Mein Pc - Die Festung

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Inhalt 4

● Einleitung

Theorie Grundlagen

5 6- 7 8- 9 10 - 12

● Einstellung und Mentalität ● Der richtige Weg ● Passwörter und der eigene Schweinehund ● TOR für Laien

Verschlüsselungsprogramme

13 - 14 15 - 16 17 18 19 19 20 - 21

● TrueCrypt ● Bitlocker (Windows) ● EFS (Windows) ● CrossCrypt ● DiskCryptor ● dm-crypt ● KeePass

Verschlüsselungs-Algorithmen

22 23 24

● AES ● Serpent ● Twofish

Anti-Virenprogramme

25 26 27 28 29 - 30

● Avast! ● AVG ● Avira AntiVir ● Kaspersky ● Norton AntiVirus

-2-

Tor & Co.

31 - 32 33 34 35 - 36 37 - 38

● TOR ● Psiphon ● JonDo (Jap) ● I2P ● CyberGhost VPN

Praxis – Grundlagen TrueCrypt

39 40 - 46 47 - 51

52 - 55 56 - 62 63

Tor

64 65 - 68 69

● Die Rettungs-CD ● Gesamtverschlüsselung ● Externe Festplatten und USB-Sticks verschlüsseln ● TrueCrypt - Container ● Versteckte TrueCrypt - Container ● Entschlüsseln

● Das richtige Paket ● Tor Browser richtig einstellen ● Spezielle Torbrowser

Praxis - Die Festung 70 - 71 72 - 78 79 - 83 84 - 90 91 92

● Linie Alpha - Das Äußere ● Linie Bravo - Booten bis Desktop ● Linie Charlie - Ordner und Dateien ● Linie Delta - Schutz vor Viren und Trojanern ● Linie Echo - Anonymität im Netz ● Lagebesprechung

-3-

Einleitung Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Feld der PC-Sicherheit, von Verschlüsselungen bis hin zu Firewalls. Alle hier angegebenen Anleitungen sind natürlich nicht Pflicht, aber wenn man in der Kette der Sicherheit ein Glied auslässt, hält die Kette nicht mehr so lange. Der theoretische Teil stellt verschiedene Verschlüsselung und Sicherheitsprogramme vor. Vollblut Hacker werden beim Anblick der meisten Freeware Produkte die wir verwenden und empfehlen wahrscheinlich erstmal einen Lachkrampf erleiden. Aber Freeware heißt nicht immer schlecht, TrueCrypt ist das perfekte Beispiel. Bis heute ist es nicht möglich, einen mit TrueCrypt verschlüsselten Rechner zu entschlüsseln. Sollte es doch mal gelingen, liegt es nicht am PC oder am Programm selbst, sondern am Besitzer. Die Zahlen „12345“ sind für ein gutes Passwort einfach nicht zu gebrauchen. Richtig angewendet machen Freeware Programme es auch dem BKA und BND unmöglich, ohne euer Einverständnis an die Daten zu kommen. Der praktische Teil beinhaltet ein Verteidigungsmodell, das von uns entwickelt, früher benutzt und bisher nicht überwunden wurde, bei richtigem Gebrauch. Wir benutzen bereits ein Modell der neueren Generation, welches demnächst ebenfalls vorgestellt wird. Es ist zu empfehlen, auch die inneren Verteidigungslinien aufzubauen, auch wenn man denkt TrueCrypt würde reichen. Sicher ist sicher, lieber einen PC 36mal hintereinander verschlüsseln, als das Vertrauen in ein einziges Programm und Passwort zu legen. Dieses Buch ist eine Sammlung von vorhandenen Anleitungen und Tipps! Wir haben die meisten nicht neu erfunden ;). Es richtet sich an Laien die mit Sicherheit am PC nur wenig anfangen können.

-4-

Theorie Einstellung und Mentalität Genauso wichtig wie die Wahl der Programme und Methoden ist auch die eigene Einstellung und Mentalität. Oft entscheiden eigene Schwächen und Stärken über Erfolg und Misserfolg polizeilicher Ermittlungen. Verschlüsselungen und der Wunsch nach Anonymität im Netz sind keine Verbrechen! Niemand ist deswegen gleich verdächtig und muss ein schlechtes Gewissen bekommen. Doch in Zeiten eines neuen Überwachungsstaates muss man berechtigterweise um seine Daten und die Freiheit fürchten. Der Grundsatz, „man ist erst schuldig, wenn man sich eines Verbrechens verdächtig macht“, gilt heute nicht mehr. In Zeiten von internationalem Terrorismus und der daraus entstandenen Sicherheitshysterie ist man „erst unschuldig und nicht verdächtig, wenn die Polizei bei einem nichts gefunden hat“. Der Wunsch nach Schutz der Privatsphäre ist also vollkommen verständlich. Sicherheitsprogramme wie TOR und TrueCrypt geben dem normalsterblichen Bürger eine gute Basis dieses Schutzes. Hier kommt allerdings auch die eigene Einstellung und Verantwortung ins Spiel. Das Gefühl der falschen Sicherheit sollte jedem bekannt sein. TOR und TrueCrypt helfen einem nur dabei anonym und sicher zu sein. Wer sich dadurch zu sicher fühlt, begeht leicht Fehler. Zudem schützen diese Programme niemals zu 100%, wenn man der Topterrorist schlecht hin ist und nicht grade den halben Nahen Osten als Versteck zur Verfügung hat, werden Polizei und Staat einen finden! Das Gegenteil davon ist allerdings auch fatal. Wer sich jetzt in die komplette Einöde zurückzieht oder sich einfach an die Gesellschaft anpasst, hat schon verloren. Richtig ist ein ausgewogener Mix aus Vorsicht und Tatendrang!

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Der richtige Weg Kein Krieg kann ohne Strategie gewonnen werden! Dieses weltberühmte Zitat gilt auch für unsere Zwecke. Man muss sich entscheiden, ob man offensiv, defensiv oder neutral vorgeht. Jede Ausrichtung birgt Vor- und Nachteile. Offensiv Offensive Personen verzichten gerne auf komplizierte Verschlüsselungen. Sie bevorzugen Programme wie TOR oder besser. Ihre Taktik liegt darin, gar nicht erst erkannt zu werden. Ihre Internetverbindungen sind mit etlichen Firewalls und Programmen mehrfach gesichert und darum schwer anzugreifen. Wenn die Polizei aber doch mal vor der Tür steht, ist der Ärger groß.

Defensiv Das Einstellen von Firewalls und TOR in seiner ganzen Perfektion ist kompliziert und für Laien oft zu schwer. Darum bevorzugt die defensive Strategie das Prinzip der Mauer. „Sollen sie ruhig kommen, an meine Daten kommen sie nicht!“ Hier werden Internetspuren nur leichtfertig verwischt, ein Besuch von Beamten zu Hause in Kauf genommen. Die Wohnungen sind allerdings klinisch rein, keine verdächtigen Substanzen, Gegenstände und Papiere. Die Rechner sind mit 64-stelligen Passwörtern im höchsten TrueCryptModus verschlüsselt. An solchen Rechnern sind sogar die Supercomputer der NASA gescheitert. Auch die Polizei wird niemals irgendwelche handfesten Beweise finden. Der Nachteil ist hier natürlich die Situation der Hausdurchsuchung (HD).

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Neutral Der Mittelweg zwischen offensiv und defensiv ist neutral. Natürlich denkt jetzt jeder an Schlagwörter wie „ausgewogene Mischung“ oder „bester Weg“. Der neutrale Weg ist in all seiner Perfektion aber auch der schwierigste und aufwendigste Weg. Er umfasst alle Bereiche der offensive und defensive. Anfänger nehmen sich oft von jedem Bereich nur einen Teil und sichern diesen nur Mittelmäßig. Um aber wirklich den „perfekten“ Weg zu bekommen, sind etliche Stunden an Arbeit zu erfüllen. Wer also nicht dazu bereit ist, beim hochfahren ein 32-stelliges Passwort einzugeben und dann auch noch mit TOR langsam zu surfen sollte lieber eine andere Strategie wählt.

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Passwörter und der eigene Schweinehund Seit ca. 3 Jahren warnen Computerexperten immer wieder vor dem „leichten“ Passwort. Gemeint sind damit Passwörter, die nur kurz oder Personenbezogen sind und somit leicht zu knacken sind. Auch wenn z.B. TrueCrypt ein mächtiges Programm ist, ein Passwort aus den Zahlen 12345 wird nicht lange halten. Ein Beispiel wäre: Person: Geburtstag: Name des Hundes: Name der Frau:

Hermann Meier 7.5.1975 Paul Angelika

Die Passwörter dieser erfunden Person dürfen nicht mit den hier abgebildeten Informationen zu tun haben. Namen und Daten haben in Passwörtern nichts zu suchen. Auch Kombinationen aus diesen Angaben sind sehr leicht zu erraten. Genauso entscheidend wie die richtige Wahl der Wörter und Zahlen, sind Zeichen und die Länge des Passwortes. Ein Passwort sollte mindestens aus 8 Sonderzeichen bestehen und eine Länge von min. 30 Zeichen besitzen. Gute Passwörter: - 2hvw285?43gmg&$§“s276n1u7q2e=/%§!scahicncht3i9rä1ßok3 - Quap4ß7681023noros673§%/),ndse..4..12sfkjcbambehj3bwkj3 Zu Recht fragt man sich jetzt, wer kann sich so einen Scheiß merken und wäre ein kurzes, knappes nicht einfach besser? Und warum befinden sich darin keine vollständig richtigen Wörter? Solche Passwörter kann man sich nicht merken! Man verwendet entweder ein Merksystem oder einen kleinen Zettel auf den man sich dieses Passwort notiert. Dieser Zettel muss versteckt oder immer am Körper getragen werden. Perfekte Aufbewahrungsorte sind die Innenräume von technischen Geräten oder Verstecke hinter Fliesen, Bodenplatten etc. -8-

Der Grund für diesen Buchstabensalat ist die Taktik der Ermittlungsbeamten. Jedes Entschlüsselungsprogramm hat das komplette Wörterbuch der Welt gespeichert. Passwörter wie „ichdochnicht“ werden innerhalb von Minuten/Stunden vom System erraten. Von daher dürfen Passwörter niemals Wörter enthalten die von einem Programm einfach abgefragt werden könnten. Wörter wie „ndse“ finden solche Programme dann einfach nicht! Das Hauptproblem ist der innere Schweinehund in jedem von uns. Vielen Leuten sind solche Maßnahmen zu aufwendig und kompliziert. Für sie zählt nur das schnelle Hochfahren des Rechners. Wer aber seine Daten vom Zugriff Dritter schützen will, muss sich von diesem Leben verabschieden und Opfer bringen. Es führt kein Weg dran vorbei. Wenn die Polizei einmal den Rechner beschlagnahmt hat, wird man über solche Passwort-Systeme froh sein!

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TOR für Laien Zwar gibt es hier im Buch einen tollen Artikel über TOR, doch bestimmt werden sich Laien trotzdem fragen, wie das ganze genau funktioniert. Das ist aber nicht weiter schlimm, es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das Prinzip von TOR ist dermaßen kompliziert, das es gar nicht darzustellen ist. Das was wir zeigen, und die meisten kennen ist ein vereinfachtes Schaubild. Es geht nur darum zu zeigen, was TOR mit unserer IP und unseren Daten macht, andere Verbindungsmöglichkeiten /arten und die Prozesse im Hintergrund wären hier zu komplex. Außerdem weisen wir nochmals darauf hin, das Tor keine Wunderwaffe ist. Die Schaubilder wurden vereinfacht und berücksichtigen nicht die falschen Einstellungen vieler Browser oder mögliche Polizeicomputer im TOR-Netzwerk. Hat die Polizei TOR unterwandert? Nein, natürlich hat die Polizei auch eigene Rechner und Server mit dem TOR-Netzwerk verbunden. Allerdings sind solche Überwachungsmethoden fast vollkommen wirkungslos. Um das TORNetzwerk effektiv überwachen zu können, müsste die Polizei mindestens 40% des Netzwerkes unter ihrer Kontrolle haben. Praktisch unmöglich bei den Ressourcen der Deutschen Polizei.

- 10 -

Wie funktioniert das Internet? Wir haben unseren Rechner der ins Internet geht. Über unseren Internetanbieter (T-Online z.B.) werden wir über ein paar Server zu der gewünschten Internetseite verbunden (grob vereinfacht).

