern auch gemalte

Architektur

erzielt

Aus

wird.

späterer

Ornament beinahe ganz verdrängten,



Fig.

1-



,,

Fig. g

— II

9



Zeit,

findet

wo

man auch

die

figurenreichen,

Von

8.

Hoffassade von „Casa Taverna'-

der Fassade eines Hauses

,.

in in

Genua (Via San Matteo Nr. Mailand.

des Palazzo Piccolomini in Pienza.

aufgenommen von Reg.-Baumeister Borkhardt

Das Übrige entnommen

in Stuttgart.

aus:

Reinhardt, Palast- Architektur Italiens: Genua.

Grüner, Specimens of ornamental

Darstellungen

das

häufig broncefarbig oder grau in grau gemalte Fassaden.

7.

11.

geschichtlichen

art.

<arS^^oxü>-

10).

;

Taf. 48.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. INTARSIEN. B,llühte

zur Zeit der Renaissance die Holzschnitzerei überhaupt,

so

gilt

von einem Zweige derselben, nämlich von den eingelegten Holzarbeiten Chorstühle, Schränke

in Sakristeien u.

von

Fülle

herrliche

lebenden Wesen Flächen jedoch

,

stilisierten

u. s.

Pflanzenmotiven

Auch

hier der Einflufs zu beachten

Um

,

,

hier

Schraffierungen

,

Fig. '&

i.

2.

.,

3

..

.,

7.

8.

.,

.,



9U.10. 11

— 13.

Vom Vom

u.

s.

dunklem Grunde, bieten uns eine

ist,

allerlei

Vasen

,

Gefäfsen,

wenigstens bei regelmäfsigen umrahmten

das Akanthusblatt

in

erster Linie

zur Verfügung

den die Herstellungsweise auf die Spitzen der Blätter ausübt. wird mitunter neben der Intarsia das" Niello angewandt;

w. werden durch Ausfüllung mit einer dunklen Masse hergestellt.

Chorgestühl in S. Anastasia in Verona.

Sockel der Sakristeischränke

Vom Vom

Chorgestühl

.,

.,

.,

mit welchen namentlich

Hinsichtlich der Gegenstände

vermischt oder verbunden mit

steht

besonderem Grade

da wir ganze Gemälde, perspektivische Ansichten

Letztere, meist hell auf

gröfsere Lebendigkeit zu erreichen,

die Blattrippen

statt,

Die Anordnung des Rankenwerks

w.

streng symmetrische.

eine

ist

buntester Auswahl antreffen.

in

Intarsien',

w. aufs reichste geschmückt Avaren.

s.

der Darstellung findet eigentlich keine Beschränkung

und Ornamente

das in ganz

in S.

Maria

in

Organo

daselbst.

Chorgestühl daselbst.



in

Monte Oliveto maggiore.

in S. in

(Grund der

Petronio zu Bologna.

der Certosa bei Pavia,

Xach Aufnahmen von Reg.-Baumeister Borkhardt

in Stuttgart.

S%fl<& fr:

(Bei Fig.

12

Mittelfelder -schwarz.)

Grund

schwarz.)

ITALIENISCHE RENAISSANCE. t

H. Dolmetsch.

8.

13

ORNAMENTENSCHATZ. WERL.

INTARSIEN.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

49.

JDolmetsch.

DECKEN-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf. 49.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. DECKENMALEREI. A.

.n

den Deckengewölben wie an den ebenen Holzdecken

Geist ein reiches Feld

Ornaments, indem

für

sie ihre

seine Thätigkeit.

in

Kirchen und Palästen fand der künstlerische

Die gröfsten Künstler wirkten mit bei der Veredlung des

Freskomalereien mit Verzierungen selbst umrahmten

(Fig.

grund dieser aus vegetabilischen und animalischen Elementen gemischten Ornamente



Farben selbst heiter und lebhaft.

Daneben

fehlt

i

u.

ist

2).

Der Unter-

meist leicht

jedoch auch nicht an einfacheren Mustern.

es

;

die

Wo

keine bildlichen Darstellungen auftreten, ersetzen deren Stelle gemalte Kassetten oder Rosetten, eingefafst

von geometrischen Ornamenten.



Bemerkenswert

ist

auch die Verbindung von solchen farbigen Orna-

menten mit mehr oder weniger einfacher Stuckdekoration,

Weise mit dem

Pinsel imitiert

ist.

Die beiden Rosetten

nach einer der Renaissance vorangehenden Periode an,

sie

aber oft wie bei Fig.

die

(Fig.

n

u.

12)

1.

in

täuschender

gehören zwar ihrer Entstehung

zeigen aber doch schon in ihren Bildungen eine

ausgesprochene Verwandtschaft mit der eigentlichen Renaissance.

Fig.

1





,,

,,

,.

6

Vom

4.

u.

„ „

Maria del Popolo zu Rom.

Aus einem der Borgia-Zimmer im Vatikan

9.

Muster von den Gewölbfeldern

Bordüren

I

5

um

in

zu

(Von

Pinturicchio.)

Rom.

der Certosa bei Pavia.

diese Gewölbfelder.

Medaillons von den Gewölbfeldern in S. Francesco zu Lodi.

u. 12.

Fig.

in S.

5.

7 u. 10. 1 1

Chorgewölbe





4.

10.

Ilu. 12.

Aufgenommen von H. Dolmetsch, Architekt in Stuttgart, und H. Weinhold, Aufgenommen von Reg. Baumeister Borkhardt in Stuttgart.

Entnommen

aus:

„Grüner, specimens of ornamental

art."

-ȣ

Bildhauer in Dresden.

Tat

50.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. SPITZENTECHNIK. I

m

Altertum unbekannt und jedenfalls

zwar

ist

hat.

bei

15.

Jahrhunderts zu künstlerischer Vollkommen-

namentlich mit den beiden Städten Venedig und Genua der Boden,

Italien,

Nadelspitzen

Ende des

auch die feinste Gattung der auf

als

Die ersteren, die sogenannten „points", sind

dem

als

und graziöse Gestaltung

äufserst zarte

zu.

Ihre

der

Gattung zu betrachten.

die kostbarere

einzelnen Stichen

ca.

10 cm

ist

Komposition der Spitzenmuster notwendig auf

Möglichkeit

die

eine

läfst

,

noch höhere Stufe dieser Spitzengattung wird

Tig.

7 u.

in

Arbeiten mit

einer

unbemerkbaren

Die geschätzteste der genähten

Blumen

bei welcher alle Blätter,

Eine

8).

bestehen

Vollendung zu einem zusammenhängenden Ganzen aneinandergefügt werden müssen,

venetianische Reliefspitze,

die

Ihre Technik,

Ausdehnung ausgeführt werden können,

Zusammensetzung der einzelnen Teile Rücksicht genommen werden mufs. Spitzen

die

Ausführung beruht aber auf einem sehr umständlichen und

schwierigen Verfahren, wobei nur kleine Stückchen von die alsdann nach ihrer

dem man sowohl

Klöppelkissen gefertigten Arbeiten zu verdanken

welcher Grund und Ornamente aus lauter a jour gefertigten

weshalb bei

Und

kann die Spitzentechnik so recht eine Schöpfung der Renaissance genannt werden.

gelangt,

heit

erst seit

etc.

erhabene Ränder zeigen.

hochaufgestellten Blättern

Die Technik der geklöppelten Spitzen oder Kissenspitzen

(dentelles) besteht in

Verknüpfen und Verflechten von Fäden nach einem durchdachten Systeme.

erreicht

kunstvollem

Bezüglich der Feinheit dieser

Klöppelspitzen gibt es bedeutende Gradverschiedenheiten, welche auf die Schwierigkeit der Ausführung, wie auf die Kostbarkeit derselben von gröfstem Einflüsse sind.

Das Spitzen-Ornament Beschränkung, stellungen,

hier

dafs

Vögel und

natürlich

7 u. 8.

Diese aus

dem

zur

dem

übrigen Renaissance-Ornament vollständig an,

Pflanzenmotive entschieden

Roselina-Spitze.

10.

Reticella-Spitze.

.,

n.

Italienische Guipure.

12.

Genueser Kirchenspitze.

13.

Kragen

in

Klöppelarbeit.

venetianischer Guipure.

.

Jahrhundert stammenden Spitzenmuster sind nach Kopien reproduziert, welche in der

Ausbildung von Spitzenlehrerinnen errichteten Zentral-Spitzen-Schnle

durch Vermittelung der bekannten aus

bildliche Dar-

Genähte Arbeit.

Desgl. mit hochaufgestellten Blättern.

..

17.

auch

der

Venetianische Relief-Spitze.

9.

16. u.

vorwiegen, obgleich

mit

Venetianische Spitze.

,,

.,

reichischen Staate

3.

4, 5 u. 6.

.,

sich

keineswegs fehlen.

dergl.

Fig. 1,211. .,

schliefst

dem

Erzgebirge stammenden Spitzen-Firma „A.

^r.- •* ^tc^

zu

Wien

in meisterhafter

Kliegl & Sohn, Kgl.

vom

Weise

k. k.

öster-

gefertigt

und

Hoflieferanten in Stuttgart"

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

SPITZEN-TECHNIK nDUAUCUTrtlCrulTT

50.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. 51.

ORNAMENTENSCHATZ. VERL,

H. Dolmetsch.

STICKEREI

UND TEPPICHWEBEREI.

».

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 51.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. STICKEREI P,rachtliebend,

und

wie die Zeit der Renaissance war, verfehlte

,

reliefartig

,

entnahm

ihre

Motive denselben Quellen

und verband mit dem blofsen Ornament auch eigentliche Die Teppichweberei, sofern

Zeichnung verwendet,

w.

Neigung Ausdruck zu ver-

Namentlich die Kirchen wurden

schliefst sich

sie

nicht

,

wie die bisher behandelten Kunstzweige,

Bilder, namentlich in Medaillonform.

Bildweberei

ist,

sondern geometrische

oder vegetabilische

im wesentlichen an byzantinische und orientalische Vorbilder

Dafs auch hier mit Vorliebe leuchtende Farben überall

u. s.

dieser

Die Stickerei, entweder Applikationsstickerei oder Plattstickerei, letztere

mit solchen reich ausgestattet.

erhaben

sie nicht,

Gewänder, Teppiche

leihen in der Herstellung kunstvoll gestickter

oft

TEPPICHWEBEREI.

auftreten

,

namentlich

dafs

bei

den Stickereien

Gold benutzt wird, entsprach der sonstigen Neigung zum Prunkvollen.

Fig.

Stickerei auf einem Kirchenmantel in S. Croce zu Florenz.

i.

(Einst

im Besitze des Erzbischofs Rinuttini

Museum

in

Pisa,

f 1582.)

.,

2.

Gesticktes Samtdeckchen im

,,

3.

Gestickte Samtbordüre von einem Mefsgewande daselbst.



4.

Applikationsstickerei



5.

Reliefstickerei in



6



8.

Teppichborte von einem Venetianer Bilde



9.

Desgl. von einem



10.

Fig.

u.

7.

Seide von einem Mefsgewande daselbst.

Gold auf Seide von einem Mefsgewande daselbst.





Gemälde des Paolo .,

Verona.

Giolfino im

Aufgenommen von Zeichner Haaga

in

Museum

daselbst.

Ravensburg gezeichnet von G. Werner



2



6 u. 7 aus: ,,Dupont-Auberville, l'ornement des tissus."



8

— 10

in

des Moroni in der Pinakothek zu München.

Nach Aufnahme des Zeichenlehrers Fd. Bosch

— 5.

vaterländischer Altertümer in Stuttgart.

Applikationsstickereien in Seide auf Damastgrund.

Desgl. I.

in

in Stuttgart.

aus: ,Jul. Lessing, Altorientalische Teppiche."

•M£~4

an.

daselbst.

Taf. 52

ITALIENISCHE RENAISSANCE. SGRAFFITEN, MARMOR-EINLAGEN J_y as Sgraffito-Ornament

ist

FLACHRELIEFS.

und

nicht als blofses Flachornament zu betrachten, denn gröfstenteils liegt in

ihm

das Bestreben, plastische Zier durch Zeichnung nachzubilden, wobei ihm jedoch nur die Farbtöne schwarz, weifs und das durch Schraffierung zu erreichende Grau zur Verfügung stehen.

Die Technik des Sgraffito beruht darauf, dafs die zu verzierende Fläche mit dunkel gefärbtem Mörtel bedeckt und dieser wieder mit Kalkmilch übertüncht wird. Die gewünschten Zeichnungen entstehen

sodann dadurch,

dafs die obere weifse Schichte

so weit als

nötig mittelst

eiserner Griffel

entfernt wird,

Durch diese einfache Darstellungsweise behält das Grund zum Vorschein kommt. eingelegten Ornamenten mehr zeichnerischen Charakter, dessen Sgraffito im Gegensatze zu gemalten und ungeachtet können aber durch mafsvolle Verteilung von Hell und Dunkel Kompositionen erreicht werden, so

der dunkle

dafs

deren Wirkung oft eine grofsartige und reiche

An ist

ist.

den Sgraffitofassaden treten die plastischen Gliederungen meist nur spärlich

sogar das Hauptgerippe der Architektur mittelst der Sgraffitotechnik Bei Fufsböden treten

in

Bei den

eingelegt,

ersteren

während

die

die Marmorintarsien

ausgeschnittenen Marmorteile

wie solche ganz

,

und Marmorniellen

den entsprechend vertieften Grund

in

bei letzteren die vertieften Stellen mit schwarzer oder roter Stuckmasse oder auch mit

In den Farben sind diese Bodendekorationen

Metall ausgefüllt sind. in

werden

vorkommen,

denn oftmals

gebracht.

der Renaissance neben den linearen Mosaikverzierungen

ähnlich in der altchristlichen und mittelalterlichen Zeit auf.

zum Ausdruck

auf,

der Zeichnung oft weit über

die

immer

einfach gehalten,

Grenzen des Erlaubten hinausgehen, so im

Dome

während

sie

zu Siena, dessen

berühmter Fufsböden reich figurierte geschichtliche Darstellungen oft mit perspektivischen Architekturen zur Schau trägt. Flachreliefs

werden meist ohne Zuhilfenahme farbiger Gegensätze blofs durch einen aufgerauhten

Grund, über welchen sich das

Sgraffitto an

Ornament nur wenig

glatt bearbeitete

einem Hause

Rom, Via

erhebt, hergestellt.

