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flofl'mann'sche Buchdruckerei in Stuttgart.
DER
N
ORNAMENTENSCHATZ EIN
MUSTERBUCH
STILVOLLER ORNAMENTE AUS ALLEN KUNST-EPOCHEN.
80 TAFELN MIT ÜBER 1000 MEIST FARBIGEN ABBILDUNGEN
UND ERLÄUTERNDEM TEXT VON
H.
KOLB,
PROFESSOR AN DER KUNSTGEWERBESCIIULE IN STUTTGART.
STUTTGART.
JULIUS HOFFMANN. 1883.
DER
ORNAMENTENSCHATZ EIN MUSTERBUCH
STILVOLLER ORNAMENTE AUS ALLEN KUNSTEPOCHEN
85
TAFELN MIT
1200
MEIST FARBIGEN ABBILDUNGEN UND
ERLÄUTERNDEM TEXT VON
h:
dolmetsch Bauinspektor,
Vorstand der Kunstbibliothek der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel zu Stuttgart
STUTTGART VERLAG VON
JULIUS 1887
HOFFMANN
Hoffmaniische Buchdruckerei n Stuttgart.
DER
ORNAMENTENSCHATZ
-p
4-~
Vorwort M, .
it
dem zunehmenden Aufschwung
Teilnahme des grösseren Publikums
des Kunstgewerbes geht für
die.
Hand
in
Hand
kunstgewerblichen Erzeugnisse
wachsende
eine
der neuen und
Hierbei wird eine gründliche Kenntnis der verschiedenen Stilarten,
älteren Zeit.
der denselben angehörenden Ornamente,
mehr und mehr
namentlich
ein allgemeines Bedürfnis
als
em-
pfunden.
entgegenzukommen,
Letzterem
Zweck
der
ist
Sammelwerkes.
dieses
theoretische Vorschriften geben, sondern als praktischer Führer dienen,
Anschauung der chronologisch geordneten
will
durch unmittelbare
den einzelnen Völkern die Ornamentik
naturgemäss entwickelt und ausgestaltet
sich
Ein besonderes Augenmerk wurde -darauf gerichtet,
aus
dem
angehörende
Ornamententypen
hat.
unerschöpflichen Reichtum der
von früheren Jahrhunderten uns überlieferten Kunstprodukte solche hervorragende, den heitlichen Stilen
nicht
einem jeden darüber Klarheit zu ver-
Beispiele
schaffen, wie innerhalb verschiedener Zeitabschnitte bei
und besonders deren farbige Behandlung
um
Es
ein-
aneinanderzureihen, welche einerseits für
systematische Studien geeignet sind, andererseits aber auch dazu dienen, den verschiedensten
von welchen der rasch wechselnde Geschmack unserer Tage fortwährend
Kunstbeflissenen,
neue Formbildungen verlangt, eine reiche Fundgrube zu bieten, aus welcher tung eigener Kompositionen Anregung zu neuen Ideen entnehmen können. die
Sammlung
reiche
als
ein
sicherer
sie bei
Möge
Ausarbei-
sich hierbei
Führer zur Auffindung einheitlicher und schöner
Stil-
formen erweisen!
Dank
der gütigen Unterstützung
aller" derer,
welche die vorliegende Sammlung durch
uneigennützige Ueberlassung von Originalgegenständen und Originalaufhahmen bereicherten, wie
auch durch das von mir auf Reisen gesammelte Material, war
ich in der günstigen
Fülle solcher Beispiele vorführen zu können, welche bisher noch in keinem anderen öffentlicht
worden
.
sind.
Lage, eine
Werke
ver-
Bei der Benützung schon vorhandener Publikationen wurde thunlichst
der genaue Titel des Quellenwerkes angegeben,
um
diejenigen, welche sich zu weitergehenden
Spezialstudien hingezogen fühlen, auf die diesbezüglichen hochinteressanten Kunstpublikationen *
hinzuweisen.
Möge nun
das vorliegende farbenreiche
handlung sehr bedeutende Opfer gebracht
nahme
Werk, zu dessen Ausschmückung
hat, bei allen Interessenten
die Verlags-
eine wohlwollende Auf-
finden -und reichen Nutzen schaffen!
Stuttgart, im Oktober 1886.
H. Dolmetsch.
AEGYPTISCH.
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II
'
II Uli 1111 11.
MALEREI UND PLASTIK. ORNAMENTENSCHATZ,
VERLAG
v.
J,
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf.
1.
AEGYPTISCH. MALEREI
D.
'ie
und PLASTIK.
Verzierungsweise der Aegypter, des ältesten Kulturvolkes, umfafst symbolisch-bildliche Darstellungen,
meist in Verbindung mit Hieroglyphenschrift.
des Kultus und des Alltagslebens darauf zu schreiben. ihrer
Bauten bestehen
in sehr flachen, häufig
eingegraben, der Gegenstand gleich blieben.
Taf.
i
Fig.
i.
ist
Wände wurden
Säulen und
benützt,
um
eine Bilderchronik
Die bildlichen Darstellungen auf den Aufsenwänden
bemalten Reliefs, Koilanaglyphen genannt. Die Konturen sind
plastisch behandelt,
doch
Die Malereien selber sind
so, dass die
tief
höchsten Stellen mit der Wandfläche
ganzen Tönen, ohne Modellierung, mit kräftigen
in
Konturen ausgeführt und zeigen reiche harmonische Farbenzusammenstellung.
Aus der
die Lotosblume, ein Attribut der Isis
das Schilf etc. Taf.
i
Fig.
2.
Anwendung:
Pflanzen- und Tier-Welt fanden in der ägyptischen Ornamentik die häufigste
und das Symbol der erzeugenden Naturkraft,
die
Nymphäa, der Papyrus,
Ferner der Widder, der Sperber und insbesondere der Dung-Käfer,
Ein weiteres häufig angewendetes Symbol
ist
—
die geflügelte Sonnenscheibe.
Scarabäus
—
Taf. 2 Fig.
2.
Die Kapitale auf Taf. 2 zeigen ebenfalls die Anwendung obiger Pflanzenmotive und zwar Fig. des Papyrus, Fig. 4 ein Knospenkapitäl, der Schaft ein Bündel Holzstämme vorstellend, Fig.
und Fig. 6 eine Papyrusknospe.
1.
Bemalte Relieffigur von einer Säule des Tempels zu Denderah.
„
2 u.
3.
„
4
„
6.
Gemalte Bordüre von einem Sarkophag.
„
7.
Bordüre von einem Mumiengehäuse.
„
8.
Ornament auf einem hölzernen Sarkophag.
„
9.
Bordüre auf einem Mumienkasten.
„
10.
Teil eines Halsbandes.
„
11.
Malerei auf einem Sarkophag.
Fig.
u. 5.
Malereien von Mumiengehäusen.
Von einem Mumiengehäuse im
Louvre, Paris.
British
British
London.
-$mm-
London.
Museum, London. London.
Museum.
5
3
Palmblätter
Taf.
2.
AEGYPTISCH. ARCHITEKTUR
i.
und
MALEREI.
Pylon (Eingangsturm) mit figürlichen Darstellungen und Hieroglyphen.
am
Tempel zu
2.
Hauptgesims
3.
Kapital
4.
Kapital von einem
5.
Kapital von einem Portikus zu Edfu.
6.
Kapital aus Theben, 1200
7.
Mumiensargmalerei.
8 u. 9.
grossen
vom Tempel
Philä.
Tempel zu Theben.
Geschuppte Dessins.
Skulptur und Malerei.
Völlig aufgeblühten Papyrus darstellend.
zu Luxor.
v.
Louvre, Paris.
Chr.
(Knospenkapitäl.)
(Palmbaum
Stellt eine
darstellend.)
Papyrusknospe
Malereien aus Grabkammern.
«*i§it«-
vor.
Louvre,
Paris.
1200
v.
Chr.
AEGYPTISCH.
ARCHITEKTUR UND MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ,
VERLAG
•.
J,
HOFFMANN, STUTTGART.
ASSYRISCH.
MALEREI, BEMALTE SKULPTUREN, KERAMIK. ORNAMENTENSCHATZ,
VERL,
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf.
3.
ASSYRISCH. MALEREI. BEMALTE SKULPTUREN. KERAMIK.
D.
ie
Ausgrabungen am
Tigrisflusse
zu Chorsabad,
Nimrud und Kudjundshik haben
eine
grofse Anzahl
Architekturüberreste, Malereien und Skulpturen assyrischen Ursprungs ans Tageslicht gebracht, welche uns ein Bild
von der Pracht und dem üppigen Luxus der Bauten dieses Volkes geben.
Es
zeigt sich bei der
assyrischen Ornamentik wohl ägyptischer Einflufs, doch ohne dafs derselben eine originelle Selbständigkeit
abgesprochen werden kann. Neben geometrischen Formen, wie Verschlingungen, Zickzacklinien, Rosetten sind
Motive aus der Tier- und Pflanzenwelt,
es
n
Häufig finden wir den sog. heiligen Baum, Fig. Greifen
,
Löwen und
Blattes stellt
Stiere
welche u.
Zum
der Plastik und Malerei
Verkleiden
wendung, welche mit regelmäfsig wiederkehrenden
verwendet wurden.
meistens Bas-relief und bemalt, ferner geflügelte
Die geflügelte
mit Menschenantlitz.
symbolisch die Seele vor.
12,
in
der
männliche Figur
Wände
in
der Mitte
figürlichen Darstellungen oder mit ineinander greifenden
Teil eines glasierten Ziegelsteins
1.
—
von einem Palast zu Chorsabad.
Bemalte Bas-reliefs aus Kudjundshik.
„
2
„
5.
Gemaltes Ornament aus Nimrud.
„
6.
Glasierter Ziegelstein aus Chorsabad.
„
7
4.
unseres
fanden häufig glasierte Ziegel An-
Dessins bemalt waren.
Fig.
etc.,
—
10.
Gemalte Ornamente aus Nimrud.
—
12.
Geheiligte Bäume.
Bemalte Bas-reliefs aus Nimrud.
„
11
„
13.
Gemaltes Ornament aus Nimrud.
„
14.
Emaillierter Ziegelstein aus Chorsabad.
-*<*-
Taf.
4.
GRIECHISCH. ARCHITEKTUR. SKULPTUR. ORNAMENTIK.
D.
'ie
griechische Ornamentik behält
deswegen
,
anzupassen,
weil
dass
Künstler
griechischen
die
nirgends
sie
für
immer einen mustergültigen Kunstvvert und zwar hauptsächlich verstanden
es
,
Dadurch
bleibt die
Grundform
und wird durch das Ornament nur noch mehr hervorgehoben. als
ihren
Kunstproduktionen so
den konstruktiven Kern des Werkes überwuchert,
schönen Linien und Formen begleitet.
tektur-Werke sowohl,
Dekoration
die
in klarer
sondern denselben
in
Abgeschlossenheit sichtbar
Bei der Betrachtung der herrlichen Archi-
auch der einfachsten Gegenstände für den häuslichen Gebrauch, welche von
Griechen geschaffen wurden, wird
man
dies bestätigt finden; sie überraschen durch ihre
hohe Formvollendung
und hohe Schönheit den Beschauer. Fig.
i
—3
zeigen Repräsentanten der 3 Entwicklungsformen griechischer Architektur: des dorischen,
des jonischen und des korinthischen
Im dorischen in seinen
Kapital
ist
in
Stils.
ruhiger Einfachheit der
Zweck des Tragens ausgesprochen und
Formen an den strengen Sinn des dorischen Volksstammes.
Anmut, wie
sie
dem Charakter
des jonischen Volkes entspricht.
Kapitals aber zeigt sich die Prachtliebe, welche
In
Fig. 2 zeigt Leichtigkeit
erinnert
und vollendete
den üppigen Formen des korinthischen
von der reichen Handelsstadt Korinth aus über ganz
sich
Griechenland verbreitete. Fig.
4 zeigt eine jener herrlichen Jungfrauengestalten, wie
sie
an Stelle von Säulen an der Karyatiden-
verwendet wurden.
halle des Erechtheions
Fig.
1.
Dorisches Kapital von Pästum (mit aufgemalten Ornamenten).
„
2.
Jonisches Kapital
„
3.
Korinthisches Kapital
„
4.
Karyatide
„
5 u. 6.
„
7
— 9.
vom
vom Tempel vom
des Erechtheus auf der Akropolis zu Athen.
choragischen
Monument
Erechtheion.
Akroterien von Stelen (Grabsäulen), Paris.
Anthemienverzierungen.
„
10 u.ii. Greifen.
„
12 u. 13. Marmortischfüfse
im Nationalmuseum
„
15 u. 16.
im
Friesfragmente.
„
British
•9<s>e"^
Museum
in in
Neapel.
London.
des Lysikrates in Athen.
GRIECHISCH.
4.
ARCHITEKTUR, SKULPTUR UND ORNAMENTIK. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
GRIECHISCH.
5.
5.
VERL,
ORNAMENTENSCHATZ.
POLYCHROME ARCHITEKTUR.
: JUL HOFFMANN, STUTTGART.
Tat.
5.
GRIECHISCH. POLYCHROME ARCHITEKTUR.
T
a f.
5
dieselben
zeigt eine
Anzahl Ueberreste polychromer
konventionellen Formen, wie wir sie bei
Taf. 6 folgenden Vasenverzierungen finden.
rungen
etc.)
Es
gilt
heute
als sicher,
(vielfarbiger) Architekturteile.
dem
plastischen
Es sind im allgemeinen
Ornamente und ebenso bei den auf
(Mäander, Herzblätter, Eierstäbe, Palmetten, Anthemienverzie-
dass die Architektur meistens farbig behandelt war
gehaltenen plastischen Ornamente mussten wohl polychromiert werden,
um
;
die oft ganz flach
auf mitunter sehr grosse Ent-
fernungen noch zu wirken.
i.
Polychromierte Sima (Rinnleiste) mit Löwenkopf aus Selinunt.
„
2.
Akroterie
„
3
„
7.
Ornament von einem Anten-Kapitäl vom Theseustempel.
„
8.
Ornament von einem Tempel
„
9.
Fries
„
10.
Sima-Ornament vom Parthenon.
„
11.
Ornament.
„
12 u. 13.
„
14.
Kaffettenverzierung.
„
15.
Metopenfeld aus gebranntem Thon, zu Pallazolle gefunden.
„
16.
Kaffettenfüllung aus den Propyläen.
Fig.
—
6.
vom Tempel
der Nike Apteros.
Bemalte Gesimse von den Propyläen.
vom
Jupitertempel
in
Athen.
in Selinunt.
Aegina.
In Pallazolle gefunden.
Mäander.
London.
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Athen.
Taf.
6.
GRIECHISCH. KERAMIK. D,
'ie
Griechen waren
die Herstellung billiger
es,
welche die Töpferei zu einer freien Kunst emporhoben. Während
Aegypten
von Thongefässen, welche allerdings nur dem gewöhnlichen Bedürfnisse dienten, oder
Töpfer hochangesehen, so dass man ihnen Medaillen schlug und Denkmäler
Aus der Hand geformte Gefässe mit Die Einführung der Töpferscheibe
fällt
ein
von Knechten, einer verachteten Kaste, besorgt wurde, waren
Ersatz für kostbare Geräte waren,
die griechischen
in
sind bei den Griechen sehr selten.
plastischen Dekorationen
in die vorgeschichtliche Zeit
errichtete.
und wird schon von Homer erwähnt.
Beweise dieser Fabrikationsart haben sich auch im Schutte des alten Mykenä gefunden.
Die ältesten griechischen Vasen sind höchst einfach verziert, gelblichen)
Thongrund braune Bänder, Kreise, Quadrate
etc.
es
wurden auf hellen (weissen oder Bald kamen jedoch auch solche
aufgemalt.
mit Tierfriesen verziert vor. In
der weiteren Folge treten figürliche Darstellungen
zierungen, Wellenlinien, Herz- und Lorbeerblättern,
schematisch behandelt
Mäanderzügen
etc.
auf,
zwischen Bandver-
immer noch dunkel auf hellem
Grunde mit häufiger Anwendung von Weiss. In der Blütezeit der griechischen
und
figürlichen Darstellungen.
ausgefüllt.
Die mit
dem
Keramik wechselte
die
Farbe des Grundes und der ornamentalen
Das Orangegelbe der Thonmasse wurde ausgespart, der Hintergrund schwarz
Pinsel gezeichneten Figuren zeigen grosse Sicherheit
und edle Feinheit.
Fig. 10.
Es folgte nun eine polychrome Periode, welche wohl der Verfall der griechischen Töpferei genannt
werden muss.
Es wurden
die
Farben
in
grösseren Massen benützt,
—
9.
namentlich Hellgelb,
Goldgelb, Blau,
Violett und selbst Gold.
Fig.
Fig.
ro.
F 'g-
Ir
i
Amphora, Gefäss
32
-
für Öl,
Wein
etc.
„
1.
,,
2.
Hydria, Gefäss
„
3.
Urne, Aschengefäss.
„
4.
Oenochoen, Weinkanne, Giessgefäss.
„
5.
Kylix, Trinkschale.
„
6.
Deinos, Krater, Mischgefäss.
,,
7.
Lekythos, Gefäss für Salböl.
„
8.
Kantharos, zweihenklige Trinkschale.
„
9.
Rhyton, Trinkgefäss.
Weibliche Figur auf einer
—
Griechische Vasenformen:
zum Wassertragen.
Amphora im National-Museum
Ornamente auf Vasen
in
in
Neapel.
den Museen von Neapel, Rom, München, Paris und London.
GRIECHISCH.
6.
.Y/.
KERAMIK ORNAMENTENSCHATZ
VERLAG
»'.
J,
HOFFMANN
.
STUTTGART.
RÖMISCH.
h:
mmmmmmm mmm^M^mwwmmmyf" g.
W&H._ZgrÄ3t
ARCHITEKTUR, SKULPTUR UND ORNAMENTIK. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART,
Tat
7.
ROMISCH. ARCHITEKTUR. SKULPTUR. ORNAMENTIK. Di
Römer
ie
zeigen in
Kunstwerken infolge des Mangels an originalem künstlerischen Genie eine
ihren
entschiedene Abhängigkeit
von der etruskischen
Doch
insbesondere aber der griechischen Kunst.
,
trat
hier an Stelle der klassischen Formenreinheit eine häufig übertriebene dekorative Behandlung.
Dem
Römer
Sinne der
deren Kapital mitunter, wie erhielt;
dagegen
ist
Form
die
thischen und jonischen.
— Eine
für Pracht
B.
und Glanz entsprach noch am meisten die korinthische Ordnung,
beim Pantheon
Rom,
Fig.
i,
des sog. Komposita-Kapitals, Fig.
3,
z.
in
eine sehr fein eine
empfundene Ausbildung
mechanische Mischung des korin-
Fülle anderer korinthisier ender Kapitale, welche wir dann in der Renaissance-
periode wiederfinden, mit Delphinen, geflügelten Pferden
an Stelle der Voluten, zeugen von der über-
etc.
sprudelnden Phantasie ihrer Erfinder. Bei den Ornamenten sind oft die einzelnen Blätterformen so streng
Ursprung schwer zu erkennen
Am
ist.
häufigsten
scheint jedoch mit seinen abgerundeten Spitzen
Aufserdem
griechischen Kunst.
Epheu
,
faltung,
Aloe
,
Winde
Ähre
,
,
findet
Mohn
u.
kam
dafs deren natürlicher
das Akanthusblatt zur Verwendung;
und volleren Formen
man noch
stilisiert,
viel
dasfelbe er-
weniger fein und zart
als
in der
Eichenblätter, Lorbeer, Pinienzapfen, Weinlaub, Palme,
dergl. in regelmäfsiger
Abwechslung und
freier
schwungvoller Ent-
belebt durch eine reiche Fülle von Blumen, Früchten und figürlichen Ausschmückungen.
Fig.
1.
Korinthisches Kapital
vom Pantheon
in
Rom.
,,
2.
Kandelaberknauf aus dem vatikanischen Museum.
„
3.
Komposita-Kapital von einem Tempel der Juno
„
4.
Bruchstück eines Frieses, nischen
„
5 u. 7.
,.
6.
,.
,.
Museum
Rosetten aus
zu
in der Villa des
in
Rom.
Hadrian zu Tivoli gefunden,
Rom.
dem
Vatikanischen Museum.
Bruchstück eines Frieses aus Rom.
8 u. 11.
Säulenbasen aus spätrömischer
9U.
Gesimsglieder von den Ruinen der Kaiserpaläste auf
10.
(Fig. 3 u. 8
Zeit.
II nach Piranesi, die übrigen nach photographischen
dem
Palatin.
Aufnahmen.)
jetzt
im Latera-
Taf.
8.
ROMISCH. MOSAIK-FUSSBODEN.
D.
Mosaik hat
"ie
ihre
Heimat wahrscheinlich im Orient.
Technik bei den Griechen und wurde wie so viele
stellten,
in
schliefslich
der Mehrzahl der Fälle wohl
Stillleben,
Nachahmungen
bildeten gewöhnlich verschiedenfarbige Steine
mosaikboden, Fig. 2 und
3,
ist
die
Form
Menschen- und Göttergestalten,
ja vollständige
mehr vorhandener
griechischer Bilder.
und namentlich Marmor
(selten Glaspasten).
nicht
Zeit schon
5
Fufsböden Verwendung,
im Sinken
1
und 4
—
10.
Beim
Fig.
13,
mit
sie liefern
dem Streben nach
aber damit zugleich den Beweis
Faun
2 u.
3.
Plattenmosaikmuster im Palatinischen
„
4U.
5.
Mosaikböden aus der Jagdvilla ZU Fliessem bei Trier
,
dafs der
Geschmack
in
Pompeji
„
8,
9
Mosaikböden aus Pompeji
u. 10.
jener
(nach Niccolini).
Museum
zu
Rom
(aufgenommen von H. Dolmetsch).
(nach Schmidt, Baudenkmale der römischen
Periode in Trier und seiner Umgebung, 1843). U. 7.
Wänden
begriffen war.
„
6
Dar-
reliefartigem Aussehen, fanden später
Mosaikfries im Hause des
„
Platten-
figürlichen
Derartige Mosaiken wurden auch auf
1.
Fig.
— Das Material
.
Motive, wie das auf Tafel vielfach bei
Gemälde,
der Platten eine sehr mannigfaltige, während bei der eigentlichen
aneinander gereiht wurden, Fig.
und Gewölben, angebracht.
diese
geometrische Muster durch
allein
Mosaik kleine Steinchen auf einer Betonunterlage zu interessanten Teppichmustern oder stellungen
erhielt
von den Römern zur höchsten Vollendung gebracht. Letztere
Pompeji ausgegrabene Fufsböden zeigen, nicht
Mosaik her; sondern auch Blumen, Tiere, in
Bedeutende Vervollkommnung
Desgl. von den
(aufgen.
Thermen des
von H. Dolmetsch).
Caracalla zu
*—
Rom
(aufgen.
von H. Dolmetsch).
RÖMISCH.
8.
MOSAIK-FUSSBODEN. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
POMPEJANISCH.
WANDMALEREI UND BEMALTE npu»MCNTi:w<;rusT7
9.
BASRELIEFS. VFRI
.
v.
Jlll
.
HflFFMANN
.
STIITTfiART.
Taf.
9.
POMPEJANISCH. WANDMALEREI D.
ie
in
Pompeji, Herculanum, Stabiä und auch
dienenden Wandbemalungen können uns
denn in
mit
es sind wahrscheinlich
zum
BEMALTE BASRELIEFS.
und
ein
Rom
in
aufgefundenen, zunächst nur dekorativen Zwecken
Bild der verloren
gegangenen griechischen Malerei geben
grofsen Teil Reproduktionen von
Werken
griechischer Meister,
Weise ausgeführt und vom prachtliebenden römischen Geiste beherrscht.
freier
bewunderungswürdigem
wöhnlich
al fresco
Architekturstückeh
Der Sockel hat
und kecker Meisterschaft sind
In heiteren Farben
von blofsen Handwerkern ge-
sie
aufgetragen.
Wände
Die
Stilgefühl
—
wenn auch
in
der durchweg fensterlosen Gemächer in Pompeji sind bedeckt mit leicht aufgebauten
—
eine ideale Erweiterung der
Grund
der Regel schwarzen
Räume;
sie sind in
Sockel, Mittel- und
mit einfachen Ornament-
Oberwand
geteilt.
oder Linienverzierungen
,
die
Mittelwand erhält auf tiefrotem, grünem, blauem oder gelbem Grunde zwischen zierlichen Einfassungs-
ornamenten
Wand Wände
ist
,
eine Belebung durch eine oder mehrere Figuren
,
meist weifs, mit zierlichen bunten Scenerien belebt.
beginnen
mit gelben Sockeln
Landschaften
Es finden
gefesselt
s.
w.
— Der
obere Teil der
sich jedoch auch Gelasse, deren
und mit schwarzen Friesen endigen.
Arabesken wird das Auge noch besonders
Neben den überaus reichen
durch die mit grofser Naturtreue dargestellten Guir-
landen, Früchte, Masken, Kandelaber, Tiere, aufgehängten Waffen beliebt
u.
u. dgl.
— Von
Pflanzen waren besonders
Epheu und Weinreben, auch Lorbeer, Myrte, Cypresse, Ölbaum und Palme. Die
Wände
häufig gewölbte
oben immer
erhielten
Decke
ansetzte, die
selten auch mit farbigem Stuck,
Fig.
geschmückt war.
eine Victoria darstellend, aus Pompeji.
2 u.
3.
Kandelaber, ebendaher, im
»
4
5.
Bordüre aus Pompeji.
„
6.
„
7
,,
,.
n
u.
Fries ebendaselbst
— 12.
— 20. (Fig.
(aufgen.
Museum
zu Neapel.
von H. Dolmetsch).
Bordüren aus Herculanum und Pompeji.
Sockelbemalungen aus Pompeji.
13 u. 14. iq
Stuckgesims (Fig. 15—20), auf welchem die
dann auf lichtem Grund mit graziösen, bunten Linienornamenten, nicht
Wandgemälde,
1.
ein kleines bemaltes
In Stuck ausgeführte I
—
5
u.
7
— 14
und bemalte Gesimse, ebendaselbst
aus den beiden grofsen
•***
Werken von Zahn
u.
Niccolini.)
(aufgen. von H. Dolmetsch).
Taf. 10.
POMPEJANISCH. BRONCEN. D.
as
National-Museum zu Neapel, sowie die Sammlungen
einen reichen Einblick
in
in
Florenz und andern Orten Italiens geben
Kunst und Industrie im Altertum.
die kleinere
Mit hoher Bewunderung
erfüllt
uns an den Bronce-Gegenständen, und seien es auch nur solche des gewöhnlichsten täglichen Gebrauchs, ihre
fein
abgewogene edle Gestaltung, welche
praktische Verwendbarkeit derselben in keiner Weise
die
beeinträchtigt.
Kandelaber, Lampen, Lampenständerchen, meist geräte,
an denen die
schwungvolle Bildung des
Henkel eine grofse Vollendung diese Dinge sonst heifsen
auch
in
dem
fast
erreicht;
Gar
des Halses,
,
Vasen, Koch-, Efs- und Trink-
namentlich aber der Handhaben und
Ruhebetten, Kohlenbecken, Theatermasken, Rüstungen und wie
mögen: aus ihnen
allen
weht der
frische
Hauch
griechischer Schönheit,
die sich
durchgängig vorhandenen weisen Mafshalten nicht verbirgt.
Die Bronce-Statuetten sind gesetzt.
Profils,
Dreifufsform
in
dürfen wegen
viele
der Regel aus mehreren
in
echt künstlerischen
ihrer
besonders gegossenen Stücken zusammen-
,
Form
zu
den besten Schöpfungen der alten
Welt gezählt werden.
Fig.
I.
Brunnenfigur.
Trunkener Faun.
Eine der
in
Pompeji (1880) gefundenen Broncefiguren,
welche zu den vorzüglichsten Arbeiten dieser Art gehört. ,,
2 u.
3.
Zwei Lampen
Grofse Kandelaber,
(lucerna), in
im Museum zu Neapel.
Sammlung
der
des Louvre in Paris.
„
4
u.
5.
n
6
u.
8.
„
7.
Seitenansicht des Knaufs
„
9.
Kandelaberknauf,
„
10.
Zweiarmiger kleiner Kandelaber mit Faunfigur,
„
11.
Bisellium, Ehrensitz für Magistratspersonen, mit schöner Profilierung,
„
12 u.
13.
Dreifüfse aus Herculanum
„
14
15.
Kleine Masken, Dekorationsbruchstücke, in Neapel.
u.
„
im Museum zu Neapel.
„
in
vom Kandelaber
Nr. 6 vergröfsert.
Neapel.
,
in
Neapel.
im Museum zu Neapel.
(Aus den beiden Werken von Overbeck und Niccolini entnommen.)
H--K-
im Louvre zu
Paris.
POMPEJANISCH. 10.
T^^s^r I-Kolb
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
BRONCEN.
v.
J,
HOFFMANN, STUTTGART,
CHINESISCH. n.
rDolmetsch
ORNAMENTENSCHATZ. VERLAG
MALEREI.
».
J.
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 11.
CHINESISCH. MALEREI.
Di
'ie
Chinesen haben
kommenheit
der dekorativen Kunst schon
sehr frühe einen ziemlich hohen Grad von Voll-
Aber auf dem damaligen Standpunkt
erreicht.
hunderten hat
in
sind sie auch verblieben,
Höchst beachtenswert sind aber der Regel von Bordüren
kehrt.