Unser PC

Server

Server

Website Ohne einen Proxy werden unsere Daten aber direkt an die Website weitergeleitet (IP etc.). Wenn jemand, z.B. die Polizei, also jetzt herausfinden möchte, wer auf die Website zugegriffen hat, fragt er bei der Website nach der IP. Mit der IP geht die Polizei zu T-Online und fragt dort wieder nach, welcher Anschluss zu einer bestimmten Zeit mit dieser IP unterwegs war. Der Anbieter gibt die Daten heraus und schon weis die Polizei, das wir diese Seite besucht haben.

- 11 -

Wie schützt TOR jetzt meine Daten? Sobald TOR oder ein anderer Proxy installiert wurde, geht man nur noch über diese Software ins Internet. Niemals über den normalen Browser ins Internet gehen und glauben, TOR würde schon alles Regeln! Durch einen Proxy entsteht folgende Verbindung (vereinfacht):

Unser PC

Ausgang

Server

Website

Unser PC wird von TOR zu einem anderen Rechner weitergeleitet. User von TOR können ihren PC als Knotenpunkt zur Verfügung stellen…je mehr desto besser. Jeder Knotenpunkt sendet jetzt unsere Anfrage zum nächsten Knotenpunkt. Dabei verwenden wir nicht mehr unsere IP, sondern eine der Knotenpunkte bzw. die des letzten Knotenpunktes. Denn der letzte Knotenpunkt (Ausgang) greift auf den Server der Website zu. Die Website sieht also nur die IP des Ausgangs, unsere bleibt verborgen. So funktioniert TOR! - 12 -

Verschlüsselungsprogramme TrueCrypt TrueCrypt bietet Verschlüsselung mit folgenden Algorithmen: AES, Twofish und Serpent. Es stehen neben der Wahl eines einzelnen Algorithmus auch vorgegebene Kaskadierungen mehrerer Algorithmen zur Wahl. Ein besonderes Sicherheitsmerkmal von TrueCrypt ist das Konzept der glaubhaften Abstreitbarkeit (engl. plausible deniability). Das bedeutet, dass es sehr schwierig ist, die Existenz verschlüsselter Daten nachzuweisen. Dafür gibt es zwei Funktionen: 1. TrueCrypt-Container (Volumes) können nicht erkannt werden, da sie keinen eigenen Kopfdatenbereich haben und nur aus zufälligen Bitfolgen zu bestehen scheinen. Der Angreifer wird dort jedoch auf Grund dieser Eigenschaft verschlüsselte Daten vermuten. Hier setzt die zweite Funktion an: 2. Versteckte Container (Hidden Volumes) können innerhalb des freien Speicherplatzes eines anderen verschlüsselten Volumes versteckt werden. Wird man z. B. gezwungen, das Passwort für das Volume herauszugeben, gibt man nur das Passwort für das äußere Volume heraus, das versteckte und mit einem anderen Passwort verschlüsselte Volume bleibt unentdeckt. So sieht ein Angreifer nur unwichtige Alibi-Daten, die vertraulichen Daten sind verschlüsselt im freien Speicherplatz des verschlüsselten Volumes verborgen. Allerdings ist zu beachten, dass sowohl auf dem physischen Datenträger, im Betriebssystem oder innerhalb der verwendeten Programme Spuren zurückbleiben können, die die Existenz des versteckten Volumes für einen Angreifer offenbaren.

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Es existiert ein Angriffsszenario, das zur Erlangung des geheimen TrueCrypt-Passworts führen kann. Voraussetzung ist ein laufendes System mit gemountetem TrueCrypt Volume. (Es existiert das selbe Angriffsszenario auch für Microsofts BitLocker-Verschlüsselung.) In diesem Zustand kann bei Vorhandensein eines FireWire-Anschlusses mit einer speziellen Software über die FireWire-Verbindung der Inhalt des Arbeitsspeichers kopiert werden. Dieses Speicherabbild kann danach mit der Angriffssoftware durchsucht und das Passwort extrahiert werden. Damit kann schließlich vom Angreifer das TrueCrypt-Volume gemountet und gelesen werden. Der Hersteller bietet die Software außer für Behörden auch für Privatdetektive an. Dafür muss der Angreifer aber Zugang zum Firewire Anschluss eures Rechners haben…und jeder weis ja wohl ob da ein Kabel dranhängt das ihm nicht gehört!

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Bitlocker (Windows) Man kann die BitLocker-Laufwerkverschlüsselung verwenden, um alle Dateien auf dem Laufwerk, auf dem Windows installiert ist (Betriebssystemlaufwerk), und auf eingebauten Datenlaufwerken (z. B. internen Festplatten) zu schützen. Mit BitLocker To Go kann man alle Dateien schützen, die auf Wechseldatenträgern, externen Festplatten oder USB-Flashlaufwerken gespeichert sind. Im Gegensatz zum verschlüsselnden Dateisystem EFS (Encrypting File System), mit dem einzelne Dateien verschlüsselt werden können, dient BitLocker zum Verschlüsseln des gesamten Laufwerks. Man muss sich nur normal anmelden und mit den Dateien arbeiten. Mit BitLocker kann verhindert werden, dass Hacker auf die Systemdateien zugreifen, um das Kennwort zu ermitteln, oder dass Hacker auf das Laufwerk zugreifen, indem sie es aus Ihrem Computer entfernen und in einen anderen Computer einbauen. Werden einem mit BitLocker verschlüsselten Laufwerk neue Dateien hinzugefügt, werden diese automatisch von BitLocker verschlüsselt. Die Dateien bleiben verschlüsselt, so lange sie auf dem verschlüsselten Laufwerk gespeichert sind. Dateien, die auf ein anderes Laufwerk oder auf einen anderen Computer kopiert werden, werden entschlüsselt. Wenn man Dateien für andere Benutzer freigibt, dann sind diese Dateien verschlüsselt, während sie auf dem verschlüsselten Laufwerk gespeichert sind. Autorisierte Benutzer können jedoch ganz normal darauf zugreifen. Wenn man das Betriebssystemlaufwerk verschlüsselt, wird der Computer beim Start auf Bedingungen überprüft, die ein Sicherheitsrisiko darstellen können (beispielsweise Änderungen am BIOS oder an den Startdateien). Falls ein potenzielles Sicherheitsrisiko erkannt wird, wird das Betriebssystemlaufwerk gesperrt und kann nur mit einem besonderen BitLocker-Wiederherstellungsschlüssel entsperrt werden. Unbedingt sicherstellen, dass man diesen Wiederherstellungsschlüssel beim erstmaligen Aktivieren von BitLocker erstellt, da die Daten sonst verloren sind! - 15 -

Wenn der Computer mit einem TPM-Mikrochip (Trusted Platform Module) ausgestattet ist, wird dieser von BitLocker verwendet, um die zum Entsperren des verschlüsselten Betriebssystemlaufwerks verwendeten Schlüssel zu versiegeln. Beim Starten des Computers werden die Schlüssel für das Laufwerk beim TPM angefordert, und das Laufwerk wird von BitLocker entsperrt. Man kann auch festlegen, dass das Laufwerk automatisch entsperrt wird, wenn Sie sich am Computer anmelden. Bitlocker ist im vollen Umfang eigentlich nur auf Windows 7 Ultimate zu finden. Aber über Updates oder externe Downloads kann man es auch für alle anderen neuen Windows Arten bekommen! Eine Festplatte oder ein externer Datenträger, der mit Bitlocker unter Windows 7 verschlüsselt wurde, kann nur auf einem Rechner mit demselben Betriebssystem entschlüsselt oder benutzt werden!

- 16 -

EFS (Windows) Das verschlüsselnde Dateisystem (Encrypting File System, EFS) ist ein Windows-Feature, mit dem Sie Daten in einem verschlüsselten Format auf der Festplatte speichern können. Die Verschlüsselung ist der stärkste Schutz, den Windows zur Sicherheit Ihrer Daten bietet.

EFS weist u.a. die folgenden Merkmale auf: •

• • •

Die Verschlüsselung ist einfach. Sie müssen nur ein Kontrollkästchen in den Eigenschaften der betreffenden Datei oder des Ordners aktivieren, um die Verschlüsselung zu aktivieren. Sie haben Kontrolle darüber, wer die Dateien lesen kann. Die Dateien werden verschlüsselt, wenn Sie sie schließen, sind beim Öffnen aber automatisch bereit zum Lesen. Wenn Sie eine Datei nicht mehr verschlüsseln möchten, deaktivieren Sie das Kontrollkästchen in den Eigenschaften der Datei.

Hinweis •

EFS wird in Windows 7 Starter, Windows 7 Home Basic und Windows 7 Home Premium nicht vollständig unterstützt. In diesen Editionen von Windows können Sie mit dem Verschlüsselungsschlüssel oder Zertifikat folgende Aktionen ausführen: o Entschlüsseln von Dateien durch Ausführen von Cipher.exe im Eingabeaufforderungsfenster (erfahrene Benutzer) o Eine verschlüsselte Datei ändern o Eine verschlüsselte Datei als entschlüsselt auf eine Festplatte Ihres Computers kopieren o EFS-Zertifikate und -Schlüssel importieren o Sichern von EFS-Zertifikaten und -Schlüsseln durch Ausführen von Cipher.exe im Eingabeaufforderungsfenster (erfahrene Benutzer)

Insgesamt nicht sonderlich sicher, wenn man nur Windows Programme verwenden möchte, sollte man schon auf Bitlocker setzen! - 17 -

CrossCrypt CrossCrypt ist eine Freie Software (unter GPL) zur transparenten Verund Entschlüsselung von Festplatten und anderen Datenträgern für Microsoft Windows XP und 2000 mit Kompatibilität zu Linux. CrossCrypt bietet ähnlich wie TrueCrypt die Verschlüsselung so genannter Container-Dateien, welche unter Windows als virtuelle Laufwerke eingebunden werden können. Die Software unterstützt die Algorithmen Twofish sowie AES in den Varianten AES-128, AES-192 und AES-256. CrossCrypt ist kompatibel zu loop-aes und damit neben FreeOTFE und TrueCrypt (ab Version 4) eines der wenigen Verschlüsselungsprogramme, die unter Linux und Windows laufen. CrossCrypt besitzt im Vergleich zu FreeOTFE und TrueCrypt folgende Vor- und Nachteile: - FreeOTFE und TrueCrypt benutzen Salt und zufällige Initialisierungsvektoren zur Erhöhung der Sicherheit. CrossCrypt bietet diese Sicherheit nicht und ist damit anfälliger für Rainbow-TableAttacken. - FreeOTFE und TrueCrypt bieten eine Form von glaubhafter Bestreitbarkeit (engl. plausible deniability) durch verborgene Partitionen („hidden volume“), die im freien Speicher einer anderen liegen. - CrossCrypt kann verschlüsselte CDs lesen. Dazu legt man ein ISOAbbild einer CD an, verschlüsselt dieses mit CrossCrypt und brennt dann das verschlüsselte Speicherabbild auf eine neue CD-R(W). Die so verschlüsselte CD kann mit CrossCrypt gemountet und gelesen werden. - CrossCrypt verwendet CBC; FreeOTFE und TrueCrypt verwendet LRW/XTS

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DiskCryptor DiskCryptor ist eine Freie Software (GPLv3) für WindowsBetriebssysteme zur Verschlüsselung von Festplatten und Wechseldatenträgern. Es unterstützt derzeit Windows-NT-basierte Betriebssysteme ab Windows 2000 bis einschließlich Windows 7. Zur Verschlüsselung können die symmetrischen Kryptosysteme AES 256, Twofish, Serpent oder auch Kaskaden daraus jeweils im XTSModus verwendet werden. Bestehende Partitionen können an Ort und Stelle verschlüsselt werden. Kennwörter können zwischengespeichert werden und verschlüsselte Datenträger werden per Voreinstellung automatisch eingebunden. Dadurch muss ein Kennwort nur einmal pro Sitzung eingegeben werden, um danach alle damit zugänglichen Datenträger automatisch öffnen zu können. Die Verschlüsselung erfolgt mit über 100 MByte/s pro Prozessorkern. Das Programm ist mit ca. 100 kByte sehr klein, da es neben C-Code zu einem großen Teil aus hochoptimiertem Assembler-Code besteht.

dm-crypt dm-crypt ist ein Kryptographie-Modul des Device Mappers im LinuxKernel. Man kann mit dm-crypt Daten mit verschiedenen Algorithmen ver- und entschlüsseln, dies kann auf beliebige Gerätedateien (englisch: Devices) angewandt werden, in den meisten Fällen Partitionen oder Festplatten. Es wird hier also eine zusätzliche Schicht zwischen (verschlüsselten) (Roh-)Daten und dem Dateisystem aufgebaut. Für den Benutzer geschieht dies vollkommen transparent. dm-crypt eignet sich so zur Festplattenverschlüsselung (Partitionen oder ganze Festplatten). dm-crypt unterstützt eine Vielzahl von Verschlüsselungsalgorithmen, da es die Crypto API des Linuxkernels nutzt. Einen anderen Ansatz verfolgt die (transparente) Dateiverschlüsselung, bei der das Dateisystem für die Ver- und Entschlüsselung zuständig ist.