Giulia Nr, 82.

Fig.

i.



2.

,,

,.

,.

,.





Via dei Coronari Nr.

3.

,.

.,

,.

,.

,.

,.

Vicolo Calabraga Nr. 31

,,

4.

,,

5. u. 6.

7.

,.

r

8 u. 9.

,.

10.

r

,.

1211.13.

..

14U.15. Fig.

10

..

,.

..

,.

Eingelegte Marmorarbeit

11.

,.

,.



,.



,.

Vigna

alla via

,,

,.

Borgo

al

am Fufsböden

,.

,.

von

,.

,.

,.

Flachreliefs

von Grabplatten

— 13 aufgenommen

,.

in

Porta S. Sebastiano Nr. 27.

Domes

„ ,.

zu Siena.

San Giovanni

Vendramin

..Meurer, italienische Flachornamente."

Paolo zu Venedig.

Sta.

in

der Frari-Kirche zu Venedig.

in

Rom.

San Giovanni

aus:

Maccari, Saggi di architettura e decorazione italiana.

e

Croce zu Florenz.

in

Sta Maria del Popolo zu des

u. 32.

von H. Dolmetsch.

Das Übrige entnommen

&

,.

vom Grabdenkmale



des

14S.

vicolo del Campanile Nr. 4.

einer Grabplatte in



,.

,.

..Jannoni

in

Graffiti e chiaroscuri,"

e

Paolo zu Venedig.

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

52.

jj Scftaitp ert J e z H) olmetsch.

SGRAFFITEN, MARMOREINLAGEN UND FLACHRELIEFS. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL HOFFMANN

,

STUTTGART.

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

53.

ffloltnetsch

WAND- u.DECKEN-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Tat

53.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. WAND-

und

DECKENMALEREI.

A,_m

schönsten und edelsten

dar

den Werken Rafaels und seiner Schule, so besonders

in

stellt sich

die dekorierende

Wand- und Deckenmalerei in

den Loggien des Vatikans.

auch die Malereien zum grofsen Teile nicht von seiner Hand her, so sind

nach seinen Angaben und

in

seinem Sinne ausgeführt.

Es

der Hochrenaissance

läfst sich

doch von seinen Schülern

sie

dabei

Rühren hier

verkennen,

nicht

dafs

von

grofsem Einflufs, namentlich für die Verbindung von Stuck und Malerei, die damals entdeckten Titus-

thermen

Rom

in

zur Schöpfung sich

waren;

allein sie reizten ihn nicht

nur zur Nachbildung, sondern regten ihn hauptsächlich

immer neuer und wechselnder Motive

im Vatikan dem Beschauer

in

für Figuren,

Guirlanden

grofsartiger Fülle Malereien dar, bei

u.

w. an.

s.



kommt.

Von einem

Bemerkenswert

ist

das Vorherrschen sekundärer Farben.

(Fig.

in feinster

doch

sie

in

Weise

2.)

Schüler Rafaels rühren auch die Malereien im Palazzo Doria in Genua her.

auch nicht auf gleich hoher Stufe, wie die Rafaelischen Werke, so sind

so bieten

denen das Verhältnis von Figur

und Ornament, von Dekoration und Architektur und namentlich der Farben zu einander zur Geltung

Und

Stehen

sie

ihren Einzelnheiten

durchaus schön und beweisen namentlich einen äufserst glücklichen Sinn für die Zusammenstellung der Farben.

— Über

Fig.

Anwendung kommenden Motive,

die zur

I.

vergl. das zu Tafel 45

Fig.

1.

Deckenmalerei im Palazzo Doria zu Genua.



2.

Pilasterverzierung aus den Loggien des Vatikans zu



3U.4.

Nach

Füllungen

in einer

einer Originalaufnahme des Reg. -Baumeisters

Das Übrige entnommen aus „Letarouilly

,

Fensternische im vatikanischen

Le Vatikan

Borkhardt

:

et la basilisque

de

St.

Pierre de

Rome."

in Stuttgart.

ff.

Bemerkte.

Rom.

Museum

daselbst.

Taf. 54.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. MANUSKRIPTMALEREI, WEBEREI v
und

MARMORMOSAIK.

einschneidendster Bedeutung für die Manuskriptmalerei war die Erfindung der

denn weil die Herstellung von

litterarischen Erzeugnissen

leichtere

eine

Buchdruckerkunst

und einfachere wurde und damit

auch der äufsere Wert sich bedeutend ermäfsigte, so wurde auch auf die künstlerische Ausschmückung durch Malerei

Mühe verwendet

weniger

viel

vollends da die neu erfundene Kunst auch

,

Herstellung schöner Initialen und Titelblätter an die

noch Manche

Manuskriptmaler thätig

als

druckten

Werken doch

ein

mit

schöner Manuskriptmalerei,

oft

ein

Die Pflanzenarabesken, wie

bieten. als

die

liebte

der Zeit der

in

man

selbst bei

ausgeführtes Titelblatt oder in besonderer Weise

Aus diesem Grunde

namentlich buntfarbige Anfangsbuchstaben.

bietet uns jene Zeit

buntes Gemisch antiker, mythologischer

die Blätter

und Blumen der

Initialen,

zur

finden wir selbst in jener Zeit

Zweige der Litteratur, und dann

alle

Hand

der

Dennoch

gab.

denn einmal erstreckt sich das Bücherdrucken

:

Renaissance noch nicht so allgemein auf

Hand

die Mittel

noch

und

ge-

verzierte,

viele Beispiele

christlicher

Motive

lassen weniger naturalistische

Formen erkennen.

konventionell stylisierte

Entschieden naturalistisch gehalten sind

sie

dagegen bei den vielen

mit

höchster Sorgfalt

und

unendlichem Fleifs ausgeführten Mosaikarbeiten, die aus kleinen und gröfseren Marmorstückchen der

Farben

verschiedensten

Schränke

u.

s.

Am zurückging.

sind.

Mit solchen

Verzierungen schmückte man Tischplatten,

In Florenz wird heute noch diese Technik mit Erfolg betrieben.

w.

Verwandtschaft

meisten

dem

welche zwar

zusammengesetzt

des

Einflufs

dem Hergebrachten

mit

Neuen

sich

aus

früherer

Zeit

zeigte



6.

Malereien aus verschiedenen Manuskripten.

7.

Samt-Stoff im



8.

Bordüre von einem Seidenstoffe.



9.

Marmormosaik von einem Tische im Nationalmuseum zu München.

1

,,

Fig. „

4.

7u. 9.

Museum

vaterländischer Altertümer in Stuttgart.

Aufgenommen von Reg.-Baumeister Borkhardt Aufgenommen von Zeichner

P.

Haaga

in Stuttgart.

daselbst.

Das Übrige entnommen aus

„Humphreys

u.

„Wyatt, the

art

Owen

Jones, the illuminated Books."

of illuminating as practised in Europe from the earliest times."

„Dupont-Auberville

,

L'ornement des

Weberei,

nicht entzog, aber doch mit Vorliebe auf orientalische Muster

Vergl. Taf. 51.

Fig.

die

tissus."

WH-

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

—3

H. Dolmetsch.

^^»

ornamentf.nschatz. verl.

MANUSKRIPTMALEREI, WEBEREI UND MARMORMOSAIKEN.

v.

jul.

hoffmann, Stuttgart

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

55.

tüolmetsch.

MAJOLIKA MALEREI. -

ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL HOFFMANN, STUTTGART.

Tat

55.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. MAJOLIKA MALEREI. -

H

stammt der Name Majolika her von der Insel Majorka, wo die Thonbildnerei namentlich von den Mauren in grofsem Umfang betrieben wurde und von wo diese Kunst sodann nach Man pflegt gegenwärtig unter Majolika alle feineren und mit gröfserer Sorgfalt Italien verpflanzt wurde. als die gewöhnlichen Töpferwaren ausgeführten Fayencegegenstände zu .verstehen, d. h. solche, welche im wesentlichen aus gewöhnlichem Thon hergestellt und mit einer undurchsichtigen Glasur und mit Farben überzogen sind. Das technische Verfahren war ein doppeltes: entweder wurde das Geschirr aus Thon (terra cotta), nachdem es seine bestimmte Gestalt erhalten, gebrannt, sodann wurde es in die flüssige Zinnglasur, welche nicht durchscheinend ist, eingetaucht und sogleich bemalt und durch ein nochmaliges Brennen öchst wahrscheinlich

genannte Verfahren lange Zeit Geheimnis einzelner Meister blieb, half

fertig gestellt, oder aber, weil das

man

Weise

sich auf folgende

:

man überzog den rohen Thongegenstand mit

dünnen Schichte von

einer

weifsem Pfeifenthon, welcher dann erst die (durchscheinende Bleiglasur erhielt. Als Erfinder der Zinnglasur gilt Lucca della Robbia, welcher gegen Ende des XV. Jahrhunderts hiemit einen totalen Umschwung in der Fayencetechnik zuwege brachte.

Eine besondere Berühmtheit haben die zahlreichen aus dieser Künstler-

hervorgegangenen prächtigen Reliefs erlangt.

familie

Die italienischen Majolikaarbeiten der Renaissancezeit erregen heute noch unsere gerechte Bewun-

wegen der edlen Formen, die bei den mancherlei Gefäfsen zu Tage treten, sondern hauptsächlich auch wegen der Malereien, von denen sie bedeckt sind. Meister in ihrem Fache waren jene Thonbildner und Thonmaler, und wenn auch manche wegen des grofsen Absatzes ihrer Erzeugnisse sich zu derung, nicht allein

mehr handwerksmäfsiger Fabrikation feines Gefühl für künstlerische

verleiten liefsen

Form und

,

so spricht

Bei den Farben herrschen, wie schon früher bemerkt,

Manche Gefäfse weisen auch reichen u. s.

doch aus

allen diesen

Gegenständen ein

edle Schönheit. blau, grün,

gelb,

Lüster, andere Stücke besonders

perlartigen

orange und violett vor. das

sonst seltene

Rot

w. auf: Kennzeichen, welche auf einen bestimmten Meister oder eine bestimmte Fabrik schliefsen lassen. Dargestellt

Figuren

dergl.,

u.

wurden auf solchen

Platten, Tellern u.

sondern sogar Kopien oder

freie

s.

w. nicht blos Ornamente, Rankenwerk, einzelne

Umbildungen ganzer Bilder und Gemälde bedeutender

Meister und zwar mit Vorliebe oft so, dafs diese bildlichen Darstellungen das ganze Gefäfs, den Platten

u.

s.

Fig.

i.

2.

,,

3





„ „ „





5.

6.

— 11 — 14 — 7

9.

10.

13.

19.





,.

21



24

Rand der

w. bedeckten.

20.

Untere Endigung eines Madonnenreliefs von der Schule der Robbia. Flächenmuster am Sakristeibrunnen in der Kirche St. Maria novella Randverzierungen an Platten aus der Fabrik zu Faenza. Bauchverzierung an einer Henkelvase von dorten. Profilverzierungen an einer Vase von dorten. Profilverzierung an einem Schreibzeug von dorten. Randverzierungen an Platten von dorten. desgleichen an Platten aus der Fabrik zu Chaffagiolo. Gubbio. „ „ „

23.

— 27.





28. Platte



29.

.,

Fig.

I,

Randverzierung an einer Platte 21, 22,

24

— 27





Pesaro.





nach den im Bargello zu Florenz befindlichen Originalen,

Borkhardt

Florenz.

Urbino.

~



Diverse Gefäfse

in

aufgenommen von Regierungs-Baumeister

in Stuttgart.

von Bauinspektor Knoblauch in Tübingen. Das Übrige entnommen aus i) „Darcel, Recueil de Fig. 2

:

XV., XVI. United-Kingdom. u

fai'ences italiennes des

2) ..Waring, Art treasures of the

et

XVII.

siecles."

Tat

56.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. PLASTISCHE ORNAMENTE in MARMOR und BRONZE.

E

gekannten Aufschwung nahm die Marmorskulptur.

inen in früheren Zeiten nie

sich Hochrenaissance

und Frührenaissance

Blumen- und Rankenwerks, sowie des Die namentlich sance

Kapitale

der Richtung, dafs die erstere starke Unterschneidungen des

figürlichen

Elements

liebte.

das

zeigen,

nahe Verwandt-

schaft mit solchen

auf.

vielfach

pflanzliche

am

Ordnungen

jetzt

Periode

Gebilde,

Gerade

in

u.

s.

diesem Punkte

Reihe

an die

,

antiken

die

dieser

in

wieder zur

sämtlich

Geltung kommen.

häufigsten jedoch Delphine,

Drachen, Füllhörner

in einer

— Mit der Hochrenaissance

Anschlusses

thischen Ordnung: aber an die

Voluten treten

spärlicher,

beginnt dann eine Zeit engeren

der korin-

Stelle der

Akanthusblatt

gewöhnlich nur

der Frührenais-

in

eine

,

in

Dabei unterscheiden

Fast gar keine Schranken

w.

hinsichtlich

tritt

der Modellierung

der schöpferische Reichtum der

kannte die Bronzetechnik, was

Renaissance so recht zu Tage.

eine unmittelbare Nachbildung

Auch

der

an

figürlicher

Aus-

schmückung der Kapitale kein

Dagegen

Mangel.