Fig. 9,
handelten
Formen
umrahmt
Weise
,
Art,
Fig.
teils
sie
selber
kommen
Gegenstände
sind.
geometrische Muster,
stilisiert,
teils
mit
bald
peinlicher
Alle diese Verzierungen bedecken die Vasen entweder
was häufiger der Fall
,
bald
ist,
auf ihnen in willkürlicher Verteilung
noch belebt durch Menschen- und Tierfiguren.
sind in erster Linie die Blätter
alter
4 zeigen sodann einige der wenigen konventionell be-
mit graziöser Leichtigkeit
Verwendung.
oder aber sind
ausgestreut, bisweilen
zu dekorativen
Nachahmungen
Bemalungen von Porzellangefäfsen. Die Ränder derselben sind
Auf den Flächen
aller
Sorgfalt der Natur nachgebildet, zur
,
unter welchen besonders der Mäander in vielen Variationen wieder-
,
solcher Bordüren.
Blumen, Früchte und Pflanzen
regellos
ihre
und der obere Teil von
ii
10,
in fortlaufender
seit vielen Jahr-
Ornamentierungssystem keinen Fortschritt zu verzeichnen, ganz abgesehen davon, dafs ihre
ihr
neueren Produkte nur, und zwar häufig auf Täuschung berechnete
in
und
Von
der heimischen Flora
und Blüten des Theestrauches, sodann Rosen, Kamelien, Melonen
u.
s.
w.
Zwecken benützt worden.
Einen prächtigen Eindruck verleiht endlich dem Ganzen der eigenartige,
bis jetzt unerreichte
des chinesischen Porzellanschmelzes, dessen Weifs nicht wie bei unserer Darstellung rein Weifs
ist,
Glanz
sondern
stets ins Grünliche spielt.
Fig.
1
—
5
u.
sington Bei Figur
1
9
—
13
Bordüren, Fig, 6
Museum
4,
6
Entnommen
fortlaufende Muster von bemalten meist im South
befindlichen Chinagefäfsen.
bemerkt man
Die bei den Fig.
—8
u.
aus
in
Komposition und Charakter persische Anklänge.
10 angewendete gelbe Farbe
dem Werke
:
ist
an den Originalgegenständen Gold.
„Examples of Chinese Ornament by
~s>&-H-?^
Owen
Jones."
Ken-
Taf. 12.
CHINESISCH. MALEREI, WEBEREI, STICKEREI
V_y harakteristisch
für die chinesische Malerei ist die
deren Absonderlichkeit jedoch bei in
den Hintergrund
dem
und
ZELLENSCHMELZ.
schon angeführte phantastische Mischung der Muster,
grofsen Reichtum und der glücklichen Zusammenstellung der Farben
Namentlich sind sehr beliebt: schwarze, weifse, blaue, rote und goldene Konturen;
tritt.
dadurch hebt sich die Zeichnung von Alles bisher Gesagte
in
gilt
dem
hellen oder dunklen
Grunde schöner und entschiedener
ab.
vollem Umfange auch von den seidenen Geweben und Stickereien.
die Verarbeitung der Seide in China schon lange vor Christi
Geburt eine hohe Stufe erreicht hat,
ist
Dafs all-
gemein bekannt, weniger dagegen wohl, dafs die bei der Weberei und Stickerei vorkommenden Goldfäden höchst wahrscheinlich aus mit vergoldetem Papier oder Kautschukstoff umwickelten Seidenfäden bestehen.
Einen hohen Ruf haben sich auch noch die mit sog. Zellenschmelz (email cloisonne) geschmückten
Vasen und Platten erworben. scheiden, jedenfalls
Nachdem werden
seine
ist
Wo
derselbe erfunden wurde, läfst sich bis jetzt nicht mit Sicherheit ent-
Anwendung
bei den Chinesen eine sehr alte.
beabsichtigte Zeichnung auf
die
dem
mit Schmelz
— Die Technik
färbtem Schmelz
—
Auch
10 zeigt in dieser
Fig.
(vergl. Fig. 6)
:
aus
Anschauung der Mensch
und dieser im Ofen aufgeschmolzen. hier kehren dieselben
Motive wie
Weise ausgeführt das so
dem unvollkommenen Zustand
oft
in
variierte
eines
Nach dem Erkalten wird der Malerei
u.
s.
chinesische Reichssymbol,
2.
Gemalte Bordüre von einem Chinagefäfs.
,.
3.
Malerei von einem hölzernen Kästchen.
,,
...
,.
6.
7,
8 u. 9.
10 12
u.
—
11.
13.
den Ur-
einst entwickelt.
,.
u.
die ganze
Drachen hat sich nämlich nach chinesischer
Konventionelle Darstellungen von Früchten und Blumen auf Porzellan gemalt.
5
Teile eines Behanges von einem Himmelbett, gestickt in Seide
und Gold (15. Jahrhundert).
Muster von gewobenen Zeugen. Teile einer kupfernen altchinesischen
Vase
in
Zellenschmelz ausgeführt.
Ornamente an Vasen, Schalen und Räuchergefäfsen
Au; den Werken
ist,
w. wieder.
i.
4,
\
Drähte von Gold oder
Fig.
«
folgende
dadurch entstehenden Zellen (cloisons) werden dann mit entsprechend ge-
email) angefüllt
Oberfläche glatt poliert.
drachen
die
;
ist
zu bedeckenden Metallgrund angegeben
die einzelnen Felder derselben durch dünne, auf der Metallplatte aufgelötete
Kupferlegierung begrenzt
selbst
:
..Examples of Chinese Ornament by ,.Les arts decoratifs par
..Kunst
Owen
in
Zellenschmelz ausgeführt.
Jones."
Ed. Lievre."
und Gewerbe vom bayr. Gewerbemuseum zu Nürnberg 1875."
CHINESISCH.
12.
hOoi/ui
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
MALEREI. WEBEREI. STICKEREI
l.'ND
ZELLENSCHMELZ.
.
J.
HOFFMANN,
STUTTGA'r-
T .
JAPANESISCH.
13.
wsMmm
22. 23.
20. 2L.
Isl s
a b*x<«« d v/zBrm a mtem a ^y^saag^tei o vorm d ^rl-ss
^^5S^^g^^^
HDoWtsch
4.0. 41.
45.46.
42.
LACK-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf. 13,
JAPANESISCH. LACKMALEREI. Ueber das Verhältnis chinesischer und japanesischer Kunst
Oeit
langer
Zeit
haben von japanesischen Kunstprodukten
durchaus gerechtfertigten Ruf sich erworben.
dastehende technische Vollendung
Denn gerade
— das Ergebnis
vergl.
Text zu Tafel
14.
die
Lackwaren vor allem einen hohen und
bei
ihnen zeigt sich eine für uns unerreicht
einer durch Jahrhunderte sich hinziehenden
der einzelnen Familien von Generation auf Generation vererbten Arbeitstradition. der Stände und Zünfte in Japan und China
diese
ist
und innerhalb
Der Abgeschlossenheit
mehr und mehr wachsende Vervollkommnung
der
in
Herstellung ihrer kunstgewerblichen Gegenstände zuzuschreiben.
Während sie bei
Ornamente bei chinesischen Lackwaren meist
die
naturalistische
Motive aufweisen
den japanesischen häufig mehr geometrischer Art oder reine Linienkombinationen.
,
sind
Vielfach zeigt sich
jedoch hier wie auf andern Gebieten die auch schon bei den Chinesen berührte Abneigung gegen systematische
Anordnung der Ornamente. Der
(Vergl. Fig.
der Lackmalerei
Stil
Herstellungsverfahren.
ist
1
—
11,
8,
12,
14,
20 und 21, 22 und 23; Tafel
bis heute derselbe geblieben,
Die Unterlage, die
je
nach
dem Zweck
mit
sollen.
um
Bei
so
mehr Lackanstrichen bedeckt,
den kostbarsten
nehmenden Manipulationen
kommen
sind
so
die
je feiner
bisweilen
aus Holz, einer Anzahl Papierlagen, Papiereine glatte
Gegenstände sich
20 Lackschichten
Oberfläche erhalten hat, schliefslich präsentieren
aufeinander.
Die hiebei vorzu-
Zur Dekorierung wird
ausserordentlich langwierig und zeitraubend.
Perlmutter und Elfenbein eingelegt; das gewöhnlichste
10.)
ebenso wie das ungemein komplizierte
mache oder Bastgeflecht besteht, das durch Verstreichen mit Harz wird
14, Fig.
oft
aber die Vergoldung in der Art, dafs entweder
ist
das Ornament mit jeder neuen Lage Lack neu in Gold gemalt wird (daher ein reliefartiges Aussehen) oder so,
dafs
die
obere Lage des transparenten Lackes durchschimmert.
einmalige Vergoldung durch die
Der Lack kommt
als
fertiges
Naturprodukt (Baumsaft)
in
gelber, brauner
Letztere färbt sich an der Luft in kurzer Zeit tiefschwarz.
Fig.
1
—
50.
Motive für Lackarbeiten.
Entnommen
aus
:
„Keramic
art of
Japan by Audsley-Bowes.'
und hellgelber Qualität
—
vor.
Taf. 14.
JAPANESISCH. WEBEREI, MALEREI
R
,s
ist
ZELLENSCHMELZ.
und
und japanesischer Kunst
nicht wohl möglich, für die Produkte chinesischer
Merkmale anzugeben; denn
herrschte
alter Zeit
seit
sicher
unterscheidende
zwischen beiden Ländern ein reger Handelsverkehr
und Austausch der jeweiligen Errungenschaften und Fortschritte auf kunstgewerblichem Gebiete
Folge dieses wechselseitigen Lehrens und Lernens war bei beiden Völkern eine Gleichmäfsigkeit
was
ihre
Geschmacksbildung
als
auch was ihre verschiedenen Techniken anbelangt.
und die
,
Dafs letztere
,
sowohl
in diesen
zwei Ländern zu hoher Vollkommenheit gelangten, haben wir bereits gehört; aber gerade diese äusserste Steigerung des technischen Vermögens hat in China und Japan eine Beschränkung des geistigen Elements, eine Unterdrückung des
nur teilweise
Gesagte zu
gilt,
nehmen
—
frei hielt.
so
Wenn
nun
für die japanesische
doch zu bemerken, dafs
hier
ist
künstlerischen Bewustseins
individuellen
freier
Kunst im allgemeinen
alles bei Tafel
neuerer Zeit wieder einen
bei
ist
Technik auf den Gegenständen durch
von der Glasur Beachtenswert
befreit
n
und 12
Aufschwung ,
feinere
worden
sind.
Das sonstige Verfahren
dafs
,
nie
fertig
gebrachten
schmelzbaren Glasflufs befestigt, nachdem die betreffenden
leicht
die Thatsache
ist
frischen
sich Japan
den Japanesen die Anwendung des Zellenschmelzes auf
Die Metalldrähte werden bei dieser von den Europäern noch
Porzellangefäfsen.
dem
hervortretenden Individualismus auszeichnete.
Neu gegenüber den Chinesen
Stellen
gehabt, von
von jeher durch eine etwas geregeltere Ornamentation
scheint, wie sie sich überhaupt
Beobachtung der Natur und
sie in
zur Folge
,
obwohl
für
ist
wie das bei Tafel 12 erwähnte.
Verarbeitung des Porzellans die Chinesen die
Lehrmeister der Japanesen waren, letztere doch bald sich den Ruf erwarben, dafs ihre Produkte nicht nur hinsichtlich
der Güte und Feinheit
Chinesen weit hinter sich lassen. Platten
und Vasen,
,
Es
sondern vielfach auch wegen ihrer gewaltigen Gröfse diejenigen der gilt
das nicht allein von bemalten, sondern insbesondere von Kolossal-
die mit Zellenschmelz auf ihrer
ganzen Oberfläche bedeckt durch
ihr tiefes gesättigtes
Kolorit eine wunderbare Pracht und Harmonie zur Schau tragen.
Fig. „
1
—
7.
8 u. 9. 10.
„
Bordüren und Muster von seidenen Stoffen. Malereien von einer alten Porzellan-Vase.
Bemalung von
einer alten becherförmigen Vase.
„
1.1
u. 12.
Bordüren von 2 Fayence- Vasen.
„
13
— 19.
Ornamente von Entnommen
aus
:
emaillierten
„Keramic
art
Vasen
(16,
17
und 19 sind modern).
of Japan by Audsley-Bowes."
JAPANESISCH.
HMmetsch.
15
16
14.
<7.
WEBEREI, MALEREI UND ZELLENSCHMELZ. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL HOFFMANN
,
STUTTGART.
INDISCH
HDolrnetsch
ORNAMENTENSCHATZ. VERL.
METALLARBEITEN.
«•
JUL,
HOFFMANN. STUTTGART,
Taf. 15.
INDISCH.
METALLARBEITEN. Vergl. auch Text zu Tafel 16.
Di
Anfertigung von verzierten Waffen und Metallgeräten bildete von jeher einen wichtigen Zweig des
ie
Kunstgewerbes
indischen
,
und
es
erregt
der feine Geschmack
,
verbunden mit der gröfsten Pracht der
Dekoration, unser gerechtes Erstaunen.
Besondere Berücksichtigung haben auf unserer Tafel die Tauschierarbeiten erfahren. auf Stahl, Eisen oder Zinnlegierung ausgeführt.
Schwefel
In letzterem Falle
ist
die
Dieselben sind
Zeichnung durch Einwirkung von
tiefem Schwarz herausgehoben.
in
Die tauschierten oder damaszierten Ornamente sind von Silber- und Goldfolie hergestellt, welche
Hämmern
durch Druck oder
dem
das Ganze mit
i.
Zinngefäfs mit tauschierten Ornamenten.
„
2.
Streitaxt mit geätzten Verzierungen.
„
3.
Streitaxt mit Tauschierarbeit.
„
4.
Schild aus Rhinozeroshaut mit Metall ausgelegt und beschlagen.
8.
Verzierungen von tauschierten Huhkas (Wasserpfeifen).
„
9.
Getriebene Bauchverzierung an einer vergoldeten Kupferkanne.
„
10.
Bauchverzierung von einer getriebenen Kupferkanne.
„
11.
Verzierung von einer tauschierten Zinnvase.
„
12.
Tauschierarbeit auf Stahl an einer Dolchscheide.
„
13.
Halsverzierung an einem tauschierten Zinnbecher.
„
14.
Von einem
getriebenen Kupferteller.
„
15.
Von einem
getriebenen Zinnteller.
Fig. 2, 9,
5
—
10,
—8
12
und
—
15
11
1,
5
„
3,
entnommen
„
4, aus
worauf dann
Polierstahl geglättet wird.
Fig.
„
B
auf den zuvor leicht gravierten Metallgrund befestigt werden,
aufgenommen nach Original-Gegenständen aus dem Kgl. Landesgewerbemuseum
aufgenommen nach Original-Gegenständen
in
Händen
des Hrn. Fabrikanten Paul Stotz in Stuttgart.
aus: Bedford, the treasury of ornamental art.
Waring, masterpieces of industrial
art
and sculpture
zu Stuttgart.
at the international exhibition
1862.
Taf. 16.
INDISCH. GEFLECHTE
STICKEREI, WEBEREI, J_>in Land
üpppiger Vegetation, reich an Naturprodukten
voll
Fundgruben
Art, mit unerschöpflichen
aller
und Steine, hat Indien seinen Charakter übersprudelnder Fülle und den phantastischen Geist
edler Metalle
Bewohner
seiner
LACKMALEREI.
und
in
den Werken der Kunst nicht verleugnet.
Trotz der
Zivilisation hat aber ein gewisser Konservatismus, der seit beinahe
hohen
alten verhältnismäfsig
einem Jahrtausend auf sociale und
giöse Verhältnisse und Einrichtungen sich erstreckte, selbstverständlich
reli-
auch für Kunstbestrebungen seine
unausbleiblichen Folgen gehabt, namentlich im Hinblick auf die kastenartig abgeschlossenen Einzelgewerbe.
Erst in unserem Jahrhundert können wir bei der indischen Kunst thatsächliche Neuerungen konstatieren.
Wenig
konventionell,
fliefsend,
hat die indische Ornamentik
Die Flächendekoration, die ihren Charakter
schaft mit der persischen.
einen
leicht
-
verschwenderischen Reichtum von
geradezu
sich
am
ehesten einige Verwandt-
solche nie verliert, weist meist
als
wiederholenden Motiven
auf,
deren
grofsartige
Farbenpracht jedoch das Auge des Beschauers nicht aufregt, sondern eine wohlthuende Ruhe für dasselbe Die Konturen der jede Modellierung vermeidenden Zeichnung sind gewöhnlich auf hellem
hervorbringt.
Grunde
Farben
in tieferen
das übrige Dessin und auf dunklem Grunde in hellen gehalten.
als
fand der Inder, wie leicht erklärlich, hauptsächlich in seiner heimischen Flora. vertreten durch Lotus, prächtig gezeichnete Rosen, Nelken, Granaten lich bei
Tafel 15 Fig.
Die
und auch
15; Tafel 17 Fig. 23, 28
9,
die
und
hochentwickelte Weberei
einst
ist
stets konventionell
doch noch lange behalten mit Baumwollteppiche
und
(Fig. 8
infolge
wolfeiler Ersatz
Ihren alten Weltruf werden
,
im Sinken
Zartheit
deren gestreifte Zeichnung sich
etwas weniger vollendet, unterscheiden sich von denselben in
„
—
dem
—
Auch
die
geflochtenen
Bordüren von Seidenstickereien. Flächenmuster in Seide gestickt. Baumwollteppiche. Matte aus Binsengeflecht. Einfassungsmuster von Shawls aus Kaschmir. Gemalte Lackarbeit.
„
8 u. 9.
„ „
Entnommen
6.
10.
nu.
12. 13.
16.
Jahrhundert.
aus den Werken:
Wyatt, the industrial arts of the nineteenth Century, 1851. "Waring, masterpieces of industrial art
and sculpture
Bedfort, the treasury of ornamental art.
Lievre, les arts decoratifs ä toutes les epoques.
at the international exhibition
1862.
Matten
10).
wesentlichen Punkt,
Gestickter Teppich aus
„ „
dem
Bunte
Stoffe vortrefflich anpasst, erfreuen
in
der Technik
dafs
Gold oder polychrom aufgetragenen Ornamente zu schützen.
dem
begriffen
und ihren herrlichen Farben.
1.
7.
und
aber die berühmten Shawls von Kaschmir
Die indischen Lackarbeiten, im Vergleich mit den chinesischen und japanesischen
2
u
ruhigen Harmonie die allzu grellen
verdienen hinsichtlich ihrer Farbe und Zeichnung unsere volle Beachtung (Fig.
Fig.
erster Linie
behandelten Palmzweige (Fig.
der Wollteppiche einer grofsen Verbreitung.
eigentlich nur dazu dient, die in
in
und am häufigsten, nament-
der englischen Konkurrenz
ihrer unerreichten Feinheit, 9),
w.,
s.
ist
29).
moderne Seidenstickerei hat auf Kosten der früheren
Anilinfarben vielfach angewendet.
sich als
dem
neueren Produkten, begegnen wir
u.
Diese
Seine Motive
der
Lack
INDISCH.
16.
i^Mbi KdOl SEEi
hflIfl Qu
r^pjg^r^ST'•Ä^f
fflofmetsch.
6.
10.
STICKEREI, WEBEREI, GEFLECHTE ORNAMENTENSCHATZ.
UND LACKMALEREI. VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
INDISCH
28.
7.
K)olm
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
METALLARBEITEN.
STICKEREI,
WEBEREI UND MALEREI.
>.
i,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf.
IT.
INDISCH. MET ALL ARBEITEN,
JN^unstreiche Verwendung, namentlich champleve;.
Auf dem
WEBEREI
STICKEREI,
bei
Goldschmiedearbeiten,
fand
der
sog.
MALEREI
Grubenschmelz (email
Metall wurden die für Emaillierung bestimmten Teile durch den Grabstichel vertieft
und zur Abgrenzung der einzelnen Felder schmale Ränder stehen gelassen. fast
und
Das weitere Verfahren
ist
das gleiche, wie beim Zellenschmelz. -— Als prächtiger Vertreter jener Technik darf der in Fig. 4
dargestellte
Ankus 'Lenk- und Zuchtinstrument der Elephantentreiber
;
gelten.
Manuskriptmalereien, die persischen Einflufs nicht verkennen lassen, treffen wir
Dokumenten und Handschriften
bei alten königlichen Edikten,
Fig. „
2 u.
5
.,
—
3.
Ohrgehänge und Knopf
9.
Ankus
in
,
und poetischen
ziseliertem Eisen.
emailliert
in
Gold getrieben und
ziseliert.
und mit Juwelen besetzt.
Verzierungen von emaillierten Waffen. Staatssonnenschirm mit reicher Goldstickerei.
13.
Gestickte Fächer.
„
14.
Fufsbekleidung, Goldgewebe mit Seiden- und Perlstickerei.
„
15.
Gestickte Tischdecke.
„
16.
Bordüre von einer Satteldecke.
„
17.
Stickerei auf
„
18.
Bordüre von einem gestickten Samtteppich.
..
„
11
19
—
— 22.
schwarzem Zeug.
Blumen von Seidenstickereien.
„
23.
Gewobener Shawl.
„
24.
Bordüre von einem gewobenen
_
25U.26.
„
27.
Lackmalerei.
„
28.
Teil eines Buchdeckels in Lackmalerei.
„
29U. 30.
Werken:
Indien häufig
Inhalts.
10.
„
aus den
Ankus
4.
..
Entnommen
1.
religiösen
in
Stoff.
Muster von Seiden- und Goldgeweben.
Manuskriptmalereien.
„Wyatt, the industrial arts of the nineteenth Century 1851."
„Waring, masterpieces of
industrial art
and sculpture
„Man's Garments, the textile manufactures of India." „Bedford, the treasury of ornamental „Raciuet, le costume historique."
£».Bf«4-
art."
at the international exhibition
1862.
Taf. 18.
PERSISCH. ARCHITEKTUR. E.an
von der märchenhaften
Bild
Pracht des
Moscheen Persiens geben uns noch heute Monumentalbauten. in
alten
zahlreichen,
die
von den glänzenden Palästen und
Kalifenreiches,
wenn auch mehr oder weniger
zerfallenen
Die frühere Hauptstadt Ispahan zeigt namentlich noch an einer Reihe von Beispielen,
welch reicher Weise die Perser das Aussehen ihrer Bauten durch Anwendung buntfarbiger oder bemalter
glasierter
förmig
Thonplättchen zu gestalten wufsten. Fig.
(vgl.
i)
fast alle Teile jener
Mit solchen sind
Gebäude bedeckt.
(Fig.
i,
6,
7,
Dieser durchweg angewandte reiche farbige mit der sonstigen mohammedanischen
11) auf,
als
bei den
konventionell behandelt,
Schmuck
Arabern und Mauren, und sodann
Wände, kurz
ist
für die persische Architektur
ist
im Vergleich
wie auch die besondere Art ihrer
,
in
ihren geometrischen Verzierungen
das vegetabilische Ornament,
wenn auch
doch noch ziemlich naturalistisch gehalten und bietet, entsprechend der reichen
Flora des Landes, grofse Abwechslung. verteilt, bald
der meist birn- oder zwiebei-
11.)
Diese weist einmal weit weniger reiche Kombinationen
Dekoration. (Fig.
10,
hohem Grade bezeichnend
in
alle
der Moscheen und Minarets und ihre
Kuppeln und Spitzen
gestalteten
fast
Das Rankenwerk und
die
Blumen
sind bald für sich auf die Flächen
zwischen die Linienverzierungen eingestreut.
Interessant sind
die häufig
vorkommenden durchbrochenen
steinernen Fenster - Einfassungen
welchen die durchbrochenen Stellen mit farbigem Glas ausgefüllt sind
Erwähnung verdienen
(Fig. 8
und
hier auch die sogenannten Stalaktitengewölbe (Fig.
,
15).
14
,
welche aus
kleinen
übereinander hervorragenden Wölbungen zusammengesetzt sind.
Fig. 2
,.
—
Moschee Mesdjid-i-Chah.
1.
Minaretoberteil von der
5.
Säulenfüfse und Kapitale.
,.
6.
Wandbordüre am Portalbau der Moschee Mesdjid-i-Chah.
,.
7.
Hohlkehlenverzierung, ebendaselbst.
8.
Durchbrochene Fenster-Einfassung aus Stein
,.
9.
Wandbordüre.
,.
iou.it.
,,
Bogenzwickel
vom Kollegium
(zu Fig.
12 gehörig).
Medresseh-Maderi-Chah-Sultan-Hussein.
,,
12.
Durchbrochener Fensterbogen von Stein (den punktierten Grund bildet buntes Glas
,.
13.
Hauptgesims
,.
14.
Stalaktitengewölbe
,.
15
— 17.
vom
Pavillon Tchehel-Soutoun.
vom
Pavillon der acht Paradiespforten.
Verschiedene Kuppelspitzen. Sämtliches aus Ispahan.
Entnommen
aus
:
„Coste,
monuments modernes de
la
Perse."
„Collinot et Beaumont, recueil de dessins etc."
bei
.
18.
PERSISCH.
iP^H
^^S'ffl^fi^^j^iS^aft^^^^^äpiff^gp^^jrift»
^^^('.'k) ^^Q^:s :
i23»§^H ÜP^^äSü^^JßJR^SS»^^ issSSsi* -vfflB^Bft^^^l^ffB^^^
BÖll 3vkif
a»3HMi t ^^T^wsÄ^?pn® ggjgJM (KiBM^ÄfflSJB^^^Äi ,
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*^üP^gip^liPP^gg3^^
|C?^S^K ü>^/^^^v-
:
®^^^
t^-^r.^ri^-
s^pm* ges>.
H. Dolmestch.
ORNAMENTENSCHATZ,
^tfCaaja
ARCHITEKTUR. VERL
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART,
PERSISCH
19.
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
H. Dolmetsch.
KERAMIK
v.
J,
HOFFMANN, STUTTGART,
Taf. 19.
PERSISCH. KERAMIK.
XZvinen
wichtigen Ausfuhrartikel
Fayencegegenstände.
persischen
Gewerbeneifses
von jeher
bildeten
In allen Ländern, die sich zur Lehre des Islam bekannten,
trifft
die
herrlichen
man noch
jetzt die
Erzeugnisse dieser schon frühe zu bedeutender Entwicklung gelangten Industrie.
Haben wir
bei Tafel 18 die blendende Bekleidung des Aeufseren der persischen Bauten mit
plättchen angeführt, so müssen wir hier besonders der geschmackvollen
welchen Tafel 19 einige Beispiele Wesentlich
ist
Thon-
farbigen Schalen gedenken,
von
giebt.
bei der Dekoration die durchaus flache Behandlung des
Ornaments und das Ueber-
wiegen der naturalistisch gehaltenen Flora.
Fig.
Entnommen
1
—
6
u. 7.
aus:
5.
Altpersische Fayenceteller im Musee Cluny in Paris.
Bordüren von Wandverkleidungen
in
Fayence.
Kunst und Gewerbe, herausgegeben vom bayrischen Gewerbemuseum zu Xümberg, 1879 und 1880. Prisse d' Avenues, l'art Arabe.
Fig- 3-
Nach
einer Originalaufnahme
von C. Bauer, aus der Kunstbibliothek der Kgl. Centralstelle
H-4
für
Gewerbe und Handel zu
Stuttgart.
Taf. 20.
PERSISCH. WEBEREI s<Sowohl
bei der Keramik,
und
als
sekundären und gebrochenen Farben
Grundton meist
in
glücklicher
,
MANUSKRIPTMALEREI.
zur
die
Anwendung kommen, und da
Weise zusammenstimmen, so zeichnen
und Frische des Kolorits
eine gewisse Zartheit
Weberei und Manuskriptmalerei sind
bei der
sich
sie
alle
es vorzugsweise
unter sich und mit
die
dem
jene Gegenstände durch
aus.
Diesen Umständen haben die persischen mit Blumen übersäten und durch Tiere und Vögel vielfach belebten Teppiche und die fein bemalten Koran-Manuskripte ihre grofse Verbreitung und Beliebtheit im Orient
Doch
zu verdanken.
stehen die persischen Kunsterzeugnisse wegen der Ungleichheit der Massen-
verteilung auf den Flächen den arabisch-maurischen einigermafsen nach.
Bei Fig. Fig. 3
Figur
die
i
tritt
uns die Flora
fast
durchweg
in
konventioneller Behandlung entgegen, wie auch bei
grofsen Blätter eine bei den Arabern ganz gewöhnliche Stilisierung zeigen
'vgl.
auch Taf.
19,
1).
Fig. ,.
1.
2.
Persischer Teppich.
Motive
für
16.
Jahrhundert.
Weberei aus einem
alten persischen
Ornamental Art zu London. ,.
Entnommen
3.
Manuskriptmalerei aus einem Koran.
aus: Lievre, les arts decoratifs.
Bedford, the treasury of ornamental
Owen
Tones, the
grammar
art.
of Ornament.
-s^-^Cs^-
Ornamentenbuch im Museum of
PERSISCH 20.
Dolmetsch
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
WEBEREI UND MANUSCRIPTMALEREI.
<.
J,
HOFFMANN, STUTTGART,
PERSISCH.
21.
^Dolmetsch.
M ET ALL AR B E TE N. I
ORNAMENTENSCHATZ.
VERL
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Tat
21.
PERSISCH. METALL ARBEITEN.
H
ochgeschätzt im Morgen- und Abendlande waren und sind noch heute Waffen, Rüstungen und metallene
Mit ausgezeichneter Tauschierarbeit geschmückt oder schön getrieben bieten
Gefäfse persischen Ursprungs. sie
in
Ornamenten
ihren
Abwechslung.
Daneben
darstellend, ins
Auge
die bisher
uns
fallen
(Fig.
u.
i
2
gekennzeichneten Merkmale des
noch
und Tafel
phantastischen Nachbildungen vertreten.
Fig. „
I
—
9
S
— 12
Fig.
1
„
3.
„
4
—
8.
„
9
—
12.
u.
persische
2.
18, Fig. i).
(Fig.
Helm
Schriftzüge,
i,
2 u.
Auch
persischen
Sprüche
die Tier-
oder
Stiles
Sätze
8.)