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KeePass KeePass Password Safe ist ein freies, unter den Bedingungen der GNU General Public License (GPL) erhältliches Programm zur Kennwortverwaltung. KeePass verschlüsselt nicht nur die Kennwörter, sondern die gesamte Datenbank, welche auch Benutzernamen und ähnliches enthalten kann. Es existieren Versionen für Windows, Mac OS X, Linux, Pocket PC, Android, iPhones, BlackBerrys, Java-Handys, U3-USB-Sticks sowie für die PortableApps Suite. Durch die Exportfunktion ist auch die Version 2.x mit vorherigen Versionen oder Versionen für andere Systeme kompatibel und lässt sich so mit diesen synchronisieren. KeePass steht in mehr als 40 Sprachen zur Verfügung, wobei nicht alle Sprachdateien mit der Version 2.x kompatibel sind. Die Sprachdatei (neben Englisch als Standard) muss zusätzlich heruntergeladen werden. Es existieren die Hauptprogrammversionen: 1.x wird die „Classic Edition“ genannt und läuft ohne das .NET Framework 2.x wird die „Professional Edition“ genannt, da sie mindestens das .NET Framework 2.0 benötigt und einige grundlegende neue Funktionen integriert hat. Die Kennwortdatenbank verschlüsselt KeePass wahlweise nach dem Advanced Encryption Standard-Algorithmus (AES) oder dem TwofishAlgorithmus; beide gelten als äußerst sicher. Die Hash-Funktion zur Ermittlung eines eindeutigen Prüfwertes übernimmt SHA-256. KeePass verschlüsselt auch die Daten, welche sich gerade im Speicher befinden (Session Key bzw. DPAPI). Auch bei einer Zwischenspeicherung im Cache oder der Auslagerungsdatei bleiben die Daten geschützt. Gegen Angriffe auf die Benutzeroberfläche ist KeePass sicher, denn Kennwörter, welche in die Benutzeroberfläche eingegeben werden, sind im Speicher nicht sichtbar.

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Hauptschlüssel Die Datenbank ist durch einen Hauptschlüssel („Master Key“) gesichert, ohne diesen lässt sich die Datenbank nicht entschlüsseln. Das Hauptkennwort („Master Password“) muss manuell eingegeben werden und es kann eine Schlüsseldatei („Key File“) verwendet werden, die beispielsweise auf einem mobilen Laufwerk, wie USB-Stick oder CD, liegt. Eine Kombination aus Schlüsseldatei und Kennwort ist möglich und erhöht die Sicherheit. Auf diese ist beim Hauptkennwort besonders zu achten, da es den Zugriff auf alle Kennwörter regelt. KeePass 2.x unterstützt unter Windows zusätzlich eine Methode, einen geheimen Schlüssel des aktuellen Windows-Benutzers zu verwenden. Die Datenbank lässt sich damit nur öffnen, wenn der Benutzer mit dem richtigen Windows-Account angemeldet ist. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass es bei einem Verlust des Windows-Accounts nicht ausreicht, einen neuen Account mit demselben Benutzernamen und Passwort zu erstellen, da der geheime Schlüssel des Accounts zwar mit diesen Daten geschützt ist, aber nicht direkt daraus abgeleitet werden kann.

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Verschlüsselungs-Algorithmen Advanced Encryption Standard (AES) Der Advanced Encryption Standard (AES oder Rijndael) ist ein symmetrisches Kryptosystem, das als Nachfolger für DES bzw. 3DES im Oktober 2000 vom National Institute of Standards and Technology (NIST) als Standard bekannt gegeben wurde. Der Rijndael-Algorithmus besitzt eine variable Blockgröße von 128, 192 oder 256 Bit und eine variable Schlüssellänge von 128, 192 oder 256 Bit. Rijndael bietet ein sehr hohes Maß an Sicherheit. Das Verfahren wurde eingehenden kryptoanalytischen Prüfungen unterzogen. AES schränkt die Blocklänge auf 128 Bit ein, während die Wahl der Schlüssellänge von 128, 192 oder 256 Bits unverändert übernommen worden ist. Anhand der Schlüssellänge wird zwischen den drei AES-Varianten AES-128, AES-192 und AES-256 unterschieden. Der Algorithmus ist frei verfügbar und darf ohne Lizenzgebühren eingesetzt sowie in Software bzw. Hardware implementiert werden. AES ist in den USA für staatliche Dokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe zugelassen. Die Forscher Alex Biryukov, Dmitry Khovratovich und Ivica Nikolic veröffentlichten Mitte des Jahres 2009 einen Angriff mit verwandtem Schlüssel auf die AES-Varianten mit 192 und 256 Bit Schlüssellänge. Dabei nutzten sie Schwächen in der Schlüsselexpansion aus und konnten eine Komplexität von 2119 erreichen. Damit ist die AESVariante mit 256 Bit Schlüssellänge formal schwächer als die Variante mit 128 Bit Schlüssellänge. Für die Praxis hat dieser Angriff jedoch wenig Relevanz, denn AES bleibt weiterhin berechnungssicher.

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Serpent Serpent ist ein symmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus, der von den Kryptografen Ross Anderson, Eli Biham und Lars Knudsen entwickelt wurde. Es ist eine Blockchiffre mit einer Blockgröße von 128 Bit und variabler Schlüsselgröße bis 256 Bit. Serpent war ein Kandidat für den Advanced Encryption Standard (AES) und gehörte mit Twofish, Rijndael, MARS und RC6 zu den fünf Finalisten des AES-Ausscheidungsverfahrens. Serpent scheint eine sicherere Architektur als Rijndael zu haben. MARS, Twofish und Serpent wurden als hoch-sicher eingestuft, während Rijndael und RC6 „nur“ als hinreichend-sicher eingestuft wurden. Rijndael wurde vor allem wegen seiner mathematischen Struktur, die möglicherweise zu Angriffen führen könnte, kritisiert. Im Gegensatz zu den beiden anderen als hoch-sicher eingestuften Kandidaten der letzten Runde, MARS und Twofish, wurde Serpent bezüglich seiner Sicherheit nicht kritisiert und es wurde angenommen, dass dieser der sicherste der fünf Finalisten sei. Serpent weist außerdem bei Implementierung in Hardware, die als Pipeline erfolgen kann, die größte Geschwindigkeit unter den Finalisten auf. Er ist jedoch bei Software-Implementierung der langsamste, während Rijndael sowohl in Hardware als auch in Software relativ schnell ist. Vor allem dieser Geschwindigkeitsvorteil dürfte bei der Entscheidung, Rijndael zum AES zu erklären, den Ausschlag gegeben haben. 2002 veröffentlichten Courtois und Pieprzyk ein Papier, in dem eine potentielle Attacke gegen Serpent (und Rijndael) mit Namen XSL vorgestellt wurde. Der Angriff ist lediglich theoretisch und kann aufgrund seiner Komplexität nicht real ausprobiert werden. Es ist unbekannt, ob der Angriff real funktionieren würde. Die berühmten Kryptographen T. Moh und Don Coppersmith sind der Meinung, dass die Attacke nicht funktioniert.

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Twofish Twofish ist ein symmetrischer Verschlüsselungsalgorithmus in der Informatik, der von Bruce Schneier, Niels Ferguson, John Kelsey, Doug Whiting, David Wagner und Chris Hall entwickelt wurde. Es handelt sich um ein Blockchiffre mit einer Blockgröße von 128 Bit und 16 Runden, die Schlüssellängen betragen 128, 192 oder 256 Bit. Die bisher beste veröffentlichte Angriffsmöglichkeit in Form einer Distinguishing Attack ist nach Moriai & Yin die beschränkte differentielle Analyse. Das Dokument beschreibt, dass die Wahrscheinlichkeit für beschränkte Differentiale 2-57.3 pro Block beträgt und dass man annähernd 251 gewählte Klartexte (etwa 32 PiB Daten) benötigt, um ein brauchbares Paar von beschränkten Differentialen zu finden und dadurch das Chiffrat von einer Zufallszahlenfolge unterscheiden zu können. Bruce Schneier antwortete 2005 in einem Blog-Beitrag, dass das Dokument keine vollständige Kryptoanalyse präsentiert, sondern nur einige charakteristische Hypothesen der differentiellen Analyse. Dies würde aus praktischer Sicht bedeuten, dass Twofish nicht im Entferntesten gebrochen werden konnte. Die Autoren der 2000 veröffentlichten Analyse haben seither keine neuen Erkenntnisse veröffentlicht.

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Anti-Virenprogramme Avast! Avast! ist ein Antivirenprogramm der Firma Avast Software mit Sitz in Prag (Tschechien). Die erste Version wurde 1988 von Pavel Baudis und Eduard Kucera entwickelt, welche 1991 das Unternehmen gründeten. Am 1. Juni 2010 wurde das Unternehmen von Alwil Software in Avast Software umbenannt. Im April 2009 wurde avast! Antivirus von der Stiftung Warentest als das beste kostenlose Programm bewertet. Im Gegensatz zu anderen Lösungen bietet avast! in der kostenlosen Version für die private, nichtgewerbliche Nutzung fast alle Funktionen, welche auch in der kommerziellen Version verfügbar sind. Aktuell (Version 5.0) enthält avast! Pro Antivirus zusätzlich nur eine Sandbox und einen Skript-Blocker (für Webseiten). avast! arbeitet als residenter Provider, also als Hintergrundprozess, der aktuell bearbeitete Daten nach Malware durchsucht. Durch die Aufteilung in sieben Teilprozesse (Dateisystem-, Mail-, Web-Schutz, P2P-, IM-, Netzwerk- und Verhaltens-Schutz) die nach Bedarf einzeln aktiviert und deaktiviert werden können, wird vor allem für leistungsschwache Systeme der Rechenaufwand verkleinert. avast! für Windows verfügt über eine sogenannte inkrementelle UpdateFunktion, die nach neuen Programmversionen und Vireninformationen sucht und nur die Dateien herunterlädt, die in der eigenen Installation noch nicht enthalten sind. So kann die Dauer des automatisch und im Hintergrund ablaufenden Updates verkürzt werden.

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AVG-Antivirus AVG-Anti-Virus ist ein kommerzielles Antivirenprogramm der tschechischen Firma AVG Technologies. AVG-Antivirus ist in der Standardversion für Privatanwender kostenfrei. Die von AVG aktuell im Oktober 2009 veröffentlichte Version 9.0 ist auch in deutscher Sprache erhältlich. Neben der Erkennung von Viren und Spyware bietet sie zudem die Überprüfung von Suchmaschinen-Ergebnissen auf ihre Sicherheit, mit Hilfe der firmeneigenen Technologie LinkScanner. In der Vollversion AVG Internet Security 9.0 ist die verhaltensbasierte Erkennung von Malware IDP enthalten. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch ohne Updates und vor völlig unbekannten Bedrohungen schützt. Die Firma AVG Technologies hat ihren Ursprung in Tschechien und hieß früher Grisoft. Ihren Hauptsitz hat die Firma in der Stadt Amsterdam, der deutsche Sitz befindet sich in München. Die Stellung am Weltmarkt verdeutlicht sich auch durch ausländische Investitionen von Branchengrößen wie Intel.