Wie

ist

Natur

zur

Folge

hatte,

besonders bei vegetabilischem

Fig. 9.

Schmucke.

tritt

die Kunstblüte auch auf gewöhnliche Gegenstände in

hohem Mafse

eingewirkt hat, zeigen die

beiden prächtigen Thürklopfer.

Fig.

1.

Thürsturz mit Fries aus



2.

Fries an einem



3.

Consolkapitäl in



4.

Fries an einem Grabmal.



5.

Thürumrahmung



6.

Lisenenfüllung in



Marmor im

Marmor-Kamin

Marmor

Palazzo ducale zu Urbino.

Jahrhundert.

daselbst.

aus der Kirche

Fönte Giusta

in Siena.

aus Bronze von der Thüre des Ghiberti

Marmor vom

XV.

am

XV. Jahrhundert

Baptisterium zu Florenz.

Altare in der Kirche Fönte Giusta in Siena.

7 u. 8. Thürklopfer aus Bronze. 9.

n

Fig. „

1

Säulenkapitäl

— 8. 9.

vom

Portale an der Badia in Florenz.

Nach photographischen Aufnahmen, „

Herdtle,

gezeichnet von den Architekten

.,Die Bauhütte^.

^S

(Ende).

Lambert und Stahl

in Stuttgart.

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

56.

FDolmetseh

PLASTISCHE ORNAMENTE IN

ORNAMENTENSCHATZ.

MARMOR UND BRONCE. VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

ITALIENISCHE RENAISSANCE.

57.

rDolmetsch.

WAND- UND DECKEN-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL,

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 57.

ITALIENISCHE RENAISSANCE. WANDu.ngefähr dem nicht

dem

mit

und

DECKENMALEREI.

Jahre 1540 beginnt die Zeit der sog. Spätrenaissance.

Gebiete der verzierenden Malerei bringen namentlich die Fig.

mehr derselbe Reiz und

die gleiche

Anmut, wie

ist

dem

Vegetabilischen, auch

einigermafsen im Schwinden begriffen.

und 9

— 11

zur Anschauung.

bei den Schöpfungen der Früh-

sondern ein kühler, mehr berechnender Zug geht durch des Figürlichen mit

1

Ihre Eigentümlichkeiten

alles

das fein

hindurch.

auf

Es

ist

und Hochrenaissance

Die schöne harmonische Verbindung

abgewogene Verhältnis der Farben zu einander

Ernüchternd wirken besonders die vielen weifsen Flächen.

Das

Pflanzenornament wird weniger durchgebildet; an seine Stelle treten vielfach Elemente, aus welchen sich die sog. Kartuschen später herausgebildet haben, liche

Komposition nicht gerade vorteilhaft

aus.

und die meisten Figuren zeichnen

Auch

bei der Verteilung des

sich durch ihre künst-

Ornaments auf der zu ver-

zierenden Fläche wird keineswegs die Vortrefflichkeit der vorhergehenden Kunstepoche auf diesem Gebiete erreicht.

Vgl. auch Tafel 45.

dem

Rom.

1.

Bogenfeld aus

5.

Einzelheiten aus den Raffael'schen Loggien daselbst.



6.

Gewölbefeld über der Brunnenhalle der Villa



7 u. 8.

Plafond-Bordüren



9U.

10.

Pilasterfüllungen aus einer Kapelle in S. Maria Aracelli zu

11.

Bogenfüllung

Fig. „



2



in

herzoglichen Saale im Vatikan zu

di

Papa

Giulio zu

Rom.

derselben Villa.

vom Kreuzgange

Rom.

des Klosters S. Maria sopra Minerva zu

Aufgenommen von H. Dolmetsch.

»*f§|£«

Rom.

Taf. 58.

UND FRANZÖS. RENAISSANCE.

ITALIEN.

EDELMETALLE MIT EMAIL. B.

'ei

den Edelmetallarbeiten handelt durch kostbare

hergestellt,

Schmuckgegenstände),

teils

sich

Perlen,

Steine,

um

es

um

teils

noch

Email

Meister Benvenuto

besonderer Weise

in

wurden

verziert

solche, bei welchen irgend ein seltenes Mineral, wie Lapislazuli,

oder eine schöne Glasform durch Anbringung von Henkel

um

Für beide Arten war

Prachtgeräte gebildet wurde.

Gegenstände, welche aus edlen Metallen

solche

,

Fufs

,

Deckel

u.

s.

zum

w.

Onyx

(z.

u. dergl.,

Prachtgefäfs

die Mitte des 16. Jahrhunderts der

B.

oder.

tonangebende

Cellini.

Die Farben sind

in

ihren Zusammenstellungen harmonisch

gewählt.

Eine Fülle edler Linien und

schöner Formen darzustellen, dazu boten besonders die Henkel und Deckel der edlen Gefäfse reiche GePflanzen, Tiere, Menschen, oft in den wunderbarsten Zusammensetzungen, überwiegen in ihrer

legenheit.

Anwendung

weit gegenüber

dem

Die französische Renaissance bei solchen Edelmetallarbeiten

Künstler es waren

,

Ornament.

rein geometrischen

dem

im grofsen und ganzen, wenigstens im

schliefst sich

die in Frankreich

anzutreffen

Stil findet,

den neuen

zur Geltung brachten.

Stil

-

.,

.,

.,

4

.,

6

„ ,,



oder dafs da,

wo man

kommt

es auch,

dafs

Letzteres ging natürlich im

man

vielfach

Anklänge an

von demselben losgerissen, eine ziemliche Willkür

sich

ist.

Fig.

,,

Jahrhundert,

italienischen Stil an, vorzüglich auch deswegen, weil gerade italienische

Geburtslande der Gotik langsam von statten und daher

den gotischen

16.

i.

Bekrönung eines Altärchens

2.

Von

3.

Deckel einer Kristallschale

u. 5.



cju.

8.

10.

iiu.12. 13U. 14. 15



19.

einer

der Apollo-Galerie des Louvre zu Paris

in

Vase aus Lapsislazuli

in

der Galerie der Uffizien zu Florenz.

in emailliertem

Gold

daselbst.

10,

13,

(Französ. Arbeit.)

Nach Aufnahmen des Reg. -Baumeisters Borkhardt 14

u.

19.

Nach Aufnahmen

des Fabrikanten C.

Das Uebrige entnommen

aus

Paris.

in Stuttgart.

Baur

in Biberach.

:

Dalloz, le tresor artistique de la France.

Daly, revue general de l'architecture et des travaux publics. Labarte, histoire des arts industriels au

moyen äge

(dto.)

(dto.)

Henkel an Gefäfsen in der Apollo-Galerie des Louvre zu Masken an einem Schilde daselbst. Fufs und Oberteil eines Wasserkrugs daselbst. Bordüren an Gefäfsen in derselben Sammlung.

,,

Arbeit).

(dto.)

Gehänge von Benvenuto Cellini. Gehänge von unbekanntem Meister.

Fig. 2 u. 3.

(ital.

et ä l'epoque

de la renaissance.

(dto.)

(dto.) (dto.) (dto.)

ITALIENISCHE

H. Dolmetsch. 15

16.

UND FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

17.

58.

18.

EDELMETALLARBEITEN MIT EMAIL. ORNAMtNTENSCHATZ.

VERL.

»•

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART,

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

59.

wf&

p li s

\!i~^ieKT^§%;«BB SSda

s^^iss eyl^ ^nfess

s^. B<j)B

H)olmetsch

TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

59.

Taf.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN.

F

ranzösische Buchdrucker,

namentlich

Paris

in

und Lyon, waren schon gegen das Ende des

15. Jahr-

wegen der Sorgfalt und Schönheit ihrer Drucke hochberühmt. Eigene Wege bei Anwendung als der um die französische Bücherder Initialen und Randleisten u. s. w. schlugen sie jedoch erst ein ornamentik hochverdiente Tory durch Darbietung selbsterfundener Verzierungen seine Landsleute von der sklavischen Gebundenheit an italienische Muster befreite. Noch lange, bis ins 16. Jahrhundert hinein, hing man nämlich an den gotischen Formen und als dann die Grossen des Reichs mit der italienischen Renaissance durch Reisen oder fremde Künstler bekannt geworden waren, da hatte sich wegen des hunderts

,

,

an

starren Festhaltens

und man war

dem Alten noch

durchweg auf

fast

1520 trat nun jener

kein spezifisch französisches Renaissanceornament bilden können,

italienische

(und deutsche, Vorbilder angewiesen (Fig.

Umschwung, durch Tory

herbeigeführt,

ein.

Seine Ornamente,

Blätterranken, mitunter in Verbindung mit Figürlichem, sind einfache Linien

und

schwarzem Grunde

(Fig. 2)

Nach seinem Tode

lebten seine Kunstweise und seine

Darin schliefst er sich

nicht schattiert.

,

dem

Formen noch lange

(Fig.

die geradezu

von

Ungefähr

meist Blumen

seit

und

bei Initialen meist weifs auf italienischen

Gebrauch



an.

fort.

Nichtsdestoweniger übte Italien fortwährend einen gewissen Einflufs aus Kindergestalten, das zeigen uns Anfangsbuchstaben,

1).

:

Das beweisen uns

die

italienischen Meistern entlehnt sind

14).

Die Zierlichkeit und Leichtigkeit des französischen Renaissanceornaments Fig. 9 Fig. 6

— 11

entgegen,

und 12

Wie

bietet

wo

tritt

uns besonders bei

wir übrigens an arabische Ornamente erinnert werden, wie bei Fig. 2 an gotische.

Akanthus

in

eleganter

Anwendung.

die Titelblätter der Bücher oder überhaupt ganze Seiten

Fi£

1.

2.

3-

45-

,-

,,

aus

6. 8.

9—

11..

Umrahmungen

12.

Buchstabe

14.

15-

zeigt Fig. 4.

Buchstabe aus der Zeit Ludwigs des XII. von Tory. Franz I. von Claude Garamont. Kartusche Heinrichs des II. Jean Goujon. Buchstabe

7u.

13-

geschmückt wurden,

Salomon Bernard's Schule.

von Petit Bernard. aus der Zeit Heinrichs des IL Johann Tornesius. Heinrichs des III. „ „ „ Heinrichs des IV. Ludwigs des XIII. „ Schlufsverzierung aus der Zeit Ludwigs des XIII. ,.

,.

,,

,.

,,

,,

,.

,.

,.

Fig. is

Taf. 60.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. MODELDRUCKEREI U:

nter Modeldruckerei verstehen wir das

Bedrucken eines Stoffes mit einer gewissen, Bei Fig.

Zeichnung, resp. das Einpressen einer solchen.

während bei Fig.

3

und STICKEREI.

i,

in Fig.

1

ist

sie

stark reliefartig hervorgehoben,

Umrisse nur schwach über den Grund heraustreten.

die

Die etwas derbe Behandlung des Akanthusblattes Dekoration

4

2,

sich wiederholenden

und

die Ueberfüllung in

1



3,

in

1

und

4,

die

willkürliche

Anordnung der

weisen sofort auf die späte Zeit der Entstehung dieser

Zeichnungen hin, während die einfache und im Vergleich mit den übrigen Ornamenten edel gehaltene Stickerei viel stärker den

Zusammenhang mit der Antike

2 u. 4.

Muster

in Reliefdruck,



3.

Muster

in

,,

5.

Bordüre an einem gestickten Teppich im Musee du Louvre, XVI. Jahrhundert.

Fig.

1,

XVII. Jahrhundert.

Flachdruck, XVII. Jahrhundert.

Das Grundmuster Bei

verrät.

dieses Teppichs folgt auf Tafel 64.

sämtlichen Figuren hat die gelbe Farbe gold zu

der roten Farbe grau-violett Fig. 4 nach einem

bedeuten.

Bei Fig. 3

tritt

auf.

im Besitze des Verfassers befindlichen Originale.

Das übrige entnommen

Lievre, les arts decoratifs a toutes les epoques.

?

^C^

aus:

im Originale anstatt

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

H. Dolmetsch.

ORNAMENTENSCHATZ.

MODELDRUCKEREI UND STICKEREI.

60.

VERL,

».

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

61.

H. Dolmetsch

TEPPICH-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 61.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. TEPPICH-MALEREI.

A,

.us

der

genommen

Zeit in

die Periode

auf antike Formen,

Anklänge

Gotik

der

die

wurde

Vorliebe

die

(vergl. Fig. 2. u.

7),

eine grosse Rolle

in

ist

durch,

^vergl. Fig.

3

u.

mannigfachen Zurückgreifens

oder aber sind

es

wieder orientalische

die

dass

etwa die zwei unteren Drittel der

der obere Teil dagegen mit einem einfacheren und leichteren

Wo

4;.

im Ornament spielen

der Art ausgeführt,

Rankenwerk vorkommt,

ist

es

fast

immer

die Lilie.



Bei den Farben sind gebrochene

häufig verwendet.

Fig.

1



9.

Gemalte Teppichmuster im Schlosse zu Blois aus der Zeit Franz (Fig. 6

wurde aus Versehen verkehrt gezeichnet.)

Entnommen Le

Xail,

stark stilisiert;

Namenszüge Anfangsbuchstaben) der Herrscher, sowie Kronen

und das königliche Abzeichen von Frankreich, Gold

oft

trotz

welche die Ausbildung einer reinen Renaissance hindern.

mit einem volleren und schwereren,

Muster bedeckt war

Bemalung der Wohnräume herüber-

schlägt gerade hier,

gotische Ueberlieferung sehr

Die Bemalung wurde gewöhnlich

Wände

Doch

der Renaissance.

teppichartige

für

Le chäteau de

aus:

Blois.

"*S>S#

1.