Bordüre von einer Rüstung. Verzierungen an Metallgefäfsen. Teile von Efsbestecken. aus
aus Collinot et Beaumont, recueil de dessins
dem
Kgl. Landesgewerbemuseum zu Stuttgart.
etc.
^•<>N#'§
immer neuer
religiösen
und Menschenwelt
mit dazu gehörigem Schild.
aufgenommen nach Originalgegenständen
in
ist in
Inhalts
mitunter
Taf. 22.
PERSISCH-ARABISCH. WANDVERKLEIDUNG AUS GLASIERTEM THON. B,eiliegende aus
dem XVI.
Tafel
stellt
eine
Jahrhundert dar,
der Moschee
in
des Ibrahim
welche eine Mischung
des
Aga
zu Kairo befindliche
persischen
und
arabischen
Wandbekleidung Stiles
zur
An-
schauung bringt, insofern das starke Hervortreten vegetabilischen Ornaments unmittelbar auf persischen Einflufs hinweist.
Entnommen
aus:
,.Prisse
cT Avenues,
l'art
arabe.
-'
•H-4
PERSISCH-ARABISCH.
22.
WANDVERKLEIDUNG AUS GLASIERTEM THON. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
ARABISCH
BJolmetsck
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
WEBEREI. STICKEREI UND MALEREI.
».
J.
HOFFMANN, STUTTGART,
Taf. 23.
ARABISCH. WEBEREI, STICKEREI, MALEREI. K,.aum
250 Jahre nach der Stiftung ihrer Religion durch
einen Stil ausgebildet, der, schliessend,
doch
Dekorationsstil
welchem
bei
,
hatten
die
Araber schon
zwar an persische, römische und byzantinische Vorbilder sich an-
vielfach
ein eigenartiger
als
Muhamed
Dies
dasteht.
ihre künstlerische
in
gilt
Begabung
vollkommenstem Grade namentlich von ihrem
in einer
ihrem innersten Wesen entsprechenden
Weise zum ganzen Ausdruck kommt. übersprudelnden Phantasie
masslosen,
Ihrer
wie
ebenso
ihrem poetisch
durchwehten
Charakter
konnte die einfache Nachbildung vorhandener Wesen nicht entsprechen; wir treffen daher auch verhältnismässig wenig Darstellungen von Menschen oder Tieren
Dagegen fanden
eigentlich nicht).
Ornament, das bei stand
in
gleicher
allen
Weise
Linien-Kombinationen,
Zweigen
die
angebliches Bilderverbot
arabischen Künstler ihre
volle Befriedigung
ihrer Kunstthätigkeit in umfassendster
Sie schufen
beschäftigt.
nach
(ein
Erfindern,
ihren
nämlich
in
in
des Koran existiert
einem prunkvollen
Weise verwendet Auge und Ver-
bunt wechselndem Spiel eine Menge reicher
den Arabern, Arabesken
genannt,
welche
entweder
aus
geometrisch konstruierten Figuren sich zusammensetzten oder aus streng stilisiertem Blattwerk bestanden. Bei
solchen
zeigen,
Rankenverschlingungen
,
die
in
sinnreichen Rosetten
und Sternen
ihre
schönsten Bildungen
der Grundsatz, dass jeder Schnörkel, jedes Blatt sich auf seine Wurzel,
herrscht
stamm zurückführen
lässt.
Lebhafte Farben dienen dann ganz besonders dazu
,
seinen Mutter-
das scheinbar unlösliche
Durcheinander zu entwirren und eine ruhige Harmonie über die verzierte Fläche auszubreiten. Ein specifisches Merkmal für solches arabisches Blattwerk sind die umgebogenen Blattspitzen
Die Araber scheinen auch jene sinnigen Zeichnungen, wie wir eine solche zuerst aufgebracht
zu haben;
zwei gleiche
in
(Fig. 3).
in Fig. 2, Mitte, sehen,
entgegengesetzter Richtung liegende Figuren werden durch
eine Linie gebildet.
Der obere Schrift dienen
,
wie
Teil
von Fig.
sie bei
1
kann endlich
noch
als
dem XIV.
Jahrhundert, aufbewahrt
1.
Gewobener Teppich
„
2.
Applikationsstickerei aus
,,
3.
Ein Teil der reich bemalten Decke der Moschee aus
:
von ornamentaler Verwendung der
den Arabern gar nicht selten war.
Fig.
Entnommen
Beispiel
aus
dem
in
der Kirche zu Nivelles.
XVIII. Jahrhundert.
Prisse d' Avennes, l'art arabe.
-&&<
el
Bordeyny zu Kairo.
Taf. 24.
ARABISCH. HOLZz,rur die
Abwehr
und
METALLVERZIERUNGEN.
des Einblicks von aussen, ohne jedoch den
auf die Strasse führenden Fensteröffnungen
Weise
gestaltete (Fig.
2
und
3).
So
zeigt uns Fig.
mit Holzgitter versehen, welche
Hauptsächlich aber konzentrierte sich die
arabischer Kunsthandwerker auf den
uns eine grosse Auswahl von bronzenen Thürbeschlägen geben. sie
selber
heraustritt.
das
Ornament
Fig. 4
ist
bilden
ein in
,
bald
derart
,
dass
das
aus
:
Bourgoin
,
Kunst
in
erfindungsreiche
zierlicher
Thätigkeit
vom
gestemmten Thüre, während Letztere sind bald so
Metall nicht
Fig.
5—15
angebracht, dass
bedeckte Holz
als
Zeichnung
Bronze ausgeführtes und auch auf vielen arabischen Münzen vorkommendes
Wappen. Entnommen
die
Schmuck der Thüren.
eine Füllung einer reich geschnitzten
1
verwehren, waren
freien Ausblick zu
les arts arabes.
Prisse d' Avenues, l'art arabe.
H^D-H-
ARABISCH.
H. Dolmetsch ORNAMENTENSCHATZ,
24.
HOLZ- UND METALL-VERZIERUNGEN. VERL.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
ARABISCH.
25.
JÖRN AM ENTENSCHATZ,
ffiolmetsch.
MANUSKRIPTMALEREI.
VERLAG
v.
J.
HOFFMANN, STUTTGART.
Tat
26.
ARABISCH-MAURISCH. ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN. \
on Bedeutung
für
ist
uns die arabische
und maurische Architektur aus dem Grunde,
von Ornamenten vollständig bedeckt sind
ihrer Teile
malung prangen. gehaltenen (Fig.
,
welche mitunter
Schmuck durch
Friese und Gesimse erhalten ihren besonderen
n
u.
12),
bald reich dekorierten Zinnen
Die Säulen, die sich
teils
an ägyptische,
teils
Fig.
13
eine
eigenartige Bildung.
Vergoldung und Be-
die bald einfach
und
glatt
an byzantinische Vorbilder anlehnten oder geradezu .
erfuhren späterhin (ungefähr
vom
So bestand dann das Kapital im wesentlichen aus einem
durch Blätter- und Rankenwerk verzierten Würfel Fig. 6
Eine besonders kunstvolle Behandlung
einzelne
— 15). —
aus griechischen oder römischen Säulenteilen zusammengesetzt wurden XII. Jahrhundert an
in herrlicher
weil
u.
Tafel 28. Fig.
namentlich bei
tritt
1).
den Gewölben und Gewölbeteilen zu
Tage, welche sich aus mehr oder weniger prunkvollen Stalaktiten zusammensetzen. Fig.
aus
Gyps
in
1
bringt eine,
auch farbig behandelte Wanddekoration zur Anschauung.
häufig
flachem Relief ausgeführt.
wandte, sogenannte arabische Feder
Fig. ,.
(vergl. Fig. io: Taf.
Wandfüllung aus der Alhambra.
2.
Verzierung
in Stein
u.
4.
,.
5
u.
6.
..
7
u.
8.
9
u.
10.
Kragsteine aus
11
—
15.
Zinnen aus Kairo.
aus:
über einer Thüre
,.
,.
,.
,.
Stalaktiten aus Kairo.
Ka
:
ro.
„Gouiy und Jones, Alhambra." ..Bourgoin. les arts arabes." ..Prisse
7.
d'Avennes,
l'art
arabe."
-h~4
11
in ;
der
der Alhambra.
Alhambra
Tafel 28, Fig.
in Kairo.
Säulenfufs und Kapital aus Kairo.
3
..
24. Fig. 4.
1.
..
..
Entnommen
Hier treffen wir die namentlich
Dieselbe
ist
vielfach ange2,
6.
7,
9.
10).
ARABISCH-MAURISCH.
tf^M
JlUf:.
Stil!
= -.
..':'----,;.
26.
-.
..
:
wm^m ,!:'.
'j
.
1
m miiimm;-
••-
^
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-. ,
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••••
'
'
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H. Dolmetsch. ORNAMENTENSCHATZ.
"
'
"
'
; _;.;_ ;j'_
_
_
__nM
—IIII1IIMHIIBHI
MIHI
——
ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN. VERL. • JUL, HO-FMANN, STUTTGART.
ARABISCH -MAURISCH
if)olmots( h
.
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
MOSAIKARBEITEN UND GLASIRTE THONARBEITEN.
27.
/.
J.
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 27.
ARABISCH-MAURISCH. MOSAIKARBEITEN Di
ie
GLASIERTE THONARBEITEN.
und
arabischen und maurischen Mosaiken sind
bemalte, glasierte Thonplättchen gebildet.
teils
durch farbige Marmorstückchen,
Mitunter 'wie bei Fig.
5
bis
Marmorplatten eingeschnitten und die Vertiefungen durch gefärbten Cement
den Mosaiken das rein geometrische Element vor. dafs hauptsächlich die hier
auf die sonst bei ihnen
sind
die
ausgefüllt.
—
Hinsichtlich der auftretenden Farben
Auch
gebrochenen beliebt waren.
11
mag hingewiesen werden,
darauf
ausschliefslich gebrauchten primären
durch
teils
Zeichnungen auf
Es herrscht bei ist
zu bemerken,
dafs die
Mauren
Farben verzichteten und dagegen grün
und orange bevorzugten. Diese Mosaiken dienten sowohl zur Bedeckung des Bodens
Fig.
1,
..
2. 5
3
—
u.
4.
als
des unteren Teiles der
Wände.
Wandbekleidungen von glasiertem Thon aus der Alhambra.
Wandbekleidung von glasiertem Thon aus der Moschee des Cheykhoun zu Kairo. 7 u. 9
— 11.
Marmorbekleidungen mit Stuckeinlagen aus Kairo. _
8
Entnommen
aus: „Bourgoin, les Clements de
d'Avennes,
l'art
l'art
arabe."
arabe."
„
..Prisse
„
„Goury und Jones, Alhambra.'
-
#*^*f-
aus Damaskus.
Tat
28.
MAURISCH. ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN s
'panien
Palast
der
das Land,
ist
wo
Alhambra bei Granada
die
Kunst des Islam u.
(13.
14.
den Bauten der maurischen Könige, so beim
in
und schönsten Entfaltung kam.
Jahrhundert) zur reinsten
Insbesondere erreicht die mohammedanische Ornamentik bei den Mauren ihren Höhepunkt. Fig. 2 sind.
doch
Die ist
— 10
stellen Architekturteile
für die arabische
noch beizufügen
,
und Wandflächen dar, welche
in
Stuck ausgeführt und bemalt
Ornamentik bisher angeführten Kennzeichen gelten auch
dafs die erstere nicht so glücklich
mentes und auch weniger mannigfaltig
als die letztere.
in der
ist
für
die
maurischen,
Verteilung des Grundes und Orna-
Die maurischen Künstler wufsten durch kunstvolle
Durchwirkung und Verwebung des geometrischen und des arabesken Ornaments wunderbare Wirkungen zu erzielen.
Ihrer reich' begabten Phantasie konnten sie hier den
(Fig. 6, 7, 9), ja oft 3
Ornamentsysteme
gröfsten Spielraum lassen.
und
(Fig. 10) durcheinandergearbeitet,
erhöht durch Überkleidung der Bänder und Blätter mit feinen Ornamenten.
Unruhe und Verwirrung geeignet, die einzelnen
kann und doch
alle
für das
Auge
Systeme auseinanderzuhalten, so dafs jedes
zu prächtiger Harmonie sich vereinigen
verliert nie seinen
sind so 2
Reichtum wird noch
Diese Fülle bringt aber keine
hervor, sondern Zeichnung und Farbe sind in vorzüglicher Weise
Schönheiten unsere Aufmerksamkeit fesseln.
und
dieser
Es
Das Ornament
,
für sich deutlich unterschieden
werden
während bei näherer Betrachtung immer neue
immer
pflegt
als
ganz flaches Relief aufzutreten
Charakter als Flächendekoration.
Die erhöhten Bänder und Ranken sind meist vergoldet; zierungen der Blätter blau oder umgekehrt,
ist
der Grund rot,
so sind die Federver-
mitunter wechselt im Grunde rot und blau; aufser diesen 3
primären Farben findet das Weifs häufig Anwendung. Dafs auch die Schrift gar häufig
als
Sämtliche 10 Abbildungen sind aus Entnommen
aus:
Ornament
dem
Palast
diente, beweisen namentlich Fig. 6, 7 u. 10.
Alhambra
„Goury und Jones, Alhambra."
bei Granada.
MAURISCH
.
28.
IMBBHBnMHHBHBMM
HJolwelsch ORNAMENTENSCHATZ. VERL.
ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN.
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
TÜRKISCH. 2«.
IDolmeiscli
ORNAMENTENSCHATZ. VERL.
*.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN AUS GLASIERTEM THON.
Taf. 29.
TÜRKISCH. ARCHITEKTONISCHE VERZIERUNGEN AUS GLASIERTEM THON. \
on
die
Rede
einem sein
dem
seit
Länder einfach
in
welchem
in
Stil,
15.
Jahrhundert.
Vorher wurden
Moscheen umgewandelt, oder
So war auch
beauftragt.
die
des türkischen Volkes ausgedrückt hätte, kann erst
die Eigenart
sich
bei
Neubauten
Ornamentik zunächst wesentlich
persischer, teils von arabischer Dekorationsweise.
B.
z.
Auffallend
der
eroberten
mit der Ausführung
von byzantinischer, dann
beeinflufst
Vorkommen
und unbedeckt
läfst
(Fig.
5, 6).
Auch
teils
letzteren bildete sich
von dann
ihre
Grund hatte
in
Zusammenstellung
—
läfst
der früheren Zeit beinahe
einspringenden
20 Fig.
dem maurischen
3);
Winkels be
sodann eine gewisse
auf der Grundfläche grofse
die auf die Blätter mit verschiedener Farbe aufgemalten
Verzierungen entbehren häufig einer feineren Form, dagegen Verschlingung mehrerer Liniensysteme.
des
in Persien hat (vergl. Taf.
Dürftigkeit des Rankenwerks, das namentlich im Vergleich mit
und
christliche Künstler
Aus der Mischung der beiden
das ungemein häufige
hier zunächst
ist
Ranken, welcher seinen Ursprung
Blättern und
lebhaft
christlichen Kirchen
Ornamentik heraus.
die türkische
Stellen frei
die
liebt
auch der türkische Künstler die kunstvolle
Die Farben, welche zur Verwendung kommen, sind nicht sehr
die Pracht
immer
und Fülle arabisch -maurischer Kunst vermissen.
tiefsattes Blau,
während spätere Werke
ein
Der
Überhandnehmen
von grünem und auch hellrotem Grunde aufweisen. Dafs das persische der Völker
des
florale
Element
in verhältnismäfsiger
zum Durchbruch kommt, beweist
Islam
Fig. 8, 10, 11.
persische Kunsterzeugnisse, namentlich bemalte Thonplatten
wendung
Reinheit immer wieder bei der Ornamentik
u.
dgl.,
in
Überhaupt grofser
Fig.
1.
2.
„
3.
4
„
10
u.
5.
u.
6. 8.
11.
7 u. 9.
Aus
der Moschee des Yechil-Djami zu Brussa.
Yechil-Turbey-Grabmal des Sultans
Vom
Entnommen
Mohammed
I.
Grabmal Mourahdieh.
aus: „Parvillee, architecture et decoration turques au
•h-4
XV5
anzuführen,
dafs
Menge Eingang und Ver-
der Türkei fanden.
in
ist
siecle."
Taf. 30.
KELTISCH. MANUSKRIPTMALEREI.
u
hat sich schon sehr frühe eine eigentümliche Ornamentik ge-
nter der keltischen Bevölkerung Irlands
bildet,
Insel herrschte.
rungen
Aus
aufweisen,
Durchaus nicht
Ornamentik
Anfängen weit
in ihren
die jedenfalls
mögen
dieser Zeit
vom
welche wir
beeinftufst
in
die
Tage zurückgeht, da das Heidentum noch auf jener
stammen
einzelne der alten Steinsärge
6.
Jahrhundert
an
in
,
welche dieselben Verzie-
den Manuskripten keltischer Mönche finden
von byzantinischer oder überhaupt süd- oder osteuropäischer Kunst, Gepräge
ein selbständiges
:
denn
die Spuren, die
man von
ihr
auch
in
trägt diese
Skandinavien angetroffen,
sind sicherlich auf Irland zurückzuführen.
In den ältesten keltischen oder irischen Handschriften wurden
staben (Initialen) ausgezeichnet durch ein Fig.
i
unten).
Aber bald
man
schritt
sie
umgebendes, aus roten Punkten gebildetes Netzwerk
weiter zu
dem
die Künstler eine in Staunen setzende Kunstfertigkeit
Bandflechtwerke finden wir keltischen Geflechten
einrahmten, benützte
Ornament
man auch schon 1,
5,
Anwendung Ahnliche
Dekoration verwendet.
Zu den
(Fig.
1,3,
frühe die Glieder oder Leiber von Schlangen, Vögeln,
Auch
9).
die menschliche Gestalt findet
kommt
Dieses
vollständig.
s/chwachen Anfängen
dessen
9).
und Mannigfaltigkeit verraten als
in
(vergl.
welche entweder die Flächen der Buchstaben ausfüllten oder die einzelnen Seiten
,
phantastischen Tieren (Fig. vegetative
eigentlichen Bandflechtwerk,
der Renaissancezeit wieder, vielfach
in
grofsen Anangsbuch-
zunächst die
erst
in
(vergl. Fig. 8) verbreitet es sich unter
Verwendung; dagegen
Aufnahme vom
dem
Hunden und
Einflufs des
9.
Jahrhundert
an,
fehlt das
und nach
Romanismus mehr und mehr
neben dem Bandornament. Die Zahl der Farben
ist
anfangs noch klein, namentlich
Fig.
1
— 5.
6
,.
u.
Aus dem 7.
8.
„
9— II-12. ,:
Entnommen
aus:
„Humphreys and O. Jones, „Wyatt, the
art
erst in späterer Zeit vor.
VII. Jahrhundert.
„
„
VIII.
,.
,.
IX.
r,
;
X.
.,
.,
XI.
.
kommt Gold
the illuminated books of the middle ages."
of illuminating as practised in Europe from the earliest times.'
-Hg^s^g*
KELTISCH.
8.
IDohnetscli
MANU SKRIPT -MALEREI,
ORNAMENTENSCHATZ,
VERLAG
v.
J.
HOFFMANN, STUTTGART.
BYZANTINISCH.
tDolmetsch
2
31.
-
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
v.
J,
GLASSTIFT-MOSAIK, EMAIL- UND MANUSKRIPTMALEREI.
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 32.
BYZANTINISCH. GRUBENSCHMELZ, MARMOR-
N 1
\
weniger
icht
Weise
der Zellenschmelz wurde der Grubenschmelz gepflegt.
als
ausgeführt, den auf einem
Evangelisten.
Regenbogen thronenden
Leblosigkeit, namentlich
fällt
bei
dem
die dekorative
ein
zeigt
uns,
in
dieser
Blätter-
vier
Darstellung eingerissene
gewordene Ruhe
auf.
auch wieder des bunten Wechsels von geometrischen Motiven.
Kunst
behandeltes
konventionell
i
verschwenderischer Fülle die Fufsbö'den bedeckt waren,
in
dieser Richtung hat die byzantinische Kunst der ist
in die bildliche
Mittelbilde die zur Starrheit
Bei der Marmormosaik, mit welcher
Fig.
umgeben von den Sinnbildern der
Christus,
Bei dieser Figur zeigt sich eine im Laufe der Zeit
bediente sich
GLASSTIFTMOSAIK.
und
In
mohammedanischen mannigfache Anregung gegeben. Doch
und Rankenwerk nicht ausgeschlossen, das, wie schon früher
bemerkt, uns an antike Vorbilder erinnert.
Fig.
Buchdeckel aus
1.
vergoldeter Bronze
hundert, im
Museo Correr
in
mit Grubenschmelz und Steinen verziert, XII. Jahr-
Venedig.
Marmormosaiken von Fufsbö'den
3 u. 5.
„
2,
„
4.
„
6.
„
7.
„
8.
..
„
911.10.
„
Marmormosaiken von Fufsböden „
„
in
,.
,,
S.
in S.
Maria
»
11
—
„
14
— 16.
„
17U.18.
„
19U.20.
13.
S. Alessio zu
aus
dem Dom „
..
,,
.,
Cosmedin Ravenna.
Rom.
zu Messina. ..
Monreale.
in S.
aufgenommen von Baumeister A. Borkhardt
I
—
2-
5,
7,
S,
Marco zu Venedig.
von den Wänden der Sophienkirche zu Konstantinopel.
„
15 u.
14,
16
„Morey, Charpente de ,,Hesserner, arabische
la cathedrale
und
in Stuttgart.
aufgenonmmen von H. Dolmetsch
Das Weitere entnommen
aus:
de Messine."
altitalienische Bauverzierungen.''
„Salzenberg, altchristliche Baudenkmale von Konstantinopel." ,,Zahn,
daselbst.
Rom.
Marmormosaikbänder an Kapitalen
„
Rom.
von der Fagade des Domes zu Orvieto.
„
Fig.
in
S. Vitale zu
Glasstiftmosaiken von S. Maria in Araceli zu .,
Alessio zu
Ornamente
/
aller klassischen
Kunst-Epochen."
in Stuttgart.
BYZANTINISCH. 32.
ü.
O.
(Dolmetsch.
ORNAMENTENSCHATZ. VERL. »
JUL.
GRUBENSCHMELZ, MARMOR- UND GLASSTIFT-MOSAIK.
HOFFMANN. STUTTGART.
BYZANTINISCH. 33.
H. Dolmetsch.
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
STICKEREI UND WEBEREI.
v.
J,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 33.
BYZANTINISCH. WEBEREI und STICKEREI. eit Oeit 1
der Einführung der Seide im
6.
wohl aufnehmen mit den asiatischen Erzeugnissen auf diesem Gebiete und hinein
hat
darin
es
den Ton
für
Europa angegeben.
lebhafter Handel
ein
getrieben.
den byzantinischen den Rang grofse Anzahl
streitig;
gefangener griechischer
erst
gangenen Stoffe und Gewander auf
nachdem
ihrer Pracht
die aus
sarazenischen
Sizilien
Weber nach Palermo
Kunst mit mohammedanischer verband, erlangten
12.
Jahrhundert
Mit den kostbarsten Geweben, gemusterten
Allerdings machten die
aber
das
bis tief in
ungemusterten, mit prachtvollen Stickereien und perlengezierten Stoffen (Fig. Zeit
Kampf
Jahrhundert konnte Byzanz hinsichtlich seiner Gewebe den
3,
5,
7 u. 8)
Weber
wurde
und
in dieser
auf der Insel Sizilien
durch die Normannen erobert und eine
gebracht worden war und sich so christliche
den königlichen Werkstätten
und ihrer schönen Zeichnungen wegen
Siziliens
hervorge-
die höchste
Geltung
dem Weltmarkt. Tafel 33 zeigt uns solche, aus Sizilien herrührende Gegenstände, die jedenfalls den Einflufs arabischer
Doch
Ornamentik zeigen. bei diesen
sehen,
Webereien
als
lassen
sich byzantinische
Formen
Flächendekoration behandelt. gehalten,
sind nicht naturalistisch
Das Ornament
ist
stets
Die Pflanzen und Tiere, welche wir angebracht
sondern mehr oder weniger
Kamel überwältigende Löwe ohne Zweifel das Christentum Weichen
—
nicht verkennen.
—
stilisiert.
-
versinnbildlichen,
Bei Fig. 9 soll der das
wie
es
zum
den Islam
bringt.
Fig.
1.
Gesticktes Purpurgewand im Domschatze zu Bamberg.
,.
2.
Gemustertes Seidengewebe an der Tunica Heinrichs
„
3.
„
5 u. 6.
,.
8.
Gestickte Bordüren an
„
9.
Stickerei
„
10
4
im Nationalmuseum
in
München.
Gestickte Bordüren von der Kaiserl. Albe in der K. Schatzkammer zu Wien.
u. 7.
u.U.
II.
Gestickte Bordüren an der Kaiserl. Tunicelle ebendaselbst.
am
dem
deutschen Kaisermantel
in
der Kaiserl. Schatzkammer zu Wien.
deutschen Kaisermantel ebendaselbst.
Aufgemalte Gewandmuster von Grabsteinen
in
der
Kirche
S.
Lorenzo
fuori
le
mura zu Rom. Fig 10 u.U.
Aufgenommen von H. Dolmetsch.
Das Übrige ans „Bock, aus
dem
die Kleinodien
des heiligen römischen Reiches deutscher Nation."
XII. Jahrhundert.
—>w&---<£m<-
-
Fig. 2 aus
dem
XI., Fig.
I,
3
—9
"
:
Tat
34.
BYZANTINISCH UND ROMANISCH. ARCHITEKTUR
SKULPTUR.
und
D,
im Ganzen grofse Unterschied zwischen byzantinischer und romanischer Architektur beschränkt sich bei den dekorativen Einzelheiten auf ein sehr geringes Mafs, was sich durch die schon früher erwähnte lebhafte Ausfuhr byzantinischer Kunstgegenstände nach dem Westen und durch den Einflufs byzantinischer er
Künstler leicht erklären
läfst.
Das byzantinische Kapital
entweder eine Nachbildung antiker Kapitale, namentlich des korinBehandlung des Blattwerks, welches hier breitgezackt und scharfgespitzt ist und einer gewissen Erstarrung entgegengeht, nicht mehr jene feine Beobachtung der Natur kundgibt, wie in der klassischen Zeit; teils weist es eine originale Gestalt auf in der Form eines nach unten zusammengezogenen Würfels (Fig. 2). Die 4 Seiten sind dann umrahmt von schwach erhabenem Band- oder Flechtwerk, welches ein stets konventionell behandeltes Blattwerk oder auch symbolische Figuren
thischen (Fig.
wo
i),
ist
sich jedoch bei der
einschliefst.
Die romanische Architektur bildete ihre Kapitale teils in korinthisierender oder byzantinisierender teils schuf sie sich in den glocken- oder kelchartigen Kapitalen besondere Formen, die bald einfach, bald reich verziert zur Verwendung kommen. Besonders sind viele W'ürfelkapitäle bedeckt mit figürlichem Schmuck (Fig. 10), wie überhaupt Menschen- und Tiergestalten, oft in phantastischen Vielfache Anwendung fanden auch die Umbildungen, als Dekorationsmittel nicht verschmäht wurden.
Weise (Würfelkapitäl
sog. Zwillingskapitäle.
;
— Sehr beliebt
als
Verzierung der Säulenschäfte, Schlufssteine, Friese, Gesimse
u. s.
w.
war Ranken- und Blattwerk, welches ausnahmslos in stilisierten Formen vorkam und wenigstens in den Die Blätter sind breit gehalten und •ersten Zeiten oft von geringem Verständnis für die Natur zeugte. Zur Erzeugung eines kräftigen Wechsels von Licht und Schatten war ihre Spitzen vielfach abgerundet.
—
alles
sehr erhaben, mitunter fast
schon dem sog. Übergangsstile Fig.
1.
herausgearbeitet wie bei Fig. 13.
frei
— Die
Kapital aus der Agia Theotokos zu Konstantinopel.
Ende des
,,
2.
„
3.
Fenstersturzverzierung aus der Agia Theotokos zu Konstantinopel.
,,
4.
,,
5.
Kämpfergesims aus der Kirche des Pilasterkapitäl aus der Agia Sophia
,,
6.
Thüreinfassung an der Abteikirche zu
Konstantinopel.
in
St. Denis.
7.
Füllung.
Säulenverzierung von der Kathedrale zu Bourges.
9.
Desgl.
„
„
„
„
10.
Kapital von der Abteikirche zu St. Benoit.
,,
11.
Desgl.
vom
Barbarossa-Palast in Gelnhausen.
Amant
,,
12.
Bogeneinfassung von der Kirche
St.
,,
13.
Desgl.
zu Gelnhausen.
1415.
„
16.
XII. Jahrh. Mitte.
Autun.
,,
)>
,,
lragstein
,,
„
,,
,,
,,
de Boixe.
Anfang
,,
,,
d. ,,
,,
17.
Von
,,
18.
Fries im Innern der St. Walderichs-Kapelle zu Murrhardt. u. 20.
einer
Thürumrahmung
,,
,,
aus der ehemaligen Benedictiner- Abteikirche
Bogenkonsolen am Seitenschiffe der
St.
,,
19
,,
21.
Schlufssteinverzierung in derselben Kirche.
,,
22.
Desgl. aus
9,
XIII. Jahrh.
Verzierung an einem Säulenschaft aus der Kirche zu Tournus. XII. Jahrh. Kathedrale zu Chartres. ,, Desgl. „ „ ,, „ ,,
,,
Fig. 8,
14 gehören
Nikolaus zu Myra.
h.
8.
,,
u.
IX. Jahrhunderts.
Kapital aus S. Vitale zu Ravenna.
„
13, 15 u. 16
dem Dome
zu
Bamberg
nach Originalabgüssen der Gypsmodellsammlung der Kgl. Centralstelle
..Schwarz u. Cades, die ehemalige Benediktiner-Abteikirche ..Baudot, la sculpture francaise au
moyen-age
et
a.
für
z.
h.
Vitus in Ellwangen."
la renaissance."