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Avira AntiVir Avira AntiVir ist ein Antivirenprogramm des deutschen SoftwareHerstellers Avira. Für Privatanwender ist der Einsatz der Freeware-Version Avira AntiVir Personal kostenlos, für einen erweiterten Funktionsumfang oder Nutzung im kommerziellen Umfeld stehen als kostenpflichtige Varianten Avira AntiVir Premium und die Avira Premium Security Suite zur Verfügung. Ein aufgespannter Regenschirm in verschiedenen Formen ist das traditionelle Symbol von Avira AntiVir, Avira und der teilweise aus den Verkaufserlösen finanzierten Auerbach Stiftung. AntiVir erkennt über 3.100.000 Virenstämme, wehrt Trojaner, Würmer und Backdoors ab, schützt vor kostenverursachenden Einwahlprogrammen, sogenannten Dialern, und Rootkits. Infizierte Dateien können in den meisten Fällen repariert werden. Integriert ist ein fakultativ ständig aktiver Virenwächter zur EchtzeitÜberwachung der Tätigkeiten auf dem Computer. Sobald auf eine Datei zugegriffen werden soll, die der Wächter für schädlich hält, gibt er eine Warnung aus und verhindert die Ausführung der verdächtigen Routine. Dabei kann das Programm auf eine Heuristik-Funktion zum Schutz vor bislang unbekannten Viren zurückgreifen. Bei Verdacht auf einen Fehlalarm von AntiVir oder bisher unerkannte Malware besteht die Möglichkeit, die betroffenen Dateien bei Avira für eine genaue Analyse hochzuladen. Wie bei jedem Antivirenprogramm hängt die Sicherheit des Nutzers stark von der Aktualität des eingesetzten Programms ab. Der Hersteller Avira stellt aufgrund dessen in unregelmäßigen Abständen, mehrmals täglich, neue Virendefinitionsdateien online. AntiVir scannt in der kostenfreien Version den Mailverkehr nicht direkt beim Versand oder Empfang. Der Virenscanner wird aber bei einem Zugriffsversuch bzw. beim Speichern der Mail oder eines Anhangs bei einem potentiellen Schädlingsprogramm aktiv. AntiVir wurde schon häufig im Vergleich mit anderen Anti-VirenProgrammen getestet. Die aktuelle Version 10 erzielte in einem Test von AV-Test sehr gute Ergebnisse. - 27 -

Kaspersky Kaspersky Lab ist ein russisches Softwareunternehmen, das 1997 von Natalja Kasperskaja und Jewgeni Kasperski gegründet wurde. Seinen Hauptsitz hat es in Moskau. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Sicherheitssoftware spezialisiert. Natalja Kasperskaja übernahm 2007 die Führung im neu geschaffenen Verwaltungsrat. Kaspersky Lab wurde in den letzten Jahren durch die hohe Erkennungsleistung seiner Virenscanner bekannt, was dem Unternehmen einen guten Ruf und viele Auszeichnungen einbrachte. Allerdings gibt es keine kostenlosen Versionen! In seltenen Fällen kann man Versionen bei Gewinnspielen oder Aktionen der Firma kostenlos erstehen! Die von Kaspersky Lab entwickelten Technologien werden von einer Vielzahl anderer Unternehmen lizenziert und als Engine (Kerneinheit) in ihren Antivirenprogrammen eingesetzt. Kaspersky entwickelte eine heuristische Analyse von Daten, um Viren zu erkennen, die noch keine Signatur haben, also noch nicht bekannt sind. Damit lassen sich zu einem hohen Prozentsatz Viren blockieren, bevor sie analysiert sind und sich die Signatur im Update der Programme wieder findet. Dieses Analysetool ist von Kaspersky patentiert.

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Norton AntiVirus Der Namenszusatz "Norton" stammt von der ehemaligen Softwareentwicklungsfirma Peter Norton Computing, die dieses Programm entwickelte. Die Firma wurde 1990 von Symantec aufgekauft. Seit seiner Entstehung 1990 wird es von über 250 Millionen Anwendern jährlich eingesetzt und ist damit das mit großem Abstand am häufigsten installierte Antivirenprogramm weltweit. Das wird unter anderem dadurch erreicht, da es auf vielen verkauften Notebooks vorinstalliert ist, und somit leichter neue Kunden gewonnen werden. Mit Norton AntiVirus kann man unter anderem: - Viren, Trojaner und Spyware auf der Festplatte und anderen Datenträgern aufspüren. - Schädlinge isolieren und entfernen. - Mit Viren infizierte Dateien reparieren. - Ein- und ausgehende E-Mails überprüfen, mittels automatischer Konfiguration des Mailprogramms. Über das sogenannte LiveUpdate lässt sich die Software immer wieder aktualisieren, so dass die Virendefinitionen immer auf dem neuesten Stand sind. Diese Aktualisierungen kann man nach der Registrierung der Software ein Jahr lang herunterladen (90 Tage bei OEM-Versionen), danach muss man ein neues Abonnement über das Internet beziehen oder eine neue Version im Handel kaufen beziehungsweise aus dem Internet herunterladen. Norton AntiVirus wird einzeln und im Sicherheitspaket Norton Internet Security verkauft. Norton AntiVirus ist für Windows und MacOS erhältlich. Das Programm wurde häufig als langsam und ineffizient kritisiert, in jüngeren Versionen ist aber das Produkt auf Performance programmiert worden und bestätigt zumindest den Ruf eines „System-Bremsers“ nun nicht mehr. Ferner machte die Software in jüngster Vergangenheit oft mit teilweise konzeptionellen Sicherheitslücken Schlagzeilen.

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Eine vollständige Deinstallation ist bei vielen Anwendern nicht möglich, was dazu führt, dass Nutzer, die auf eine andere Antiviren-Software umsteigen wollen, ihr Betriebssystem komplett neu installieren müssen. Bei der Deinstallation werden alle geplanten Tasks entfernt. Selbst angelegte Einträge müssen somit danach erneut eingetragen werden. Mit Hilfe des „Norton Removal Tool“ können fehlerhafte Installationen häufig entfernt werden. Lediglich das „Quarantäne“-Verzeichnis ist noch manuell zu löschen. Symantec ist mit Norton AntiVirus in die Kritik geraten, da der Sicherheitsspezialist die Spionage-Software (Keylogger und Backdoor) der US-Geheimdienste FBI (Magic Lantern) und CIA (Oasis) ungefiltert durch ihre Malware-Erkennung passieren ließ.

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TOR & Co. TOR Tor ist ein Netzwerk zur Anonymisierung der Verbindungsdaten und schütz so vor der Analyse des Datenverkehrs seiner Nutzer. Die Software basiert auf dem Prinzip des Onion Routing und wurde mit einigen Abwandlungen implementiert: 1. Der Nutzer installiert auf seinem Computer einen Client, den so genannten Onion Proxy. Dieses Programm verbindet sich mit dem Tor-Netzwerk. In der Startphase lädt sich das Programm eine Liste aller vorhandenen und nutzbaren Tor-Server herunter. Diese mit einer digitalen Signatur versehene Liste wird von Verzeichnisservern (englisch directory server) aufbewahrt. Deren öffentliche Schlüssel werden mit dem Tor-Quellcode geliefert. Das soll sicherstellen, dass der Onion Proxy ein authentisches Verzeichnis erhält. 2. Wenn die Liste empfangen ist, wählt der Onion Proxy eine zufällige Route über die Tor-Server. 3. Der Client verhandelt mit dem ersten Tor-Server eine verschlüsselte Verbindung. Wenn diese aufgebaut ist, wird sie um einen weiteren Server verlängert. Diese Prozedur wiederholt sich noch einmal, so dass eine Verbindungskette immer drei Tor-Server enthält. Jeder Server kennt seinen Vorgänger und seinen Nachfolger. Die Entwickler des Projektes wählten drei Server, um möglichst große Anonymität bei noch akzeptabler Verzögerungszeit zu erreichen. Der Erfolg hängt dabei davon ab, dass mindestens einer der Server vertrauenswürdig ist und ein Angreifer nicht schon den Anfangs- und Endpunkt der Kommunikation überwacht. 4. Nachdem eine Verbindung aufgebaut wurde, werden über diese Server die Daten versandt. Der letzte Server tritt dabei als Endpunkt der Kommunikation auf. Er wird als Exit- oder Austritts-Server oder Knoten (englisch exit node) bezeichnet. Der oben beschriebene Verbindungsaufbau wird in regelmäßigen Abständen wiederholt und die Verbindungsstrecken werden nach etwa 10 Minuten gewechselt! - 31 -

In Foren ändert sich somit die IP alle 10 Minuten und man muss sich erneut im Forum anmelden! Die Pakete innerhalb des Tor-Netzwerkes werden immer verschlüsselt weitergegeben. Erst wenn der Exit-Knoten die Pakete weitergibt, können diese u. U. unverschlüsselt sein. Daher ist es weiterhin wichtig, Verschlüsselung einzusetzen, da der Betreiber eines Exit-Knotens ansonsten den kompletten Datenverkehr mitlesen kann. Achtung! Tor bietet keine Anonymität gegen jeden Angreifer. So ist es durch Überwachung einer ausreichend großen Anzahl von Tor-Knoten oder größeren Teilen des Internets möglich, nahezu sämtliche über Tor abgewickelte Kommunikation nachzuvollziehen. Ein solches Szenario ist beispielsweise bei Betreibern von Internet-Knoten oder wichtigen Backbones – insbesondere durch Kooperation – durchaus vorstellbar: Gelingt es, den ersten und letzten Knoten der Verbindung zu überwachen, lässt sich mit Hilfe einer statistischen Auswertung auf den Ursprung der Verbindung schließen. Gegebenenfalls kann das auch durch staatliche Einflussnahme oder geheimdienstliche Tätigkeit erfolgen. Begünstigt wird es sowohl durch die Struktur des Internets, das sich stark auf einzelne Betreiber stützt, als auch durch die sehr ungleiche Verteilung der Tor-Server weltweit, die sich stark auf wenige Länder konzentrieren. Dadurch würde die Zusammenarbeit von wenigen Instanzen ausreichen, um die Wirkung von Tor deutlich zu schwächen.

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Psiphon Psiphon ist eine Freie Software zur Umgehung von Internet-Zensur mittels vertrauensvoller, sogenannter Sozialer Netzwerke (social networks). Es handelt sich um ein Projekt der Universität Toronto, Kanada, unter der Leitung von Professor Ronald Deibert, Direktor des Citizen Lab. Damit soll Internetbenutzern die Umgehung von behördlichen Zensur- bzw. Inhaltsfiltersystemen in Ländern wie China, Nordkorea, Iran etc. ermöglicht werden. Citizen Lab setzt auf vertrauenswürdige Kontakte und hofft, dafür möglichst viele Nutzer in freien Ländern gewinnen zu können. Im Gegensatz zu öffentlich erreichbaren IP-Adressen von Großservern, die relativ einfach zu sperren sind, fungieren die Psiphon-Rechner privater Nutzer als unabhängige Zugangspunkte, deren IP-Adresse nur einem kleinen Kreis bekannt ist. Über diesen Umweg erschließen sich die Nutzer in den von Inhaltssperren betroffenen Ländern den unzensierten Zugang zum Internet. Die dabei abgerufenen Daten werden verschlüsselt übertragen, wobei der Datenverkehr z. B. über internationale Netzwerke für Finanztransaktionen laufen soll. Es dürfte somit der staatlichen Zensur schwerfallen, die betreffenden Daten aus diesem Datenverkehr herauszufiltern. Das Anwendungsprogramm muss nicht auf dem Computer des Anwenders installiert werden, sondern kann webbasiert über eine Log-inFunktion aufgerufen werden. Als zensurfreie Proxyportale fungieren dabei die Rechner von Anwendern freier Länder, die ihre Geräte dafür zur Verfügung stellen. Der Psiphon-Nutzer in einem zensurbetroffenen Land muss sich letztlich nur mit einem Psiphon-Nutzer in einem freien Land verbinden, um ungehinderten Zugang zum Internet zu bekommen. Seit dem 1. Dezember 2006 kann die (nur für die freiwilligen Anbieter notwendige) Software heruntergeladen werden. Sie wurde unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht. Psiphon ist Teil des CiviSec Projekts am Munk Centre for International Studies an der Universität Toronto. Es wird unter anderem vom Open Society Institute unterstützt.