Töne

beliebt,

Tat

62.

FRANZOSISCHE RENAISSANCE. PLASTISCHE VERZIERUNGEN

R.

von fremden Bestandteilen

^einer

der Plastik. auf.

Es

ist

Fein und edel

da

auf andern Gebieten

namentlich

tritt

STEIN und HOLZ.

zeigt

französische Renaissance

sich die

in

der ersten Zeit das Ornament bei Flach- und Hochreliefs

in

ausnahmslos Mischornament, bei Avelchem die Kartuschen (Umrahmungen) mit ihren zu

fast

mannigfaltigster Gestaltung die

als

in

reizenden

Formen

eine

Kartuschen noch ziemlich einfach gehalten,

Einrollungen gebildet.



Wie

bei

wichtige Rolle

In der Frührenaissance

spielen.

sind

werden aber mit der Zeit reicher und mit kräftigeren

der italienischen Renaissance

ist

das Akanthusblatt besonders beliebt,

das je nach der Zeit eine leichtere oder derbere Behandlung erfährt.

Die Pilaster und Säulen tragen an ihren Schäften reichen Schmuck; die Kapitale weisen

oft eigen-

welche zwar mitunter überladen sind, aber auch nicht selten einer gewissen

tümliche Kompositionen auf,

Zierlichkeit keineswegs entbehren.

Fig.

i.

,.

2.

,.

3.

von einem Kamin im Hotel Lasbordes zu Toulouse (Franz I. Geschnitzte Füllung am Wandgetäfer der Galerie Franz I. im Schlosse zu Fontainebleau. Geschnitztes Füllungsornament von einer Thüre im Justizpalaste zu Dijon (Franz I. bis

Pilasterkapitäl

Heinrich

.

II.).

der Kapelle des Schlosses zu Anet (Heinrich

,,

4.

Wulstverzierung

,.

5.

Verzierung einer Fensterumrahmung

6.

Holzrosette aus der Galerie Heinrichs

,,

7.

Rosette von einem Kamin im Schlosse zu Anet (Heinrich

,.

8.

Herme

,.

9.

Füllung an

,.

10.

In

,.

11.

Kapital

,.

aus

in

am Louvre II.

IL).

zu Paris (Heinrich IL).

im Schlosse zu Fontainebleau. IL).

dem Hotel dAssezat zu Toulouse (Heinrich IL). einem Kamin im Museum des Hotel de Cluny zu

Paris (Heinrich IL).

Holz geschnitzte Füllung an einer Thüre der Kapelle beim Schlosse zu Anet (Heinrich

vom

Baptisterium Ludwigs XIII. im Schlosse zu Fontainebleau. Nach Photographien, sowie nach:

Sauvageot, palais, chateaux, hötels

et

Daly, motifs historiques d'architccture Pfnor,

maisons de France du et

monographie du Chateau d'Anet. ,,

XV.

de sculpture d'ornement.

Palais de Fontainebleau.

H®««-

au XVIII.

siecle.

IL).

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

62.

^Dolmetsch.

PLASTISCHE VERZIERUNGEN IN STEIN UND HOLZ. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

H. Dolmetsch.

ORNAMENTENSCHATZ. VERL,

DECKENMALEREI.

63.

».

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART,

Tat

63,

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. DECKENMALEREI.

B, •

ei

kommen

dieser Tafel

nur Balkendecken

in

Betracht, deren Charakter durch die angebrachte Malerei

Jeder einzelne Balken erhält eine besondere Bemalung; mehrere

durchaus gewahrt wird.

sodann ein Muster, das sich regelmäfsig wiederholt

2,

4

Das vegetabilische Ornament das figürliche Element

Fig.

1

ist

u. 3.

i,

3,

5).

Die Seitenflächen der Balken sind

u.

zeigt teilweise ein entschiedenes

Zurückgehen auf das Altertum; auch

häufig angewendet.

Bemalte Holzbalkendecken im Schlosse zu Blois

Franz

I.).

Bemalte Unterzugbalken an denselben Decken.

2 u. 4.

,.

5.

Bemalte Holzbalkendecke im Schlosse zu Wideville (Ludwig XIII

8.

Bemalte Unterzugbalken an derselben Decke.

6,

"u.

Entnommen

aus:

Daly, Motifs historiques d'architecture et de sculpture d'ornement.

Le

Nail.

in

6 — 8).

.,

,.

bilden

Besonders reichen Schmuck erhalten an den Seiten und an der unteren

der Regel nur eintönig gehalten.

Fläche die Unterzugbalken (Fig.

(Fig.

zusammen

Le chäteau de

Blois.

—^^S&Zzr^ Z$&?

Tat

64.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. WEBEREI, STICKEREI

B,

'ei

BUCHEINBANDE.

und

den Bucheinbänden, auf welche man eine grofse Sorgfalt namentlich bei Büchern mit bedeutenderem

Inhalt zu

verwenden

pflegte, ist die

Art der Verzierung eine doppelte: entweder bedeckte

Muster die Flächen der Buchdecke und nur die Ecken sind gezeichnet, vielleicht

ist

bei

u.

5

geben

Fülle herrscht.



oft

prachtvoller

welchem Rankenwerk und geometrische Elemente abwechseln.

schildchen mit Bibliothekzeichen,

4

besonderer,

ein Bild

Buchtitel,

der ersteren Art;

Das Ornament

ist

in

oder

Namen

des Besitzers

Fig. 6 u. 7 der

letzteren,

kommt

wo

der guten Zeit bei derartigen Arbeiten fast nur

(Mitte des

Gestickter Teppich im

als

Flachornament

XVI. Jahrhunderts).

Musee du Louvre (XVI. Jahrhundert).

Bordüre hiezu siehe Tafel 60 Fig. 411. 5

5.

Eckstücke an einer Buchdecke aus rotem Maroquin-Leder (Heinrich

6

Einbanddecke aus dem Anfang des

7

Desgleichen aus

dem Ende

17.

des 16. Jahrhunderts.

Entnommen

aus:

Dupont-Auberville, L'ornement des Libri,

Monuments

Jahrhunderts.

tissus.

inedits.

Lievre, Les arts decoratifs ä toutes les epoques.

a^a>^. 3^1:

Mittel-

jedoch eine etwas allzureiche

Seidengewebe Ende des XVII. Jahrhunderts). .,

Das

auch hier gewöhnlich vor.

behandelt.

Fig.

Weise aus-

auch noch ein Mittelschildchen angebracht; oder bildet das Ornament ein mannig-

fach gegliedertes Ganzes,

Fig.

in

ein fortlaufendes

III.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

64

H. Dolmetsch ORNAMtNT-NSCHAT?

WEBEREI, STICKEREI UND BUCHEINBÄNDE.

VF.HL,

».

,IUL.

HflFFMANN, StUTTGART

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. 65.

H. Dolmetsch.

WANDMALEREI, BEMALTE SKULPTUR, BUCHEINBÄNDE UND WEBEREI. ORNAMENTENSCHATZ,

VERL,

».

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 65.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. WANDMALEREI, BEMALTE SKULPTUR, BUCHEINBANDE WEBEREI.

und

./Vuf

zum

dieser Tafel

Vorschein.

kommt

der Unterschied der früheren und späteren Renaissance in Frankreich so recht Fig. i und 2 elegante aber mafsvolle Bewegung, Fig. 3 und 4 sogar eine gewisse

Während

Formen

Starrheit der etwas derben selbst

zur Schau tragen,

bei Fig. 8 Alles in Thätigkeit

ist

Auch

Fruchtgewinde scheinen im Winde zu schwanken.

die

die

und

Leben; Anordnung und Verbindung der

einzelnen Gruppen, wie der übergrofse Reichtum an Figürlichem weisen auf eine Zeit hin,

wo

voll

der Grund-

mehr so sehr im Vordergrund des künstlerischen Schaffens stand. Dieser Mangel des Mafshaltens tritt auch bei den beiden Buchdecken (Fig. 6 und 7) hervor, welche uns eine andere Verzierungsart als die auf Tafel 64, Fig. 4 7, angegebene vor Augen führen. Fig. 2 5, 10, 11 lassen uns erkennen, dass bei der Bemalung plastischer Ornamente wenige Farben zur Anwendung kamen, dafs aber Gold stets vorherrschte. Letzteres war bei Stuckverzierungen überhaupt oft die einzige Farbe, die höchstens durch einen farbigen Grund noch herausgehoben wurde. (Vergleiche satz

weiser Mäfsigung nicht





Fig. & 10 j

und

Fig.

11.)

1.

Gemalter Fries zu beiden Seiten eines Kamins im Hotel dAluie zu Blois. Stil:

2.



3 u. 4.

XVI.

Stil:



8.

Schlosse zu Gaillon.

9.

Stil:

Louis XII.

(I.

Hälfte des

Jahrh.)

Francois

I.

XVI.

Hälfte des

(I.

Jahrh.)

dem Zimmer

der Diana im Schlosse zu Anet.

Henri IL (Mitte des XVI. Jahrh.)

Französische Bucheinbände.

u. 7.

Gemalte Wandfüllung (I.



dem

Geschnitzte und bemalte Decken-Füllung aus

5.



XVI. Jahrhunderts.)

Hälfte des

Geschnitzte und bemalte Unterzugs-Füllungen an einer Decke im Assisen-Hofe zu Dijon. Stil:

6

(I.

In Holz geschnitzte Füllung aus





Louis XII.

in

(IL Hälfte

des XVI. Jahrh.)

der Bibliothek des Arsenals zu Paris.

(Stil:

Henri IV. —Louis XIII.

Hälfte des XVII. Jahrh.)

Gemalter Wandfries aus

dem

Schlosse

zu Fontainebleau.

Stil:

Louis XIII.

(I.

Hälfte

des XVII. Jahrh.) „

10 u. 11.



12.

Bemalte Stuckfriese aus der Galerie des Apollo im Louvre zu Paris (von Berain). Stil: Louis XIV. (IL Hälfte des XVII. Jahrh.)

Bordüre von einem Gobelinteppich (von

Le

Brun).

Stil:

Louis XIV.

XVII. Jahrh. Entnommen

aus den

Werken

„Daly, C, Motifs historiques d'architecture et de sculpture d'ornement." ,,Guiffrey, histoire

„Monuments

generale de la tapisserie."

inedits ou

peu connus,

faisant partie

„Pfnor, monographie du Palais de Fontainebleau."

„Reiber

et

Sauvageot,

l'art

pour tous

"

du cabinet de Guillaume

Libri."

(IL

Hälfte

des

Taf. 66.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. GOBELIN-WEBEREI. s«Ichon

früher

darauf hingewiesen worden,

ist

dem Gebrauch verdanken, delten Wandflächen

die Lichtöffnungen

denen man dadurch

,

der Zeit ebenfalls mit Farben

wendung von Teppichen

kamen wieder die in

in

,

d.

für solche

h.

dafs

die

teppichartig bemalten Fenster ihre Entstehung

durch Teppiche zu verhängen; die

ein wohnlicheres

gleicher Art behan-

in

und schöneres Aussehen gab

wurden im Laufe

,

oder einfachen Zeichnungen versehen.

mit Bildern

Zwecke hörte damit

nicht auf

den Häusern der Grossen jene Teppiche

den Niederlanden gewobenen wollenen Tapeten mit

als

und besonders vom

Wandschmuck

allerlei figürlichere

zur Geltung,

Jahrhundert an namentlich

als

Darstellungen sich den Welt-

markt eroberten und die aus Seide oder Leinwand hergestellten verdrängten. Frankreich unter Ludwig XIV. eine solche Teppichweberei angelegt und zwar Gobelin, nach welchen die dort gefertigten Teppiche und dann überhaupt

16.

Allein die Ver-

So wurde denn auch in

in

der Fabrik der Gebrüder

alle dieser

Gattung den

Namen

„Gobelins" erhielten.

Obwohl unsere Tafel

ihre Herstellung

dafs

,

eine

überaus schwierige und

diese Art von Malerei

eigentlich

weder

in

mühsame

ist

,

so

den Farben noch

zeigt in

doch

den Formen unüber-

windliche Hindernisse findet.

Fig. ,.

i



3.

Bordüren an einem Teppich nach Le Brun



6.

Bordüre von einem Teppich nach Noel Coypel

4

(gefertigt

(gefertigt

des XVI. Jahrhunderts. Entnommen

aus:

„Histoire generale de la tapisserie."

„Guichard

et Darcel, les tapisseries

decoratives du garde-meuble.'

„Daly, revue generale de l'architecture

et

des travaux publics.'

~s**T$s&&r*s ~-

1665

ein Blick auf

— 72). 1670 — 80).

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

6ü.

H. Dolmetsch

GOBELIN-WEBEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.

67.

H. Dolmetsch.

EMAILMALEREI AUF METALL, FAYENCEMALEREI UND MET ALLEINLAGEN. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 67,

FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. EMAILMALEREI AUF METALL, FAYENCEMALEREI und

MET ALLEINLAGEN.

E



hohe Stufe der Ausbildung erreichte zu Limoges die Email- oder Schmelzmalerei. In Fig. i 10 werden uns nicht nur kleinere und einfachere Goldverzierungen, sondern auch kompliziertes Rankemverk, Für die Wahl der Farben gab es fast ja figürliche Darstellungen in solcher Malerei vor Augen geführt. > ine

Der Unterschied der Erzeugnisse unserer Periode im Vergleich mit denen des besteht hauptsächlich darin, dafs das den Untergrund bildende Metall gar nicht mehr offen zu

keine Beschränkung mehr. Mittelalters

Tage trat. wenn man

Am

häufigsten finden sich Schmelzmalereien Grau-in-Grau

Fig.

ii

u.

12 bringen zwei

Von

hoher Bedeutung

Fayencegegenstände sind nicht voll

Wärme und

Türmen

u.

s.