Salzenberg, altchristliche Baudenkmale von Konstantinopel
„Gailhabaud, l'architecture du V. au XVII. siecle ,.Viollet-le-Duc.
zu Ellwangen.
Sebalduskirche zu Nürnberg.
Das Übrige entnommen aus
,.
Figuren 13
an.
vom
et les arts qui
V.
— XII.
Jahrhundert."
en dependent.
Dictionnaire raisonne de l'architecture frangaise du XI. au XVI.
siecle."
Gewerbe und Handel
in Stuttgart.
BYZANTINISCH
und
ROMANISCH,
34.
'JS^^Si'.£*T^*l
H. Dolmetsch.
ARCHITEKTUR UND SKULPTUR. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL,
v.
JUL.
HOFFMANN
STUTTGART,
ROMANISCH.
irtrtMhrfinßiirtiiniiikr'iiift
35.
'iMtl*(\*'»Ai
TDolmetsoh.
MANUSCRIPT-MALEREI UND EMAIL. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf. 35.
ROMANISCH. MANUSKRIPTMALEREI A,m t
freiesten
konnte sich das romanische Ornament
Anfangsbuchstaben
die grofsen
besonders zeigte
der früheren Zeit golden
in
ist
nahmen
sie
Frankreich verbreitete und hauptsächlich
bei
;
die Figuren selber liefs
(Gewandumrisse (Vergl.
indem wurde.
u.
s.
den Kopf bei Fig. hier
Die Tierwelt
2%
den wunderbarsten, arabeskenartigen Dar-
in
später buntfarbig.
,
es die
deutschen Künstler
in
sie sich
von
des Grubenschmelzes, welcher sich dann auch
Limoges zu einem Weltruf gelangte.
—
In der Regel
wurden
man
in Metall
stehen und gravierte mit
dem
Grabstichel die Einzelheiten
welche dann durch farbigen Schmelz noch deutlicher gemacht wurden.
hinein,
w.)
u.
namentlich
nur der Hintergrund und die umschliefsenden Ornamente auf diese Weise
figürlichen Darstellungen
behandelt
i
wo
zur Unterlage anstatt der kostspieligen goldenen Platten solche
Kupfer und anstatt des Zellenschmelzes bedienten in
Fig.
von Byzanz nach Deutschland verpflanzt, brachten
In der Schmelztechnik,
zu hoher Vollendung: nur
Behandlung erfuhren.
Verbindung mit Rankenwerk
sich hier in
Der Malgrund
stellungen.
der Manuskriptmalerei bewegen,
in
eine glänzende
'Initialen^
EMAIL.
und
Fig. 3
20.
davon etwas abweichende Art der Schmelzbildnerei,
eine
zeigt
gerade die Umrisse stehen bleiben und der übrige Teil der Figur durch Schmelz hergestellt
Der erhabene Kopf
Fig. 6 u.
besonders aufgesetzt. Fig.
Initiale
1.
wie bei manchen solchen Kunstgegenständen aus vergoldetem Kupfer und
ist
zeigen den in der Architektur so beliebten Zickzack- und Rundbogenfries.
1 1
einem deutschen Manuskript rheinische Schule}.
aus
Initiale
— XII.
Jahrhundert
der Bibliothek in Paris.
in 2.
XI.
einem deutschen Manuskript des XII. Jahrh. aus einer Privatsammlung
aus
in Cöln. 3.
Reliquienkreuz aus der ersten Hälfte des XII. Jahrh. im Diöcesan-Museum zu Freising.
4.
Pilaster
vom
Schrein des
Vom Aus
6. 7.
8 u. 9. 11.
15.
Sammlung
in
Bonn.
in
Aachen.
XII. Jahrh.
XII. Jahrh.
Verzierung
vom Annoschrein
Von einem Von einem
Reliquienkasten im South-Kensington-Museum zu London.
in
d;r ehemaligen Abtei zu Siegburg.
XI. Jahrh. XII. Jahrh.
XII. Jahrh.
Reliquienkästchen.
Tragaltar des h. Andreas im
Dom
zu Trier.
X. Jahrh.
Verzierungen an Vortragekreuzen in Essen. XI. Jahrh. Siehe Fig. Halbfigur eines Engels vom Schrein des h. Heribertus.
IO
,.
20.
Vom Vom
21.
22U.23.
Von
24. Pio-,
einer
der Benediktiner-Abtei zu Deutz.
in
Flache Scheibe von vergoldetem Kupfer im Privatbesitz zu Bamberg. XII. Jahrh. Heiligenschein von einem Schrein in der ehemaligen Abtei zu Siegburg. XI. Jahrh.
14.
!Ö
Schrein der grofsen Reliquien
Vom
12 u. 13.
Heribertus
(Mitte.
XII. Jahrh. 5 u. 10.
h.
3
— 24
Schrein Karls des Grofsen
in
Mauritiuskasten zu Siegburg. einer Altarwand.
sind Schmelzarbeiten.
Aachen.
XII. Jahrh.
XI. Jahrh.
XII. Jahrh.
Entnommen
aus
:
„Labarte, histoire des arts industriels."
Weerth, Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters Becker
u.
„Hoffmann,
in
den Rheinlanden.
Hefner, Kunstwerke und Gerätschaften des Mittelalters und der Renaissance." les arts
et l'industrie."
H-H—
4.
Taf. 36.
ROMANISCH.
WANDMALEREI. D.
ie
bei der
Wandmalerei verwendeten Farben sind
heiter
und zeigen eine grofse Mannigfaltigkeit.
Die
menschlichen Figuren tragen nicht die starre Greisenhaftigkeit der byzantinischen aus der gleichen Zeit zur Schau, sondern zeigen freiere Bewegung und Jugendlichkeit. an die Körperformen anschliefsen, zantinischen Bildern. Stils.
Fig.
i
die Motivierung der Falten eine viel bessere als
ist
Für das Ornament gelten
Reiche Anwendung wird
vom
Bei den Gewändern, die sich ziemlich genau
alle
2.
Aus der Apsis der
Angelo
Basilica di S.
in
3
—
5.
Aus dem
„
6
—
9.
Aus der Unterkirche zu Schwarz-Rheindorf
„
12.
„ „
13
16
u. 14. u.
17.
Fig.
Aus der Kirche
zu Anzy.
Aus der Unterkirche
S.
XL
Jahrhundert.
monumenti
zu Marcigny.
XII. Jahrh.
Francesco zu Assisi. Das Übrige entnommen
christlichen Mittelalters in
aus:
den Rheinlanden."
della Italia meridionale del IX. al XIII
„Gailhabaud, l'Architecture du V. au XVII. siecle." „Calliah, Encyclopedie d'Architecture."
*®-w^-®<-
secolo."
XL
XII. Jahrh. (Mitte).
XII. Jahrh.
XII. Jahrh.
Aufgenommen von H. Dolmetsch.
„Weerth, Wandmalereien des
bei Bonn.
zu Braunschweig.
Aus der ehemaligen Abtei-Kirche
„Salazaro, studi sui
Formis bei Capua.
Kapitelsaal der ehemaligen Benediktiner- Abtei Brauweiler bei Cöln.
Aus dem Chor der Domkirche
16 u. 17.
den by-
bisher angeführten Eigentümlichkeiten des romanischen
„
10, 11 u. 15.
B. bei
Kreise oder Kreisteilen gemacht.
u.
„
z.
Jahrh.
ROMANISCH.
ORNAMENTENSCHATZ. VERL,
ffiolmetsch.
WANDMALEREI.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
ROMANISCH-GOTHISCH.
H. Dolmetsch.
ORNAMENTENSCHATZ, VERLAG
GLASMALERET.
37.
».
J,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 37.
ROMANISCH-GOTHISCH. GLASMALEREI. o.
im IX. Jahrhundert die Herstellung von farbigem Glas bekannt war, kann von Glas-
'bgleich schon
malerei
doch
Versuche gemacht,
und im
werden vom Ende des X. Jahrhunderts
gesprochen
erst
in
man
XIII. Jahrhundert schritt
immer einen grünlich-gelben Ton
dadurch zu erreichen
Farben auftrug.
hatte,
in letzteres die
nung so einzuschleifen Bedürfnis
an
Überfangglas
einzelnen
auf
—
Die
fertig gestellten
Bleiruten zu der beabsichtigten Zeich-
nung verbunden.
nach
'S c
das
Stellen
romanischen
In
der
die
Glasmalereien
Periode
1
!
tragen
oder ge-
gröfsere
eine
11
Zeich-
dafs je
,
man
dafs
Gläser wurden dann schliefslich durch
farbigem zu überziehen oder zu 11
,
beiden Seiten des Glases verschiedene
fa
9
7
„überfangen" und
die ersten
der Masse gefärbte Scheiben durch eine dunklere, aufgeschmolzene Farbe zu schattieren,
dazu weiter, farbloses Glas, das jedoch
mit
Damals wurden
an.
noch ganz
den Charakter von Teppichen an
ringere Stärke erhielt oder auch ganz
sich,
15
entfernt
deren Stelle
wurde Diese farblosen Stellen
sie
auch eigentlich ver-
•1
wurden dann
oft
l
noch mit einer an^
deren Schmelzfarbe bemalt, auch suchte
man
einen
ren Mitte
Farbenreichtum
gröfseren
;
seltener
kommen
Die einzelnen Gestalten sind noch unbeholfen und
Aus der Kathedrale
1—6.
Fig.
9
Kathedrale daselbst, zu Laon. zu Angers.
_
_
l8
.
_
19
„
20—23
„
24
„
„
Fig.
20
/LI.
— 24.
„Cahier
Kathedrale daselbst.
„
6
I
Samariterkirche zu Bourges.
_
15
..
zu Chälons.
,.
St
Chapelle zu Paris.
dem Münster
zu Strafsburg.
Chor der Oberkirche
,.
St.
der Kirche St. Paolo fuori
le
Francesco zu Assisi.
mura zu
Das Übrige entnommen
Aufgenommen von H. Dolmetsch.
Martin, melanges d'archeologie,"
et
,,Gailhabaud, l'architecture du V. au
..Louandre
,
les arts
et Sere, le
„Decloux
et
..Willenün,
Doury,
XVII.
siecle.
: '
somptuaires."
..Lacroix
.
Denis.
_
..
moyen age histoire
monuments
de
et la renaissance.'
la St. Chapelle ä Paris."
francais inedits
pour
mit Band-
servir ä l'histoire des arts."
Viollet-le-Duc, dictionnaire raisonne de l'architecture francaise."
in
aber schon frühe
der Zeichnung fehlerhaft.
_
I3U.I4
J
in
8
IIU. 12
r,
St.
ist
de-
Me-
stehende, das ganze Fenster ausfüllende
Kirche St. Urbain zu Troyes.
io
..
sich
zu Chartres.
Abteikirche zu
•
..
Die Fensterfläche
und Blätterornamenten bedeckt,
IJL
daillons mit kleinen bildlichen Darstellungen finden
Figuren vor.
treten.
"h
w
aus:
Rom
(modern,
Taf. 38.
ROMANISCH-GOTHISCH. FUSSBODEN- BEKLEIDUNGEN.
w
o nicht verschiedenfarbige
wenden.
Steinarten
zur
Herstellung eines kunstreichen
Bodenbelags
zu
Gebote
Ausschmückung von Böden Thonplättchen oder gravierte Steinplatten zu verSolche Steinplatten mit ihren in farbigem Zement ausgeführten Zeichnungen (Fig. i 8) trafen
standen, lag es nahe,
zur
—
der Besprechung
wir schon bei
der arabischen Ornamentik,
wie auch Thonplättchen, die zu einer Art
9 — 16) zusammengefügt wurden. Im letzteren Falle finden wir namentlich in der Zeit der Herrschaft des romanischen Stiles entweder jede einzelne Farbe durch ein besonderes Plättchen in der entsprechenden Form vertreten (Fig. 13 16) oder wird das Ornament in eine Thonplatte eingedrückt, die
Mosaikboden
(Fig.
—
Vertiefung mit verschieden gefärbtem Zement ausgegossen und das Ganze endlich mit einer durchsichtigen Glasur überzogen (Fig. 17 27).
—
Daneben kam auch der Gebrauch die
einzelnen Fliesen
auf,
Diese Plättchen, von denen gewöhnlich vier bilden,
wurde
in ihrer
der sich dann besonders in der Zeit der Gothik verbreitete,
mit Hilfe eines Modells mit einer vertieften oder erhabenen Zeichnung zu versehen. in
ihrer
Zusammensetzung
Naturfarbe belassen und mannigfach auch
erst
das beabsichtigte
Ornament
glasiert.
Natürlich stofsen wir bei der mosaikartigen Zusammensetzung fast nur auf einfache geometrische
während bei den andern oben erwähnten Arten von Fufsbodenbekleidungen hauptsächlich die Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt zur Erscheinung kommt. Unter den Pflanzen sind es insbesondere die Lilien in den mannigfachsten Stilisierungen und, wie bei der Glasmalerei die Blätter der Eiche und Rebe, Motive,
,
die überall wiederkehren.
Gravierte Steinplatten aus der alten Kathedrale zu S. Omer, XIII. Jahrhundert.
Fig.
(Grund braun,
innere Zeichnung bei Pferd und Reiter rot ausgefüllt.)
gu.
10.
Mosaikböden von gebranntem Thon
emailliert,
aus einer
Sammlung
in
Dresden (schwarz und
Mittelpunkte mit weifser Einfassung) XIII. Jahrh.
rot,
schwarz und
II U. 12.
Desgleichen aus der Klosterkirche Colombe-les-Sens
I3U. 14.
Desgleichen aus der Abteikirche zu St. Denis
)!
I5U. l6.
Desgleichen aus der alten Abteikirche zu Pontigny, XII. Jahrh. (gelb, rot und schwarz auf
:i
17-23.
Emaillierte Thonfliese aus St. Pierre-sur-Dive, XII. Jahrh. (gelb
24U. 25.
Desgleichen aus der Kirche zu Bloxham, XIII. Jahrh. (rot und gelb). Desgleichen aus der Beddington-Church in Surrey, XV. Jahrh. (rot und
»
(rot,
(rot,
gelb), XII. Jahrh.
schwarz und gelb) XII. Jahrh.
grünem Grunde.)
,;
W
26U.27.
dem Rathause
und schwarzbraun). gelb).
zu Ravensburg (Naturfarbe ohne Glasur),
XIV. Jahrh.
28.
Gravierte Thonfliese aus
n
29.
Desgleichen aus einem Patrizierhause daselbst, XIV. Jahrh.
«
3°-
Thonfliese mit vertieftem Grund, Naturfarbe ohne Glasur, XIV. Jahrh., aus
3i-
Thonfliese mit vertieftem Grund und reliefierten Figuren aus d. Kloster zu Alpirsbach, XII. Jahrh.
T*
..
Fig.
..Hassler,
24
—
27.
Nach Aufnahmen von Architekt Theophil Frey
„
28 u. 29.
„
.,
30.
„
Schwäbische
Fliese.
..Cahier et Martin, Suite aux ..Calliat,
..Arne,
„
„
d.
Kirche
in Stuttgart.
Zeichenlehrer Bosch in Ravensburg.
H. Dolmetsch. Das Übrige entnommen aus ..
,,
Verhandlungen des Vereins
für
Kunst und Altertum
in
Ulm und
melanges d'archeologie."
Encyclopedie d'architecture."
Les carrelages emailles du moyen-äge
et
de
la renaissance."
..Viollet-le-Duc, Dictionnaire raisonne de l'architecture frangaise
H-4
du XI. au XVI.
siecle."
Oberschwaben.''
z.
Gaildorf.
ROMANISCH-GOTHISCH.
2*r.
H. Dolmetsch.
2,9.
%h.
31. ORNAMENTENSCHATZ. VERL.
FUSSBODEN- BEKLEIDUNGEN.
v.
JUL.
HOFFMANN. STUTTGART,
GOTHISCH.
39
fOolmetscli
HOLZMOSAIK. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
'
Taf. 39.
GOTHISCH.
HOLZEINLAGEN. Vcon
der Ausschmückung der
Wände und Fufsböden
mit verschiedenfarbigem Material
grofser Schritt zu einer ähnlichen Verzierung bei Gegenständen von Holz. eine gewisse Schranke in der Natur des Holzes:
Fig.
i
„
,,
9
„
18
Fig. 9
— 6. Von
Von den
—
Von
17.
— 27.
—
1 7-
Anordnung
häufigsten
Dome
zu Orvieto.
Chorstühlen der Frarikirche zu Venedig.
der Sakristeithüre
Von den
am
kleiner Holzstückchen zu Sternen
einem Lesepult im
yu. 8.
in
S. Anastasia zu
Chorstühlen im Münster zu Ulm.
Aufgenommen von Baumeister Borkhardt Das Übrige entnommen
aus:
„Benoit, monographie de la Cathedrale d'Orvieto."
„Stegmann, Kunst und Gewerbe.
hier die
es
kein
Ornamentik
so sind denn, wenigstens in der Gothik, Motive aus der
Pflanzenwelt und bildliche Darstellungen sehr selten, dagegen treffen wir verzierungen, verbunden mit mosaikartiger
Doch fand
war
;
„Egle, der Münster in Ulm."
•h~4
in Stuttgart.
Verona.
Band und Linienu.
s.
w.
i
Taf. 40.
GOTHISCH. GLASMALEREI. w,
aren
in
der
romanischen Periode
hauptsächlich
deutender Vollkommenheit zur Ausführung gekommen, so
bedeutender als
jetzt
der
Umschwung
ein.
romanische
Stil
der
Glasmalerei,
in
lange in die
Gothik
Denn der
in
&
^afs
9
Die früher |
immer zu
späterer freier
Darstellungen
14-15
der Figuren verwendet, dazu trat dann
|
1
1
ausfigür-
*
gehaltene
|
den
|
sogenannten Grisaillen,
die
auf farblosem Glase mit schwarzer Zeichnung verziert sind und bunte Farben oft nur sparsam zeigen.
Fig. „
„
„ ,.
1.
Von einem
Chorfenster im Münster zu Ulm.
2
—
3.
Von den
4
—
8.
Im Nationalmuseum zu München,
9.
Von einem
Vom
10 u.U.
„
12.
„
13 u. 14.
Chorfenstern der Frauenkirche zu Esslingen.
Von den 1.
„
211.3.
.,
4—8.
„
9.
„ .,
10,
Dome
früher im
Dome
zu Regensburg.
zu Köln.
Chor der Klosterkirche zu Königsfelden (Schweiz).
Von einem
Fig.
Chorfenster im
11,
12.
der Schifffenster der Oberkirche zu S. Francesco zu Assisi.
Seitenschifffenstern der Unterkirche daselbst.
Aufgenommen von Maler i)
;i
„
„
1311.14.
Fr. Dirr in
Ulm.
Glasmaler Anemüller in Stuttgart. Zeichner P. Haaga daselbst.
dem Werke von Schmitz „Der Dom Aufgenommen von H. Dolmetsch.
Entnommen
so
aber vor,
eine besondere Gattung derselben bil-
8
7
•
behandelt,
kommen
als
wird
Zeit
w ^ er Bewegung
auch rein ornamental
mehr und mehr nur noch als Hintergrund
stilisierte Blatt-
I?
wurden
Teppichmuster
ein
Archi-
Neben den Fenstern mit
liehen l
aufgebaute
hat das
In
°^
es
artet.
figürli-
I0
beliebten
leicht
Doch
dasfelbe 1
be-
allerdings
und Rankenwerk noch einen Platz
^
6
in
im XIV. Jahrhundert
Einfassung.
sich dazu veranlafst, die weiten Fenster-
öffnungen hauptsächlich durch
eine
tektur.
1(_
man
hatte, ganz verdrängt wurde, sah
so
häufig
1
erhalten
herein
chen Schmuck auszufüllen.
trat in dieser Hinsicht
1
5
noch
sich
er
—
1 i
Verzierungen
blofs ornamentale
aus
Aufgenommen von Baumeister Borkhardt
in Stuttgart.
zu Colli".
die
GOTHISCH. 40.
H. Dolmetsch. ORNAMENTENSCHATZ. VERL.
GLASMALEREI.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART,
GOTHISCH
K. Scl-jauLjaort ^i:,
HDolmetseh
ARCHITEKTUR, SKULPTUR UND ORNAMENTIK. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Tat
41.
GOTHISCH. ARCHITECTUR, SKULPTUR
und
ORNAMENTIK.
B.
eim gothischen Stil treffen wir, abgesehen von Ausartungen in der spätesten Zeit der Gothik, durchgängig eine Unterordnung der Verzierungen unter die Architektur. Nach diesem Grundsatze überwuchert daher das Ornament nirgends den architektonischen Aufbau, wird nie Selbstzweck, sondern dient nur dazu, den Eindruck der Architektur in harmonischer Weise zu ergänzen oder einzelnes je nach Bedürfnis hervorzuheben. So erhalten namentlich die spitzbogigen Portale und Fenster, die kühn aufwärtsstrebenden Türme und Türmchen, Fialen etc. etc., die Kapitale und Gesimse, Chorstühle und Galerien ornamentalen Schmuck, mit welchem auch die Werke der Kleinkunst, Haus- und Kirchengeräte durchaus nicht kärglich bedacht sind. Die Kapitale sind meist nur eine glockenförmige Erweiterung des Säulenschaftes, um welche in freier und Blumen gewunden sind (Fig. 15 Blätter Die Verwendung vegetabilischen Schmuckes ist Weise 17). überhaupt eine sehr ausgedehnte: so sind z. B. die Krabben oder Knollen an den Kanten der Giebel und Turmpyramiden eigentlich nichts anderes als in freier Weise umgestaltete Blätter, und die Schlufssteine in den Gewölben, die Konsolen u. s. w. sind ebenfalls sehr häufig mit Blätterschmuck versehen. An der Bearbeitung und Auffassung dieser Blätter und Blumen läfst sich die Zeit, aus welcher ein Bauwerk, ein Geräte herstammt, mit ziemlicher Sicherheit bestimmen. Während nämlich in der ersten Zeit der Gothik (13. Jahrh.) die Behandlung eine volle und breite ist, welche die Naturformen nur leicht stilisiert Und (Fig 4, 5, 6, 15, 16, 21), bekommt später eine schwungvollere Ausführung die Oberhand (Fig. 10 12). in der letzten Periode des gothischen Stils endlich läfst sich eine wachsende Entfernung von den natürlichen Formen nicht verkennen, indem alles Blattwerk ein knorriges Aussehen erhält, wobei sich dann auf der einen Seite eine gewisse Erstarrung geltend macht (Fig. 8, 9, 22), während auf der andern Seite eine mitunter unruhige Bewegung herrscht (Fig. 17, 18, 20). Dazu trägt wesentlich auch die Gewohnheit bei, die Blätter so frei zu unterarbeiten, dafs sie nur leicht angeheftet erscheinen, was vielfach einen zu harten Wechsel von Licht und Schatten zur Folge hat. Das Laubwerk ist .mit Vorliebe der heimischen Flora entnommen. Die Blätter des Weinstocks, der Distel, der Eiche und Buche, des Epheus und Klees, der Rosen u. s. w., an welche sich meist symbolische Bedeutungen knüpfen, treten überall auf. Menschen- und Tierfiguren finden eine vielfach humoristische Verwendung bei den sog. Wasserspeiern. Auch Konsolen, Schlufssteine und namentlich die Giebelfelder über den Thüren sind mit figürlichen Darstellungen geschmückt. •
—
—
Fig.
8.
Geschnitzte Figur vom Chorgestühle des Münsters zu Ulm. Knauf an einer Sitzklappe (Misericordia) an demselben Gestühle. Schlufssteinverzierung aus dem Dom zu Naumburg. Kapitälknauf von der Kirche zu Gelnhausen. französischen Ursprungs. „ Kreuzblume von der Notre-dame Kirche zu Paris. Knauf an einer Kreuzblume daselbst. Kreuzblume vom Tabernakel der ehemaligen Spitalkirche zu Efslingen.
9-
Krabbe aus Nürnberg.
I.
2. 3-
45-
6. 7)i
Y)
»
10.
V
II u. 12.
;•>
131t. .14.
i5-
16.
1751
18.
n
19.
V
20.
»
21. 22. Fig.
1,
2,
3,
vom Dom zu Köln. „ Kehlenverzierung daselbst. Wasserspeier daselbst. Kapital französischen Ursprungs. vom Kreuzgange der Kirche zu Wimpffen im Thal. „ von der Glockenhalle der Frauenkirche zu Efslingen. „ Taufsteine in der Marienkirche zu Reutlingen. vom „ Gesimsverzierung an der Kathedrale zu Troyes. Geschnitzte u. durchbrochene Füllung eines Schrankthürchens französischen Ursprungs. Kehlenverzierung von der Kirche zu Wimpften im Thal. aus Nürnberg. „ 4,
9,
15,
17,
18, u.
20
— 22.
Gewerbe und Handel. Das Übrige entnommen „Franz Schmitz: Der Dom zu Köln."
Aufgenommen nach Modellen
aus der Gipsmodellsammlung der Kgl. Centralstelle
für
aus:
..Heideloff, die Ornamentik des Mittelalters." „Violett-le-duc, dictionnaire raisonne de l'architecture francaise de XI. au „Raguenet, materiaux et documents d'architecture et de sculpture."
«S§«
:
—
XVI.
siecle."
Taf. 42.
GOTHISCH. WEBEREI, STICKEREI, BEMALTE SKULPTUR V_Tewebe und
welche
Stickereien,
Klöstern gefertigt wurden,
kommenen Muster an
in grofser
schlössen
(Fig.
sich
in
Verzierung durch Blumen und Blätter zu, die
Element auszuschliefsen.
figürliche
hängen und Teppichen Gothik
italienischen Einflufs
in
Taf. 44, Fig.
13,
14,
in strenger Stilisierung
wo ihm
und wandte
Verwendung
sich
finden,
besonders der
ohne jedoch das
symbolische Beziehung unterlegt wurde. Dafs in der Linienornament seinen Platz behauptete (Fig. 6 9), darf uns bei dem eine
—
und arabischer Kunst
16,
dies allmählig
Letzteres hatte seinen Platz namentlich bei heiligen Gewändern, Vor-
Kirchen,
auch das
byzantinischer
EMAIL.
Anzahl während der gothischen Periode namentlich in den der ersten Zeit noch an die vom Süden und Osten über-
Aber man verschmähte
1 1).
und
der
in
früheren
Zeit
nicht
Wunder nehmen
(vergl.
auch
19).
Skulpturen von Holz oder Stein wurden vielfach bemalt; die Gewandmuster zeigen dann gewöhnlich die
oben erwähnten Motive.
u. 13 gehören schon dem Übergang von der Gothik zur Renaissance an. Das Email fand besonders im 13. Jahrhundert an den prächtigen Reliquienschreinen wendung, hiebei kamen jedoch die romanischen Zierformen noch sehr zur Geltung.
Fig. 12
1.
Statue des
„
2.
Gewandmuster an
„
3.
Gestickte Bordüre französischen Ursprungs.
4.
Gestickter Stoff
„
einer andern Statue daselbst.
„
„
XIV. Jahrhundert. Gold ist im Original Silber ange-
(anstatt
wendet) 5-
6—9.
„
An-
Simon im Chor des Domes zu Köln.
Fig.
h.
reichste
»
»
XV.
Jahrh.
XIV. Jahrh.
Bordüren und Teppichmuster von den Wandgemälden der Oberkirche
S.
Francesco
in
der Pina-
„
10.
XIV. Jahrh. Teppichmuster von einem Temperagemälde des Niccolo Alunno
„
11.
Sizilianisches
„
12.
Borde eines Teppichs auf dem Bilde des Hugo van der Goes
zu Assisi.
(1466)
kothek zu Perugia.
Gewebe
aus der Marienkirche zu Danzig. Florenz.
13.
„
„
„
des 14.
„ .,
15U.
16.
17.
„
in
den Uffizien zu
Jahrh.
auf einem Bilde von Mantegna in S. Zeno zu Verona,
„
XV.
XV.
XIII. Jahrh.
Ende
Jahrh.
Bordüre von einem gestickten Mefsgewande. XIV. Jahrh. (deutsche Arbeit). Stoffmuster aus dem XIV. Jahrh., französischen Ursprungs. Vergoldete Kupfergravierung von der Kreuzreliquientafel in der kath. Pfarrkirche zu Mettlach.
„
18
— 20.
Emaillierte Verzierungen
am
Schrein der h. drei Könige im
Dom
des XIII. Jahrh. 21.
„
Fig. 6 „
—
8.
Emaillierte Bordüre aus
dem Anfang
Aufgenommen von Reg.-Baumeister Borkhardt
9u. 10.
„
H. Dolmetsch. Das Übrige entnommen
in Stuttgart.
„
„Weerth, Kunstdenkmäler des
„Hoffmann, Les
christl.
aus:
Mittelalters in
den Rheinlanden."
arts et l'industrie."
„Cahier et Martin, melanges d'archeologie."
„Louandre, Les
des XIII. im Musee de Cluny.
arts somptuaires."
„Dupont-Auberville, l'ornement des
tissus."
„Viollet-le-Duc, dictionnaire raisonne du mobilier francais."
zu Köln,
Anfang
GOTHISCH. 42.
HDolmefcsch.
ORNAMENTENSCHATZ. VERL.
WEBEREI, STICKEREI, BEMALTE SKULPTUR UND EMAIL.
v.
JUL.
HOFFMANN. STUTTGART
GOTHISCH.
H. Dolmetsch.
*
43.
ORNAMENTENSCHATZ. VERL.
MANUSKRIPTMALEREI.
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART,
Taf. 43.
GOTHISCH. MANUSKRIPTMALEREI. I
n der Manuskriptmalcrci
verdrängten die lebhaften Formen
flächenfüllenden des romanischen Stils.
Die Blumen wurden
gehalten und Fig. 8 und 13 geben uns ein Bild davon,
verbunden wurden, so besonders kräftige Schattierung, sowie der
Bemerkenswert
ist
späteren Zeit
in der
des Ornamentes
teils stilisiert,
teils
nur langsam die runden, sind sie ganz naturalistisch
wie beide Arten der Behandlung oft miteinander der Gothik.