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JonDo (Jap) JonDo ist ein Web-Anonymizer, der von der JonDos GmbH weiterentwickelt wird. Der Name ist eine Anspielung auf John Doe – der englische Platzhaltername für unbekannte Personen. Der Dienst ging aus dem Java Anon Proxy (da Java ein Warenzeichen von Sun Microsystems ist und nicht mehr verwendet werden durfte, wurde in der Regel nur das Akronym JAP benutzt) des Projektes AN.ON hervor, an welchem die Technische Universität Dresden, die Universität Regensburg und das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein geforscht haben. Nachdem die staatliche Förderung des Projektes 2006 auslief, gründeten einige Projektmitarbeiter JonDos als Startup-Unternehmen und führten so den Dienst fort. JonDo wird als freie Software unter der dreiklausligen BSD-Lizenz verbreitet. JonDo basiert, im Gegensatz zu einigen anderen Anonymisierungsdiensten wie beispielsweise Tor – auf dem Konzept fester Mixkaskaden. In der Theorie ist dieses Modell auch bei Komplettüberwachung des zu Grunde liegenden Netzwerkes sicher. Bei der praktischen Implementierung für einen Echtzeitanonymisierungsdienst ergeben sich aber Probleme, da nicht alle nötigen Mixfunktionen (ausreichend gut) durchgeführt werden können. Deshalb ist das praktische Angreifermodell deutlich eingeschränkter: Sicherheit kann nur gegen Angreifer erreicht werden, die das Netzwerk lokal an einer Stelle überwachen können. Dagegen sind insbesondere Angreifer, welche sämtliche Kommunikation vor dem ersten und hinter dem letzten Mix einer Kaskade abhören können, in der Lage, die Aktionen der Benutzer dieser Mixkaskade komplett nachzuvollziehen. Vereinfacht wird die Situation für derartige Angriffe, da es nur eine sehr begrenzte Anzahl von Mixkaskaden gibt, so dass eine Präsenz für den Angreifer nur an wenigen Punkten erforderlich ist, um sämtliche über JonDo abgewickelte Kommunikation zu deanonymisieren. Eine Erhöhung der Anzahl der Mixkaskaden als Gegenmaßnahme ist problematisch, da das Grundmodell davon ausgeht, dass möglichst viele Nutzer gleichzeitig über eine Mixkaskade aktiv sind, um die Anonymitätsgruppe groß zu halten – mehr Mixkaskaden würden die Nutzergruppen pro Kaskade kleiner machen.

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I2P I2P (Abk. für Invisible Internet Project, deutsch: Projekt unsichtbares Internet) ist ein Freie-Software-Projekt mit dem Ziel, ein anonymes/pseudonymes Netzwerk zu schaffen, welches eine einfache Übertragungsschicht mit dem Nutzen der Anonymität und Sicherheit für Applikationen zur Verfügung stellt. Das Netzwerk selbst ist nachrichtenbasiert (wie IP), bietet aber auch eine Bibliothek an, die Streaming von Daten erlaubt und TCP ähnelt. Die Kommunikation ist an beiden Enden verschlüsselt, dafür werden insgesamt vier Schichten zur Verschlüsselung je Paket verwendet. Auch die Empfangspunkte sind wiederum durch Verschlüsselungsverfahren geschützt. Größtenteils besteht diese aus einem Paar öffentlicher Schlüssel. Der Kern der I2P-Anwendung ist in Java geschrieben, eine aktuelle Java-Version muss also installiert sein. Ein Teil der Dienste ist in Form von Webanwendungen integriert und über den Browser erreichbar. Die zentrale Rolle spielt hierbei die „router console“ als Einstiegsseite. Andere Dienste werden teilweise dadurch realisiert, dass der I2P-Dienst als Proxy (z. B. für HTTP, IRC, Mail, CVS) arbeitet, wobei er sich teilweise gegenüber dem jeweiligen Client wie ein normaler Server verhält. Auf diese Weise können dann die normalen Client-Programme wie Firefox eingesetzt werden, die lediglich auf den eigenen I2PServer/Proxy umkonfiguriert werden müssen. Hierbei kommen meist abweichende, 4-stellige Port-Nummern zum Einsatz. Daneben gibt es noch speziell angepasste Zusatzprogramme: eine Erweiterung für Vuze für BitTorrent im I2P-Netz und I2Phex, ein I2PGnutella-Servent. Die Netze I2P-Bittorrent und I2P-Gnutella sind ohne Verbindung zu ihren nicht anonymen Vaternetzen, so dass hier Inhalte separat bereitgestellt werden müssen. Während Tor hauptsächlich anonyme Proxyserver für diverse InternetDienste wie IRC, E-Mail oder HTTP bietet, geschieht bei I2P primär alles innerhalb des Netzwerks. Der Vorteil dessen ist, dass dabei die Nutzdaten Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. (Dies ist auch bei tor hidden services der Fall, nicht aber wenn man tor benutzt, um ganz normale Webservices zu nutzen.)

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Gleiches gilt für Emails die über einen I2P-internen Server gehen (Susimail): diese sind nur vom Sender bis zum Server und vom Server zum Empfänger verschlüsselt - I2P-Bote ist davon nicht betroffen, da es serverlos ist. Auch benutzt I2P ausschließlich unidirektionale Tunnel, was bei timing attacks hilfreich ist, denn eine Anfrage und die Antwort darauf nehmen nicht denselben Weg. I2P ist im Gegensatz zu Tor völlig dezentral und die Tunnel ändern sich mindestens alle 10 Minuten. Ferner kommt bei I2P statt bloßen onion routings garlic routing zum Einsatz.

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CyberGhost VPN CyberGhost VPN ist ein VPN-Dienst für Windows-PCs, welcher von der Firma S.A.D. GmbH vertrieben wird. Der Dienst ermöglicht es dem Nutzer eine verschlüsselte VPN-Verbindung zu den Servern des Betreibers herzustellen, welche die Daten dann ins Internet weiterleiten. Dadurch wird die eigene IP-Adresse verschleiert und durch die IP des weiterleitenden VPN Servers ersetzt, was für Anonymität des Nutzers sorgt. Neben der Anonymisierung bietet sich CyberGhost VPN auch im Umfeld öffentlicher Netzwerke an. So lassen sich öffentliche und unverschlüsselte WLAN-Hotspots sicher nutzen, da die Daten vor der Übertragung über den WLAN-Hotspot vom CyberGhost VPN Client auf dem Computer des Nutzer verschlüsselt werden. Es werden ein kostenloser, sowie ein kommerzieller Dienst angeboten. CyberGhost VPN selbst steht unter einer proprietären Lizenz, verwendet aber das quelloffene OpenVPN zum Herstellen der Verbindung. Aktuell hat CyberGhost VPN mehr als 445 000 Nutzer und war der erste durch die LGA geprüfte Anonymisierungsdienst. Der Nutzer registriert einen Account, mit dem er sich über den Client am System einloggt. Je nach Art des Accounts (kostenlos / Premium) steht dem Nutzer nun zur Auswahl, sich mit verschiedenen Servern zu verbinden. Der Client stellt dabei über die virtuelle Netzwerkkarte des OpenVPN-Treibers eine Verbindung zu dem Traffic-Server her. Sobald die Verbindung hergestellt wurde, werden alle ausgehenden Verbindungen des Computers über den CyberGhost-Server getunnelt. Im Gegensatz zu anderen Anonymisierern mit Mixkaskaden (wie z.B. Tor oder JonDo) setzt CyberGhost VPN auf einen Ausgangsserver. Durch NAT (Network Address Translation) wird die echte IP des Benutzers nach außen durch die IP des Ausgangsservers ersetzt, wodurch der Nutzer gegenüber dem Zielserver anonym bleibt. Die Anonymität wird zusätzlich erhöht, indem mehrere Benutzer einem Ausgangsserver zugeordnet werden und so eine eindeutige Zuordnung zwischen echter Benutzer-IP und CyberGhost IP nicht möglich ist. Bei VPN-basierten Verbindungen werden alle Verbindungen auf den Computer automatisch über das VPN getunnelt. Hierdurch entfällt auch das manuelle Konfigurieren von Proxy-Server-Adressen in Applikationen wie Browser oder Download-Client. Allerdings lassen sich auf diese Weise keine einzelnen Applikationen von der Anonymisierung ausschließen. - 37 -

Bei Mixkaskaden verwenden eine hohe Anzahl von Nutzern die selben Server, was zwar das Nachverfolgen erschwert, aber auch die Geschwindigkeit rapide schwinden lässt. Auf VPN-Servern reicht eine ungleich geringere Anzahl von Nutzern aus, um die Anonymität zu gewährleisten, sodass die Gesamtgeschwindigkeit relativ hoch bleibt.

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Praxis - Grundlagen TrueCrypt Sicherungs-CD Die Sicherungs-CD ist das wichtigste Element neben der Verschlüsselung. Wenn man einmal sein Passwort vergessen hat, oder der Rechner wegen Windows wieder einmal spinnt, ist sie die einzige Rettung. Moderne Versionen von TrueCrypt lassen zum Glück keine komplizierten Verschlüsselungen mehr zu, solange man nicht am selben Rechner eine funktionierende CD gebrannt hat. Das brennen sollte selbstverständlich sein. Weniger selbstverständlich ist die Aufbewahrung dieser CD. Wohin damit? Die CD einfach offen rum liegen zu lassen wäre im Fall einer HD tödlich. Ermittlungsbeamte können mittels dieser CD schnell den Rechner öffnen. Von daher muss sie genauso gut versteckt werden wie das Grab von Dschingis Khan. Gute Verstecke sind: - Hinter Bodenfliesen oder Bohlen - Innere von alten technischen Geräten - Vergraben in einer dichten und isolierten Kiste - Wandverstecke - Bei Freunden - Unterseite von Schränken (kein Polizist hebt die an)

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Gesamtverschlüsselung Wer keine einzelnen Dateien verschlüsseln will, kann auch einfach den Kompletten Rechner verschlüsseln. Dies nennt man auch „Gesamtverschlüsselung“. Beim Booten kommt man nur noch bis zum Bootbildschirm, danach springt sofort ein TrueCrypt Fenster auf das unser Passwort abfragt. Wer sein Passwort einmal vergisst, wird aber auch selbst nie mehr an seine Daten kommen! Wir gehen von der deutschen TrueCrypt Version aus, die Sprache kann man unter „Einstellungen“ umstellen, falls nötig! Benötigte Software - TrueCrypt Anleitung 1) Zuerst lädt man sich die neueste Version von TrueCrypt herunter. Dabei unbedingt auf das richtige Betriebssystem achten. Nur von der Herstellerseite laden! 2) Man installiert da Programm nach Standart und lässt bei der Installation alle Häkchen an ihrem Platz. 3) Mit einem Doppelklick auf den Icon gelangt man ins Hauptmenü und klickt auf (System Æ System-Partition/Laufw. Verschlüsseln…)

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4) Im nächsten Fenster kann man zwischen den Optionen Normal und Versteckt wählen. Für unsere Zwecke benötigen wir die obere, normale Version….weiter.

5) Jetzt muss man sich entscheiden ob man nur die Systempartition oder alle Laufwerke verschlüsseln will. Man wählt die untere Option „Komplette Festplatte verschlüsseln“ aus. 6) Die Frage nach den versteckten Bereichen verneint man. Einige Systeme benötigen diese um überhaupt anzuspringen, dumm wenn TrueCrypt das nicht zulassen würde. 7) Nachdem dies geschafft ist muss man TrueCrypt über das Betriebssystem aufklären. Wenn man nur ein Betriebsystem auf dem Rechner hat, wählt man Einzel-Boot aus.

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8) Nun gelangt man ins Hauptfenster der Verschlüsselung:

1. Der Verschlüsselung Algorithmus Es gibt zahlreiche Algorithmen die man wählen kann: AES Sperpent AES-Twofish AES-Twofish-Serpent Serpent-AES Serpent-Twofish-AES Twofish-Serpent Alle Algorithmen sind sicher, wir wählen aus Zeitgründen in dieser Anleitung einfach „AES“. In der späteren Festung verwenden wir natürlich noch komplexere. 2. Der Hash Algorithmus Er bleibt unverändert.

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9) Sobald man auf „Weiter“ klickt, bekommt man eine Fehlermeldung. Diese kann man mit „Ja“ bestätigen. Bei einfachen Algorithmen wie AES oder Serpent kommt diese Nachricht nicht. Hier wird vor der Zerstörung der Bootloader gewarnt, wenn sich jemand am PC zu schaffen macht! Solange man aber selbst noch die RettungsCD hat, ist das für einen selbst kein Problem! 10) Jetzt muss man sich ein gutes Passwort überlegen. Dieses wird immer benötigt wenn man den Rechner starten will. Insgesamt kann man bis zu 64 Zeichen verwenden. Vorher das Kapitel „Passwörter und der eigene Schweinehund“ lesen! 11) Um noch mehr Sicherheit zu erlangen, muss man im nächsten Fenster ein paar Zufallsdaten/zahlen erstellen. Dazu wirbelt man einfach ca. 2 Minuten mit der Maus über den Pool.

Sobald man auf „Weiter“ geklickt hat, bekommt man diese Keys angezeigt. Darum muss man sich aber nicht weiter kümmern und geht sofort weiter.

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12) Danach weist uns TrueCrypt nochmals auf die Rettungs-CD hin. Diese ist genauso wichtig wie die Verschlüsselung selbst. Unten gibt man einfach einen Pfad z.B. zum Laufwerk C an um die Iso dort vorerst zu speichern.