Fig.

in

flach

Frische des Tones.

,

— 18

13

sondern

des

Farben ausführte, zu den

ihre

16.

einige Einzelheiten

ist

überall aufgesetzt,

Jahrhunderts war

der Fayencemaler Die Verzierungen seiner

mitteilen.

Namentlich hat

er jene Platten aufgebracht, auf

und Früchte

welchen naturgetreu

Aber auch

sich befinden.

Endlich gehören seine Ornamente, die er

Entstehung.

Anderthalb Jahrhunderte später :

erwarb sich

als Palissy

am

Er besafs

legt sind, als Boule- Arbeiten zu bezeichnen.

Nach ihm

pflegt



,.

13 — 18.



s.

w. ausge-

in

im Louvre zu

Paris.

Fig.

Fig. 3

1

u.

im

Privatbesitz.

4 im bayrischen

München.

Giebelbekrönungen aus Fayence.

12.

Verzierungen an Fayence-Geschirren

Louvre zu „

Emaille auf Kupfer).

Verzierungen an Limoges-Geschirren

Nationalmuseum 11

u.

man Holz-

Fig. 21.)

Fig. 2 in der Apollo-Galerie

,.

wenigen

eine besondere Geschick-

arbeiten, die mit verschiedenem Metall, Perlmutter, Elfenbein, Schildpatt, feinen Holzarten

— 10.

voll-

französischen Hofe ein Künstler anderer

der Hoftischler Ludwigs XVI., Boule.

Gegenstände mit eingelegter Arbeit zu verzieren.

lichkeit darin, irgendwelche

1

in

zierlichsten der französischen Renaissance.

Art eine gewisse Berühmtheit

Fig.

und

bestehen aus farbenprächtigen erhabenen Darstellungen

sie

allerlei Getier des Wassers, der Erde und der Luft, Pflanzen

ständige Bilder verdanken ihm

das Gold

w. sich grofser Beliebtheit erfreuten.

französische Ornamentik

für

von dessen Werken wir

;

mittelst halbdurchsichtiger Schmelzfarben erreicht.

Giebelbekrönungen aus Fayence zur Darstellung, welche namentlich bei

Palastbauten als Abschlufs von Giebeln,

Palissy,

wurde das

farbige Darstellungen wollte, so

Paris

von Bernard

Palissy.

Aus dem Museum des

und im Privatbesitze.

Randbordüren an Fayence-Tellern von Rouen.

19 u. 20.

Boule-Schränkchen im

21. Fig. 21.

Musum

des Louvre zu Paris.

Aufgenommen durch Fabrikant C. Baur in Biberach. Das Übrige entnommen aus

„Pottier, histoire ,.Daly,

de

la faience

C, Revue generale de

..Sauzay

&

„Waring,

:

de Rouen." l'architecture et des travaux publics."

Delange, monographie de l'oeuvre de Bernard Palissy."

art treasures of the united

..Obernetter, bayr.

kingdom from

Nationalmuseum zu München."

w-

the art treasures exhibition Manchester."

Tat

68.

FRANZÖSISCHE UND DEUTSCHE RENAISSANCE. FLACHORNAMENTE VERSCHIEDENER TECHNIKEN.

E

haben die Erzeugnisse der verschiedenen Handwerke aus jener

,inen besonderen Reiz

an der Verzierung gewerblicher Gegenstände sich lebhaft

Gebrauchs

u. s.

da die Kunst

Zeit,

Waffen. Kästchen, Geräte des täglichen

beteiligte.

w. zeigen den mannigfaltigsten Schmuck, der bei Holz durch Einlage von Elfenbein

u.

s.

w.,

und Aetzung angebracht wurde. 21 ist zu bemerken, dafs die sog. Fayencen auch Henri-Deux-Gefässe nach der Zeit ungefähren Entstehung genannt) ihren Namen von einem französischen Schlosse haben wo während

bei Metall besonders durch Gravierung

Zu

ihrer

Fig. 18



,

der ersten Hälfte des darin,

Jahrhunderts diese Thonwaren verfertigt wurden.

16.

Ornamente und Figuren

dafs die

Ihre Eigentümlichkeit besteht

niello-artig auf die Oberfläche aufgetragen sind; der

wahrscheinlich je nach Bedürfnis entweder durch einen Model oder durch ein

Werkzeug

Grund wurde und diese

vertieft

Vertiefungen mit einer meist gelb und braungefärbten Masse ausgefüllt. Fig.

Boulearbeit

i.

von

Wanduhr im Museum

einer

vaterländischer

Altertümer

in

Stuttgart

Französisch. Elfenbeineinlagen

3.

4.

Holzeinlage von einem Himmelbett im goldenen Saale zu Urach

5 u. 6.

8.

Silbereinlage an einem

Humpen

München

in

der Schatzkammer

.

des bayr. Königshauses

(Deutsch).

Elfenbeineinlage an einer Pistole im Kgl. historischen

Museum

zu Dresden Deutsch".

von einem Himmelbette im goldenen Saale zu Urach (Deutsch). Desgl. von einer Holzrahme mit vergoldetem Grunde im Muse de Cluny zu Paris Franz. Motiv zu einer Aetz- oder Gravierarbeit von Peter Flötner (Deutsch). Eisenätzarbeit an einem Vorhängeschlofs aus dem Stift Heiligenkreuz im k. k. österr. Flachrelief

ii

.

12 13

Museum

f.

K. und

I.

in

Wien

(Deutsch).

Eisenätzung an einer Säge im Kgl. historischen

.,

14.

.,

15 u. 16.

17. u.

20U.

Museum

zu Dresden

Deutsch).

Bordürchen auf dem Deckel einer vergoldeten Silberkassette von Wenzel Jamnitzer in

18

goldenen

Franz.

Ravensburg (Deutsch).

7.

io

.,

Deutsch).

Holzeinlage an einer Wandvertiefung im Justizpalast zu Dijon in

9

.,

in

Holzeinlage von einem Schranke

in

.,

Ebenholz an einem Tische daselbst (Deutsch;.

2 u.

der Schatzkammer des bayr. Königshauses

in

München

(Deutsch).

Motiv zu einer Aetz- oder Gravierarbeit (unbekannter deutscher Meister. Bordürchen an Oiron-Gefässen im Museum des Louvre zu Paris (Franz.). 19. 21.

Flächenmuster an Oiron-Gefässen daselbst Fig.

1 1

nach Aufnahme des Fabrikanten C. Baur „

7

M

1

—4

u.

10 nach

,,

(Franz-.).

in Biberach.

Zeichenlehrers Bosch in Ravensburg;.

Aufnahme des Zeichners Paul Haaga

in Stuttgart.

Das Übrige entnommen aus „Sauvageot, Palais, chäteaux, Hotels et maisons de France du

XV. au XVIII.

..Reynard, ornements des anciens maitres."

„Sauvageot, musee imperial du Louvre."

sowie nach verschiedenen photographischen Aufnahmen.

-*mm*~

siecle."

FRANZÖSISCHE UND DEUTSCHE RENAISSANCE.

68.

H. Dolmetsch

FLACHORNAMENTE VERSCHIEDENER TECHNIKEN. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

DEUTSCHE RENAISSANCE.

69.

H. Dolmetsch.

WAND- UND DECKENMALEREI, INTARSIEN UND LEINENSTICKEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 69.

DEUTSCHE RENAISSANCE. WAND-

DECKENMALEREI, INTARSIEN LEINENSTICKEREL

und

X

rotz der eigenartigen Richtung,

welche

und

sie sich

welche die Kunst der Renaissance

noch mehr von der Antike entfernt

unverkennbar italienischen Einfluss, der sich aber erklären

Kunst an Ort und

wie sich

läfst,

ja

leicht

Dürer

B. auch

z.

und Frankreich, treten doch immer Spuren,



So zeigen Fig. 2 durch Studienreisen der Urheber jener Malereien u.

um

A. längere Zeit dort aufhielten,

die neue



genau kennen zu lernen.

Stelle

Deutschland nimmt und durch

welche auf das Mutterland der Renaissance zurückführen.

oft sehr deutliche, hervor,

in Italien

als in Italien

in

und

Diese Malereien bevorzugen helle und heitere Töne auf ganz oder wenigstens beinahe farblosem

Grunde.

In ihrem Charakter

von Fig.

1

haben

sie

manche Ähnlichkeit mit altrömischen Verzierungen.

in

der

welcher wahrscheinlich nach der Sitte jener Zeit von

,

und mit der Ausschmückung seines grofsartig angelegten Hauses

reichen Fugger aus Italien berufen

betraut

auch

gilt

der Schöpfer dieser und anderer ähnlicher Dekorationen im Fuggerhause dürfte jedoch

;

Person eines italienischen Meisters zu suchen sein

dem

Dies

worden War. Fig. 6 zeigt uns eine jener vielen eingelegten Arbeiten, die ebenso durch den Reiz der Zeichnung,

die Feinheit der liche

Auch

Ornamente, die unerschöpfliche Abwechslung der Motive, wie durch die geradezu erstaun-

Geduld und Mühe, von welcher

wurde

diesen Gegenständen

bei

Zeugnis geben, die gerechte Bewunderung unserer Zeit erregen.

sie

viel

Gewicht auf eine Wirkung durch Farben gelegt

,

wobei die

Schattierungen durch Einbrennen hervorgebracht wurden.

Im

mittleren Teile dieser

Figur finden wir sodann

eine

Ornamentbildung, deren Entstehung zweifellos auf die damals zurückgeht.

Es werden nämlich

die Bänder,

in

welche

ausgearbeitet oder

Was

das

der deutschen Renaissance eigentümliche zu

hoher Blüte gelangte Schmiedekunst

flache Metallbeschläge geradezu nachgebildet mit ihren Nieten

nachgeahmte

umgebogen und

Metallblech

ausläuft,

werden häufig

zu

und Nägeln

stylisiertem

Blattwerk

aufgerollt.

die Leinenstickerei betrifft, so dürfte

Familie sich dieselbe zu erfreuen hatte.

bekannt

sein, welch' sorgfältiger Pflege in

Selbst grofse Künstler, wie die beiden

Holbein,

der deutschen

hielten es nicht

unter ihrer Würde, diesen Zweig des Kunstgewerbes durch eigenhändige Entwürfe zu unterstützen.

Fig.

1.



2,

,,



3

u.

5.

Desgl. im Rittersaale der Trausnitz zu Landshut.



4.

Deckenmalerei daselbst.



6.

Eingelegte Holzarbeit



7.

Gestickte Bordüre an einer Leinendecke.

Fig. „

Wandmalerei von den Baderäumen im Fuggerhause zu Augsburg.

2

I.

— 5. 6. 7.

vom Deckel

Aufgenommen von Zeichner Paul Haaga „ „

Nach dem im

einer Kassette.

in Stuttgart.



G. Graf, Vorstand der Fachabteilung der gewerhl. Fortbildungsschule zu München.



Fabrikant C.

Baur

Besitze des Konditors

in Biberach.

Schauffeie

-3£®S£-

in

Schwäbisch Hall befindlichen Originale.

Tat

70.

DEUTSCHE RENAISSANCE. GLASMALEREI. s.o

sehr im grofsen und ganzen das Kunstgewerbe

macht doch gerade

die Glasmalerei

in

der Zeit

von dieser Thatsache eine gewisse Ausnahme.

häusern und Zunftstuben, auf Schlössern der Adeligen und namentlich mit

Wappen,

und besonders durch

Gebiet, welches ihr sonst

mehr zurückgedrängt

Rang

am

auch

in

Rat-

den Wohnungen der Bürger gemalte Scheiben, Darstellungen

der Ausführung sich auszeichnen

,

so

u.

s.

w.

keine Seltenheit sind

wird diese Kunst doch auf

dem

meisten Gelegenheit zur Entfaltung bot, nämlich beim Kirchenbau, mehr und

späterhin läfst sie sich jedoch wieder durch ihren Eifer, der eigentlichen Malerei den

;

der Glasmalerei streng

genommen geradezu

widersprechen.

Ihre Schranken hält sie dagegen noch ein

Residenz zu München.

zum Naturalismus von

i

Wenn

machen, zu umfangreichen bildlichen Kompositionen verführen, die den innersten Gesetzen

streitig zu

Fig.

in

sinnbildlichen oder geschichtlichen

die Feinheit

der Renaissance blüht und gedeiht, so



3.

Entnommen

aiib

z.

den Glasgemälden der Kapelle

B. in

der Königl.

Diese dienen wesentlich dekorativen Zwecken und sind trotz eines gewissen Hanges grofser Schönheit.

Glasmalereien aus der Kuppel der reichen Kapelle :

in

„Zetller, Enzler und

Stockbaner.

in

der Königl. Residenz zu München.

Ausgewählte Kunstwerke aus dem Schatze der reichen Kapelle

der Königl. Residenz zu München.

-«f^-»

-&s$f&?

in

DEUTSCHE RENAISSANCE.

70.

H. Dolmetsch.

GLASMALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

«.

.IUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

DEUTSCHE RENAISSANCE.

METALLARBEITEN. L,

HOFFMANN

Tat

71.

DEUTSCHE RENAISSANCE. METALL-ARBEITEN.

w.

haben es bei unserer Tafel zunächst nur mit einem besonderen Zweige des so Vieles umfassenden

ir

Gebietes der Metallarbeiten Arbeiter.

Lange

Zeit galten viele

Waffen und Rüstungen wegen

geradezu unendlicher Abwechslung der gröfsten italienischen Meister, einigen Jahrzehnten

nämlich mit Erzeugnissen der sogenannten Plattner- oder Harnisch-

zu thun,

wurde jedoch

in

welche jene namentlich

die überraschende

Diese Harnische, Schilde, Helme

verziert

;

in

am

Entdeckung gemacht, dafs

u. s.