Charakteristisch für diese
ist
eine
Gebrauch von Halbtönen und das Aufsetzen von Lichtern.
die Mannigfaltigkeit
und Pracht der Farben, mit welchen uns die üppige und
lebensvolle Blumenflora in den Miniaturen der ehrwürdigen Handschriften jener Zeit vorgeführt wird.
Fig.
1
,,
5
—4 — 13
u
-
t'g-
•>
„
12.
S
6.
aus
dem XIV.
samt den einzelnen Blättern und Blumen aus dem XV. Jahrh, Aufgenommen von Zeichner
Aufgenommen von
Prof.
Das Übrige entnommen
„Humphreys and „Wyalt, the
Jahrhundert.
Händel
in
P.
Haaga nach Minialuren im Museum
Weimar.
aus:
Jones, the illuminated books of the middle ages."
art of
illuminaüng as practised in Europe from the earliest times."
:>®*
vaterländischer Altertümer zu Stuttgart.
Taf. 44.
GOTHISCH. WANDDi
'ie
hindert
und
DECKENMALEREI.
weuere Ausbildung der Wandmalerei wurde ,
Dagegen
dafs
bot
gothischen Periode dadurch
einigermafsen ge-
selten geeignete Mauerflächen zur Aufnahme von gröfseren Gemälden sich zur Anbringung ornamentalen Schmuckes reichliche Gelegenheit.
vorhanden waren. Die vorkom-
in der
menden Figu-
rierten
Stel(Vergl. Fig.4u.Taf.42, Fig. 1.) Die
ren wurden be-
lung.
durch Richtung nach oben und den oft sehr
einflufst
—
die
Gewandfalten fliefsen
tragen sie denn
weich, langen, schönen Linien herab, die Konturen derselben sind
auch nicht
schwarz
und
kommt
nur
schmalenPlatz, der für sie angewiesen war,
in
demzufolge sel-
ein zu ten schlankes Aussehen zur Schau. Aber
im
sehr wenig Schattierung in bunter Farbe vor. Bei
Unter-
schied von den
Fig.
Gestalten, ha-
ben
sie
ist
1
die
Schattierung durch schwarze Strichlagen
romanischen fast
etwas lebendiges und alle
gebildet.
graziöses
Fig.
in
ein Beispiel dafür, in
Haltung und Gebärde; doch
welcherWeise die Antike
führte dies
wieder Geltung gewinnt
der
17
in
weiteren
ist
und
Entwicklung
so
zur
ge-
Renaissance
wissengewundenen, mani-
hinüberführt.
zu
einer
Fig. 22.
Fig.
Von einem Stammbaum Teil
3
u
4-
6
u.
7-
5-
8.
9u 12—
1.
2.
,,
12
Fig. 22.
,.
,.
Jahrh.
„
„
,.
Aufgenommen von Zeichner
— 19.
XV.
XIII. Jahrh. St. Chapelle zu Paris. Oberkirche San Francesco zu Assisi. Unterkirche daselbst. „ Untere Ansicht des Holzbaldachins über (Siehe obige Text -Illustration.) ehemaligen Abtsstuhle in der Klosterkirche zu Blaubeuren.
10 19.
22.
„
von
Aus der Kirche zu Brauweiler. XIV. Jahrh. Aus einer Kapelle zu Ramersdorf. XIV. Jahrh. Aus einem Nebengemach der Stiftskirche zu Fritzlar. Aus der Jakobinerkirche zu Agen. XIII. Jahrh.
20 u. 21.
Fig.
XV. Jahrhundert. in der Hospitalkirche zu Stuttgart. Bemaltes Flachornament mit zurückgeschnittenem Grunde.
1.
2.
„
„
„
„
P.
Haaga
in Stuttgart.
Zeichenlehrer Weifs in Blaubeuren.
H. Dolmetsch. Das Übrige entnommen
aus:
„Weerth, Wandmalereien des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden. „Endell, Zeitschrift für Bauwesen." „Calliat, Encyclopedie d'architecture." --
dem
GOTHISCH. u.
IDolmetsch.
ORNAMENTENSCHATZ, VERL,
WAND- UND DECKEN-MALEREI.
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 45.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. GLASMALEREI.
M
kam man schon
ehr und mehr zu
farbigen Gläsern
füllen.
An
der gothischen Periode davon ab,
ihre Stelle
Glasgemälde auf farblosem Grunde
Umrahmung
in
,
traten
vollends
mit
die Fensteröffnungen
dem Beginn
welche allerdings dann wieder eine
erhielten, so dafs diese letztere mit ihren der Pflanzen-
oft
ganz mit
des Renaissancestils, kleine
überreiche Einfassung und
und Tierwelt entnommenen, gar häufig
aber auch die menschliche Gestalt in den Bereich ihrer Darstellung ziehenden Ornamenten die Hauptsache
Dafs es dabei an
zu bilden scheint..
allerlei
symbolischen Gegenständen und Figuren nicht
fehlt, zeigt ein
Blick auf die beiliegende Tafel, deren Inhalt jedoch schon der späteren Zeit der Renaissance angehört.
Fig. „
i.
2
—
8.
Aus dem Nationalmuseum im Aus der Certosa
bei
Florenz
Bargello
zu Florenz, aufgenommen von H. Dolmetsch.
von Giovanni da Udine
Baumeister Borkhardt und Architekt Eckert in Stuttgart.
,
aufgenommen von Reg. -
Taf. 46.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. FAYENCEPLATTEN. ^as
Material und die Art der Herstellung glasierter Thonplättchen brachten es mit sich, dafs Fufsböden
und Wandbekleidungen aus solchen Plättchen kein
in
allen Einzelheiten
aufzuweisen vermochten, wie Schöpfungen aus Metall, das einfache geometrische Muster hinausgeht,
erinnernden Ornamente doch bescheiden erhält aber in weiser
,
Marmor
u.
s.
so
w.
fein
Wo
durchgeführtes Ornament
diese Technik
sind die meist an byzantinische und
aber dafür auch
um
so
und
klarer
orientalische Vorbilder
kräftiger.
noch eine Steigerung durch die Trefflichkeit der Farbenzusammenstellung:
Mäfsigung
fast nie
mehr
Besondere Berühmtheit
als
daher über
Ihre
Wirkung
und doch wurden
4 Farben zur Anwendung gebracht.
erlangte
durch Fabrikation
solcher Ziegelböden-
Platten die Schule der Robbia, weshalb solche Plattenmosaiken vielfach unter
und Wandbekleidungs-
dem Namen
,.Robbiaarbeiten"
verzeichnet werden.
Fig.
1,
,.
2,
,.
16
6,
3, u.
u.
11,
in
Via Luccoli zu Genua.
4,
5,
17.
7,
12,
14
9,
13,
8 u.
10.
15.
Bekleidungsplatten an den Treppenwänden des Hauses Nr. 26
Desgleichen
in
Haus Nr. 10
in
Via
Fufsbodenplatten aus San Petronio zu Bologna.
Aufgenommen von Reg. -Baumeister Borkhardt
in Stuttgart.
^i±'^
S.
Matteo daselbst.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. 46.
m >7Sä
mmm® iWi
B»TS?Ä v
mm
AflBfl^
miPs
H. Dolmetsch.
ORNAMENTENSCHATZ
FAYE N CE PLATT EN. -
VERL.
».
JUL,
HOFFMANN, STUTTS^HT
A
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
47.
K)olmetsch
FAgADEN -MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf. 47.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. FASSADENMALEREI. A,.m
Anfang des
Jahrhunderts
15.
zuerst der Stil der Renaissance auf,
in Italien
tritt
die Zeit bis ca. 1500 als die Zeit der Frührenaissance bezeichnen,
Dauer
bis in die Mitte des
Renaissance antiker Formen. fassend, wie
Dies
besonders zu Tage beim Ornament, welches dieser
kein anderer, verwertet.
mäfsig bedeckt.
Es sind
mäfsiger Anordnung. fachste teils
Umbildung
naturalistisch,
Da
schön geschwungene Ranken
dieses
Stil
der Frührenaissance den Grund meist noch
in
in
symmetrischer oder doch regel-
Akanthusblatt, welches
Rebe, der Lorbeer, der Epheu
Aber
stilisiert.
teils
die
Bearbeitung
Namentlich bezieht sich dies auf die Motive, die wir finden.
spielt die Hauptrolle das antike
Auch
erfährt.
freie
um-
fast stets zarte,
Dabei
sondern
so reichlich und
uns vor allem das Pflanzenornament ins Auge, welches
fällt
sich
Jahrhunderts geht.
16.
tritt
es läfst
im Gegensatz zur Hochrenaissance, deren
Wiederaufnahme, aber nicht sklavische Nachbildung,
ist
und
u.
s.
w.
freilich die
werden
mannig-
vielfach verwertet,
Laubwerk mit seinen Zweigen und Früchten
erhält durch
Tiere aller Art, phantastische Wesen, Menschen, sodann durch symbolische Gegenstände, Waffen, Masken,
Embleme, Vasen, Kandelaber die
u.
Hauptsächlich ausgebildet wird
Verbindung von Menschen- und Tiergestalten mit vegetabilischen Elementen
Ein nicht unwichtiger Bestandteil
gewöhnlich als
Abwechslung und Belebung.
dergl. reiche
als
der Verzierung sind endlich die
sogenannte Rofsstirnschilde
(Fig.
6
u.
9)
zur
(Fig. 3, vgl.
auch Taf.
Wappen und Wappenschilder,
Zeit
der Frührenaissance,
45).
letztere
späterhin dann
Kartouche. Alles bisher erwähnte
einzelne Häuserfassaden in
finden wir
bei
der Fassadenmalerei,
d.
h.
bei
den Malereien, mit denen
Ermangelung plastischen Schmuckes vollständig überzogen waren, welche entweder
Ornamente oder geschichtliche Darstellungen zur Schau
tragen.
Die Farben sind lebhaft und harmonisch
zusammengestellt, so dafs ein prächtiger Eindruck durch solche oft nicht blofs bemalte, sondern auch gemalte
Architektur
erzielt
Aus
wird.
späterer
Ornament beinahe ganz verdrängten,
—
Fig.
1-
„
,,
Fig. g
— II
9
—
Zeit,
findet
wo
man auch
die
figurenreichen,
Von
8.
Hoffassade von „Casa Taverna'-
der Fassade eines Hauses
,.
in in
Genua (Via San Matteo Nr. Mailand.
des Palazzo Piccolomini in Pienza.
aufgenommen von Reg.-Baumeister Borkhardt
Das Übrige entnommen
in Stuttgart.
aus:
Reinhardt, Palast- Architektur Italiens: Genua.
Grüner, Specimens of ornamental
Darstellungen
das
häufig broncefarbig oder grau in grau gemalte Fassaden.
7.
11.
geschichtlichen
art.
<arS^^oxü>-
10).
;
Taf. 48.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. INTARSIEN. B,llühte
zur Zeit der Renaissance die Holzschnitzerei überhaupt,
so
gilt
von einem Zweige derselben, nämlich von den eingelegten Holzarbeiten Chorstühle, Schränke
in Sakristeien u.
von
Fülle
herrliche
lebenden Wesen Flächen jedoch
,
stilisierten
u. s.
Pflanzenmotiven
Auch
hier der Einflufs zu beachten
Um
,
,
hier
Schraffierungen
,
Fig. '&
i.
2.
.,
3
..
.,
7.
8.
.,
.,
—
9U.10. 11
— 13.
Vom Vom
u.
s.
dunklem Grunde, bieten uns eine
ist,
allerlei
Vasen
,
Gefäfsen,
wenigstens bei regelmäfsigen umrahmten
das Akanthusblatt
in
erster Linie
zur Verfügung
den die Herstellungsweise auf die Spitzen der Blätter ausübt. wird mitunter neben der Intarsia das" Niello angewandt;
w. werden durch Ausfüllung mit einer dunklen Masse hergestellt.
Chorgestühl in S. Anastasia in Verona.
Sockel der Sakristeischränke
Vom Vom
Chorgestühl
.,
.,
.,
mit welchen namentlich
Hinsichtlich der Gegenstände
vermischt oder verbunden mit
steht
besonderem Grade
da wir ganze Gemälde, perspektivische Ansichten
Letztere, meist hell auf
gröfsere Lebendigkeit zu erreichen,
die Blattrippen
statt,
Die Anordnung des Rankenwerks
w.
streng symmetrische.
eine
ist
buntester Auswahl antreffen.
in
Intarsien',
w. aufs reichste geschmückt Avaren.
s.
der Darstellung findet eigentlich keine Beschränkung
und Ornamente
das in ganz
in S.
Maria
in
Organo
daselbst.
Chorgestühl daselbst.
„
in
Monte Oliveto maggiore.
in S. in
(Grund der
Petronio zu Bologna.
der Certosa bei Pavia,
Xach Aufnahmen von Reg.-Baumeister Borkhardt
in Stuttgart.
S%fl<& fr:
(Bei Fig.
12
Mittelfelder -schwarz.)
Grund
schwarz.)
ITALIENISCHE RENAISSANCE. t
H. Dolmetsch.
8.
13
ORNAMENTENSCHATZ. WERL.
INTARSIEN.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
49.
JDolmetsch.
DECKEN-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf. 49.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. DECKENMALEREI. A.
.n
den Deckengewölben wie an den ebenen Holzdecken
Geist ein reiches Feld
Ornaments, indem
für
sie ihre
seine Thätigkeit.
in
Kirchen und Palästen fand der künstlerische
Die gröfsten Künstler wirkten mit bei der Veredlung des
Freskomalereien mit Verzierungen selbst umrahmten
(Fig.
grund dieser aus vegetabilischen und animalischen Elementen gemischten Ornamente
—
Farben selbst heiter und lebhaft.
Daneben
fehlt
i
u.
ist
2).
Der Unter-
meist leicht
jedoch auch nicht an einfacheren Mustern.
es
;
die
Wo
keine bildlichen Darstellungen auftreten, ersetzen deren Stelle gemalte Kassetten oder Rosetten, eingefafst
von geometrischen Ornamenten.
—
Bemerkenswert
ist
auch die Verbindung von solchen farbigen Orna-
menten mit mehr oder weniger einfacher Stuckdekoration,
Weise mit dem
Pinsel imitiert
ist.
Die beiden Rosetten
nach einer der Renaissance vorangehenden Periode an,
sie
aber oft wie bei Fig.
die
(Fig.
n
u.
12)
1.
in
täuschender
gehören zwar ihrer Entstehung
zeigen aber doch schon in ihren Bildungen eine
ausgesprochene Verwandtschaft mit der eigentlichen Renaissance.
Fig.
1
—
„
,,
,,
,.
6
Vom
4.
u.
„ „
Maria del Popolo zu Rom.
Aus einem der Borgia-Zimmer im Vatikan
9.
Muster von den Gewölbfeldern
Bordüren
I
5
um
in
zu
(Von
Pinturicchio.)
Rom.
der Certosa bei Pavia.
diese Gewölbfelder.
Medaillons von den Gewölbfeldern in S. Francesco zu Lodi.
u. 12.
Fig.
in S.
5.
7 u. 10. 1 1
Chorgewölbe
—
—
4.
10.
Ilu. 12.
Aufgenommen von H. Dolmetsch, Architekt in Stuttgart, und H. Weinhold, Aufgenommen von Reg. Baumeister Borkhardt in Stuttgart.
Entnommen
aus:
„Grüner, specimens of ornamental
art."
-ȣ
Bildhauer in Dresden.
Tat
50.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. SPITZENTECHNIK. I
m
Altertum unbekannt und jedenfalls
zwar
ist
hat.
bei
15.
Jahrhunderts zu künstlerischer Vollkommen-
namentlich mit den beiden Städten Venedig und Genua der Boden,
Italien,
Nadelspitzen
Ende des
auch die feinste Gattung der auf
als
Die ersteren, die sogenannten „points", sind
dem
als
und graziöse Gestaltung
äufserst zarte
zu.
Ihre
der
Gattung zu betrachten.
die kostbarere
einzelnen Stichen
ca.
10 cm
ist
Komposition der Spitzenmuster notwendig auf
Möglichkeit
die
eine
läfst
,
noch höhere Stufe dieser Spitzengattung wird
Tig.
7 u.
in
Arbeiten mit
einer
unbemerkbaren
Die geschätzteste der genähten
Blumen
bei welcher alle Blätter,
Eine
8).
bestehen
Vollendung zu einem zusammenhängenden Ganzen aneinandergefügt werden müssen,
venetianische Reliefspitze,
die
Ihre Technik,
Ausdehnung ausgeführt werden können,
Zusammensetzung der einzelnen Teile Rücksicht genommen werden mufs. Spitzen
die
Ausführung beruht aber auf einem sehr umständlichen und
schwierigen Verfahren, wobei nur kleine Stückchen von die alsdann nach ihrer
dem man sowohl
Klöppelkissen gefertigten Arbeiten zu verdanken
welcher Grund und Ornamente aus lauter a jour gefertigten
weshalb bei
Und
kann die Spitzentechnik so recht eine Schöpfung der Renaissance genannt werden.
gelangt,
heit
erst seit
etc.
erhabene Ränder zeigen.
hochaufgestellten Blättern
Die Technik der geklöppelten Spitzen oder Kissenspitzen
(dentelles) besteht in
Verknüpfen und Verflechten von Fäden nach einem durchdachten Systeme.
erreicht
kunstvollem
Bezüglich der Feinheit dieser
Klöppelspitzen gibt es bedeutende Gradverschiedenheiten, welche auf die Schwierigkeit der Ausführung, wie auf die Kostbarkeit derselben von gröfstem Einflüsse sind.
Das Spitzen-Ornament Beschränkung, stellungen,
hier
dafs
Vögel und
natürlich
7 u. 8.
Diese aus
dem
zur
dem
übrigen Renaissance-Ornament vollständig an,
Pflanzenmotive entschieden
Roselina-Spitze.
10.
Reticella-Spitze.
.,
n.
Italienische Guipure.
12.
Genueser Kirchenspitze.
13.
Kragen
in
Klöppelarbeit.
venetianischer Guipure.
.
Jahrhundert stammenden Spitzenmuster sind nach Kopien reproduziert, welche in der
Ausbildung von Spitzenlehrerinnen errichteten Zentral-Spitzen-Schnle
durch Vermittelung der bekannten aus
bildliche Dar-
Genähte Arbeit.
Desgl. mit hochaufgestellten Blättern.
..
17.
auch
der
Venetianische Relief-Spitze.
9.
16. u.
vorwiegen, obgleich
mit
Venetianische Spitze.
,,
.,
reichischen Staate
3.
4, 5 u. 6.
.,
sich
keineswegs fehlen.
dergl.
Fig. 1,211. .,
schliefst
dem
Erzgebirge stammenden Spitzen-Firma „A.
^r.- •* ^tc^
zu
Wien
in meisterhafter
Kliegl & Sohn, Kgl.
vom
Weise
k. k.
öster-
gefertigt
und
Hoflieferanten in Stuttgart"
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
SPITZEN-TECHNIK nDUAUCUTrtlCrulTT
50.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. 51.
ORNAMENTENSCHATZ. VERL,
H. Dolmetsch.
STICKEREI
UND TEPPICHWEBEREI.
».
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 51.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. STICKEREI P,rachtliebend,
und
wie die Zeit der Renaissance war, verfehlte
,
reliefartig
,
entnahm
ihre
Motive denselben Quellen
und verband mit dem blofsen Ornament auch eigentliche Die Teppichweberei, sofern
Zeichnung verwendet,
w.
Neigung Ausdruck zu ver-
Namentlich die Kirchen wurden
schliefst sich
sie
nicht
,
wie die bisher behandelten Kunstzweige,
Bilder, namentlich in Medaillonform.
Bildweberei
ist,
sondern geometrische
oder vegetabilische
im wesentlichen an byzantinische und orientalische Vorbilder
Dafs auch hier mit Vorliebe leuchtende Farben überall
u. s.
dieser
Die Stickerei, entweder Applikationsstickerei oder Plattstickerei, letztere
mit solchen reich ausgestattet.
erhaben
sie nicht,
Gewänder, Teppiche
leihen in der Herstellung kunstvoll gestickter
oft
TEPPICHWEBEREI.
auftreten
,
namentlich
dafs
bei
den Stickereien
Gold benutzt wird, entsprach der sonstigen Neigung zum Prunkvollen.
Fig.
Stickerei auf einem Kirchenmantel in S. Croce zu Florenz.
i.
(Einst
im Besitze des Erzbischofs Rinuttini
Museum
in
Pisa,
f 1582.)
.,
2.
Gesticktes Samtdeckchen im
,,
3.
Gestickte Samtbordüre von einem Mefsgewande daselbst.
„
4.
Applikationsstickerei
„
5.
Reliefstickerei in
„
6
„
8.
Teppichborte von einem Venetianer Bilde
„
9.
Desgl. von einem
„
10.
Fig.
u.
7.
Seide von einem Mefsgewande daselbst.
Gold auf Seide von einem Mefsgewande daselbst.
„
„
Gemälde des Paolo .,
Verona.
Giolfino im
Aufgenommen von Zeichner Haaga
in
Museum
daselbst.
Ravensburg gezeichnet von G. Werner
„
2
„
6 u. 7 aus: ,,Dupont-Auberville, l'ornement des tissus."
„
8
— 10
in
des Moroni in der Pinakothek zu München.
Nach Aufnahme des Zeichenlehrers Fd. Bosch
— 5.
vaterländischer Altertümer in Stuttgart.
Applikationsstickereien in Seide auf Damastgrund.
Desgl. I.
in
in Stuttgart.
aus: ,Jul. Lessing, Altorientalische Teppiche."
•M£~4
an.
daselbst.
Taf. 52
ITALIENISCHE RENAISSANCE. SGRAFFITEN, MARMOR-EINLAGEN J_y as Sgraffito-Ornament
ist
FLACHRELIEFS.
und
nicht als blofses Flachornament zu betrachten, denn gröfstenteils liegt in
ihm
das Bestreben, plastische Zier durch Zeichnung nachzubilden, wobei ihm jedoch nur die Farbtöne schwarz, weifs und das durch Schraffierung zu erreichende Grau zur Verfügung stehen.
Die Technik des Sgraffito beruht darauf, dafs die zu verzierende Fläche mit dunkel gefärbtem Mörtel bedeckt und dieser wieder mit Kalkmilch übertüncht wird. Die gewünschten Zeichnungen entstehen
sodann dadurch,
dafs die obere weifse Schichte
so weit als
nötig mittelst
eiserner Griffel
entfernt wird,
Durch diese einfache Darstellungsweise behält das Grund zum Vorschein kommt. eingelegten Ornamenten mehr zeichnerischen Charakter, dessen Sgraffito im Gegensatze zu gemalten und ungeachtet können aber durch mafsvolle Verteilung von Hell und Dunkel Kompositionen erreicht werden, so
der dunkle
dafs
deren Wirkung oft eine grofsartige und reiche
An ist
ist.
den Sgraffitofassaden treten die plastischen Gliederungen meist nur spärlich
sogar das Hauptgerippe der Architektur mittelst der Sgraffitotechnik Bei Fufsböden treten
in
Bei den
eingelegt,
ersteren
während
die
die Marmorintarsien
ausgeschnittenen Marmorteile
wie solche ganz
,
und Marmorniellen
den entsprechend vertieften Grund
in
bei letzteren die vertieften Stellen mit schwarzer oder roter Stuckmasse oder auch mit
In den Farben sind diese Bodendekorationen
Metall ausgefüllt sind. in
werden
vorkommen,
denn oftmals
gebracht.
der Renaissance neben den linearen Mosaikverzierungen
ähnlich in der altchristlichen und mittelalterlichen Zeit auf.
zum Ausdruck
auf,
der Zeichnung oft weit über
die
immer
einfach gehalten,
Grenzen des Erlaubten hinausgehen, so im
Dome
während
sie
zu Siena, dessen
berühmter Fufsböden reich figurierte geschichtliche Darstellungen oft mit perspektivischen Architekturen zur Schau trägt. Flachreliefs
werden meist ohne Zuhilfenahme farbiger Gegensätze blofs durch einen aufgerauhten
Grund, über welchen sich das
Sgraffitto an
Ornament nur wenig
glatt bearbeitete
einem Hause
Rom, Via
erhebt, hergestellt.
Giulia Nr, 82.
Fig.
i.
„
2.
,,
,.
,.
,.
„
„
Via dei Coronari Nr.
3.
,.
.,
,.
,.
,.
,.
Vicolo Calabraga Nr. 31
,,
4.
,,
5. u. 6.
7.
,.
r
8 u. 9.
,.
10.
r
,.
1211.13.
..
14U.15. Fig.
10
..
,.
..
,.
Eingelegte Marmorarbeit
11.
,.
,.
„
,.
„
,.
Vigna
alla via
,,
,.
Borgo
al
am Fufsböden
,.
,.
von
,.
,.
,.
Flachreliefs
von Grabplatten
— 13 aufgenommen
,.
in
Porta S. Sebastiano Nr. 27.
Domes
„ ,.
zu Siena.
San Giovanni
Vendramin
..Meurer, italienische Flachornamente."
Paolo zu Venedig.
Sta.
in
der Frari-Kirche zu Venedig.
in
Rom.
San Giovanni
aus:
Maccari, Saggi di architettura e decorazione italiana.
e
Croce zu Florenz.
in
Sta Maria del Popolo zu des
u. 32.
von H. Dolmetsch.
Das Übrige entnommen
&
,.
vom Grabdenkmale
„
des
14S.
vicolo del Campanile Nr. 4.
einer Grabplatte in
„
,.
,.
..Jannoni
in
Graffiti e chiaroscuri,"
e
Paolo zu Venedig.
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
52.
jj Scftaitp ert J e z H) olmetsch.
SGRAFFITEN, MARMOREINLAGEN UND FLACHRELIEFS. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL HOFFMANN
,
STUTTGART.
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
53.
ffloltnetsch
WAND- u.DECKEN-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Tat
53.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. WAND-
und
DECKENMALEREI.
A,_m
schönsten und edelsten
dar
den Werken Rafaels und seiner Schule, so besonders
in
stellt sich
die dekorierende
Wand- und Deckenmalerei in
den Loggien des Vatikans.
auch die Malereien zum grofsen Teile nicht von seiner Hand her, so sind
nach seinen Angaben und
in
seinem Sinne ausgeführt.
Es
der Hochrenaissance
läfst sich
doch von seinen Schülern
sie
dabei
Rühren hier
verkennen,
nicht
dafs
von
grofsem Einflufs, namentlich für die Verbindung von Stuck und Malerei, die damals entdeckten Titus-
thermen
Rom
in
zur Schöpfung sich
waren;
allein sie reizten ihn nicht
nur zur Nachbildung, sondern regten ihn hauptsächlich
immer neuer und wechselnder Motive
im Vatikan dem Beschauer
in
für Figuren,
Guirlanden
grofsartiger Fülle Malereien dar, bei
u.
w. an.
s.
—
kommt.
Von einem
Bemerkenswert
ist
das Vorherrschen sekundärer Farben.
(Fig.
in feinster
doch
sie
in
Weise
2.)
Schüler Rafaels rühren auch die Malereien im Palazzo Doria in Genua her.
auch nicht auf gleich hoher Stufe, wie die Rafaelischen Werke, so sind
so bieten
denen das Verhältnis von Figur
und Ornament, von Dekoration und Architektur und namentlich der Farben zu einander zur Geltung
Und
Stehen
sie
ihren Einzelnheiten
durchaus schön und beweisen namentlich einen äufserst glücklichen Sinn für die Zusammenstellung der Farben.
— Über
Fig.
Anwendung kommenden Motive,
die zur
I.
vergl. das zu Tafel 45
Fig.
1.
Deckenmalerei im Palazzo Doria zu Genua.
„
2.
Pilasterverzierung aus den Loggien des Vatikans zu
„
3U.4.
Nach
Füllungen
in einer
einer Originalaufnahme des Reg. -Baumeisters
Das Übrige entnommen aus „Letarouilly
,
Fensternische im vatikanischen
Le Vatikan
Borkhardt
:
et la basilisque
de
St.
Pierre de
Rome."
in Stuttgart.
ff.
Bemerkte.
Rom.
Museum
daselbst.
Taf. 54.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. MANUSKRIPTMALEREI, WEBEREI v
und
MARMORMOSAIK.
einschneidendster Bedeutung für die Manuskriptmalerei war die Erfindung der
denn weil die Herstellung von
litterarischen Erzeugnissen
leichtere
eine
Buchdruckerkunst
und einfachere wurde und damit
auch der äufsere Wert sich bedeutend ermäfsigte, so wurde auch auf die künstlerische Ausschmückung durch Malerei
Mühe verwendet
weniger
viel
vollends da die neu erfundene Kunst auch
,
Herstellung schöner Initialen und Titelblätter an die
noch Manche
Manuskriptmaler thätig
als
druckten
Werken doch
ein
mit
schöner Manuskriptmalerei,
oft
ein
Die Pflanzenarabesken, wie
bieten. als
die
liebte
der Zeit der
in
man
selbst bei
ausgeführtes Titelblatt oder in besonderer Weise
Aus diesem Grunde
namentlich buntfarbige Anfangsbuchstaben.
bietet uns jene Zeit
buntes Gemisch antiker, mythologischer
die Blätter
und Blumen der
Initialen,
zur
finden wir selbst in jener Zeit
Zweige der Litteratur, und dann
alle
Hand
der
Dennoch
gab.
denn einmal erstreckt sich das Bücherdrucken
:
Renaissance noch nicht so allgemein auf
Hand
die Mittel
noch
und
ge-
verzierte,
viele Beispiele
christlicher
Motive
lassen weniger naturalistische
Formen erkennen.
konventionell stylisierte
Entschieden naturalistisch gehalten sind
sie
dagegen bei den vielen
mit
höchster Sorgfalt
und
unendlichem Fleifs ausgeführten Mosaikarbeiten, die aus kleinen und gröfseren Marmorstückchen der
Farben
verschiedensten
Schränke
u.
s.