Manche Fenster, wie dieses, bleiben auf Englisch auch wenn man die Sprache umgestellt hat 13) TrueCrypt wird sich jetzt solange keinen Befehl mehr befolgen, bis man an diesem Rechner eine solche Rettungs-CD gebrannt hat.

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14) Sobald eine funktionierende Rettungs-CD im Laufwerk liegt, kann man fortfahren und dies von TrueCrypt bestätigen lassen.

15) Im nächsten Fenster muss man sich dazu entschließen, die vorhandenen Daten auf der Festplatte zu löschen. Wir empfehlen die 7 oder 35-fache Formatierung. Nein!! Die Daten werden nicht einfach gelöscht! Das klingt irreführend, aber das hat alles seine Richtigkeit! 16) Die anschließenden Fenster immer bestätigen und TrueCrypt erlauben den Rechner neu zu starten. TrueCrypt testet dadurch erst das System. 17) Nach dem Restart kommt sofort das TrueCrypt Boot Loader Fenster indem man sein Passwort eingeben muss. Wenn alles funktioniert landet man wieder auf dem Desktop und TrueCrypt meldet, dass alles in Ordnung ist.

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18) Jetzt klickt man im Fenster auf „Verschlüsseln“, bestätigt die nächsten Fenster und die Verschlüsselung beginnt. Wer gute Algorithmen und „oft formatieren“ ausgewählt hat, muss jetzt lange warten! Je nach Größe des Systems kann es sogar mehrere Tage dauern! 19) Sobald der Prozess abgelaufen ist klickt man noch auf „ok“ und „fertigstellen“. Der Rechner ist nun verschlüsselt und kann zu Testzwecken einmal komplett runter gefahren werden. Beim erneuten starten sollte wieder der TrueCrypt Boot Loader kommen und nach dem Passwort verlangen. Ohne dieses Passwort wird nun niemand mehr an die Daten rankommen.

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Externe Festplatten und USB-Sticks verschlüsseln Die komplette Festplatte zu verschlüsseln ist aufwendig und birgt Risiken. Einfacher ist es also, den eigenen Rechner unverschlüsselt zu lassen und einen externen Datenträger mit wichtigen Daten zu verschlüsseln. Generell kann man jeden externen Datenträger, egal ob Festplatte oder USB-Stick verschlüsseln. Bei einer normalen Verschlüsselung muss man auf dem Zielcomputer allerdings auch die Truecrypt Software installiert haben um den Datenträger zu öffnen. Durch den so genannten „Travallar“ Modus kann man aber auch diese Hürde umgehen. Externe Datenträger können nicht mehr entschlüsselt werden! Um diese wieder normal benutzen zu können muss man sie löschen/formatieren! Man braucht: 1. Einen externen Datenträger 2. Die TrueCrypt Software Anleitung 1) Zuerst lädt man sich die neueste Version von TrueCrypt runter. Dabei auf das richtige Betriebssystem achten. Nur von der Herstellerseite laden! 2) Man installiert da Programm nach Standart und lässt bei der Installation alle Häkchen an ihrem Platz. 3) Mit einem Doppelklick auf den Icon gelangt man ins Hauptmenü und klickt auf (Extras ÆTrueCrypt Volumen erstellen…)

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4) Hier wählt man die mittlere Option, „Verschlüsselt eine Partition…“ und im nächsten Fenster das „Standart TrueCrypt-Volume“.

5) Im nächsten Fenster muss man unter „Datenträger…“ die Festplatte bzw. den USB-Stick auswählen und bestätigen.

Nicht verwirren lassen wenn wie hier das Laufwerk zweimal drinsteht. Einfach auf die Zeile mit dem entsprechenden Laufwerksbuchstaben klicken! - 48 -

6) Da der Datenträger noch leer ist, wählt man im folgenden Fenster die Option „Verschlüsseltes Volumen erstellen und formatieren“. Dadurch gelangt man direkt in das Fenster mit den Verschlüsselungseinstellungen. 7) Hier kann man sich zwischen den einzelnen Algorithmen entscheiden. Serpent-Twofish-AES ist ideal. Allerdings dauert die Verschlüsselung von großen Festplatten dann auch länger, der Sicherheit zuliebe trotzdem ratsam.

Wir wählen aus Zeitgründen aber: Verschlüsselungsalgorithmus: Hash-Algorithmus:

AES RIPEMD-160

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8) Als nächstes sollte man normalerweise die Größe der Verschlüsselung eingeben. Da wir aber den kompletten, externen Datenträger verschlüsseln wollen, übernimmt TrueCrypt automatisch diese Einstellung.

Es kann sein das TrueCrypt wie hier etwas weniger Platz verschlüsselt als tatsächlich vorhanden ist. Dies muss man aber akzeptieren; der restliche Platz ist später nicht verwendbar!

9) Anschließend muss man das Passwort für den Datenträger eingeben. Die beiden Kästchen darunter bleiben leer. Hier lautet das Passwort wie immer: 12345

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10) Jetzt muss man sich entscheiden, was auf dem Datenträger später gespeichert werden soll. Große Dateien können besser auf dem Dateisystem NTFS gespeichert werden. Bei Externe Festplatten oder USB-Sticks über 4GB sollte man hier „Ja“ anklicken.

12) Im Anschluss muss man das „Volume-Format“ einstellen. Dazu wirbelt man eine Minute lang auf dem Fenster herum und klickt dann auf „Formatierten“. Die restlichen Einstellungen bleiben unverändert.

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TrueCrypt-Container Ein gutes Mittel um Daten sicher abzulegen ohne gleich die ganze Festplatte verschlüsseln zu müssen, sind die TrueCrypt-Container. Diese „Volumes“ können nicht erkannt werden, da sie keinen eigenen Kopfdatenbereich haben und nur aus zufälligen Bitfolgen zu bestehen scheinen. Der Angreifer wird dort jedoch auf Grund dieser Eigenschaft verschlüsselte Daten vermuten. Dafür dient im nächste Kapitel aber der versteckten Container. Momentan geht es um die einfachen Container die bereits einen ausreichenden Schutz liefern. Für die folgenden Aktionen benötigt man: 1. Die TrueCrypt Software 2. Eine Datei (hier: Equilibrium – met.flv) Anleitung 1) Zuerst lädt man sich die neueste Version von TrueCrypt runter. Dabei auf das richtige Betriebssystem achten. Nur von der Herstellerseite laden! 2) Man installiert da Programm nach Standart und lässt bei der Installation alle Häkchen an ihrem Platz. 3) Mit einem Doppelklick auf den Icon gelangt man ins Hauptmenü und klickt auf (Extras ÆTrueCrypt Volumen erstellen…)

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4) Jetzt wählt man die oberste Option aus, „Einen verschlüsselten DateiContainer erstellen“.

Je nach Version können die Fenster leicht abweichen. Von daher sollte man, wie wir die neuste Version herunterladen! 5) Wir wollen erstmal nur einen einfachen, für jeden sichtbaren Container erstellen. Also wählt man im nächsten Fenster den oberen Punkt, „Standart TrueCrypt-Volume“ aus.

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6) Danach wählt man den Speicherort des Volumens sowie dessen Namen aus. Unser Beispiel heißt „Hier ist nix drin“. 7) Anschließen muss man die Verschlüsselungsoptionen einstellen. Wir wählen aus Zeitgründen: Verschlüsselungsalgorithmus: Hash-Algorithmus:

AES RIPEMD-160

8) Nun muss man die Größe angeben. Für unser Lied brauchen wir nur max. 10 MB. In Wirklichkeit sollte man das Volumen ruhig um einiges größer machen um später immer genug Platz zu haben. 9) Bei der Wahl des Passwortes im nächsten Fenster sollte man kreativ und vorsichtig sein. Ein zu einfaches Passwort macht Hacker oder andere Personen misstrauisch und verleitet sie eventuell dazu, im Volumen nach weiteren Containern zu suchen.

Hier lautet das Passwort wie immer: 12345 Die beiden Kästchen lässt man leer!

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10) Im Anschluss muss man das „Volume Format“ einstellen. Dazu wirbelt man eine Minute lang auf dem Fenster herum und klickt dann auf „Formatierten“. Das Dateisystem „FAT“ und die Clustergröße „Vorgabe“ sollten unverändert bleiben! Das Volumen wird jetzt erstellt, je nach Größe muss man sich noch ein wenig gedulden. 11) Jetzt hat man ein Volumen bzw. Container erstellt. Diesen kann man im Hauptmenü von TrueCrypt unten auswählen und mounten bzw. „Einbinden“.

Nach dem eingeben des Passwortes, erscheint im Hauptmenü und im Windows Explorer ein neues Laufwerk. Dieses kann ganz normal verwendet werden um z.B. Dateien abzuspeichern. Nach dem arbeiten das Volumen immer wieder trennen! - 55 -

Versteckte TrueCrypt-Container Man stelle sich folgende Situation vor: Man wird von einem Verbrecher oder Beamten bedroht bzw. eingeschüchtert, um das Passwort für den einfachen TrueCryptContainer zu erhalten. Man gibt also das Passwort Preis und schon können die Personen an die Daten ran. Besser wäre es, in diesem Container neben harmlosen „Alibi-Dateien“ noch einen zweiten, versteckten Container zu besitzen. Diesen nennt man bei TrueCrypt dann einen „Hidden Container/Volumes“. Versteckte Container können innerhalb des freien Speicherplatzes eines anderen verschlüsselten Volumes versteckt werden. Im Notfall gibt man also nur das Passwort für das offene Volume heraus, das versteckte und mit einem anderen Passwort verschlüsselte Volume bleibt unentdeckt. So sieht ein Angreifer nur unwichtige Alibi-Daten, die vertraulichen Daten sind verschlüsselt im freien Speicherplatz des verschlüsselten Volumes verborgen. Allerdings ist zu beachten, dass sowohl auf dem physischen Datenträger, im Betriebssystem oder innerhalb der verwendeten Programme Spuren zurückbleiben können, die die Existenz des versteckten Volumes für einen Angreifer offenbaren. Hierfür benötigt man: 1. Die TrueCrypt Software 2. Eine Datei (hier: Equilibrium – met.flv) 3. Ein Worddokument Der einfache Container wird dank der neuen Versionen direkt mit erzeugt!

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Anleitung 1) Zuerst lädt man sich die neueste Version von TrueCrypt runter. Dabei auf das richtige Betriebssystem achten. Nur von der Herstellerseite laden! 2) Man installiert da Programm nach Standart und lässt bei der Installation alle Häkchen an ihrem Platz. 3) Mit einem Doppelklick auf den Icon gelangt man ins Hauptmenü und klickt auf (Extras ÆTrueCrypt Volumen erstellen…) 4) Jetzt wählt man die oberste Option aus, „Einen verschlüsselten DateiContainer erstellen“. 5) Der Sinn dieser Anleitung ist die Erstellung eines versteckten Containers. Also wählt man im nächsten Fenster den unteren Punkt, „Verstecktes TrueCrypt-Volume“ aus.

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6) Im folgenden Fenster klickt man auf „Kompletter Modus“. Damit wird gleichzeitig ein einfaches Volumen erstellt welches den versteckten Container beinhaltet, aber von ihm ablenken soll.

7) Jetzt wählt man den Speicherort des Volumens sowie dessen Namen aus. Unser Beispiel heißt „Meine Daten“….sehr unauffällig. Kommentar der Autoren Es ist klug, dem Container keine richtigen Namen zu geben. In zahlreichen Systemordnern findet man Dateien wie „PhysXLoader“, „sytem.dat“ oder „engine“. Den Container so zu nennen ist besser als „Hier sind alle Daten drin“. Auch der Speicherort muss gut gewählt werden. Direkt auf dem Desktop wäre zu auffällig. Auch hier empfehlen sich Systemorder oder Ordner von Spielen.