I.

und Heinrich

w. sind

teils

als

Werke Vor

französischen Hofe hergestellt hätten. die meisten

und zwar gerade

Ursprung haben, da hauptsächlich deutsche Meister

Zwecke nach Frankreich von Franz

einzelnen Figuren, Tieren, Vögeln,

mit staunenswertem Kunstsinn und

Ranken-, Rahmen- und Riemenwerk verzierten Oberfläche

die schönsten dieser Gegenstände deutschen die zu diesem

ihres,

II.

es

waren,

berufen wurden.

mit ganzen bildlichen Darstellungen,

Fabelwesen, mit Blumen und Rankenwerk

in

teils

mit

der prächtigsten Weise

der späteren Zeit bekamen dann allerdings die Schnörkel und eingerollten Bänder, sowie die

Kartuschen das Uebergewicht, wie vegetabilische

in

Ornament der früheren

der italienischen und französischen Renaissance, so dafs jenes feinere Zeit zurücktreten mufste.

Zur Anwendung kam bald das Aetzen, bald das häufiger aber

Fig

wurden

i



6.

die Platten getrieben, so dafs die

noch

Zeichnungen erhaben hervortraten.

Abbildungen von Rüstungen aus dem Kabinet der Handzeichnungen in

Entnommen

Ziselieren, bald das Tauschieren der Metalle,

alter

Meister

München.

aus: „llefn er-

AI teneck

,

Original-Entwürfe deutscher Meister

+XSS$&*

l'iir

Prachtriistungeu franzüsiseher Könige."

Tat. 72.

DEUTSCHE RENAISSANCE. BEMALTE

F

reude an lebensfrischer Darstellung war

Gebilde durch Farben zu beleben. Heiligenberg

die Künstler der Renaissance veranlafste, ihre plastischen

prachtvolle

die grofse

ist

plastischen Gebilde erst recht hervorzuheben.

durch die Bemalung einen eigenen Reiz

Auch

was

Decke im

Rittersaale des Schlosses

mit Farben bedeckt, die in schönster Harmonie untereinander dazu dienen,

ganz

fast

So

es,

PLASTIK.

Ebenso bekommen

welcher

,

dem

die beiden Geweihhalter

die

die Mittelfigur

blofsen Holz- oder Steinbildwerk abgegangen wäre.

und Steinskulptur der späteren deutschen Renaissance

bei der Holz-

und

zu

ist

ein

Überwiegen der

Kartuschen und des Bandwerks zu bemerken, welch' letzteres zu mannigfachen interessanten Verschlingungen

und Durchschiebungen Gelegenheit

bietet.

Die weibliche Gestalt bei Fig.

1 1

stellt die

Ludwig, Ursula, geb. Pfalzgräfin bei Rhein,

dar.

In

Gemahlin des Erbauers des Lusthauses, des Herzogs

dem

leider

nicht

auf der abgebildeten Konsole jedoch eine andere Figur, auf welche das

Gegen 50 derartige Gewölbeanfänger

Fig.

1

— to.

mehr vorhandenen Lusthause stand

Wappen

zierten einst die jene Prachtbauten

sich bezieht.

umgebenden Arkadengänge.

Teile von der bemalten Holzdecke im Rittersaale des Schlosses zu Heiligenberg.



n.

Gewölbeanfänger von den Arkadengängen des ehemaligen Lusthauses zu Stuttgart.



12 u. 13.

Aus Birnbaumholz daselbst

zu

Ulm

,

geschnitzte Wandschilder im

Museum

vaterländischer Altertümer

der ehemaligen Ausstattung eines Jagdzimmers der Familie Besserer

zu

gehörend.

In den

ovalen Mittelfeldern sind geschnitzte Hirschköpfe mit

seltenen Geweihen befestigt. Fig. >.

1

TI

— —

in. >3-

Nach Aufnahmen von H. Dolmetsch. »

»

»

Zeichner P.

Haaga

in Stuttgart.

•h^-H-

Berichtigung.

Im Text

zu Tafel 6S lies Zeile 5

von oben „die sog. Oi

1011

-

Fayencen"

<

w o z < CO CO >—

< Z w IX

w o CO H W Q

DEUTSCHE RENAISSANCE. 73

imn

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^3 30

n:

H. Dolmetsch.

BUCHEINBANDE. ORNMENTENSCHATZ.

VERL,

v.

Ml. HOFFMANN, STUTTGART.

Taf.

t

o.

DEUTSCHE RENAISSANCE. BUCHEINBÄNDE. z.

'U

Bucheinbänden, deren Ornamente

immer Leder zu verwenden. vertiefte

Hilfe,

Ecken

in

der guten Zeit stets flach behandelt wurden, pflegte

In der ersten Zeit schnitt

von derselben nicht bedeckte Fläche.

die

man

die

man

Umrisse der Zeichnung scharf ein und

Später dagegen

nahm man

kleine Metallstempel zu

deren Muster durch Aneinanderreihung die den Einband umrahmende Bordüre hervorbrachten. sind

in



zusammen.

diesem Falle nicht besonders ausgebildet,

fast

Die

sondern die Bordüren laufen hier willkürlich

Solche Bordüren umsäumen die Buchdecke oft

in

mehreren Reihen und eine allzugrofse

Schlankheit des mittleren noch übrigen Feldes wird durch Einschaltung besonderer Querbordüren, entlang

den Schmalseiten verhindert, was man häufig auch dadurch erreichte, dafs die Stempelmuster doppelreihig

und symmetrisch zu einander eingeschlagen oder eingeprefst wurden Mittelfelder sind dann entweder mit Stoffmustern oder mit Eck14,

23

— 26,

— 32

28

(Fig. 5

und 35

Die gewöhnlich kleinen

.

und Mittelstücken

verziert

9— 11,

Fig.

13,

zeigen Muster letzterer Art).

Daneben kamen aber auch verschlingungen vor

vergl. Taf.

bei

65

,

manchen Einbänden

Fig. 6

und

j]

,

welche

oft

freie, in

Arabesken und Bänder-

farbige

der Blütezeit

noch Bordürenumrahmung

haben, während diese später weggelassen und oft Eckstücke angefügt wurden, die sehr lebhaft an Metallbeschläge erinnern.

Am

namentlich wenn

kostbarsten waren natürlich Einbände mit wirklichem Metallbeschläg,

aus

edlem Metall bestand.

Fig.

1

Die Verzierung

dann

ist

in

der Regel plastisch

gegossen

dagegen zeigt ein einfaches, ausgesägtes und sodann graviertes Ornament aus

Noch

sei

erwähnt, dafs bei der Ausschmückung des Bücherrückens die

Weise verwertet wurde, indem dieselbe entweder durch Wülste

in

Linien angedeutet und dadurch eine Teilung hervorgebracht wurde.

oder

dies

getrieben.

Silber.

Schnürung

Leder oder durch

vertiefte

in

hübscher

horizontale

Die dann entstehenden Felder wurden

mit einfachen Ornamenten ausgefüllt.

Fig.

1.

In

Silber

beschlagene Buchdecke

Altertümer 2

— 36.

(natürliche

Grö'fse

aus

der

Sammlung

vaterländischer

in Stuttgart.

Verzierungen an Schweinslederbänden Handbibliothek zu Stuttgart.

Aufgenommen von H. Dolmetsch.

-#*•

in

Blinddruck hergestellt

aus der Königlichen

Taf. 74.

DEUTSCHE RENAISSANCE. STICKEREI

und

WEBEREI.

Fi s

B,

den Stickereien

ei

ist

natürlich der

Charakter der Verzierung wesentlich durch die Art der Technik

bedingt, doch beruht gerade bei unserer Tafel der gewaltige Unterschied zwischen Figur 3

4 einerseits und Fig. 1 u. 5 andererseits mehr darauf, dafs dort gotische Anklänge in nicht geringem Grade vorhanden sind, während hier eher orientalische Vorbilder mafsgebend für den Künstler waren. Namentlich die zierlichen Durchschlingungen in Fig. 5, sowie die schöne Ausfüllung der Fläche bei Fig. 1 u. 5 erinnert den Beschauer an Ornamente aus

Aber

dem

Vollends die Weberei

Osten.

in Fig.

7 hat

ausgeprägte persische Verwandtschaft.

bei alledem bewahrt doch die Renaissance in diesen Mustern ihr eigenartiges

selbständigen Züge.

(Fig.

1,

5,

u.

Wesen und

ihre

6.)

Die Entstehung der Stickerei Fig.

5

fällt

in

die ersten

Jahre

des siebzehnten Jahrhunderts,

um

welche Zeit die Münchener Seidensticker einen weitverbreiteten Ruf genossen. 1.

In Kreuzstich gestickter Tischteppich im Besitze des Herrn Konditors Schauffele in Schwäbisch -Hall.



2.

Leinenstickerei aus



3.

Gestickte Bordüre von einem Teppiche daselbst.



4.



5.

Fig.



6.



7.

Teppich auf Tuch Vorhang-Bordüre

dem

bayr. National-Museum zu

gestickt. in

Daselbst (1560

München.

— 1590).

Applikationsstickerei auf

Samt

(i6?2L breit)

aus der reichen Kapelle

in

der

Königl. Residenz zu München. Bordüre einer in Gold gestickten Ledertasche im bayr. National-Museum zu München. Muster eines gewobenen Stoffes in der Kirche zu Weingarten. Fig.

I



6

,.

7



S

aufgenommen von Zeichner Paul Haaga in Stuttgart. entnommen aus: „Zettler, Enzler und Stoclcbauer. Ausgewählte Kunstwerke aus dem Schatze der reichen Kapelle in der Kgl. Residenz in München." nach Aufnahme des Zeichenlehrers Bosch in Ravensburg, gezeichnet von G. Werner daselbst.

-'--S^-D-^s^-

DEUTSCHE RENAISSANCE

STICKEREI. ORNAMENTENSCHATZ

VERL,

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

DEUTSCHE RENAISSANCE.

75.

fDolmetsch

TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL,

v.

JUL HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf. 75.

DEUTSCHE RENAISSANCE. TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN.

g-

14-

|_yie Sitte, die Drucke durch kunstvolle Anfangsbuchstaben, Randleisten u. dgl. zu schmücken, ist fast so alt, als die ganze Buchdruckerkunst selbst. Anfangs waren es natürlich noch gotische Formen, in denen man sich bewegte, aber die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnete auch für diesen Zweig der Kunst den Beginn einer neuen Zeit. Von einschneidender und ausschlaggebender Bedeutung war besonders die Thätigkeit der grössten deutschen Künstler jener Periode, eines Holbein, Dürer u. A. Sie schufen immer neue Zieralphabete, zeichneten selber Titelblätter, Schlufsverzierungen u. s. \v. und hoben so die Buchdruckerkunst auf eine hohe Stufe. Eine ganze Reihe von Städten war durch ihre Druckereien berühmt, und als mit den dreifsiger Jahren des sechzehnten Jahrhunderts die grofsen Meister nicht mehr -da waren, konnten doch die Nachkommen von dem Vorrat, den jene geschaffen, noch lange zehren. Es konnte aber dabei nicht ausbleiben, dafs im Laufe der Zeit, wie sonst in der Renaissance, so auch hier ein Niedergang eintrat, und zu welchen Verirrungen man bei der Verwendung der Holzschnittornamentik gelangte, dafür möge Fig. 14 als Beispiel dienen. Ein Blick auf Tafel 59 zeigt uns, dafs die deutsche Bücherornamentik eine Vergleichung mit der französischen nicht zu scheuen braucht, wenn auch jene häufig etwas derber als diese sich darstellt.



»g- I. V,

2.

V

3-

T.

4-

1)

5-

7. 8.

9.

10. 11. 12. 13. 14. 15.

Titelumrahmung (15 19) vermutlich von Hieronymus Hopfer. Buchstabe von Albrecht Dürer. Fries (1539; von A. Aldengrever. Buchstabe aus einem Totentanzalphabet von Hans Holbein. Randverzierung aus dem Gebetbuch Kaiser Karls V. von Albrecht Dürer. Fries (1528) von H. S. Beham. Buchstabe (15 18) von unbekanntem Meister. Desgleichen von Paul Frank. Desgl. von Jost Aman. Desgl. (1527 1532; von Hans Holbeins Kinderalphabet. Desgl. von unbekanntem Meister. Fries von J. Binck. Buchstabe von P. Frank. Kopfleiste von Theodor de Bry. Schlufsverzierung von J. H. von Bemmel.



Fig. 15-

Taf. 76.

DEUTSCHE RENAISSANCE. BEMALTE PLASTIK. B,beiliegende Abbildungen Rittersaale

und

in

trotz

Diese Decke

des Schlosses Heiligenberg zur Anschauung.

Weise

reichster

farbig,

namentlich

mit Blau,

Rot, Grün,

ist

ganz aus Lindenholz geschnitzt

Gold und Silber behandelt.

Aber

diesem Farbenreichtum und der überraschend grofsen Mannigfaltigkeit von Blätterranken, Bandwerk,

Figuren ist,

bringen weitere Einzelheiten von der bei Tafel 72 erwähnten Decke im grofsen

u. s.

w. macht sie

doch keinen überladenen und unruhigen Eindruck, sondern

wie früher bemerkt, durchaus angenehm und harmonisch für das Auge. Fig.

1



5

aufgenommen von H. Dolmetsch.

^$r4

die

Gesamtwirkung

DEUTSCHE RENAISSANCE.

H. Dolmetsch.

BEMALTE PLASTIK. ORNAMENTENSCHATZ.

VERL.

v.

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

DEUTSCHE RENAISSANCE.

77.

H. Dolmetsch.

PLASTISCHE VERZIERUNGEN IN STEIN ORNAMENTENSCHATZ.

VERLAG

v.

JUL.