Am zurückging.
sind.
Mit solchen
Verzierungen schmückte man Tischplatten,
In Florenz wird heute noch diese Technik mit Erfolg betrieben.
w.
Verwandtschaft
meisten
dem
welche zwar
zusammengesetzt
des
Einflufs
dem Hergebrachten
mit
Neuen
sich
aus
früherer
Zeit
zeigte
—
6.
Malereien aus verschiedenen Manuskripten.
7.
Samt-Stoff im
„
8.
Bordüre von einem Seidenstoffe.
„
9.
Marmormosaik von einem Tische im Nationalmuseum zu München.
1
,,
Fig. „
4.
7u. 9.
Museum
vaterländischer Altertümer in Stuttgart.
Aufgenommen von Reg.-Baumeister Borkhardt Aufgenommen von Zeichner
P.
Haaga
in Stuttgart.
daselbst.
Das Übrige entnommen aus
„Humphreys
u.
„Wyatt, the
art
Owen
Jones, the illuminated Books."
of illuminating as practised in Europe from the earliest times."
„Dupont-Auberville
,
L'ornement des
Weberei,
nicht entzog, aber doch mit Vorliebe auf orientalische Muster
Vergl. Taf. 51.
Fig.
die
tissus."
WH-
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
—3
H. Dolmetsch.
^^»
ornamentf.nschatz. verl.
MANUSKRIPTMALEREI, WEBEREI UND MARMORMOSAIKEN.
v.
jul.
hoffmann, Stuttgart
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
55.
tüolmetsch.
MAJOLIKA MALEREI. -
ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL HOFFMANN, STUTTGART.
Tat
55.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. MAJOLIKA MALEREI. -
H
stammt der Name Majolika her von der Insel Majorka, wo die Thonbildnerei namentlich von den Mauren in grofsem Umfang betrieben wurde und von wo diese Kunst sodann nach Man pflegt gegenwärtig unter Majolika alle feineren und mit gröfserer Sorgfalt Italien verpflanzt wurde. als die gewöhnlichen Töpferwaren ausgeführten Fayencegegenstände zu .verstehen, d. h. solche, welche im wesentlichen aus gewöhnlichem Thon hergestellt und mit einer undurchsichtigen Glasur und mit Farben überzogen sind. Das technische Verfahren war ein doppeltes: entweder wurde das Geschirr aus Thon (terra cotta), nachdem es seine bestimmte Gestalt erhalten, gebrannt, sodann wurde es in die flüssige Zinnglasur, welche nicht durchscheinend ist, eingetaucht und sogleich bemalt und durch ein nochmaliges Brennen öchst wahrscheinlich
genannte Verfahren lange Zeit Geheimnis einzelner Meister blieb, half
fertig gestellt, oder aber, weil das
man
Weise
sich auf folgende
:
man überzog den rohen Thongegenstand mit
dünnen Schichte von
einer
weifsem Pfeifenthon, welcher dann erst die (durchscheinende Bleiglasur erhielt. Als Erfinder der Zinnglasur gilt Lucca della Robbia, welcher gegen Ende des XV. Jahrhunderts hiemit einen totalen Umschwung in der Fayencetechnik zuwege brachte.
Eine besondere Berühmtheit haben die zahlreichen aus dieser Künstler-
hervorgegangenen prächtigen Reliefs erlangt.
familie
Die italienischen Majolikaarbeiten der Renaissancezeit erregen heute noch unsere gerechte Bewun-
wegen der edlen Formen, die bei den mancherlei Gefäfsen zu Tage treten, sondern hauptsächlich auch wegen der Malereien, von denen sie bedeckt sind. Meister in ihrem Fache waren jene Thonbildner und Thonmaler, und wenn auch manche wegen des grofsen Absatzes ihrer Erzeugnisse sich zu derung, nicht allein
mehr handwerksmäfsiger Fabrikation feines Gefühl für künstlerische
verleiten liefsen
Form und
,
so spricht
Bei den Farben herrschen, wie schon früher bemerkt,
Manche Gefäfse weisen auch reichen u. s.
doch aus
allen diesen
Gegenständen ein
edle Schönheit. blau, grün,
gelb,
Lüster, andere Stücke besonders
perlartigen
orange und violett vor. das
sonst seltene
Rot
w. auf: Kennzeichen, welche auf einen bestimmten Meister oder eine bestimmte Fabrik schliefsen lassen. Dargestellt
Figuren
dergl.,
u.
wurden auf solchen
Platten, Tellern u.
sondern sogar Kopien oder
freie
s.
w. nicht blos Ornamente, Rankenwerk, einzelne
Umbildungen ganzer Bilder und Gemälde bedeutender
Meister und zwar mit Vorliebe oft so, dafs diese bildlichen Darstellungen das ganze Gefäfs, den Platten
u.
s.
Fig.
i.
2.
,,
3
„
„
„ „ „
„
—
5.
6.
— 11 — 14 — 7
9.
10.
13.
19.
„
—
,.
21
„
24
Rand der
w. bedeckten.
20.
Untere Endigung eines Madonnenreliefs von der Schule der Robbia. Flächenmuster am Sakristeibrunnen in der Kirche St. Maria novella Randverzierungen an Platten aus der Fabrik zu Faenza. Bauchverzierung an einer Henkelvase von dorten. Profilverzierungen an einer Vase von dorten. Profilverzierung an einem Schreibzeug von dorten. Randverzierungen an Platten von dorten. desgleichen an Platten aus der Fabrik zu Chaffagiolo. Gubbio. „ „ „
23.
— 27.
„
„
28. Platte
„
29.
.,
Fig.
I,
Randverzierung an einer Platte 21, 22,
24
— 27
„
„
Pesaro.
„
„
nach den im Bargello zu Florenz befindlichen Originalen,
Borkhardt
Florenz.
Urbino.
~
„
Diverse Gefäfse
in
aufgenommen von Regierungs-Baumeister
in Stuttgart.
von Bauinspektor Knoblauch in Tübingen. Das Übrige entnommen aus i) „Darcel, Recueil de Fig. 2
:
XV., XVI. United-Kingdom. u
fai'ences italiennes des
2) ..Waring, Art treasures of the
et
XVII.
siecles."
Tat
56.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. PLASTISCHE ORNAMENTE in MARMOR und BRONZE.
E
gekannten Aufschwung nahm die Marmorskulptur.
inen in früheren Zeiten nie
sich Hochrenaissance
und Frührenaissance
Blumen- und Rankenwerks, sowie des Die namentlich sance
Kapitale
der Richtung, dafs die erstere starke Unterschneidungen des
figürlichen
Elements
liebte.
das
zeigen,
nahe Verwandt-
schaft mit solchen
auf.
vielfach
pflanzliche
am
Ordnungen
jetzt
Periode
Gebilde,
Gerade
in
u.
s.
diesem Punkte
Reihe
an die
,
antiken
die
dieser
in
wieder zur
sämtlich
Geltung kommen.
häufigsten jedoch Delphine,
Drachen, Füllhörner
in einer
— Mit der Hochrenaissance
Anschlusses
thischen Ordnung: aber an die
Voluten treten
spärlicher,
beginnt dann eine Zeit engeren
der korin-
Stelle der
Akanthusblatt
gewöhnlich nur
der Frührenais-
in
eine
,
in
Dabei unterscheiden
Fast gar keine Schranken
w.
hinsichtlich
tritt
der Modellierung
der schöpferische Reichtum der
kannte die Bronzetechnik, was
Renaissance so recht zu Tage.
eine unmittelbare Nachbildung
Auch
der
an
figürlicher
Aus-
schmückung der Kapitale kein
Dagegen
Mangel.
Wie
ist
Natur
zur
Folge
hatte,
besonders bei vegetabilischem
Fig. 9.
Schmucke.
tritt
die Kunstblüte auch auf gewöhnliche Gegenstände in
hohem Mafse
eingewirkt hat, zeigen die
beiden prächtigen Thürklopfer.
Fig.
1.
Thürsturz mit Fries aus
„
2.
Fries an einem
„
3.
Consolkapitäl in
„
4.
Fries an einem Grabmal.
„
5.
Thürumrahmung
„
6.
Lisenenfüllung in
„
Marmor im
Marmor-Kamin
Marmor
Palazzo ducale zu Urbino.
Jahrhundert.
daselbst.
aus der Kirche
Fönte Giusta
in Siena.
aus Bronze von der Thüre des Ghiberti
Marmor vom
XV.
am
XV. Jahrhundert
Baptisterium zu Florenz.
Altare in der Kirche Fönte Giusta in Siena.
7 u. 8. Thürklopfer aus Bronze. 9.
n
Fig. „
1
Säulenkapitäl
— 8. 9.
vom
Portale an der Badia in Florenz.
Nach photographischen Aufnahmen, „
Herdtle,
gezeichnet von den Architekten
.,Die Bauhütte^.
^S
(Ende).
Lambert und Stahl
in Stuttgart.
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
56.
FDolmetseh
PLASTISCHE ORNAMENTE IN
ORNAMENTENSCHATZ.
MARMOR UND BRONCE. VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
ITALIENISCHE RENAISSANCE.
57.
rDolmetsch.
WAND- UND DECKEN-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL,
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 57.
ITALIENISCHE RENAISSANCE. WANDu.ngefähr dem nicht
dem
mit
und
DECKENMALEREI.
Jahre 1540 beginnt die Zeit der sog. Spätrenaissance.
Gebiete der verzierenden Malerei bringen namentlich die Fig.
mehr derselbe Reiz und
die gleiche
Anmut, wie
ist
dem
Vegetabilischen, auch
einigermafsen im Schwinden begriffen.
und 9
— 11
zur Anschauung.
bei den Schöpfungen der Früh-
sondern ein kühler, mehr berechnender Zug geht durch des Figürlichen mit
1
Ihre Eigentümlichkeiten
alles
das fein
hindurch.
auf
Es
ist
und Hochrenaissance
Die schöne harmonische Verbindung
abgewogene Verhältnis der Farben zu einander
Ernüchternd wirken besonders die vielen weifsen Flächen.
Das
Pflanzenornament wird weniger durchgebildet; an seine Stelle treten vielfach Elemente, aus welchen sich die sog. Kartuschen später herausgebildet haben, liche
Komposition nicht gerade vorteilhaft
aus.
und die meisten Figuren zeichnen
Auch
bei der Verteilung des
sich durch ihre künst-
Ornaments auf der zu ver-
zierenden Fläche wird keineswegs die Vortrefflichkeit der vorhergehenden Kunstepoche auf diesem Gebiete erreicht.
Vgl. auch Tafel 45.
dem
Rom.
1.
Bogenfeld aus
5.
Einzelheiten aus den Raffael'schen Loggien daselbst.
„
6.
Gewölbefeld über der Brunnenhalle der Villa
„
7 u. 8.
Plafond-Bordüren
„
9U.
10.
Pilasterfüllungen aus einer Kapelle in S. Maria Aracelli zu
11.
Bogenfüllung
Fig. „
„
2
—
in
herzoglichen Saale im Vatikan zu
di
Papa
Giulio zu
Rom.
derselben Villa.
vom Kreuzgange
Rom.
des Klosters S. Maria sopra Minerva zu
Aufgenommen von H. Dolmetsch.
»*f§|£«
Rom.
Taf. 58.
UND FRANZÖS. RENAISSANCE.
ITALIEN.
EDELMETALLE MIT EMAIL. B.
'ei
den Edelmetallarbeiten handelt durch kostbare
hergestellt,
Schmuckgegenstände),
teils
sich
Perlen,
Steine,
um
es
um
teils
noch
Email
Meister Benvenuto
besonderer Weise
in
wurden
verziert
solche, bei welchen irgend ein seltenes Mineral, wie Lapislazuli,
oder eine schöne Glasform durch Anbringung von Henkel
um
Für beide Arten war
Prachtgeräte gebildet wurde.
Gegenstände, welche aus edlen Metallen
solche
,
Fufs
,
Deckel
u.
s.
zum
w.
Onyx
(z.
u. dergl.,
Prachtgefäfs
die Mitte des 16. Jahrhunderts der
B.
oder.
tonangebende
Cellini.
Die Farben sind
in
ihren Zusammenstellungen harmonisch
gewählt.
Eine Fülle edler Linien und
schöner Formen darzustellen, dazu boten besonders die Henkel und Deckel der edlen Gefäfse reiche GePflanzen, Tiere, Menschen, oft in den wunderbarsten Zusammensetzungen, überwiegen in ihrer
legenheit.
Anwendung
weit gegenüber
dem
Die französische Renaissance bei solchen Edelmetallarbeiten
Künstler es waren
,
Ornament.
rein geometrischen
dem
im grofsen und ganzen, wenigstens im
schliefst sich
die in Frankreich
anzutreffen
Stil findet,
den neuen
zur Geltung brachten.
Stil
-
.,
.,
.,
4
.,
6
„ ,,
„
oder dafs da,
wo man
kommt
es auch,
dafs
Letzteres ging natürlich im
man
vielfach
Anklänge an
von demselben losgerissen, eine ziemliche Willkür
sich
ist.
Fig.
,,
Jahrhundert,
italienischen Stil an, vorzüglich auch deswegen, weil gerade italienische
Geburtslande der Gotik langsam von statten und daher
den gotischen
16.
i.
Bekrönung eines Altärchens
2.
Von
3.
Deckel einer Kristallschale
u. 5.
—
cju.
8.
10.
iiu.12. 13U. 14. 15
—
19.
einer
der Apollo-Galerie des Louvre zu Paris
in
Vase aus Lapsislazuli
in
der Galerie der Uffizien zu Florenz.
in emailliertem
Gold
daselbst.
10,
13,
(Französ. Arbeit.)
Nach Aufnahmen des Reg. -Baumeisters Borkhardt 14
u.
19.
Nach Aufnahmen
des Fabrikanten C.
Das Uebrige entnommen
aus
Paris.
in Stuttgart.
Baur
in Biberach.
:
Dalloz, le tresor artistique de la France.
Daly, revue general de l'architecture et des travaux publics. Labarte, histoire des arts industriels au
moyen äge
(dto.)
(dto.)
Henkel an Gefäfsen in der Apollo-Galerie des Louvre zu Masken an einem Schilde daselbst. Fufs und Oberteil eines Wasserkrugs daselbst. Bordüren an Gefäfsen in derselben Sammlung.
,,
Arbeit).
(dto.)
Gehänge von Benvenuto Cellini. Gehänge von unbekanntem Meister.
Fig. 2 u. 3.
(ital.
et ä l'epoque
de la renaissance.
(dto.)
(dto.) (dto.) (dto.)
ITALIENISCHE
H. Dolmetsch. 15
16.
UND FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
17.
58.
18.
EDELMETALLARBEITEN MIT EMAIL. ORNAMtNTENSCHATZ.
VERL.
»•
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART,
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
59.
wf&
p li s
\!i~^ieKT^§%;«BB SSda
s^^iss eyl^ ^nfess
s^. B<j)B
H)olmetsch
TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
59.
Taf.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN.
F
ranzösische Buchdrucker,
namentlich
Paris
in
und Lyon, waren schon gegen das Ende des
15. Jahr-
wegen der Sorgfalt und Schönheit ihrer Drucke hochberühmt. Eigene Wege bei Anwendung als der um die französische Bücherder Initialen und Randleisten u. s. w. schlugen sie jedoch erst ein ornamentik hochverdiente Tory durch Darbietung selbsterfundener Verzierungen seine Landsleute von der sklavischen Gebundenheit an italienische Muster befreite. Noch lange, bis ins 16. Jahrhundert hinein, hing man nämlich an den gotischen Formen und als dann die Grossen des Reichs mit der italienischen Renaissance durch Reisen oder fremde Künstler bekannt geworden waren, da hatte sich wegen des hunderts
,
,
an
starren Festhaltens
und man war
dem Alten noch
durchweg auf
fast
1520 trat nun jener
kein spezifisch französisches Renaissanceornament bilden können,
italienische
(und deutsche, Vorbilder angewiesen (Fig.
Umschwung, durch Tory
herbeigeführt,
ein.
Seine Ornamente,
Blätterranken, mitunter in Verbindung mit Figürlichem, sind einfache Linien
und
schwarzem Grunde
(Fig. 2)
Nach seinem Tode
lebten seine Kunstweise und seine
Darin schliefst er sich
nicht schattiert.
,
dem
Formen noch lange
(Fig.
die geradezu
von
Ungefähr
meist Blumen
seit
und
bei Initialen meist weifs auf italienischen
Gebrauch
—
an.
fort.
Nichtsdestoweniger übte Italien fortwährend einen gewissen Einflufs aus Kindergestalten, das zeigen uns Anfangsbuchstaben,
1).
:
Das beweisen uns
die
italienischen Meistern entlehnt sind
14).
Die Zierlichkeit und Leichtigkeit des französischen Renaissanceornaments Fig. 9 Fig. 6
— 11
entgegen,
und 12
Wie
bietet
wo
tritt
uns besonders bei
wir übrigens an arabische Ornamente erinnert werden, wie bei Fig. 2 an gotische.
Akanthus
in
eleganter
Anwendung.
die Titelblätter der Bücher oder überhaupt ganze Seiten
Fi£
1.
2.
3-
45-
,-
,,
aus
6. 8.
9—
11..
Umrahmungen
12.
Buchstabe
14.
15-
zeigt Fig. 4.
Buchstabe aus der Zeit Ludwigs des XII. von Tory. Franz I. von Claude Garamont. Kartusche Heinrichs des II. Jean Goujon. Buchstabe
7u.
13-
geschmückt wurden,
Salomon Bernard's Schule.
von Petit Bernard. aus der Zeit Heinrichs des IL Johann Tornesius. Heinrichs des III. „ „ „ Heinrichs des IV. Ludwigs des XIII. „ Schlufsverzierung aus der Zeit Ludwigs des XIII. ,.
,.
,,
,.
,,
,,
,.
,.
,.
Fig. is
Taf. 60.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. MODELDRUCKEREI U:
nter Modeldruckerei verstehen wir das
Bedrucken eines Stoffes mit einer gewissen, Bei Fig.
Zeichnung, resp. das Einpressen einer solchen.
während bei Fig.
3
und STICKEREI.
i,
in Fig.
1
ist
sie
stark reliefartig hervorgehoben,
Umrisse nur schwach über den Grund heraustreten.
die
Die etwas derbe Behandlung des Akanthusblattes Dekoration
4
2,
sich wiederholenden
und
die Ueberfüllung in
1
—
3,
in
1
und
4,
die
willkürliche
Anordnung der
weisen sofort auf die späte Zeit der Entstehung dieser
Zeichnungen hin, während die einfache und im Vergleich mit den übrigen Ornamenten edel gehaltene Stickerei viel stärker den
Zusammenhang mit der Antike
2 u. 4.
Muster
in Reliefdruck,
„
3.
Muster
in
,,
5.
Bordüre an einem gestickten Teppich im Musee du Louvre, XVI. Jahrhundert.
Fig.
1,
XVII. Jahrhundert.
Flachdruck, XVII. Jahrhundert.
Das Grundmuster Bei
verrät.
dieses Teppichs folgt auf Tafel 64.
sämtlichen Figuren hat die gelbe Farbe gold zu
der roten Farbe grau-violett Fig. 4 nach einem
bedeuten.
Bei Fig. 3
tritt
auf.
im Besitze des Verfassers befindlichen Originale.
Das übrige entnommen
Lievre, les arts decoratifs a toutes les epoques.
?
^C^
aus:
im Originale anstatt
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
H. Dolmetsch.
ORNAMENTENSCHATZ.
MODELDRUCKEREI UND STICKEREI.
60.
VERL,
».
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
61.
H. Dolmetsch
TEPPICH-MALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 61.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. TEPPICH-MALEREI.
A,
.us
der
genommen
Zeit in
die Periode
auf antike Formen,
Anklänge
Gotik
der
die
wurde
Vorliebe
die
(vergl. Fig. 2. u.
7),
eine grosse Rolle
in
ist
durch,
^vergl. Fig.
3
u.
mannigfachen Zurückgreifens
oder aber sind
es
wieder orientalische
die
dass
etwa die zwei unteren Drittel der
der obere Teil dagegen mit einem einfacheren und leichteren
Wo
4;.
im Ornament spielen
der Art ausgeführt,
Rankenwerk vorkommt,
ist
es
fast
immer
die Lilie.
—
Bei den Farben sind gebrochene
häufig verwendet.
Fig.
1
—
9.
Gemalte Teppichmuster im Schlosse zu Blois aus der Zeit Franz (Fig. 6
wurde aus Versehen verkehrt gezeichnet.)
Entnommen Le
Xail,
stark stilisiert;
Namenszüge Anfangsbuchstaben) der Herrscher, sowie Kronen
und das königliche Abzeichen von Frankreich, Gold
oft
trotz
welche die Ausbildung einer reinen Renaissance hindern.
mit einem volleren und schwereren,
Muster bedeckt war
Bemalung der Wohnräume herüber-
schlägt gerade hier,
gotische Ueberlieferung sehr
Die Bemalung wurde gewöhnlich
Wände
Doch
der Renaissance.
teppichartige
für
Le chäteau de
aus:
Blois.
"*S>S#
1.
Töne
beliebt,
Tat
62.
FRANZOSISCHE RENAISSANCE. PLASTISCHE VERZIERUNGEN
R.
von fremden Bestandteilen
^einer
der Plastik. auf.
Es
ist
Fein und edel
da
auf andern Gebieten
namentlich
tritt
STEIN und HOLZ.
zeigt
französische Renaissance
sich die
in
der ersten Zeit das Ornament bei Flach- und Hochreliefs
in
ausnahmslos Mischornament, bei Avelchem die Kartuschen (Umrahmungen) mit ihren zu
fast
mannigfaltigster Gestaltung die
als
in
reizenden
Formen
eine
Kartuschen noch ziemlich einfach gehalten,
Einrollungen gebildet.
—
Wie
bei
wichtige Rolle
In der Frührenaissance
spielen.
sind
werden aber mit der Zeit reicher und mit kräftigeren
der italienischen Renaissance
ist
das Akanthusblatt besonders beliebt,
das je nach der Zeit eine leichtere oder derbere Behandlung erfährt.
Die Pilaster und Säulen tragen an ihren Schäften reichen Schmuck; die Kapitale weisen
oft eigen-
welche zwar mitunter überladen sind, aber auch nicht selten einer gewissen
tümliche Kompositionen auf,
Zierlichkeit keineswegs entbehren.
Fig.
i.
,.
2.
,.
3.
von einem Kamin im Hotel Lasbordes zu Toulouse (Franz I. Geschnitzte Füllung am Wandgetäfer der Galerie Franz I. im Schlosse zu Fontainebleau. Geschnitztes Füllungsornament von einer Thüre im Justizpalaste zu Dijon (Franz I. bis
Pilasterkapitäl
Heinrich
.
II.).
der Kapelle des Schlosses zu Anet (Heinrich
,,
4.
Wulstverzierung
,.
5.
Verzierung einer Fensterumrahmung
6.
Holzrosette aus der Galerie Heinrichs
,,
7.
Rosette von einem Kamin im Schlosse zu Anet (Heinrich
,.
8.
Herme
,.
9.
Füllung an
,.
10.
In
,.
11.
Kapital
,.
aus
in
am Louvre II.
IL).
zu Paris (Heinrich IL).
im Schlosse zu Fontainebleau. IL).
dem Hotel dAssezat zu Toulouse (Heinrich IL). einem Kamin im Museum des Hotel de Cluny zu
Paris (Heinrich IL).
Holz geschnitzte Füllung an einer Thüre der Kapelle beim Schlosse zu Anet (Heinrich
vom
Baptisterium Ludwigs XIII. im Schlosse zu Fontainebleau. Nach Photographien, sowie nach:
Sauvageot, palais, chateaux, hötels
et
Daly, motifs historiques d'architccture Pfnor,
maisons de France du et
monographie du Chateau d'Anet. ,,
XV.
de sculpture d'ornement.
Palais de Fontainebleau.
H®««-
au XVIII.
siecle.
IL).
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
62.
^Dolmetsch.
PLASTISCHE VERZIERUNGEN IN STEIN UND HOLZ. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
H. Dolmetsch.
ORNAMENTENSCHATZ. VERL,
DECKENMALEREI.
63.
».
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART,
Tat
63,
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. DECKENMALEREI.
B, •
ei
kommen
dieser Tafel
nur Balkendecken
in
Betracht, deren Charakter durch die angebrachte Malerei
Jeder einzelne Balken erhält eine besondere Bemalung; mehrere
durchaus gewahrt wird.
sodann ein Muster, das sich regelmäfsig wiederholt
2,
4
Das vegetabilische Ornament das figürliche Element
Fig.
1
ist
u. 3.
i,
3,
5).
Die Seitenflächen der Balken sind
u.
zeigt teilweise ein entschiedenes
Zurückgehen auf das Altertum; auch
häufig angewendet.
Bemalte Holzbalkendecken im Schlosse zu Blois
Franz
I.).
Bemalte Unterzugbalken an denselben Decken.
2 u. 4.
,.
5.
Bemalte Holzbalkendecke im Schlosse zu Wideville (Ludwig XIII
8.
Bemalte Unterzugbalken an derselben Decke.
6,
"u.
Entnommen
aus:
Daly, Motifs historiques d'architecture et de sculpture d'ornement.
Le
Nail.
in
6 — 8).
.,
,.
bilden
Besonders reichen Schmuck erhalten an den Seiten und an der unteren
der Regel nur eintönig gehalten.
Fläche die Unterzugbalken (Fig.
(Fig.
zusammen
Le chäteau de
Blois.
—^^S&Zzr^ Z$&?
Tat
64.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. WEBEREI, STICKEREI
B,
'ei
BUCHEINBANDE.
und
den Bucheinbänden, auf welche man eine grofse Sorgfalt namentlich bei Büchern mit bedeutenderem
Inhalt zu
verwenden
pflegte, ist die
Art der Verzierung eine doppelte: entweder bedeckte
Muster die Flächen der Buchdecke und nur die Ecken sind gezeichnet, vielleicht
ist
bei
u.
5
geben
Fülle herrscht.
—
oft
prachtvoller
welchem Rankenwerk und geometrische Elemente abwechseln.
schildchen mit Bibliothekzeichen,
4
besonderer,
ein Bild
Buchtitel,
der ersteren Art;
Das Ornament
ist
in
oder
Namen
des Besitzers
Fig. 6 u. 7 der
letzteren,
kommt
wo
der guten Zeit bei derartigen Arbeiten fast nur
(Mitte des
Gestickter Teppich im
als
Flachornament
XVI. Jahrhunderts).
Musee du Louvre (XVI. Jahrhundert).
Bordüre hiezu siehe Tafel 60 Fig. 411. 5
5.
Eckstücke an einer Buchdecke aus rotem Maroquin-Leder (Heinrich
6
Einbanddecke aus dem Anfang des
7
Desgleichen aus
dem Ende
17.
des 16. Jahrhunderts.
Entnommen
aus:
Dupont-Auberville, L'ornement des Libri,
Monuments
Jahrhunderts.
tissus.
inedits.
Lievre, Les arts decoratifs ä toutes les epoques.
a^a>^. 3^1:
Mittel-
jedoch eine etwas allzureiche
Seidengewebe Ende des XVII. Jahrhunderts). .,
Das
auch hier gewöhnlich vor.
behandelt.
Fig.
Weise aus-
auch noch ein Mittelschildchen angebracht; oder bildet das Ornament ein mannig-
fach gegliedertes Ganzes,
Fig.
in
ein fortlaufendes
III.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
64
H. Dolmetsch ORNAMtNT-NSCHAT?
WEBEREI, STICKEREI UND BUCHEINBÄNDE.
VF.HL,
».
,IUL.
HflFFMANN, StUTTGART
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. 65.
H. Dolmetsch.
WANDMALEREI, BEMALTE SKULPTUR, BUCHEINBÄNDE UND WEBEREI. ORNAMENTENSCHATZ,
VERL,
».
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 65.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. WANDMALEREI, BEMALTE SKULPTUR, BUCHEINBANDE WEBEREI.
und
./Vuf
zum
dieser Tafel
Vorschein.
kommt
der Unterschied der früheren und späteren Renaissance in Frankreich so recht Fig. i und 2 elegante aber mafsvolle Bewegung, Fig. 3 und 4 sogar eine gewisse
Während
Formen
Starrheit der etwas derben selbst
zur Schau tragen,
bei Fig. 8 Alles in Thätigkeit
ist
Auch
Fruchtgewinde scheinen im Winde zu schwanken.
die
die
und
Leben; Anordnung und Verbindung der
einzelnen Gruppen, wie der übergrofse Reichtum an Figürlichem weisen auf eine Zeit hin,
wo
voll
der Grund-
mehr so sehr im Vordergrund des künstlerischen Schaffens stand. Dieser Mangel des Mafshaltens tritt auch bei den beiden Buchdecken (Fig. 6 und 7) hervor, welche uns eine andere Verzierungsart als die auf Tafel 64, Fig. 4 7, angegebene vor Augen führen. Fig. 2 5, 10, 11 lassen uns erkennen, dass bei der Bemalung plastischer Ornamente wenige Farben zur Anwendung kamen, dafs aber Gold stets vorherrschte. Letzteres war bei Stuckverzierungen überhaupt oft die einzige Farbe, die höchstens durch einen farbigen Grund noch herausgehoben wurde. (Vergleiche satz
weiser Mäfsigung nicht
—
—
Fig. & 10 j
und
Fig.
11.)
1.
Gemalter Fries zu beiden Seiten eines Kamins im Hotel dAluie zu Blois. Stil:
2.
„
3 u. 4.
XVI.
Stil:
„
8.
Schlosse zu Gaillon.
9.
Stil:
Louis XII.
(I.
Hälfte des
Jahrh.)
Francois
I.
XVI.
Hälfte des
(I.