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8) Anschließend bestätigt man solange alle Fenster bis man zum ersten Fenster mit Verschlüsselungsoptionen kommen. Hier geht es erstmal um das äußere Volumen in denen später die Alibi-Dateien und das versteckte Volumen sitzen. Wir wählen aus Zeitgründen: Verschlüsselungsalgorithmus: Hash-Algorithmus:

AES RIPEMD-160

Auch das offizielle Volumen sollte gut gesichert sein. Also immer möglichst aufwendige Algorithmen wählen! 9) Nun muss man die Größe angeben. Für unser Lied brauchen wir nur max. 10 MB. In Wirklichkeit sollte man das Volumen ruhig 100-200MB groß machen um später immer genug Platz zu haben. 10) Bei der Wahl des Passwortes im nächsten Fenster sollte man kreativ und vorsichtig sein. Ein zu einfaches Passwort macht Hacker oder andere Personen misstrauisch und verleitet sie eventuell dazu, im Volumen nach weiteren Containern zu suchen. Hier lautet das Passwort wie immer: 12345 Die beiden Kästchen lässt man leer! - 59 -

11) Im Anschluss muss man das „Format des äußeren Volumes“ einstellen. Dazu wirbelt man eine Minute lang auf dem Fenster herum und klickt dann auf „Formatierten“. Das Dateisystem „FAT“ und die Clustergröße „Vorgabe“ sollten bei Containergrößen unter 4Gb unverändert bleiben! Das Volumen wird jetzt erstellt, je nach Größe muss man sich ein wenig gedulden. 12) Jetzt fordert TrueCrpyt uns dazu auf, irgendwelche Alibi-Dateien in diesem Volumen zu platzieren. Wir gehen also auf „Äußeres Volumen öffnen“, kopieren die Datei „Equilibrium – met.flv“ hinein und klicken dann auf „Weiter“.

13) Ab hier gleichen sich die Schritte vom erstellen des offenen Volumens. Man nimmt jetzt natürlich andere Passwörter und Algorithmen. Die Größe des Hidden Volumes muss natürlich kleiner als die des offenen sein.

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14) Toll, jetzt haben wir ein verstecktes Volumen…aber im Hauptmenü von TrueCrypt wird nichts angezeigt! Das ist aber noch vollkommen normal! 15) Im Hauptmenü wählt man jetzt unten die Option „Datei…“, direkt neben dem leeren Fenster und wählt das offene Volumen aus. 16) Nach einem Klick auf den Button „Einbinden“ wird das Passwort abgefragt, hier 12345. 17) Schon erscheint in Hauptmenü unser Volumen….und auch im Windows Browser hat man auf einmal ein neues Laufwerk mit einer Größe von nur 100MB. Darin befindet sich offensichtlich nur die Datei „Equilibrium – met.flv“, welche sich auch problemlos abspielen lässt.

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!EXTREM WICHTIG! Dieses offene Volumen sollte man jetzt von seiner Größe und der darin befindlichen Alibi-Dateien nicht mehr ändern. Tut man es doch, könnte das versteckte Volumen zerstört werden. Also lieber vorher viele unwichtige Dateien in den ersten Container stecken! Das versteckte Volumen kann natürlich beliebig verändert werden! 18) Nun trennt man im Hauptmenü das Volumen wieder, bindet es neu ein und gibt das Passwort des versteckten Containers ein. Der Versteckte Container wird nun als neues Laufwerk im Hauptmenü und im Windows Explorer angezeigt und kann normal verwendet werden. Hier kopiert man ein wertvolles Dokument hinein, trennt das Volumen und schon ist alles gut gesichert…..auch wenn man dazu gezwungen wird, das Passwort des offenen Volumens herauszugeben. Normalerweise kann man diesen Schritt auch direkt ausführen. Wir wollten nur einmal zeigen, wie man das offene Volumen öffnet!

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Entschlüsseln Es kann durchaus erforderlich sein, seine Systempartition oder ein externes Laufwerk wieder zu entschlüsseln. Dieser Vorgang dauert meistens kürzer als das entschlüsseln, nimmt aber trotzdem einige Stunden in Anspruch. 1) Um die Systempartition zu entschlüsseln, klickt man im Hauptmenü auf (System Æ System-Partition/Laufwerk dauerhaft entschlüsseln) 2) TrueCrypt führt einen dann durch mehrere Fenster bis zu folgenden:

Die Entschlüsselung kann man jederzeit pausieren und auf „später“ verschieben. Sollte man auf „später“ klicken, muss man im Hauptmenü die Entschlüsselung unter: (System Æ Unterbrochenen Vorgang fortsetzten) weiterführen. USB-Sticks und externe Festplatten können nicht mehr entschlüsselt werden! Hier kommt man am formatieren nicht vorbei, Daten vorher kopieren!

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Tor Das richtige Paket Auf der Homepage von TOR gibt es zahlreiche Pakete von TOR. Von der Vielfalt sollt man sich aber nicht verunsichern lassen und sich an folgende Regeln halten: - Das richtige Betriebssystem wählen - Nur die stabilen Versionen runterladen - Das TOR Bundle runterladen ( auch „tor-browser“ genannt) Am besten lädt man sich das Komplettpaket runter, und extrahiert es auf einen USB Stick. So kann man TOR an jedem Rechner benutzen ohne etwas neu installieren zu müssen. Das Tor Paket enthält: -

Tor Software (portable) Firefox (portable) Polipo Vidalia

Der Start 1) Polipo und Vidalia sind Zusatzprogramme die den Datenverkehr noch sicherer und anonymer machen sollen. Gestartet wird das Ganze dann direkt vom USB-Stick. 2) Dazu im Startorder „Tor Browser“ auf “Start Tor Browser“ klicken. Es öffnet sich ein Fenster und Tor beginnt sofort mit dem Aufbau. 3) Sobald die Verbindung offen ist, erscheint im Startfenster eine grüne Zwiebel und es öffnet sich nach wenigen Sekunden der Firefox Browser. In den Einstellungen im Startmenü kann man TOR auf Deutsch umstellen! Alle 10 Minuten wechselt TOR die Route durchs Netzwerk automatisch…in Foren muss man sich dann neu anmelden! - 64 -

Torbrowser richtig einstellen Normalerweise sind Torbrowser und die Tor-Pakete schon richtig eingestellt. Wenn man allerdings seinen eigenen Browser verwenden will, muss man ihn noch richtig einstellen. Anleitung 1) Auf der Homepage lädt man sich das aktuellste „vidalia-bundle“ herunter. 2) Dieses wird normal installiert. 3) Jetzt muss man zuerst die Tor Software starten und eine Verbindung aufbauen lassen. 4) Beim Bundle kann es sein, dass jetzt der normale Browser startet. Wenn nicht, muss man ihn manuell starten. Rechts unten im Browser sollte der „Torbutton“ zu sehen sein. Dieser sollte grün leuchten und „Tor läuft“ anzeigen. 5) So, Tor läuft also, aber im Gegensatz zu den Portablen FirefoxTorbrowser oder den anderen Torbrowsern, ist unserer noch nicht richtig eingestellt (hier Firefox).

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6) Zuerst muss man alle alten Cookies löschen. Dazu im Firefoxbrowser auf Extras Æ Einstellungen, klicken.

7) In der Registerkarte „Datenschutz“ ändert man die Einstellung der Chronik auf „niemals anlegen“. 8) Zusätzlich klick man im selben Fenster noch auf „gesamte bisherige Chronik löschen“. Hier wählt man dann alle Punkte aus und bestätigt seine Entscheidung.

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9) Jetzt hat man alle alten spuren gelöscht. Aber das wichtigste kommt noch, und zwar unter der Registerkarte „Inhalt“.

10) Hier muss man die Punkte „JavaScript laden“ und „Grafiken laden“ deaktivieren. Wenn Java aktiviert bleibt, umgeht es einfach die Torsoftware und verrät unsere Daten an die Website.

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11) Zuletzt muss man seinen Browser noch daran hindern, automatisch nach Updates zu suchen bzw. diese automatisch zu installieren. Diese Funktionen findet man in der Registerkarte „Erweitert Æ Update“

12) Alle Update Kästchen werden deaktiviert, alles mit OK abgesegnet und fertig. Jetzt kann man ein wenig sicherer mit seinem alten Browser surfen! Wir raten trotzdem dazu, Portable Torbrowser oder externe Torbrowser zu verwenden!

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Spezielle Torbrowser Wenn man TOR benutzen will, den Firefox aber nicht mag, kann man sich auch spezielle Torbrowser herunterladen. Die bekanntesten sind die Opera Torbrowser und XeroBank. Diese Browser haben TOR schon mit installiert und sind auch schon perfekt eingestellt. Zudem verfügen sie über Zahlreiche Tools die später im Hintergrund laufen und uns noch mehr Sicherheit verschaffen. Wir verwenden hier XeroBank. XeroBank ist eigentlich Firefox ;), aber er sieht etwas anders aus! Installation 1) Man lädt sich den gewünschten Browser herunter, und installiert ihn ganz normal auf die Festplatte. Bei XeroBank wählt man in der Installation statt „XeroBank Client“ einfach „Tor Version“ aus! 2) Jetzt startet man den Browser über das Icon. Es erscheint ein Ladebildschirm in dem klein „Connecting to Tor…“ steht. Der Browser baut also selbstständig eine Verbindung zum TOR-Netzwerk auf. 3) Fertig, jetzt kann ganz normal weitergesurft werden.

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Praxis - Die Festung Linie Alpha - Das Äußere Schon der Aufbau des Rechners kann bei einer HD oder beim direkten Zugriff anderer auf den Rechner entscheidend sein. Auch hier gibt es einen offensiven und einen defensiven Weg. Aufgrund der vielen Nachteile des defensiven Systems, sollte man sich offensiv und Kooperativ verhalten. So schützt man vor allem das teure Gesamtequipment. Die Festplatten sind ja sowieso bombenfest mit TrueCrypt verschlüsselt. Offensiv Der offensive Weg setzt auf Deeskalation zum Schutze des ganzen Rechners. Die Festplatte/n werden so eingebaut, dass sie innerhalb von wenigen Sekunden auch von Laien ausgebaut werden können. Möglich ist es auch, die Festplatte/n außerhalb des Rechners zu lagern. Die meisten SATA Kabel sind lang genug um die Festplatte in einer kleinen Plexiglasbox neben dem Rechner zu platzieren. Bei solchen Konstruktionen sollte man auch noch einen Lüfter in die Box einbauen um die Festplatte ausreichend zu kühlen. Dies gilt hauptsächlich für High-End Rechner. Es gibt HD-Berichte, in denen die Betreffenden genauso vorgegangen sind. Als die Polizei vorm Rechner stand haben die Beschuldigten einfach mit einem Handgriff ihre Festplatte vom Kabel gelöst und den Polizisten in die Hand gedrückt. Der Rest des Rechners blieb stehen, ein kompletter Neukauf blieb erspart. Allerdings kommt es auf die jeweiligen Beamten bzw. Eindringlingen an.

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Defensiv Eine andere Möglichkeit ist es, den Rechner zur Festung auszubauen. Diese Strategie eignet sich besonders für Case-Modder. Es geht darum, es den Beamten so schwer wie möglich zu machen den Rechner mitzunehmen. Um dies zu erreichen haben sich einige „Spezialisten“ schon unglaubliches einfallen lassen. Es gibt bestätigte Berichte von Moddern, die ihren PC in die Wand eingebaut/eingemauert haben. Will die Polizei diesen jetzt mitnehmen, kommt sie nur an die Laufwerksschächte ran und muss die Wand aufstemmen. Dies gilt allerdings auch für einen selbst. Effektiver ist da das „Pfählen“ des Rechners bzw. die hohe Kunst des Case-Moddings. „Pfählen“ kennt man nur aus Vampirfilmen, aber auch der Rechner lässt sich so Problemlos festnageln. Dabei wird der Rechner auf den Boden gestellt und mit großen Bauankern um Boden befestigt. Das Prinzip beruht auf dem Sicherheitskonzept von modernen Safes. Die Anker bekommt man für ein paar Euro im Baumarkt. In den Boden des Gehäuses sowie des Zimmers müssen aber Löcher gebohrt werden. Nach dem Einschlagen der Anker durch die Löcher in den Boden, kann man diese oft mit großen Spezialmuttern festziehen. Damit die Polizei den Rechner aber nicht einfach abschraubt, kann man die Muttern rund abschleifen. Einen so verankerten Rechner bekommt man kaum noch weg. Auch hier sind die Nachteile offensichtlich. Man selbst hat genauso viele Schwierigkeiten wie die Polizisten und man muss den Rechner dann stehend zusammenbauen. Niemals den Rechner erst zusammenbauen und dann Pfählen, dabei geht zu 100% irgendwas im Rechner kaputt! Richtig gute Case-Modder können noch einen anderen Weg gehen. Nichts spricht dagegen, den Rechner in eine Topfpflanze, einen alten Kopierer/Drucker oder sonst was einzubauen. Jetzt noch einen 50€ Fakerechner direkt unter den Schreibtisch stellen und fertig. Die Kabel vom echten Rechner müssen natürlich genauso gut getarnt sein - 71 -

Linie Bravo - Booten bis Desktop (Gesamtverschlüsselung) Zwar steht das Prinzip der Gesamtverschlüsselung schon oben in dem ersten Praxisteil, doch liefern wir hier eine mustergültige Anleitung samt Algorithmen und guten Passwörtern. Wer sein Passwort einmal vergisst, wird aber auch selbst nie mehr an seine Daten kommen!