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 77.

DEUTSCHE RENAISSANCE. PLASTISCHE VERZIERUNGEN

w.

enn wir den Unterschied des

dahin bestimmen können

,

dafs

italienischen

bei gleicher Fülle

in

STEIN und HOLZ.

und deutschen Renaissance - Ornaments im allgemeinen der

Formen

die italienische Renaissance durch gröfsere

Feinheit und Eleganz, namentlich des figürlichen Elements, und durch schönere Verteilung der Verzierungen

auf den Flächen sich auszeichnet, so darf doch auch nicht geleugnet werden, dafs manche Leistungen deutscher

Kunst jener südländischen ebenbürtig zur Seite

gestellt

Zierden der vielen grofsartigen Renaissancebauten

Fig.

i.

in

werden können.

Davon geben

die

ornamentalen

Deutschland beredtes Zeugnis.

Herme von den Grabdenkmälern württembergischer Fürsten im Chore

der Stiftskirche zu

Stuttgart.

am

Abschrankung im grofsen Rathaussaale zu Nürnberg.

,,

2.

Füllung

,,

3.

Thürleibung im Otto-Heinrichs-Bau des Schlosses zu Heidelberg.



4.

Sockel

Pfeiler einer

an einem

Grabdenkmal der Schenken zu Limpurg im Chore der Stadtkirche zu

Gaildorf. ,,

5



10. In Fig.

Holz geschnitzte Füllungen und Friese von einer Saaldecke im Schlosse zu Jever.

4 aufgenommen von H. Dolmetsch.

Das Uebrige nach Photographien. Durch

ein

Im Text

Versehen blieben bei der Unterschrift an Tafel 77 die Worte „und Holz"

zu Tafel 75

lies

Zeile 3

von unten: Fig. 15

anstatt Fig.

-HIH-

14.

(s.

Textüberschrift) weg.

Taf. 78.

DEUTSCHE RENAISSANCE. WAND-

E;ine

prächtige,

,

Der

Augen. sind

und

DECKENMALEREI.

wenn auch ganz besondere Art

im Schlosse zu Urach

sog. goldene Saal

im allgemeinen

glatt,

der Wandmalerei führt uns die beiliegende Tafel vor

aber durch die Malerei

in

ist

ganz

in dieser

den mannigfachen Durchschlingungen und Umrahmungen.

Bart hin

Palmbaum mit dem Wahlspruch „Attempto" die Malerei

allein

,

letzte Drittel des

16.

und

die Architektur

Jahrhunderts verlegen.

An

braunrot, dagegen die schmalen Zwischenfelder weifs, gold

Fig.



und

ist

die Malerei

Bogen-Zwickel an Wandfeldern.

2.

Füllung in einer Fensterleibung.

3 u. 4.

6 8

(s.

Der

Fig.

5)

Besonders

tritt

in letzteren in häufiger

dies zu

Wiederholung



12.

11.

hell.

als

angenehmer Wirkung.

und Eckstücke an den Umrahmungsfriesen der Wandfelder.

Thürverdachung von Holz.

dem goldenen

Saale zu Urach.

Aufgenommen von Zeichner Paul Haaga

in

das

Trotz der Beschränkung auf wenige Farben (braunrot,

Dekoration an den Deckenbalken mit erhabenen Holzrosetten und Knöpfen.

Sämtliches aus

sich

der einfach geschmückten Decke sind die sichtbaren Balken

Säulenverzierungen.

Mittel-

bei

weist zwar auf die Regierung Eberhards im

Verzierung an den Fensterbrüstungen. u. 7.

Wände

Tage

des Saales dürfen wir mit zweifelloser Sicherheit

von ebenso schöner

1.

5. ,,

blau)

Die

Felder eingeteilt und diese zeigen durchgängig eine

Verzierung, die unwillkürlich an Vorbilder aus der Eisentechnik erinnert.

findende

Weise geschmückt.

in Stuttgart.

#

#

DEUTSCHE RENAISSANCE.

78.

H. Dolmetsch.

WAND- UND DECKENMALEREI. ORNAMENTENSCHATZ

VERL,

«.

JUL HOFFMANN, STUTTGART.

.

DEUTSCHE RENAISSANCE.

TD.

HDolmetsch

KARTUSCHEN UND EDELMETALLARBEITEN MIT ORNAMENTENSCHATZ.

EMAIL. VERL

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf. 79.

DEUTSCHE RENAISSANCE. KARTUSCHEN

A._m

und

meisten berühren sich die

metallarbeiten

Formen

deutscher und italienischer Renaissance auf

da einerseits die neue Kunst hauptsächlich durch solche

,

Werke

andererseits aber die deutschen Künstler es verstanden,

Verbreitung fand, italienischer

EDELMETALLARBEITEN

Formen

zu erreichen.

Namentlich

ist

Deutschland ihre erste

lerischer Behandlung.

Bemerkt mufs jedoch werden,

der Blumen und Ranken, die Neigung für

den Barockstyl ebnete.

u.

i

Hang

hier,

Die Vorliebe jener Zeit (Fig.

Kartuschen von einem

2.

dafs der

zum Eigentümlichen

derselben für die mannigfachsten Zwecke.

i

u.

in

Bezug

Süddeutschland mit seinen vielen gewerbereichen

Waffen, Ringe, Gürtel, Schmuck-Gehänge, Spangen, kirchliche Geräte

Fig.

Gebiete der Edel-

die mustergültigen Erzeugnisse

Städten schon frühe ein Sammelplatz bedeutender Edelmetallarbeiter geworden.

Weg

dem

EMAIL.

Goldschmiedetechnik nicht nur hinsichtlich der technischen Vollendung, sondern auch

auf Schönheit der

den

in

mit

u. s.

Trinkgefässe, Tafelgeschirre,

w. gaben reichen Anlafs zu künst-

zu naturalistischer Darstellung namentlich

wie auf anderen Gebieten der Kunst bald

für

Kartuschen zeigt sich

der

Sammlung

in der

Anwendung

2.)

Stammbaume

in

vaterländischer Altertümer zu

Stuttgart. „

ij.

3

Verschiedene Verzierungen an Altärchen, Reliquienbehältern und einem Kreuze aus

dem

Schatze der reichen Kapelle der kgl. Residenz zu München. „

18

— 20.

Teile



21

— 23.

Beschlägteile an einem



24.



25.

Wehrgehänge nach Pergamentzeichnungen von Hans Schmuck- Gehänge aus der Sammlung des grünen Gewölbes zu Dresden. Spitze einer Degenscheide von Hans Mielich.



26.

Schmuck-Gehänge aus dem Museum zu

Fig.

I

u.

2.

von Schmuckgegenständen.

aufgenommen von Zeichner

P.

Haaga

Mielich.

Pest.

in Stuttgart.

Das Uebrige entnommen aus: „Zettler, Enzler

u.

Stockbauer, Ausgewählte Kunstwerke

aus

dem

Schatze der reichen Kapelle in der Kgl. Residenz

zu München."

„Becker u. Hefner, Kunstwerke und Gerätschaften des Mittelalters und der » „Luthmer, Goldschmuck der Renaissance." „Schorn, Kunst u. Gewerbe, herausgegeben vom bayerischen Gewerbemuseum

Renaissance."

zu Nürnberg 1883."

Taf. 80.

XVII.

UND

XVIII.

JAHRHUNDERT.

STICKEREI, GEPRESSTE und

I

GOLDSCHMIEDEARBEIT.

yie Zeit der Entartung der Renaissance und damit die Herrschaft des Barock- und Rokokostils

ist

auf

durch den Naturalismus der Blumen, die verschnörkelten Linien,

unserer Tafel besonders gekennzeichnet die

LEDERTAPETEN

unruhige Bewegung in der Zeichnung und bei der Stickerei in Fig.

i

namentlich auch durch das Be-

streben nach plastischer Gestaltung des Ornaments. Fig. 3 gehört schon ganz der Zeit des

Fig.

i.

Stickerei aus der

Sammlung

über einem Altare

in

Rokoko

an.

vaterländischer Altertümer zu Stuttgart, hat früher als

der Klosterkirche zu Weingarten gedient.



2.

Gesticktes Messgevvand aus derselben Sammlung.

,,

3.

Bordüre einer geprefsten Ledertapete.

,,

4

u. 5.

Bauchverzierungen an einem silbernen und teilweise vergoldeten Pokale, nach einer Reproduktion des ungarischen Landes-Kunstgewerbe-Museums zu Budapest.

Fig.

Behang

I

Fig. 3

u.

2

aufgenommen von Zeichner

entnommen

aus:

„Hoffmann,

P.

Haaga

in Stuttgart.

les arts et l'industrie."

Das Uebrige nach Photographie.

-^m&-

XVIII.

JAHRHUNDERT.

H. Dolmetsch

EINGELEGTE FUSSBÖDEN

IN HOLZ.

ORNAMENTENSCHATZ. VERL,

».

JUL,

HOFFMANN, STUTTGART.

Taf. 81.

JAHRHUNDERT.

XVIII.

EINGELEGTE FUSSBÖDEN

In dem

wirklich origineller

Weise sind

IN HOLZ.

die auf unserer Tafel abgebildeten Fufsböden ausgeführt.

willkürlichen Charakter der französischen Kunstrichtung,

welche

in

der hier

in

Entsprechend

Betracht

kommenden

Zeit ihre Herrschaft über alle die vielen deutschen Fürstenhöfe ausdehnte, finden wir bei diesen eingelegten

Fufsböden weniger geometrische Muster,

als

vielmehr oft grofsartig zusammengesetzte Zeichnungen, denen

die mannigfach gefärbten Hölzer, namentlich soweit sie zur Darstellung vegetabilischer Gegenstände dienen,

nicht wenig Lebendigkeit

und einen eigenen Reiz

Sämtliche abgebildete Muster

sind

in

verleihen.

dem durch Herzog

Karl von Württemberg

1763

— 1767

erbauten Lustschloss Solitude bei Stuttgart durch den hochfürstlich Württembergischen Hof- und Modellschreiner Johann

Georg Beyer

in Stuttgart

ausgeführt worden;

doch

ist

nur noch ein kleiner Teil dieser

kostbaren Böden erhalten.

Die Originalzeichnungen befinden sich im Besitz eines Nachkommen des meisters Beyer in Ludwigsburg.

•HIH-

J.

G. Beyer, des Schreiner-

Tat

XVII.

UND

XVIII.

82.

JAHRHUNDERT.

PLASTISCHE VERZIERUNGEN.

E.

,in

Blick auf die Tafeln 82

— 84

uns den Unterschied des Barock-, Rokoko- und Zopfstils

lässt



auch



Ludwigs XIV., XV. und XVI. bekannt in ziemlich scharfer Ausprägung erkennen. Der Barockstil, der sich zunächst als eine Weiterbildung der Renaissance darstellt, nimmt manches antike Motiv in sich auf. Im ganzen ist er, namentlich was das Ornament betrifft, als prächtig und grofs-

als Stil

ihm durchaus nicht an Mannigfaltigkeit und Abwechslung, mitunter leidet er an verschwenderischer Ueppigkeit, ja an Ueberladung. Eine besondere Rolle spielt von jetzt an das Muschelwerk charakteristisch ist bei Umrahmungen die schnörkelartige Bildung der Ecken. auch

artig zu bezeichnen;

fehlt es

;

Alles

und damit stils

dies

ist

erfährt

noch manche Steigerung gegen das Ende der langen Regierung Ludwigs XIV.

die Grundlage für die

Entwicklung des unter Ludwig XV. zur Herrschaft gelangten Rokoko-

gegeben.

Fig.

1.

Verzierung

an Füllungen von Thür- und Fensternischen im Thronsaale des Schlosses zu

Fontainebleau. „

2.

(Stil

Erhabenes Flächenmuster

Ludwigs XIV.) in

den Füllungen der Thür- und Fensternischen im Schlafzimmer

der Königin in demselben Schlosse,

(dto.)

Holzschnitzerei von einer Wandtäfelung im Schlosse zu Bercy.

(dto.)



3.



4.

Kapital an einem Spiegel im Prunkzimmer des Hotel de Lauzun zu Paris,



5.

Kapital entworfen von



6.

dto.



7.

im Medaillensaal des Schlosses zu Versailles. (Ludwig XV.) Ecke einer Spiegelrahme im Schlafzimmer der Königin ebenda,

8.

Architekturstück im Stile Ludwigs

9-

Vignette nach T. Johnson Carver (1761).

„ 11

Entnommen

aus

:

dem deutschen

Meister Paul Decker,

XV.

et Darcel.

(dto.)

XV.

L'art architectural en France depuis Frangois

Urne, Verzierungskunst.

(dto.)

(Nach A. Rosis 1753.)

Pfnorr, architeclure et decoration des epoques Louis XIV., Louis

Rouyer

I.

et

Louis XVI, au palais de Fontainebleau.

jusqu'a Louis

Muster von Verzierungen aus allen Stilen und Zeitaltern.

Reynard, Ornaments des anciens maitres du

Fig. 9.

(dto.)

(dto.)

XV.

au XVIII.

siecle.

XrV.

XVII. und XVIII.

JAHRHUNDERT.

82.

H. Dolmetsch.

PLASTISCHE VERZIERUNGEN. VERLAG

v.

JUL.

HOFFMANN. STUTTGART.

XVII. und XVIII.

JAHRHUNDERT.

83.

HDolmetsch.

WAND- UND DECKENDEKORATIONEN ORNAMENTENSCHATZ.

IN STUCK,

MALEREI UND LEDERPRESSUNG. VERL

v.

JUL.

HOFFMANN

,

STUTTGART.

Taf. 83.

UND

XVII.

XVIII.

JAHRHUNDERT.

WAND- UND DECKENDEKORATIONEN IN MALEREI UND LEDERPRESSUNG. Fi

ig.