Jahrh.)
dem Zimmer
der Diana im Schlosse zu Anet.
Henri IL (Mitte des XVI. Jahrh.)
Französische Bucheinbände.
u. 7.
Gemalte Wandfüllung (I.
„
dem
Geschnitzte und bemalte Decken-Füllung aus
5.
„
XVI. Jahrhunderts.)
Hälfte des
Geschnitzte und bemalte Unterzugs-Füllungen an einer Decke im Assisen-Hofe zu Dijon. Stil:
6
(I.
In Holz geschnitzte Füllung aus
„
„
Louis XII.
in
(IL Hälfte
des XVI. Jahrh.)
der Bibliothek des Arsenals zu Paris.
(Stil:
Henri IV. —Louis XIII.
Hälfte des XVII. Jahrh.)
Gemalter Wandfries aus
dem
Schlosse
zu Fontainebleau.
Stil:
Louis XIII.
(I.
Hälfte
des XVII. Jahrh.) „
10 u. 11.
„
12.
Bemalte Stuckfriese aus der Galerie des Apollo im Louvre zu Paris (von Berain). Stil: Louis XIV. (IL Hälfte des XVII. Jahrh.)
Bordüre von einem Gobelinteppich (von
Le
Brun).
Stil:
Louis XIV.
XVII. Jahrh. Entnommen
aus den
Werken
„Daly, C, Motifs historiques d'architecture et de sculpture d'ornement." ,,Guiffrey, histoire
„Monuments
generale de la tapisserie."
inedits ou
peu connus,
faisant partie
„Pfnor, monographie du Palais de Fontainebleau."
„Reiber
et
Sauvageot,
l'art
pour tous
"
du cabinet de Guillaume
Libri."
(IL
Hälfte
des
Taf. 66.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. GOBELIN-WEBEREI. s«Ichon
früher
darauf hingewiesen worden,
ist
dem Gebrauch verdanken, delten Wandflächen
die Lichtöffnungen
denen man dadurch
,
der Zeit ebenfalls mit Farben
wendung von Teppichen
kamen wieder die in
in
,
d.
für solche
h.
dafs
die
teppichartig bemalten Fenster ihre Entstehung
durch Teppiche zu verhängen; die
ein wohnlicheres
gleicher Art behan-
in
und schöneres Aussehen gab
wurden im Laufe
,
oder einfachen Zeichnungen versehen.
mit Bildern
Zwecke hörte damit
nicht auf
den Häusern der Grossen jene Teppiche
den Niederlanden gewobenen wollenen Tapeten mit
als
und besonders vom
Wandschmuck
allerlei figürlichere
zur Geltung,
Jahrhundert an namentlich
als
Darstellungen sich den Welt-
markt eroberten und die aus Seide oder Leinwand hergestellten verdrängten. Frankreich unter Ludwig XIV. eine solche Teppichweberei angelegt und zwar Gobelin, nach welchen die dort gefertigten Teppiche und dann überhaupt
16.
Allein die Ver-
So wurde denn auch in
in
der Fabrik der Gebrüder
alle dieser
Gattung den
Namen
„Gobelins" erhielten.
Obwohl unsere Tafel
ihre Herstellung
dafs
,
eine
überaus schwierige und
diese Art von Malerei
eigentlich
weder
in
mühsame
ist
,
so
den Farben noch
zeigt in
doch
den Formen unüber-
windliche Hindernisse findet.
Fig. ,.
i
—
3.
Bordüren an einem Teppich nach Le Brun
—
6.
Bordüre von einem Teppich nach Noel Coypel
4
(gefertigt
(gefertigt
des XVI. Jahrhunderts. Entnommen
aus:
„Histoire generale de la tapisserie."
„Guichard
et Darcel, les tapisseries
decoratives du garde-meuble.'
„Daly, revue generale de l'architecture
et
des travaux publics.'
~s**T$s&&r*s ~-
1665
ein Blick auf
— 72). 1670 — 80).
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
6ü.
H. Dolmetsch
GOBELIN-WEBEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE.
67.
H. Dolmetsch.
EMAILMALEREI AUF METALL, FAYENCEMALEREI UND MET ALLEINLAGEN. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 67,
FRANZÖSISCHE RENAISSANCE. EMAILMALEREI AUF METALL, FAYENCEMALEREI und
MET ALLEINLAGEN.
E
—
hohe Stufe der Ausbildung erreichte zu Limoges die Email- oder Schmelzmalerei. In Fig. i 10 werden uns nicht nur kleinere und einfachere Goldverzierungen, sondern auch kompliziertes Rankemverk, Für die Wahl der Farben gab es fast ja figürliche Darstellungen in solcher Malerei vor Augen geführt. > ine
Der Unterschied der Erzeugnisse unserer Periode im Vergleich mit denen des besteht hauptsächlich darin, dafs das den Untergrund bildende Metall gar nicht mehr offen zu
keine Beschränkung mehr. Mittelalters
Tage trat. wenn man
Am
häufigsten finden sich Schmelzmalereien Grau-in-Grau
Fig.
ii
u.
12 bringen zwei
Von
hoher Bedeutung
Fayencegegenstände sind nicht voll
Wärme und
Türmen
u.
s.
Fig.
in
flach
Frische des Tones.
,
— 18
13
sondern
des
Farben ausführte, zu den
ihre
16.
einige Einzelheiten
ist
überall aufgesetzt,
Jahrhunderts war
der Fayencemaler Die Verzierungen seiner
mitteilen.
Namentlich hat
er jene Platten aufgebracht, auf
und Früchte
welchen naturgetreu
Aber auch
sich befinden.
Endlich gehören seine Ornamente, die er
Entstehung.
Anderthalb Jahrhunderte später :
erwarb sich
als Palissy
am
Er besafs
legt sind, als Boule- Arbeiten zu bezeichnen.
Nach ihm
pflegt
—
,.
13 — 18.
„
s.
w. ausge-
in
im Louvre zu
Paris.
Fig.
Fig. 3
1
u.
im
Privatbesitz.
4 im bayrischen
München.
Giebelbekrönungen aus Fayence.
12.
Verzierungen an Fayence-Geschirren
Louvre zu „
Emaille auf Kupfer).
Verzierungen an Limoges-Geschirren
Nationalmuseum 11
u.
man Holz-
Fig. 21.)
Fig. 2 in der Apollo-Galerie
,.
wenigen
eine besondere Geschick-
arbeiten, die mit verschiedenem Metall, Perlmutter, Elfenbein, Schildpatt, feinen Holzarten
— 10.
voll-
französischen Hofe ein Künstler anderer
der Hoftischler Ludwigs XVI., Boule.
Gegenstände mit eingelegter Arbeit zu verzieren.
lichkeit darin, irgendwelche
1
in
zierlichsten der französischen Renaissance.
Art eine gewisse Berühmtheit
Fig.
und
bestehen aus farbenprächtigen erhabenen Darstellungen
sie
allerlei Getier des Wassers, der Erde und der Luft, Pflanzen
ständige Bilder verdanken ihm
das Gold
w. sich grofser Beliebtheit erfreuten.
französische Ornamentik
für
von dessen Werken wir
;
mittelst halbdurchsichtiger Schmelzfarben erreicht.
Giebelbekrönungen aus Fayence zur Darstellung, welche namentlich bei
Palastbauten als Abschlufs von Giebeln,
Palissy,
wurde das
farbige Darstellungen wollte, so
Paris
von Bernard
Palissy.
Aus dem Museum des
und im Privatbesitze.
Randbordüren an Fayence-Tellern von Rouen.
19 u. 20.
Boule-Schränkchen im
21. Fig. 21.
Musum
des Louvre zu Paris.
Aufgenommen durch Fabrikant C. Baur in Biberach. Das Übrige entnommen aus
„Pottier, histoire ,.Daly,
de
la faience
C, Revue generale de
..Sauzay
&
„Waring,
:
de Rouen." l'architecture et des travaux publics."
Delange, monographie de l'oeuvre de Bernard Palissy."
art treasures of the united
..Obernetter, bayr.
kingdom from
Nationalmuseum zu München."
w-
the art treasures exhibition Manchester."
Tat
68.
FRANZÖSISCHE UND DEUTSCHE RENAISSANCE. FLACHORNAMENTE VERSCHIEDENER TECHNIKEN.
E
haben die Erzeugnisse der verschiedenen Handwerke aus jener
,inen besonderen Reiz
an der Verzierung gewerblicher Gegenstände sich lebhaft
Gebrauchs
u. s.
da die Kunst
Zeit,
Waffen. Kästchen, Geräte des täglichen
beteiligte.
w. zeigen den mannigfaltigsten Schmuck, der bei Holz durch Einlage von Elfenbein
u.
s.
w.,
und Aetzung angebracht wurde. 21 ist zu bemerken, dafs die sog. Fayencen auch Henri-Deux-Gefässe nach der Zeit ungefähren Entstehung genannt) ihren Namen von einem französischen Schlosse haben wo während
bei Metall besonders durch Gravierung
Zu
ihrer
Fig. 18
—
,
der ersten Hälfte des darin,
Jahrhunderts diese Thonwaren verfertigt wurden.
16.
Ornamente und Figuren
dafs die
Ihre Eigentümlichkeit besteht
niello-artig auf die Oberfläche aufgetragen sind; der
wahrscheinlich je nach Bedürfnis entweder durch einen Model oder durch ein
Werkzeug
Grund wurde und diese
vertieft
Vertiefungen mit einer meist gelb und braungefärbten Masse ausgefüllt. Fig.
Boulearbeit
i.
von
Wanduhr im Museum
einer
vaterländischer
Altertümer
in
Stuttgart
Französisch. Elfenbeineinlagen
3.
4.
Holzeinlage von einem Himmelbett im goldenen Saale zu Urach
5 u. 6.
8.
Silbereinlage an einem
Humpen
München
in
der Schatzkammer
.
des bayr. Königshauses
(Deutsch).
Elfenbeineinlage an einer Pistole im Kgl. historischen
Museum
zu Dresden Deutsch".
von einem Himmelbette im goldenen Saale zu Urach (Deutsch). Desgl. von einer Holzrahme mit vergoldetem Grunde im Muse de Cluny zu Paris Franz. Motiv zu einer Aetz- oder Gravierarbeit von Peter Flötner (Deutsch). Eisenätzarbeit an einem Vorhängeschlofs aus dem Stift Heiligenkreuz im k. k. österr. Flachrelief
ii
.
12 13
Museum
f.
K. und
I.
in
Wien
(Deutsch).
Eisenätzung an einer Säge im Kgl. historischen
.,
14.
.,
15 u. 16.
17. u.
20U.
Museum
zu Dresden
Deutsch).
Bordürchen auf dem Deckel einer vergoldeten Silberkassette von Wenzel Jamnitzer in
18
goldenen
Franz.
Ravensburg (Deutsch).
7.
io
.,
Deutsch).
Holzeinlage an einer Wandvertiefung im Justizpalast zu Dijon in
9
.,
in
Holzeinlage von einem Schranke
in
.,
Ebenholz an einem Tische daselbst (Deutsch;.
2 u.
der Schatzkammer des bayr. Königshauses
in
München
(Deutsch).
Motiv zu einer Aetz- oder Gravierarbeit (unbekannter deutscher Meister. Bordürchen an Oiron-Gefässen im Museum des Louvre zu Paris (Franz.). 19. 21.
Flächenmuster an Oiron-Gefässen daselbst Fig.
1 1
nach Aufnahme des Fabrikanten C. Baur „
7
M
1
—4
u.
10 nach
,,
(Franz-.).
in Biberach.
Zeichenlehrers Bosch in Ravensburg;.
Aufnahme des Zeichners Paul Haaga
in Stuttgart.
Das Übrige entnommen aus „Sauvageot, Palais, chäteaux, Hotels et maisons de France du
XV. au XVIII.
..Reynard, ornements des anciens maitres."
„Sauvageot, musee imperial du Louvre."
sowie nach verschiedenen photographischen Aufnahmen.
-*mm*~
siecle."
FRANZÖSISCHE UND DEUTSCHE RENAISSANCE.
68.
H. Dolmetsch
FLACHORNAMENTE VERSCHIEDENER TECHNIKEN. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
DEUTSCHE RENAISSANCE.
69.
H. Dolmetsch.
WAND- UND DECKENMALEREI, INTARSIEN UND LEINENSTICKEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 69.
DEUTSCHE RENAISSANCE. WAND-
DECKENMALEREI, INTARSIEN LEINENSTICKEREL
und
X
rotz der eigenartigen Richtung,
welche
und
sie sich
welche die Kunst der Renaissance
noch mehr von der Antike entfernt
unverkennbar italienischen Einfluss, der sich aber erklären
Kunst an Ort und
wie sich
läfst,
ja
leicht
Dürer
B. auch
z.
und Frankreich, treten doch immer Spuren,
—
So zeigen Fig. 2 durch Studienreisen der Urheber jener Malereien u.
um
A. längere Zeit dort aufhielten,
die neue
—
genau kennen zu lernen.
Stelle
Deutschland nimmt und durch
welche auf das Mutterland der Renaissance zurückführen.
oft sehr deutliche, hervor,
in Italien
als in Italien
in
und
Diese Malereien bevorzugen helle und heitere Töne auf ganz oder wenigstens beinahe farblosem
Grunde.
In ihrem Charakter
von Fig.
1
haben
sie
manche Ähnlichkeit mit altrömischen Verzierungen.
in
der
welcher wahrscheinlich nach der Sitte jener Zeit von
,
und mit der Ausschmückung seines grofsartig angelegten Hauses
reichen Fugger aus Italien berufen
betraut
auch
gilt
der Schöpfer dieser und anderer ähnlicher Dekorationen im Fuggerhause dürfte jedoch
;
Person eines italienischen Meisters zu suchen sein
dem
Dies
worden War. Fig. 6 zeigt uns eine jener vielen eingelegten Arbeiten, die ebenso durch den Reiz der Zeichnung,
die Feinheit der liche
Auch
Ornamente, die unerschöpfliche Abwechslung der Motive, wie durch die geradezu erstaun-
Geduld und Mühe, von welcher
wurde
diesen Gegenständen
bei
Zeugnis geben, die gerechte Bewunderung unserer Zeit erregen.
sie
viel
Gewicht auf eine Wirkung durch Farben gelegt
,
wobei die
Schattierungen durch Einbrennen hervorgebracht wurden.
Im
mittleren Teile dieser
Figur finden wir sodann
eine
Ornamentbildung, deren Entstehung zweifellos auf die damals zurückgeht.
Es werden nämlich
die Bänder,
in
welche
ausgearbeitet oder
Was
das
der deutschen Renaissance eigentümliche zu
hoher Blüte gelangte Schmiedekunst
flache Metallbeschläge geradezu nachgebildet mit ihren Nieten
nachgeahmte
umgebogen und
Metallblech
ausläuft,
werden häufig
zu
und Nägeln
stylisiertem
Blattwerk
aufgerollt.
die Leinenstickerei betrifft, so dürfte
Familie sich dieselbe zu erfreuen hatte.
bekannt
sein, welch' sorgfältiger Pflege in
Selbst grofse Künstler, wie die beiden
Holbein,
der deutschen
hielten es nicht
unter ihrer Würde, diesen Zweig des Kunstgewerbes durch eigenhändige Entwürfe zu unterstützen.
Fig.
1.
„
2,
,,
„
3
u.
5.
Desgl. im Rittersaale der Trausnitz zu Landshut.
„
4.
Deckenmalerei daselbst.
„
6.
Eingelegte Holzarbeit
„
7.
Gestickte Bordüre an einer Leinendecke.
Fig. „
Wandmalerei von den Baderäumen im Fuggerhause zu Augsburg.
2
I.
— 5. 6. 7.
vom Deckel
Aufgenommen von Zeichner Paul Haaga „ „
Nach dem im
einer Kassette.
in Stuttgart.
„
G. Graf, Vorstand der Fachabteilung der gewerhl. Fortbildungsschule zu München.
„
Fabrikant C.
Baur
Besitze des Konditors
in Biberach.
Schauffeie
-3£®S£-
in
Schwäbisch Hall befindlichen Originale.
Tat
70.
DEUTSCHE RENAISSANCE. GLASMALEREI. s.o
sehr im grofsen und ganzen das Kunstgewerbe
macht doch gerade
die Glasmalerei
in
der Zeit
von dieser Thatsache eine gewisse Ausnahme.
häusern und Zunftstuben, auf Schlössern der Adeligen und namentlich mit
Wappen,
und besonders durch
Gebiet, welches ihr sonst
mehr zurückgedrängt
Rang
am
auch
in
Rat-
den Wohnungen der Bürger gemalte Scheiben, Darstellungen
der Ausführung sich auszeichnen
,
so
u.
s.
w.
keine Seltenheit sind
wird diese Kunst doch auf
dem
meisten Gelegenheit zur Entfaltung bot, nämlich beim Kirchenbau, mehr und
späterhin läfst sie sich jedoch wieder durch ihren Eifer, der eigentlichen Malerei den
;
der Glasmalerei streng
genommen geradezu
widersprechen.
Ihre Schranken hält sie dagegen noch ein
Residenz zu München.
zum Naturalismus von
i
Wenn
machen, zu umfangreichen bildlichen Kompositionen verführen, die den innersten Gesetzen
streitig zu
Fig.
in
sinnbildlichen oder geschichtlichen
die Feinheit
der Renaissance blüht und gedeiht, so
—
3.
Entnommen
aiib
z.
den Glasgemälden der Kapelle
B. in
der Königl.
Diese dienen wesentlich dekorativen Zwecken und sind trotz eines gewissen Hanges grofser Schönheit.
Glasmalereien aus der Kuppel der reichen Kapelle :
in
„Zetller, Enzler und
Stockbaner.
in
der Königl. Residenz zu München.
Ausgewählte Kunstwerke aus dem Schatze der reichen Kapelle
der Königl. Residenz zu München.
-«f^-»
-&s$f&?
in
DEUTSCHE RENAISSANCE.
70.
H. Dolmetsch.
GLASMALEREI. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
«.
.IUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
DEUTSCHE RENAISSANCE.
METALLARBEITEN. L,
HOFFMANN
Tat
71.
DEUTSCHE RENAISSANCE. METALL-ARBEITEN.
w.
haben es bei unserer Tafel zunächst nur mit einem besonderen Zweige des so Vieles umfassenden
ir
Gebietes der Metallarbeiten Arbeiter.
Lange
Zeit galten viele
Waffen und Rüstungen wegen
geradezu unendlicher Abwechslung der gröfsten italienischen Meister, einigen Jahrzehnten
nämlich mit Erzeugnissen der sogenannten Plattner- oder Harnisch-
zu thun,
wurde jedoch
in
welche jene namentlich
die überraschende
Diese Harnische, Schilde, Helme
verziert
;
in
am
Entdeckung gemacht, dafs
u. s.
I.
und Heinrich
w. sind
teils
als
Werke Vor
französischen Hofe hergestellt hätten. die meisten
und zwar gerade
Ursprung haben, da hauptsächlich deutsche Meister
Zwecke nach Frankreich von Franz
einzelnen Figuren, Tieren, Vögeln,
mit staunenswertem Kunstsinn und
Ranken-, Rahmen- und Riemenwerk verzierten Oberfläche
die schönsten dieser Gegenstände deutschen die zu diesem
ihres,
II.
es
waren,
berufen wurden.
mit ganzen bildlichen Darstellungen,
Fabelwesen, mit Blumen und Rankenwerk
in
teils
mit
der prächtigsten Weise
der späteren Zeit bekamen dann allerdings die Schnörkel und eingerollten Bänder, sowie die
Kartuschen das Uebergewicht, wie vegetabilische
in
Ornament der früheren
der italienischen und französischen Renaissance, so dafs jenes feinere Zeit zurücktreten mufste.
Zur Anwendung kam bald das Aetzen, bald das häufiger aber
Fig
wurden
i
—
6.
die Platten getrieben, so dafs die
noch
Zeichnungen erhaben hervortraten.
Abbildungen von Rüstungen aus dem Kabinet der Handzeichnungen in
Entnommen
Ziselieren, bald das Tauschieren der Metalle,
alter
Meister
München.
aus: „llefn er-
AI teneck
,
Original-Entwürfe deutscher Meister
+XSS$&*
l'iir
Prachtriistungeu franzüsiseher Könige."
Tat. 72.
DEUTSCHE RENAISSANCE. BEMALTE
F
reude an lebensfrischer Darstellung war
Gebilde durch Farben zu beleben. Heiligenberg
die Künstler der Renaissance veranlafste, ihre plastischen
prachtvolle
die grofse
ist
plastischen Gebilde erst recht hervorzuheben.
durch die Bemalung einen eigenen Reiz
Auch
was
Decke im
Rittersaale des Schlosses
mit Farben bedeckt, die in schönster Harmonie untereinander dazu dienen,
ganz
fast
So
es,
PLASTIK.
Ebenso bekommen
welcher
,
dem
die beiden Geweihhalter
die
die Mittelfigur
blofsen Holz- oder Steinbildwerk abgegangen wäre.
und Steinskulptur der späteren deutschen Renaissance
bei der Holz-
und
zu
ist
ein
Überwiegen der
Kartuschen und des Bandwerks zu bemerken, welch' letzteres zu mannigfachen interessanten Verschlingungen
und Durchschiebungen Gelegenheit
bietet.
Die weibliche Gestalt bei Fig.
1 1
stellt die
Ludwig, Ursula, geb. Pfalzgräfin bei Rhein,
dar.
In
Gemahlin des Erbauers des Lusthauses, des Herzogs
dem
leider
nicht
auf der abgebildeten Konsole jedoch eine andere Figur, auf welche das
Gegen 50 derartige Gewölbeanfänger
Fig.
1
— to.
mehr vorhandenen Lusthause stand
Wappen
zierten einst die jene Prachtbauten
sich bezieht.
umgebenden Arkadengänge.
Teile von der bemalten Holzdecke im Rittersaale des Schlosses zu Heiligenberg.
„
n.
Gewölbeanfänger von den Arkadengängen des ehemaligen Lusthauses zu Stuttgart.
„
12 u. 13.
Aus Birnbaumholz daselbst
zu
Ulm
,
geschnitzte Wandschilder im
Museum
vaterländischer Altertümer
der ehemaligen Ausstattung eines Jagdzimmers der Familie Besserer
zu
gehörend.
In den
ovalen Mittelfeldern sind geschnitzte Hirschköpfe mit
seltenen Geweihen befestigt. Fig. >.
1
TI
— —
in. >3-
Nach Aufnahmen von H. Dolmetsch. »
»
»
Zeichner P.
Haaga
in Stuttgart.
•h^-H-
Berichtigung.
Im Text
zu Tafel 6S lies Zeile 5
von oben „die sog. Oi
1011
-
Fayencen"
<
w o z < CO CO >—
< Z w IX
w o CO H W Q
DEUTSCHE RENAISSANCE. 73
imn
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ii
F
i,
r^'*'.^«*:**----.
^3 30
n:
H. Dolmetsch.
BUCHEINBANDE. ORNMENTENSCHATZ.
VERL,
v.
Ml. HOFFMANN, STUTTGART.
Taf.
t
o.
DEUTSCHE RENAISSANCE. BUCHEINBÄNDE. z.
'U
Bucheinbänden, deren Ornamente
immer Leder zu verwenden. vertiefte
Hilfe,
Ecken
in
der guten Zeit stets flach behandelt wurden, pflegte
In der ersten Zeit schnitt
von derselben nicht bedeckte Fläche.
die
man
die
man
Umrisse der Zeichnung scharf ein und
Später dagegen
nahm man
kleine Metallstempel zu
deren Muster durch Aneinanderreihung die den Einband umrahmende Bordüre hervorbrachten. sind
in
—
zusammen.
diesem Falle nicht besonders ausgebildet,
fast
Die
sondern die Bordüren laufen hier willkürlich
Solche Bordüren umsäumen die Buchdecke oft
in
mehreren Reihen und eine allzugrofse
Schlankheit des mittleren noch übrigen Feldes wird durch Einschaltung besonderer Querbordüren, entlang
den Schmalseiten verhindert, was man häufig auch dadurch erreichte, dafs die Stempelmuster doppelreihig
und symmetrisch zu einander eingeschlagen oder eingeprefst wurden Mittelfelder sind dann entweder mit Stoffmustern oder mit Eck14,
23
— 26,
— 32
28
(Fig. 5
und 35
Die gewöhnlich kleinen
.
und Mittelstücken
verziert
9— 11,
Fig.
13,
zeigen Muster letzterer Art).
Daneben kamen aber auch verschlingungen vor
vergl. Taf.
bei
65
,
manchen Einbänden
Fig. 6
und
j]
,
welche
oft
freie, in
Arabesken und Bänder-
farbige
der Blütezeit
noch Bordürenumrahmung
haben, während diese später weggelassen und oft Eckstücke angefügt wurden, die sehr lebhaft an Metallbeschläge erinnern.
Am
namentlich wenn
kostbarsten waren natürlich Einbände mit wirklichem Metallbeschläg,
aus
edlem Metall bestand.
Fig.
1
Die Verzierung
dann
ist
in
der Regel plastisch
gegossen
dagegen zeigt ein einfaches, ausgesägtes und sodann graviertes Ornament aus
Noch
sei
erwähnt, dafs bei der Ausschmückung des Bücherrückens die
Weise verwertet wurde, indem dieselbe entweder durch Wülste
in
Linien angedeutet und dadurch eine Teilung hervorgebracht wurde.
oder
dies
getrieben.
Silber.
Schnürung
Leder oder durch
vertiefte
in
hübscher
horizontale
Die dann entstehenden Felder wurden
mit einfachen Ornamenten ausgefüllt.
Fig.
1.
In
Silber
beschlagene Buchdecke
Altertümer 2
— 36.
(natürliche
Grö'fse
aus
der
Sammlung
vaterländischer
in Stuttgart.
Verzierungen an Schweinslederbänden Handbibliothek zu Stuttgart.
Aufgenommen von H. Dolmetsch.
-#*•
in
Blinddruck hergestellt
aus der Königlichen
Taf. 74.
DEUTSCHE RENAISSANCE. STICKEREI
und
WEBEREI.
Fi s
B,
den Stickereien
ei
ist
natürlich der
Charakter der Verzierung wesentlich durch die Art der Technik
bedingt, doch beruht gerade bei unserer Tafel der gewaltige Unterschied zwischen Figur 3
4 einerseits und Fig. 1 u. 5 andererseits mehr darauf, dafs dort gotische Anklänge in nicht geringem Grade vorhanden sind, während hier eher orientalische Vorbilder mafsgebend für den Künstler waren. Namentlich die zierlichen Durchschlingungen in Fig. 5, sowie die schöne Ausfüllung der Fläche bei Fig. 1 u. 5 erinnert den Beschauer an Ornamente aus
Aber
dem
Vollends die Weberei
Osten.
in Fig.
7 hat
ausgeprägte persische Verwandtschaft.
bei alledem bewahrt doch die Renaissance in diesen Mustern ihr eigenartiges
selbständigen Züge.
(Fig.
1,
5,
u.
Wesen und
ihre
6.)
Die Entstehung der Stickerei Fig.
5
fällt
in
die ersten
Jahre
des siebzehnten Jahrhunderts,
um
welche Zeit die Münchener Seidensticker einen weitverbreiteten Ruf genossen. 1.
In Kreuzstich gestickter Tischteppich im Besitze des Herrn Konditors Schauffele in Schwäbisch -Hall.
„
2.
Leinenstickerei aus
„
3.
Gestickte Bordüre von einem Teppiche daselbst.
„
4.
„
5.
Fig.
„
6.
„
7.
Teppich auf Tuch Vorhang-Bordüre
dem
bayr. National-Museum zu
gestickt. in
Daselbst (1560
München.
— 1590).
Applikationsstickerei auf
Samt
(i6?2L breit)
aus der reichen Kapelle
in
der
Königl. Residenz zu München. Bordüre einer in Gold gestickten Ledertasche im bayr. National-Museum zu München. Muster eines gewobenen Stoffes in der Kirche zu Weingarten. Fig.
I
„
6
,.
7
—
S
aufgenommen von Zeichner Paul Haaga in Stuttgart. entnommen aus: „Zettler, Enzler und Stoclcbauer. Ausgewählte Kunstwerke aus dem Schatze der reichen Kapelle in der Kgl. Residenz in München." nach Aufnahme des Zeichenlehrers Bosch in Ravensburg, gezeichnet von G. Werner daselbst.
-'--S^-D-^s^-
DEUTSCHE RENAISSANCE
STICKEREI. ORNAMENTENSCHATZ
VERL,
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
DEUTSCHE RENAISSANCE.
75.
fDolmetsch
TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL,
v.
JUL HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf. 75.
DEUTSCHE RENAISSANCE. TYPOGRAPHISCHE VERZIERUNGEN.
g-
14-
|_yie Sitte, die Drucke durch kunstvolle Anfangsbuchstaben, Randleisten u. dgl. zu schmücken, ist fast so alt, als die ganze Buchdruckerkunst selbst. Anfangs waren es natürlich noch gotische Formen, in denen man sich bewegte, aber die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnete auch für diesen Zweig der Kunst den Beginn einer neuen Zeit. Von einschneidender und ausschlaggebender Bedeutung war besonders die Thätigkeit der grössten deutschen Künstler jener Periode, eines Holbein, Dürer u. A. Sie schufen immer neue Zieralphabete, zeichneten selber Titelblätter, Schlufsverzierungen u. s. \v. und hoben so die Buchdruckerkunst auf eine hohe Stufe. Eine ganze Reihe von Städten war durch ihre Druckereien berühmt, und als mit den dreifsiger Jahren des sechzehnten Jahrhunderts die grofsen Meister nicht mehr -da waren, konnten doch die Nachkommen von dem Vorrat, den jene geschaffen, noch lange zehren. Es konnte aber dabei nicht ausbleiben, dafs im Laufe der Zeit, wie sonst in der Renaissance, so auch hier ein Niedergang eintrat, und zu welchen Verirrungen man bei der Verwendung der Holzschnittornamentik gelangte, dafür möge Fig. 14 als Beispiel dienen. Ein Blick auf Tafel 59 zeigt uns, dafs die deutsche Bücherornamentik eine Vergleichung mit der französischen nicht zu scheuen braucht, wenn auch jene häufig etwas derber als diese sich darstellt.
—
»g- I. V,
2.
V
3-
T.
4-
1)
5-
7. 8.
9.
10. 11. 12. 13. 14. 15.
Titelumrahmung (15 19) vermutlich von Hieronymus Hopfer. Buchstabe von Albrecht Dürer. Fries (1539; von A. Aldengrever. Buchstabe aus einem Totentanzalphabet von Hans Holbein. Randverzierung aus dem Gebetbuch Kaiser Karls V. von Albrecht Dürer. Fries (1528) von H. S. Beham. Buchstabe (15 18) von unbekanntem Meister. Desgleichen von Paul Frank. Desgl. von Jost Aman. Desgl. (1527 1532; von Hans Holbeins Kinderalphabet. Desgl. von unbekanntem Meister. Fries von J. Binck. Buchstabe von P. Frank. Kopfleiste von Theodor de Bry. Schlufsverzierung von J. H. von Bemmel.
—
Fig. 15-
Taf. 76.
DEUTSCHE RENAISSANCE. BEMALTE PLASTIK. B,beiliegende Abbildungen Rittersaale
und
in
trotz
Diese Decke
des Schlosses Heiligenberg zur Anschauung.
Weise
reichster
farbig,
namentlich
mit Blau,
Rot, Grün,
ist
ganz aus Lindenholz geschnitzt
Gold und Silber behandelt.
Aber
diesem Farbenreichtum und der überraschend grofsen Mannigfaltigkeit von Blätterranken, Bandwerk,
Figuren ist,
bringen weitere Einzelheiten von der bei Tafel 72 erwähnten Decke im grofsen
u. s.
w. macht sie
doch keinen überladenen und unruhigen Eindruck, sondern
wie früher bemerkt, durchaus angenehm und harmonisch für das Auge. Fig.
1
—
5
aufgenommen von H. Dolmetsch.
^$r4
die
Gesamtwirkung
DEUTSCHE RENAISSANCE.
H. Dolmetsch.
BEMALTE PLASTIK. ORNAMENTENSCHATZ.
VERL.
v.
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
DEUTSCHE RENAISSANCE.
77.
H. Dolmetsch.
PLASTISCHE VERZIERUNGEN IN STEIN ORNAMENTENSCHATZ.
VERLAG
v.
JUL.
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 77.
DEUTSCHE RENAISSANCE. PLASTISCHE VERZIERUNGEN
w.
enn wir den Unterschied des
dahin bestimmen können
,
dafs
italienischen
bei gleicher Fülle
in
STEIN und HOLZ.
und deutschen Renaissance - Ornaments im allgemeinen der
Formen
die italienische Renaissance durch gröfsere
Feinheit und Eleganz, namentlich des figürlichen Elements, und durch schönere Verteilung der Verzierungen
auf den Flächen sich auszeichnet, so darf doch auch nicht geleugnet werden, dafs manche Leistungen deutscher
Kunst jener südländischen ebenbürtig zur Seite
gestellt
Zierden der vielen grofsartigen Renaissancebauten
Fig.
i.
in
werden können.
Davon geben
die
ornamentalen
Deutschland beredtes Zeugnis.
Herme von den Grabdenkmälern württembergischer Fürsten im Chore
der Stiftskirche zu
Stuttgart.
am
Abschrankung im grofsen Rathaussaale zu Nürnberg.
,,
2.
Füllung
,,
3.
Thürleibung im Otto-Heinrichs-Bau des Schlosses zu Heidelberg.
„
4.
Sockel
Pfeiler einer
an einem
Grabdenkmal der Schenken zu Limpurg im Chore der Stadtkirche zu
Gaildorf. ,,
5
—
10. In Fig.
Holz geschnitzte Füllungen und Friese von einer Saaldecke im Schlosse zu Jever.
4 aufgenommen von H. Dolmetsch.
Das Uebrige nach Photographien. Durch
ein
Im Text
Versehen blieben bei der Unterschrift an Tafel 77 die Worte „und Holz"
zu Tafel 75
lies
Zeile 3
von unten: Fig. 15
anstatt Fig.
-HIH-
14.
(s.
Textüberschrift) weg.
Taf. 78.
DEUTSCHE RENAISSANCE. WAND-
E;ine
prächtige,
,
Der
Augen. sind
und
DECKENMALEREI.
wenn auch ganz besondere Art
im Schlosse zu Urach
sog. goldene Saal
im allgemeinen
glatt,
der Wandmalerei führt uns die beiliegende Tafel vor
aber durch die Malerei
in
ist
ganz
in dieser
den mannigfachen Durchschlingungen und Umrahmungen.
Bart hin
Palmbaum mit dem Wahlspruch „Attempto" die Malerei
allein
,
letzte Drittel des
16.
und
die Architektur
Jahrhunderts verlegen.
An
braunrot, dagegen die schmalen Zwischenfelder weifs, gold
Fig.
„
und
ist
die Malerei
Bogen-Zwickel an Wandfeldern.
2.
Füllung in einer Fensterleibung.
3 u. 4.
6 8
(s.
Der
Fig.
5)
Besonders
tritt
in letzteren in häufiger
dies zu
Wiederholung
—
12.
11.
hell.
als
angenehmer Wirkung.
und Eckstücke an den Umrahmungsfriesen der Wandfelder.
Thürverdachung von Holz.
dem goldenen
Saale zu Urach.
Aufgenommen von Zeichner Paul Haaga
in
das
Trotz der Beschränkung auf wenige Farben (braunrot,
Dekoration an den Deckenbalken mit erhabenen Holzrosetten und Knöpfen.
Sämtliches aus
sich
der einfach geschmückten Decke sind die sichtbaren Balken
Säulenverzierungen.
Mittel-
bei
weist zwar auf die Regierung Eberhards im
Verzierung an den Fensterbrüstungen. u. 7.
Wände
Tage
des Saales dürfen wir mit zweifelloser Sicherheit
von ebenso schöner
1.
5. ,,
blau)
Die
Felder eingeteilt und diese zeigen durchgängig eine
Verzierung, die unwillkürlich an Vorbilder aus der Eisentechnik erinnert.
findende
Weise geschmückt.
in Stuttgart.
#
#
DEUTSCHE RENAISSANCE.
78.
H. Dolmetsch.
WAND- UND DECKENMALEREI. ORNAMENTENSCHATZ
VERL,
«.
JUL HOFFMANN, STUTTGART.
.
DEUTSCHE RENAISSANCE.
TD.
HDolmetsch
KARTUSCHEN UND EDELMETALLARBEITEN MIT ORNAMENTENSCHATZ.
EMAIL. VERL
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf. 79.
DEUTSCHE RENAISSANCE. KARTUSCHEN
A._m
und
meisten berühren sich die
metallarbeiten
Formen
deutscher und italienischer Renaissance auf
da einerseits die neue Kunst hauptsächlich durch solche
,
Werke
andererseits aber die deutschen Künstler es verstanden,
Verbreitung fand, italienischer
EDELMETALLARBEITEN
Formen
zu erreichen.
Namentlich
ist
Deutschland ihre erste
lerischer Behandlung.
Bemerkt mufs jedoch werden,
der Blumen und Ranken, die Neigung für
den Barockstyl ebnete.
u.
i
Hang
hier,
Die Vorliebe jener Zeit (Fig.
Kartuschen von einem
2.
dafs der
zum Eigentümlichen
derselben für die mannigfachsten Zwecke.
i
u.
in
Bezug
Süddeutschland mit seinen vielen gewerbereichen
Waffen, Ringe, Gürtel, Schmuck-Gehänge, Spangen, kirchliche Geräte
Fig.
Gebiete der Edel-
die mustergültigen Erzeugnisse
Städten schon frühe ein Sammelplatz bedeutender Edelmetallarbeiter geworden.
Weg
dem
EMAIL.
Goldschmiedetechnik nicht nur hinsichtlich der technischen Vollendung, sondern auch
auf Schönheit der
den
in
mit
u. s.
Trinkgefässe, Tafelgeschirre,
w. gaben reichen Anlafs zu künst-
zu naturalistischer Darstellung namentlich
wie auf anderen Gebieten der Kunst bald
für
Kartuschen zeigt sich
der
Sammlung
in der
Anwendung
2.)
Stammbaume
in
vaterländischer Altertümer zu
Stuttgart. „
ij.
3
Verschiedene Verzierungen an Altärchen, Reliquienbehältern und einem Kreuze aus
dem
Schatze der reichen Kapelle der kgl. Residenz zu München. „
18
— 20.
Teile
„
21
— 23.
Beschlägteile an einem
„
24.
„
25.
Wehrgehänge nach Pergamentzeichnungen von Hans Schmuck- Gehänge aus der Sammlung des grünen Gewölbes zu Dresden. Spitze einer Degenscheide von Hans Mielich.
„
26.
Schmuck-Gehänge aus dem Museum zu
Fig.
I
u.
2.
von Schmuckgegenständen.
aufgenommen von Zeichner
P.
Haaga
Mielich.
Pest.
in Stuttgart.
Das Uebrige entnommen aus: „Zettler, Enzler
u.
Stockbauer, Ausgewählte Kunstwerke
aus
dem
Schatze der reichen Kapelle in der Kgl. Residenz
zu München."
„Becker u. Hefner, Kunstwerke und Gerätschaften des Mittelalters und der » „Luthmer, Goldschmuck der Renaissance." „Schorn, Kunst u. Gewerbe, herausgegeben vom bayerischen Gewerbemuseum
Renaissance."
zu Nürnberg 1883."
Taf. 80.
XVII.
UND
XVIII.
JAHRHUNDERT.
STICKEREI, GEPRESSTE und
I
GOLDSCHMIEDEARBEIT.
yie Zeit der Entartung der Renaissance und damit die Herrschaft des Barock- und Rokokostils
ist
auf
durch den Naturalismus der Blumen, die verschnörkelten Linien,
unserer Tafel besonders gekennzeichnet die
LEDERTAPETEN
unruhige Bewegung in der Zeichnung und bei der Stickerei in Fig.
i
namentlich auch durch das Be-
streben nach plastischer Gestaltung des Ornaments. Fig. 3 gehört schon ganz der Zeit des
Fig.
i.
Stickerei aus der
Sammlung
über einem Altare
in
Rokoko
an.
vaterländischer Altertümer zu Stuttgart, hat früher als
der Klosterkirche zu Weingarten gedient.
„
2.
Gesticktes Messgevvand aus derselben Sammlung.
,,
3.
Bordüre einer geprefsten Ledertapete.
,,
4
u. 5.
Bauchverzierungen an einem silbernen und teilweise vergoldeten Pokale, nach einer Reproduktion des ungarischen Landes-Kunstgewerbe-Museums zu Budapest.
Fig.
Behang
I
Fig. 3
u.
2
aufgenommen von Zeichner
entnommen
aus:
„Hoffmann,
P.
Haaga
in Stuttgart.
les arts et l'industrie."
Das Uebrige nach Photographie.
-^m&-
XVIII.
JAHRHUNDERT.
H. Dolmetsch
EINGELEGTE FUSSBÖDEN
IN HOLZ.
ORNAMENTENSCHATZ. VERL,
».
JUL,
HOFFMANN, STUTTGART.
Taf. 81.
JAHRHUNDERT.
XVIII.
EINGELEGTE FUSSBÖDEN
In dem
wirklich origineller
Weise sind
IN HOLZ.
die auf unserer Tafel abgebildeten Fufsböden ausgeführt.
willkürlichen Charakter der französischen Kunstrichtung,
welche
in
der hier
in
Entsprechend
Betracht
kommenden
Zeit ihre Herrschaft über alle die vielen deutschen Fürstenhöfe ausdehnte, finden wir bei diesen eingelegten
Fufsböden weniger geometrische Muster,
als
vielmehr oft grofsartig zusammengesetzte Zeichnungen, denen
die mannigfach gefärbten Hölzer, namentlich soweit sie zur Darstellung vegetabilischer Gegenstände dienen,
nicht wenig Lebendigkeit
und einen eigenen Reiz
Sämtliche abgebildete Muster
sind
in
verleihen.
dem durch Herzog
Karl von Württemberg
1763
— 1767
erbauten Lustschloss Solitude bei Stuttgart durch den hochfürstlich Württembergischen Hof- und Modellschreiner Johann
Georg Beyer
in Stuttgart
ausgeführt worden;
doch
ist
nur noch ein kleiner Teil dieser
kostbaren Böden erhalten.
Die Originalzeichnungen befinden sich im Besitz eines Nachkommen des meisters Beyer in Ludwigsburg.
•HIH-
J.
G. Beyer, des Schreiner-
Tat
XVII.
UND
XVIII.
82.
JAHRHUNDERT.
PLASTISCHE VERZIERUNGEN.
E.
,in
Blick auf die Tafeln 82
— 84
uns den Unterschied des Barock-, Rokoko- und Zopfstils
lässt
—
auch
—
Ludwigs XIV., XV. und XVI. bekannt in ziemlich scharfer Ausprägung erkennen. Der Barockstil, der sich zunächst als eine Weiterbildung der Renaissance darstellt, nimmt manches antike Motiv in sich auf. Im ganzen ist er, namentlich was das Ornament betrifft, als prächtig und grofs-
als Stil
ihm durchaus nicht an Mannigfaltigkeit und Abwechslung, mitunter leidet er an verschwenderischer Ueppigkeit, ja an Ueberladung. Eine besondere Rolle spielt von jetzt an das Muschelwerk charakteristisch ist bei Umrahmungen die schnörkelartige Bildung der Ecken. auch
artig zu bezeichnen;
fehlt es
;
Alles
und damit stils
dies
ist
erfährt
noch manche Steigerung gegen das Ende der langen Regierung Ludwigs XIV.
die Grundlage für die
Entwicklung des unter Ludwig XV. zur Herrschaft gelangten Rokoko-
gegeben.
Fig.
1.
Verzierung
an Füllungen von Thür- und Fensternischen im Thronsaale des Schlosses zu
Fontainebleau. „
2.
(Stil
Erhabenes Flächenmuster
Ludwigs XIV.) in
den Füllungen der Thür- und Fensternischen im Schlafzimmer
der Königin in demselben Schlosse,
(dto.)
Holzschnitzerei von einer Wandtäfelung im Schlosse zu Bercy.
(dto.)
„
3.
„
4.
Kapital an einem Spiegel im Prunkzimmer des Hotel de Lauzun zu Paris,
„
5.
Kapital entworfen von
„
6.
dto.
„
7.
im Medaillensaal des Schlosses zu Versailles. (Ludwig XV.) Ecke einer Spiegelrahme im Schlafzimmer der Königin ebenda,
8.
Architekturstück im Stile Ludwigs
9-
Vignette nach T. Johnson Carver (1761).
„ 11
Entnommen
aus
:
dem deutschen
Meister Paul Decker,
XV.
et Darcel.
(dto.)
XV.
L'art architectural en France depuis Frangois
Urne, Verzierungskunst.
(dto.)
(Nach A. Rosis 1753.)
Pfnorr, architeclure et decoration des epoques Louis XIV., Louis
Rouyer
I.
et
Louis XVI, au palais de Fontainebleau.
jusqu'a Louis
Muster von Verzierungen aus allen Stilen und Zeitaltern.
Reynard, Ornaments des anciens maitres du
Fig. 9.
(dto.)
(dto.)
XV.
au XVIII.
siecle.
XrV.
XVII. und XVIII.
JAHRHUNDERT.
82.
H. Dolmetsch.
PLASTISCHE VERZIERUNGEN. VERLAG
v.
JUL.
HOFFMANN. STUTTGART.
XVII. und XVIII.
JAHRHUNDERT.
83.
HDolmetsch.
WAND- UND DECKENDEKORATIONEN ORNAMENTENSCHATZ.
IN STUCK,
MALEREI UND LEDERPRESSUNG. VERL
v.
JUL.
HOFFMANN
,
STUTTGART.
Taf. 83.
UND
XVII.
XVIII.
JAHRHUNDERT.
WAND- UND DECKENDEKORATIONEN IN MALEREI UND LEDERPRESSUNG. Fi
ig.
2 ist
Augen zu
besonders dazu geeignet, uns ein Bild von
führen.
dem Wesen
6—8, sehen wir
Hier, wie auf Tafel 82, Fig.
Rokoko
Ludwigs XV.
vor die
die unglaublichste Willkür in der
Behand-
des
Stil
lung der Linien, eine Ueberfülle von Blumen- und Rankenwerk, von Kartuschen,
sich
des
dem
und Embleme.
Besonders zu beachten
konstruktiven Kern unterzuordnen.
Rokoko
tektur, Skulptur
Fig.
1.
ist
und Malerei, wie
bei
Dabei
ist,
lässt sich
aber nicht leugnen,
dafs
diesem
Stile
dem
2.
Deckendekoration aus
„
3.
Bemalte Thürfüllung aus einem Herrschaftsgebäude
„
3.
Schöpfungen
es sich sonst selten findet.
„
_ 2.
die
auch das harmonische Zusammenwirken von Archi-
Sammlung
vaterländischer Altertümer
zu Stuttgart.
1.
die Vorliebe
dass die Dekoration ganz selbständig auftritt, ohne
Gepresste Ledertapete im Stile Ludwigs XIV. aus der
Fig.
ist
mit
und lebendige, wenn auch eigentümliche und kecke Ornamentik
häufig eine überaus zierliche
Bewunderungswürdig
aufweisen.
eine Ueberladung
Genien, überhaupt Figuren werden überall angebracht und grofs
dekorativen Elementen. für Allegorien
STUCK,
Schlosse zu Bruchsal.
Aufgenommen von Zeichner Paul Haaga „
Entnommen
„
H.
in Paris.
in Stuttgart.
Dolmetsch.
aus: Daly, motifs historiques d'architecture et de sculplure d'ornement.
Taf. 84.
JAHRHUNDERT.
XVIII.
PLASTISCHE UND GEMALTE VERZIERUNGEN.
—
z.
,opfstil
dieser
Ausdruck wird fälschlicherweise mitunter
jedoch nichts anderes bezeichnen, die
als die
für Barock,
ja
Rokoko
manchmal etwas nüchterne und
allerdings
steife
Er
soll
Richtung, welche
Kunst unter Ludwig XVI., gewissermassen im Gegensatz gegen die pomphafte, verschnörkelte Kunst-
weise unter Ludwig XV., durch Zurückgehen auf die Antike eingeschlagen hat.
Im Vergleich mit den Ausschreitungen stils
gebraucht.
des
wohlthuend auf den Beschauer, vorausgesetzt,
Ruhe
nicht in Starrheit
Fig.
und
„
dafs,
die ruhigen, strengen
wie dies eben auch
in vielen
Formen des Zopf-
Fällen vorkommt, die
die Strenge nicht in Nüchternheit ausartet.
Holzschnitzerei an einer Wandtäfelung im Musikzimmer der Bibliothek des Arsenals zu
i.
Paris. „
Rokoko wirken
—
211. 3.
4.
(Stil
Ludwigs XV.)
Geschnitzter Pilaster von der Wandtäfelung eines Salons in Paris.
Gemalter Fries aus bleau.
dem Boudoir
(Stil
Ludwig XVI.)
der Königin Marie Antoinette im Schlosse zu Fontaine-
(dto.)
„
5.
Füllung einer in Stuck ausgeführten Deckenhohlkehle eines Salons
„
6.
Geschnitzte Wandfüllung über einer Salonthüre im Hotel de
„
7.
Vignette nach Berthault
et Bachelier (1760).
Fig. 7-
(Ludwig XV.)
ville
in Paris,
(dto.)
zu Bordeaux,
(dto.)
XVIII.
JAHRHUNDERT.
84.
H. Dolmetsch.
PLASTISCHE UND GEMALTE VERZIERUNGEN. VERLAG
v.
JUL. HOFFIYIANN.
STUTTGART.
JAHRHUNDERT.
XVII. und XVIII.
85.
i.
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2 11
H. Dolmetsch.
BORTENWIRKEREI. WEBEREI UND STICKEREI. ORNAMENTENSCHATZ,
VERL.
v.
JUL HOFFMANN, STUTTGART.
Taf.
UND
XVII.
XVIII.
85.
JAHRHUNDERT.
BORTENWIRKEREI, WEBEREI
L^/ie
der
3
zuletzt
auf die
Ausschmückung sämtlicher Bekleidungsgegenstände
hier lassen sich bestimmte Unterschiede unschwer erkennen.
Stilisierung
So weist
bei Fig.
i,
2,
5
noch auf einen gewissen Zusammenhang mit der Renaissance hin, während Fig.
aber besonders Fig. 4
Fig.
STICKEREI.
besprochenen Stilarten übten einen weitreichenden Einflufs nicht nur auf die Ausstattung
Wohnräume, sondern namentlich auch
Auch
und
1.
„
2.
„
3.
u.
7 das
Stickerei an einer seidenen Weste.
an einem seidenen
Rock (Ludwig XV.)
aus der
(Ludwig XVI.)
„
4.
Seidenstickerei von einer Samtweste.
„
5.
Seidengewebe von einem Mefsgewand.
„
6.
Gewobener Seidenstoff
„
7.
Gewobener I
Fig. 3
für Kleider.
Stoff aus Seide
aufgenommen von Architekt u.
3
u.
6,
dann
4 aufgenommen von Zeichner Paul
Das Uebrige entnommen aus
:
Hoffmann, Les
^~t~-
(Ludwig XIV.)
(Ludwig
und Wolle.
Blüm er
in Biberach.
(Ludwig XIV.)
Sammlung
tümer zu Stuttgart.
Fig.
die strengere
wachsende Uebergewicht des Naturalismus zur Geltung bringen.
Borte im Stile Ludwigs XIV. im Besitze des Möbelfabrikanten C. Baur
„
aus.
XV)
(Ludwig XVI.)
in Stuttgart.
Haaga
daselbst.
arts et l'industrie.
(Ebendaselbst.)
vaterländischer Alter-
Sachliches Verzeichnis.
Aetzarbeit Taf. 68.
Mäander
Akroterien
Majolikaarbeiten 55.
4.
Anthemien -Verzierungen Architektur
2.
4.
5.
Malerei
4.
26.
18.
7.
28.
29.
34.
41.
62.
1.
2.
5.
Manuskriptmalerei
Architektur, Polychrome
bemalte
9.
20.
17.
30.
2.5.
31. 35. 43.
54-
52.
Marmormosaik 54. Marmorornamente
5.
14. 17. 23. 44. 47. 49. 83. 84.
12.
11.
3.
Marmoreinlagen
77. 82.
Basreliefs,
Taf.
56.
Bortenwirkerei 85.
Metallarbeiten 15. 17. 21. 24. 31. 56. 67.68. 71. 79. 80.
Bronzen
Metalleinlagen 67. 68.
10.
56.
Bucheinbände
Modeldruckerei 60.
64. 65. 73.
Edelmetalle mit Email
58.
Mosaikarbeiten
79.
Mosaikfussboden
Elfenbeineinlagen 68.
Email-Malerei
12.
14.
17.
31. 32. 35. 42. 58. 6y. 79.
27.
8.
32.
8.
38. 39.
32.
38.
54.
81.
81.
Niello- Arbeiten 48. 52.
Fassadenmalerei 47. Fayencemalerei 19. 67.
Ornamente, plastische
Ornamentik
4.
Fayenceplatten 46.
Plastik
10. 34. 41. 42- 56. 62. 65. 72. 76.
Flachornament 68.
Plastik,
Flachreliefs 52.
Robbiaarbeiten 46.
Geflechte 16.
Sgraffiten 52.
Glasmalerei 37. 40. 45. 70.
Skulptur
Glasstiftmosaik 31.. 32.
1. 3.
82.
1.
1.
3.
Skulpturen, bemalte
Goldschmiedearbeit 35. 58. 79. 80.
Spitzentechnik 50.
Gravierarbeit 68.
Stickerei
32.
12,
16.
17.
I.
3.
23. 33. 42.
Holzverzierungen 24. 48. 62. 72. yy.
Teppichmalerei 42. 61.
Initialen 30. 35. 43.
Teppichweberei
54.
59.
75.
Thon
Kandelaber
7.
9.
Typographische Verzierungen
Kapitale
7.
18.
Keramik
3.
Lackmalerei
10.
26. 28.
34. 41. 56. 62.
82.
6.
13.
19.
16.
22. 27. 29. 38. 46. 6y.
Verzierungen, typographische 59. 75.
Weberei
12.
65. 66.
17.
Ledertapeten gepresste Leinenstickerei 69.
59. 75.
9.
36. 44. 47. 49. 53- 57-
63. 65. 69. 78. 83.
yy.
14.
64. 69. 74.
glasierter 22. 27. 29.
Wand- und Deckenmalerei
59. 72. 79.
4. 62.
51. 60.
51.
Intarsien 39. 48. 52. 68. 69. 81.
Karyatide
72. 76. yy.
80. 85.
Tauschier- Arbeiten 15. 21. 68.
4.
56. 62. 65.
42. 65. 72. y6. 83.
Holzeinlagen 39. 68. 69. 81.
Kartuschen
77 82. 84.
84.
Gobelinweberei 66.
Grubenschmelz
84.
42. 65. 72. y6. 83.
10. 34. 41. 42.
3.
yy.
26. 28. 41. 56. 68. 84.
7.
bemalte
56. 62.
80. 83.
14.
7L
Zellenschmelz
16.
17.
85.
12.
14.
Ziegelstein, glasierter
3.
20. 23. 33. 42.
51.
54. 64.
Inhalts- Verzeichnis-
Taf.
Aegyptisch. Malerei und Plastik Architektur und Malerei Assyrisch. Malerei, Bemalte Skulpturen, Keramik Griechisch. .
Architektur, Skulptur, Ornamentik
.
i
.
2
.
.
3
...
4
.
Polychrome Architektur Keramik Römisch. Architektur, Skulptur.
5
6
...
Ornamentik
Mosaikfussboden Pompejanisch. Wandmalerei und bemalte Basreliefs Bronzen
7 8
...
9 10 11
u.
Zellenschmelz
12
.
Email Manuskriptmalerei Wand- und Deckenmalerei Renaissance, Italienische. Glasmalerei Fayenceplatten Fassademalerei Intarsien
Chinesisch. Malerei Malerei, Weberei, Stickerei
Taf.
Gotisch. Holzeinlagen Glasmalerei Architektur, Skulptur und Ornamentik Weberei, Stickerei, bemalte Skulptur und
39 40 41
42 43 44
.
Deckenmalerei Spitzen-Technik Stickerei und Teppichweberei Sgraffiten, Marmoreinlagen und Flachreliefs Wand- und Deckenmalerei Manuskriptmalerei Weberei und Marmormosaik
45 46 47 48 49 50 51 52
53
,
Japanisch. Lackmalerei Weberei, Malerei und Zellenschmelz Indisch. Metallarbeiten Stickerei, Weberei, Geflechte u. Lackmalerei Metallarbeiten, Stickerei, Weberei u. Malerei
...
Persisch. Architektur
Keramik Weberei und Manuskriptmalerei
13
14 15
16 17 18
....
Metallarbeiten
19
20 21
Persisch-Arabisch. .
.
Arabisch. Weberei, Stickerei, Malerei Holz- und Metallverzierungen Manuskriptmalerei Arabisch-Maurisch. Architektonische Verzierungen Mosaikarbeiten u. glasierte Thonarbeiten Maurisch. Architektonische Verzierungen Türkisch. Architektonische Verzierungen aus glasier.
.
.
.
.
tem Thon
22
24 25
Manuskriptmalerei Byzantinisch. Glasstiftmosaik, Email- u. Manuskriptmalerei Grubenschmelz, Marmor- u. Glasstiftmosaik
26 27 28
29
30 31
32 33
34
Romanisch. Manuskriptmalerei und Email
Bronze
.
58
59 60 61
62 63
64 65
Gobelin -Weberei Email-Malerei auf Metall
66 ,
Fayencemalerei
und Metalleinlagen Flachornamente verschiedener Techniken Renaissance, Deutsche. Wand- und Deckenmalerei, Intarsien und Leinenstickerei Glasmalerei Metallarbeiten
6j 68
69 70 71
Bemalte Plastik Bucheinbände Stickerei und Weberei Typographische Verzierungen Bemalte Plastik Plastische Verzierungen in Stein und Holz Wand- und Deckenmalerei Kartuschen und Edelmetallarbeiten mit Email XVII. und XVIII. Jahrhundert. Stickerei, gepresste Ledertapeten und Goldschmiedearbeit Eingelegte Fussböden
56 57
Renaissance, Italienische und französische. Edelmetalle mit Email Renaissance, Französische. Typographische Verzierungen Modeldruckerei und Stickerei Teppichmalerei Plastische Verzierungen in Stein und Holz Deckenmalerei Weberei, Stickerei und Bucheinbände Wandmalerei, bemalte Skulptur, Bucheinbände
72 73
74 75
76 yj 78
79
80 in
Holz
35
Plastische Verzierungen
Wandmalerei Romanisch-Gotisch.
36
Wand- und Deckendekorationen
Glasmalerei
37 38
Fussbodenbekleidungen
u.
.
Keltisch.
Weberei und Stickerei
Plastische Ornamente in Marmor Wand- und Deckenmalerei
und Weberei 23
54 55
.
Wandverkleidung aus glasiertem Thon
Byzantinisch und Romanisch. Architektur und Skulptur
Majolika-Malerei
81
82
in Stuck, Malerei und Lederpressung Plastische und gemalte Verzierungen Bortenwirkerei, Weberei und Stickerei
... .
.
83
84 85
STERLING & FRANCINE CLARK ART INSTITUTE
NK1510 .D6
Stack
Dolmetsch. Heinrich/Der Ornamentenschatz
II I:
>54
« HP i.'
in 1]
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