2 ist

Augen zu

besonders dazu geeignet, uns ein Bild von

führen.

dem Wesen

6—8, sehen wir

Hier, wie auf Tafel 82, Fig.

Rokoko

Ludwigs XV.

vor die

die unglaublichste Willkür in der

Behand-

des

Stil

lung der Linien, eine Ueberfülle von Blumen- und Rankenwerk, von Kartuschen,

sich

des

dem

und Embleme.

Besonders zu beachten

konstruktiven Kern unterzuordnen.

Rokoko

tektur, Skulptur

Fig.

1.

ist

und Malerei, wie

bei

Dabei

ist,

lässt sich

aber nicht leugnen,

dafs

diesem

Stile

dem

2.

Deckendekoration aus



3.

Bemalte Thürfüllung aus einem Herrschaftsgebäude



3.

Schöpfungen

es sich sonst selten findet.



_ 2.

die

auch das harmonische Zusammenwirken von Archi-

Sammlung

vaterländischer Altertümer

zu Stuttgart.

1.

die Vorliebe

dass die Dekoration ganz selbständig auftritt, ohne

Gepresste Ledertapete im Stile Ludwigs XIV. aus der

Fig.

ist

mit

und lebendige, wenn auch eigentümliche und kecke Ornamentik

häufig eine überaus zierliche

Bewunderungswürdig

aufweisen.

eine Ueberladung

Genien, überhaupt Figuren werden überall angebracht und grofs

dekorativen Elementen. für Allegorien

STUCK,

Schlosse zu Bruchsal.

Aufgenommen von Zeichner Paul Haaga „

Entnommen



H.

in Paris.

in Stuttgart.

Dolmetsch.

aus: Daly, motifs historiques d'architecture et de sculplure d'ornement.

Taf. 84.

JAHRHUNDERT.

XVIII.

PLASTISCHE UND GEMALTE VERZIERUNGEN.



z.

,opfstil

dieser

Ausdruck wird fälschlicherweise mitunter

jedoch nichts anderes bezeichnen, die

als die

für Barock,

ja

Rokoko

manchmal etwas nüchterne und

allerdings

steife

Er

soll

Richtung, welche

Kunst unter Ludwig XVI., gewissermassen im Gegensatz gegen die pomphafte, verschnörkelte Kunst-

weise unter Ludwig XV., durch Zurückgehen auf die Antike eingeschlagen hat.

Im Vergleich mit den Ausschreitungen stils

gebraucht.

des

wohlthuend auf den Beschauer, vorausgesetzt,

Ruhe

nicht in Starrheit

Fig.

und



dafs,

die ruhigen, strengen

wie dies eben auch

in vielen

Formen des Zopf-

Fällen vorkommt, die

die Strenge nicht in Nüchternheit ausartet.

Holzschnitzerei an einer Wandtäfelung im Musikzimmer der Bibliothek des Arsenals zu

i.

Paris. „

Rokoko wirken



211. 3.

4.

(Stil

Ludwigs XV.)

Geschnitzter Pilaster von der Wandtäfelung eines Salons in Paris.

Gemalter Fries aus bleau.

dem Boudoir

(Stil

Ludwig XVI.)

der Königin Marie Antoinette im Schlosse zu Fontaine-

(dto.)



5.

Füllung einer in Stuck ausgeführten Deckenhohlkehle eines Salons



6.

Geschnitzte Wandfüllung über einer Salonthüre im Hotel de



7.

Vignette nach Berthault

et Bachelier (1760).

Fig. 7-

(Ludwig XV.)

ville

in Paris,

(dto.)

zu Bordeaux,

(dto.)

XVIII.

JAHRHUNDERT.

84.

H. Dolmetsch.

PLASTISCHE UND GEMALTE VERZIERUNGEN. VERLAG

v.

JUL. HOFFIYIANN.

STUTTGART.

JAHRHUNDERT.

XVII. und XVIII.

85.

i.

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2 11

H. Dolmetsch.

BORTENWIRKEREI. WEBEREI UND STICKEREI. ORNAMENTENSCHATZ,

VERL.

v.

JUL HOFFMANN, STUTTGART.

Taf.

UND

XVII.

XVIII.

85.

JAHRHUNDERT.

BORTENWIRKEREI, WEBEREI

L^/ie

der

3

zuletzt

auf die

Ausschmückung sämtlicher Bekleidungsgegenstände

hier lassen sich bestimmte Unterschiede unschwer erkennen.

Stilisierung

So weist

bei Fig.

i,

2,

5

noch auf einen gewissen Zusammenhang mit der Renaissance hin, während Fig.

aber besonders Fig. 4

Fig.

STICKEREI.

besprochenen Stilarten übten einen weitreichenden Einflufs nicht nur auf die Ausstattung

Wohnräume, sondern namentlich auch

Auch

und

1.



2.



3.

u.

7 das

Stickerei an einer seidenen Weste.

an einem seidenen

Rock (Ludwig XV.)

aus der

(Ludwig XVI.)



4.

Seidenstickerei von einer Samtweste.



5.

Seidengewebe von einem Mefsgewand.



6.

Gewobener Seidenstoff



7.

Gewobener I

Fig. 3

für Kleider.

Stoff aus Seide

aufgenommen von Architekt u.

3

u.

6,

dann

4 aufgenommen von Zeichner Paul

Das Uebrige entnommen aus

:

Hoffmann, Les

^~t~-

(Ludwig XIV.)

(Ludwig

und Wolle.

Blüm er

in Biberach.

(Ludwig XIV.)

Sammlung

tümer zu Stuttgart.

Fig.

die strengere

wachsende Uebergewicht des Naturalismus zur Geltung bringen.

Borte im Stile Ludwigs XIV. im Besitze des Möbelfabrikanten C. Baur



aus.

XV)

(Ludwig XVI.)

in Stuttgart.

Haaga

daselbst.

arts et l'industrie.

(Ebendaselbst.)

vaterländischer Alter-

Sachliches Verzeichnis.

Aetzarbeit Taf. 68.

Mäander

Akroterien

Majolikaarbeiten 55.

4.

Anthemien -Verzierungen Architektur

2.

4.

5.

Malerei

4.

26.

18.

7.

28.

29.

34.

41.

62.

1.

2.

5.

Manuskriptmalerei

Architektur, Polychrome

bemalte

9.

20.

17.

30.

2.5.

31. 35. 43.

54-

52.

Marmormosaik 54. Marmorornamente

5.

14. 17. 23. 44. 47. 49. 83. 84.

12.

11.

3.

Marmoreinlagen

77. 82.

Basreliefs,

Taf.

56.

Bortenwirkerei 85.

Metallarbeiten 15. 17. 21. 24. 31. 56. 67.68. 71. 79. 80.

Bronzen

Metalleinlagen 67. 68.

10.

56.

Bucheinbände

Modeldruckerei 60.

64. 65. 73.

Edelmetalle mit Email

58.

Mosaikarbeiten

79.

Mosaikfussboden

Elfenbeineinlagen 68.

Email-Malerei

12.

14.

17.

31. 32. 35. 42. 58. 6y. 79.

27.

8.

32.

8.

38. 39.

32.

38.

54.

81.

81.

Niello- Arbeiten 48. 52.

Fassadenmalerei 47. Fayencemalerei 19. 67.

Ornamente, plastische

Ornamentik

4.

Fayenceplatten 46.

Plastik

10. 34. 41. 42- 56. 62. 65. 72. 76.

Flachornament 68.

Plastik,

Flachreliefs 52.

Robbiaarbeiten 46.

Geflechte 16.

Sgraffiten 52.

Glasmalerei 37. 40. 45. 70.

Skulptur

Glasstiftmosaik 31.. 32.

1. 3.

82.

1.

1.

3.

Skulpturen, bemalte

Goldschmiedearbeit 35. 58. 79. 80.

Spitzentechnik 50.

Gravierarbeit 68.

Stickerei

32.

12,

16.

17.

I.

3.

23. 33. 42.

Holzverzierungen 24. 48. 62. 72. yy.

Teppichmalerei 42. 61.

Initialen 30. 35. 43.

Teppichweberei

54.

59.

75.

Thon

Kandelaber

7.

9.

Typographische Verzierungen

Kapitale

7.

18.

Keramik

3.

Lackmalerei

10.

26. 28.

34. 41. 56. 62.

82.

6.

13.

19.

16.

22. 27. 29. 38. 46. 6y.

Verzierungen, typographische 59. 75.

Weberei

12.

65. 66.

17.

Ledertapeten gepresste Leinenstickerei 69.

59. 75.

9.

36. 44. 47. 49. 53- 57-

63. 65. 69. 78. 83.

yy.

14.

64. 69. 74.

glasierter 22. 27. 29.

Wand- und Deckenmalerei

59. 72. 79.

4. 62.

51. 60.

51.

Intarsien 39. 48. 52. 68. 69. 81.

Karyatide

72. 76. yy.

80. 85.

Tauschier- Arbeiten 15. 21. 68.

4.

56. 62. 65.

42. 65. 72. y6. 83.

Holzeinlagen 39. 68. 69. 81.

Kartuschen

77 82. 84.

84.

Gobelinweberei 66.

Grubenschmelz

84.

42. 65. 72. y6. 83.

10. 34. 41. 42.

3.

yy.

26. 28. 41. 56. 68. 84.

7.

bemalte

56. 62.

80. 83.

14.

7L

Zellenschmelz

16.

17.

85.

12.

14.

Ziegelstein, glasierter

3.

20. 23. 33. 42.

51.

54. 64.

Inhalts- Verzeichnis-

Taf.

Aegyptisch. Malerei und Plastik Architektur und Malerei Assyrisch. Malerei, Bemalte Skulpturen, Keramik Griechisch. .

Architektur, Skulptur, Ornamentik

.

i

.

2

.

.

3

...

4

.

Polychrome Architektur Keramik Römisch. Architektur, Skulptur.

5

6

...

Ornamentik

Mosaikfussboden Pompejanisch. Wandmalerei und bemalte Basreliefs Bronzen

7 8

...

9 10 11

u.

Zellenschmelz

12

.

Email Manuskriptmalerei Wand- und Deckenmalerei Renaissance, Italienische. Glasmalerei Fayenceplatten Fassademalerei Intarsien

Chinesisch. Malerei Malerei, Weberei, Stickerei

Taf.

Gotisch. Holzeinlagen Glasmalerei Architektur, Skulptur und Ornamentik Weberei, Stickerei, bemalte Skulptur und

39 40 41

42 43 44

.

Deckenmalerei Spitzen-Technik Stickerei und Teppichweberei Sgraffiten, Marmoreinlagen und Flachreliefs Wand- und Deckenmalerei Manuskriptmalerei Weberei und Marmormosaik

45 46 47 48 49 50 51 52

53

,

Japanisch. Lackmalerei Weberei, Malerei und Zellenschmelz Indisch. Metallarbeiten Stickerei, Weberei, Geflechte u. Lackmalerei Metallarbeiten, Stickerei, Weberei u. Malerei

...

Persisch. Architektur

Keramik Weberei und Manuskriptmalerei

13

14 15

16 17 18

....

Metallarbeiten

19

20 21

Persisch-Arabisch. .

.

Arabisch. Weberei, Stickerei, Malerei Holz- und Metallverzierungen Manuskriptmalerei Arabisch-Maurisch. Architektonische Verzierungen Mosaikarbeiten u. glasierte Thonarbeiten Maurisch. Architektonische Verzierungen Türkisch. Architektonische Verzierungen aus glasier.

.

.

.

.

tem Thon

22

24 25

Manuskriptmalerei Byzantinisch. Glasstiftmosaik, Email- u. Manuskriptmalerei Grubenschmelz, Marmor- u. Glasstiftmosaik

26 27 28

29

30 31

32 33

34

Romanisch. Manuskriptmalerei und Email

Bronze

.

58

59 60 61

62 63

64 65

Gobelin -Weberei Email-Malerei auf Metall

66 ,

Fayencemalerei

und Metalleinlagen Flachornamente verschiedener Techniken Renaissance, Deutsche. Wand- und Deckenmalerei, Intarsien und Leinenstickerei Glasmalerei Metallarbeiten

6j 68

69 70 71

Bemalte Plastik Bucheinbände Stickerei und Weberei Typographische Verzierungen Bemalte Plastik Plastische Verzierungen in Stein und Holz Wand- und Deckenmalerei Kartuschen und Edelmetallarbeiten mit Email XVII. und XVIII. Jahrhundert. Stickerei, gepresste Ledertapeten und Goldschmiedearbeit Eingelegte Fussböden

56 57

Renaissance, Italienische und französische. Edelmetalle mit Email Renaissance, Französische. Typographische Verzierungen Modeldruckerei und Stickerei Teppichmalerei Plastische Verzierungen in Stein und Holz Deckenmalerei Weberei, Stickerei und Bucheinbände Wandmalerei, bemalte Skulptur, Bucheinbände

72 73

74 75

76 yj 78

79

80 in

Holz

35

Plastische Verzierungen

Wandmalerei Romanisch-Gotisch.

36

Wand- und Deckendekorationen

Glasmalerei

37 38

Fussbodenbekleidungen

u.

.

Keltisch.

Weberei und Stickerei

Plastische Ornamente in Marmor Wand- und Deckenmalerei

und Weberei 23

54 55

.

Wandverkleidung aus glasiertem Thon

Byzantinisch und Romanisch. Architektur und Skulptur

Majolika-Malerei

81

82

in Stuck, Malerei und Lederpressung Plastische und gemalte Verzierungen Bortenwirkerei, Weberei und Stickerei

... .

.

83

84 85

STERLING & FRANCINE CLARK ART INSTITUTE

NK1510 .D6

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Dolmetsch. Heinrich/Der Ornamentenschatz

II I:

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