Benötigte Software - TrueCrypt Anleitung 1) Zuerst lädt man sich die neueste Version von TrueCrypt runter. Dabei auf das richtige Betriebssystem achten. Nur von der Herstellerseite laden! 2) Man installiert da Programm nach Standart und lässt bei der Installation alle Häkchen an ihrem Platz. 3) Mit einem Doppelklick auf den Icon gelangt man ins Hauptmenü und klickt auf (System Æ System-Partition/Laufw. Verschlüsseln…)

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4) Im nächsten Fenster kann man zwischen den Optionen „Normal“ und Versteckt wählen. Für unsere Zwecke benötigen wir die obere, normale Version….weiter.

5) Jetzt muss man sich entscheiden ob man nur die Systempartition oder alle Laufwerke verschlüsseln will. Man wählt die untere Option „Gesamtes Laufwerk verschlüsseln“ aus. 6) Die Frage nach den versteckten Bereichen verneint man. Einige Systeme benötigen diese um überhaupt anzuspringen, dumm wenn TrueCrypt das nicht zulassen würde. 7) Nachdem dies geschafft ist muss man TrueCrypt über das Betriebssystem aufklären. Wenn man nur ein Betriebsystem auf dem Rechner hat, wählt man „Ein Betriebssystem“ aus.

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8) Nun gelangt man ins Hauptfenster der Verschlüsselung:

1. Der Verschlüsselung Algorithmus Es gibt zahlreiche Algorithmen die man wählen kann: AES Sperpent AES-Twofish AES-Twofish-Serpent Serpent-AES Serpent-Twofish-AES Twofish-Serpent Alle Algorithmen sind sicher, wir wählen allerdings den komplexesten, „Serpent-Twofish-AES“. 2. Der Hash Algorithmus Er bleibt unverändert.

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9) Sobald man auf „weiter“ klickt, bekommt man eine Fehlermeldung. Diese kann man mit „Ja“ bestätigen. Hier wird vor der Zerstörung der Bootloader gewarnt, wenn sich jemand am PC zu schaffen macht! Solange man aber selbst noch die RettungsCD hat ist das für einen selbst kein Problem! 10) Jetzt muss man sich ein gutes Passwort überlegen. Dieses wird immer benötigt wenn man den Rechner starten will. Insgesamt kann man bis zu 64 Zeichenverwenden. Vorher das Kapitel „Passwörter und der eigene Schweinehund“ lesen! Unser Passwort lautet: 9852#430252ß9341+ßjgakjdb3v?*’_SA““$%%&“)FVK!?=°!^ßolafer/&§! 11) Um noch mehr Sicherheit zu erlangen, muss man im nächsten Fenster ein paar Zufallsdaten/zahlen erstellen. Dazu wirbelt man einfach ca. 5 Minuten mit der Maus über den Pool.

Sobald man auf „weiter“ geklickt hat, bekommt man diese Keys angezeigt. Darum muss man sich aber nicht weiter kümmern und geht sofort weiter.

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12) Danach weist uns TrueCrypt nochmals auf die Rettungs-CD hin. Diese ist genauso wichtig wie die Verschlüsselung selbst. Unten gibt man einfach einen Pfad z.B. zum Laufwerk C an um die Iso dort vorerst zu speichern.

13) TrueCrypt wird sich jetzt solange keinen Befehl mehr befolgen, bis man an diesem Rechner eine solche Rettungs-CD gebrannt hat. 14) Sobald eine funktionierende Rettungs-CD im Laufwerk liegt kann man fortfahren und dies von TrueCrypt bestätigen lassen.

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15) Im nächsten Fenster muss man sich dazu entschließen, die vorhandenen Daten auf der Festplatte zu löschen. Wir empfehlen die 35-fache Formatierung. Nein!! Die Daten werden nicht einfach gelöscht! Das klingt irreführend aber das hat alles seine Richtigkeit! 16) Die nächsten Fenster immer bestätigen und TrueCrypt erlauben den Rechner neu zu starten. TrueCrypt testet dadurch erst das System. 17) Nach dem Restart kommt sofort das TrueCrypt Boot Loader Fenster indem man sein Passwort eingeben muss. Wenn alles funktioniert landet man wieder auf dem Desktop und TrueCrypt meldet, dass alles in Ordnung ist.

18) Jetzt klickt man im Fenster auf „Verschlüsseln“, bestätigt die nächsten Fenster und die Verschlüsselung beginnt. Wer gute Algorithmen und oft formatieren ausgewählt hat, muss jetzt lange warten! Je nach Größe des Systems kann es sogar mehrere Tage dauern!

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19) Sobald der Prozess abgelaufen ist klickt man noch auf „ok“ und „fertigstellen“. Der Rechner ist nun verschlüsselt und kann Testweise einmal komplett runter gefahren werden. Beim erneuten starten sollte wieder der TrueCrypt Boot Loader kommen und nach dem Passwort verlangen. Ohne dieses Passwort wird nun niemand mehr an die Daten rankommen.

Kommentar der Autoren Wenn man die Gesamtverschlüsselung so ausgeführt hat, kommt wirklich niemand auf der Welt an die Daten. Selbst die besten Geheimdienste und Supercomputer werden an dieser Verschlüsselung scheitern! Ist die Linie Alpha also überflüssig? Nein! Auch wenn die Festplatte geschützt ist, die Beschlagnahmung eines ganzen Rechners ist immer teuer und ärgerlich. Außerdem schläft es sich viel besser mit dem Wissen, das die Polizei genau in diesem Moment an ihren Rechnern verzweifelt. Und man selbst hat ihnen direkt die Festplatte ausgehändigt….ein beruhigendes Gefühl.

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Linie Charlie - Ordner und Dateien Eine Gesamtverschlüsselung von TrueCrpyt zu entschlüsseln ist zwar praktisch unmöglich, aber was wenn doch? Oder was wenn unbekannte irgendwie anders in den Rechner kommen oder sie für ein paar Tage ihre Systemverschlüsselung ausschalten müssen? Für diese Fälle haben wir ja noch die TrueCrypt-Container. Sicher ist sicher, und wir machen es sicher! Beispiel: 500Gb Festplatte (Systempartition - Gesamtverschlüsselt)

Anleitung 1) Zuerst lädt man sich die neueste Version von TrueCrypt runter. Dabei auf das richtige Betriebssystem achten. Nur von der Herstellerseite laden! 2) Man installiert da Programm nach Standart und lässt bei der Installation alle Häkchen an ihrem Platz. 3) Mit einem Doppelklick auf den Icon gelangt man ins Hauptmenü und klickt auf (Extras ÆTrueCrypt Volumen erstellen…) 4) Jetzt wählt man die oberste Option aus, „einen verschlüsselten DateiContainer erstellen“.

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5) Man wählt im nächsten Fenster den unteren Punkt, „Verstecktes TrueCrypt-Volume“ aus.

6) Im nächsten Fenster klickt man auf „Kompletter Modus“. Damit wird gleichzeitig ein einfaches Volumen erstellt welches den versteckten Container beinhaltet, aber von ihm ablenken soll.

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7) Danach wählt man den Speicherort des Volumens sowie dessen Namen aus. Unser Beispiel heißt „local“ und befindet sich im Pfad: C:\Windows\Boot\Fonts

8) Anschließend bestätigt man solange alle Fenster bis man zum ersten Fenster mit Verschlüsselungsoptionen kommen. Hier geht es erstmal um das äußere Volumen in denen später die Alibi-Dateien und das versteckte Volumen sitzen. Wir wählen: Verschlüsselungsalgorithmus: Hash-Algorithmus:

Serpent-Twofish-AES RIPEMD-160

Auch das offizielle Volumen sollte gut gesichert sein. Also immer möglichst aufwendige Algorithmen wählen! 9) Nun muss man die Größe angeben. Um den Rechner auch so unauffällig wie möglich zu machen, verschlüsseln wir nur die wichtigsten Daten. Trotzdem wird für zukünftige Änderungsmöglichkeiten die Größe mit 50Gb angegeben.

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10) Bei der Wahl des Passwortes im nächsten Fenster sollte man kreativ und vorsichtig sein. Ein zu einfaches Passwort macht Hacker oder andere Personen misstrauisch und verleitet sie eventuell dazu, im Volumen nach weiteren Containern zu suchen. Hier lautet das Passwort: 3592cn2891cnc9ks01aöä#qö#ä Die beiden Kästchen lässt man leer! 11) Im Anschluss muss man das „Format des äußeren Volumes“ einstellen. Dazu wirbelt man 5 Minuten lang auf dem Fenster herum und klickt dann auf „Formatierten“. Das Dateisystem sollte auf „NTFS“ umgestellt werden. Die Clustergröße „Vorgabe“ sollten unverändert bleiben! Das Volumen wird jetzt erstellt, je nach Größe muss man sich noch ein wenig gedulden. 12) Jetzt fordert TrueCrpyt uns dazu auf, irgendwelche Alibi-Dateien in diesem Volumen zu platzieren. Wir gehen also auf „Äußeres Volumen öffnen“, kopieren irgendwelche Dokumente, Lieder oder Gedichte hinein und klicken dann auf „weiter“.

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13) Ab hier gleichen sich die Schritte vom erstellen des offenen Volumens. Man nimmt jetzt natürlich andere Passwörter und Algorithmen. Die Größe des Hidden Volumes muss natürlich kleiner als die des offenen sein. !EXTREM WICHTIG! Das offene Volumen sollte man von seiner Größe und der darin befindlichen Alibi-Dateien nicht mehr ändern. Tut man es doch, könnte das versteckte Volumen zerstört werden. Also lieber vorher viele unwichtige Dateien in den ersten Container stecken! Das versteckte Volumen kann natürlich beliebig verändert werden!

Kommentar der Autoren Jetzt haben wir neben einer Gesamtverschlüsselung noch ein normales TrueCrypt Volumen auf dem Rechner mit ausreichender Größe. Sollte jemand jetzt die Gesamtverschlüsselung und das Passwort des offenen Containers knacken können, wüsste er trotzdem nichts von unserem versteckten Volumen. Die Chance das jemand so weit vordringt:

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unter 0.1%!!!

Linie Delta - Schutz vor Viren und Trojanern Jetzt ist unser PC ausreichend gegen direkte Angriffe von außen gerüstet. Doch bleibt immer noch die größte, innere, Gefahrenquelle. Im Internet lauern zahlreiche Gefahren, von Viren bis hin zu Trojanern. Sich gegen all diese Gefahren zu wappnen ist nicht leicht, besonders wenn man es gerne bequem haben will. Wer ein Komplettpaket aus Antivirenprogramm, Firewall und Trojanersperre haben möchte, muss sich auf einige Stunden Arbeit und später auf etwas mehr Aufwand gefasst machen.

► Antivirenprogramm Hier gibt es nicht viel zu sagen. Man benötigt kein kostenpflichtiges Antivirenprogramm und auch keine Deluxe Editionen. Die freeware Versionen von Avira Antivir und Kaspersky sind in vielen Testberichten die besten der Welt. Bei Avira Antivir kann es allerdings oft zu Schwierigkeiten mit Cracks und Keygenen von runtergeladenen Spielen kommen. Ansonsten empfiehlt es sich, die Antivirenprogramme ständig aktuell zu halten und auch richtig einzustellen. Die Programme bieten oft mehrere Arten der Virensuche an. Für unsere Zwecke benötigen wir Einstellungen wie: - Kompletten Rechner scannen - Alle Dateien untersuchen - Auch Windows Registrierung durchsuchen In den meisten Programmen kann man diese Optionen auswählen. Auch wenn es länger dauert, ein kompletter Scan ist immer sicherer als wenn nur die „wichtigen“ Daten durchsucht werden. Genauso wichtig ist ein „Aktivschutz“ (kann in den verschiedenen Programmen andere Namen haben). Dieser sollte immer aktiv sein und durchsucht automatisch jede Datei und jeden Ordner den man grade benutzt. So werden Viren und andere Schädlinge sofort entdeckt. Die Leistung moderner Rechner wird dadurch kaum verringert, man merkt es normalerweise nicht mal. - 84 -

► Firewall Ein Antiviren Programm und eine Firewall? Brauche ich wirklich beides und was ist mit der Windows Firewall? Eine Firewall soll hauptsächlich Angriffe von außen abwehren, und verdächtige Programme daran hindern, Informationen ins Internet zu übertragen. Das Prinzip dahinter ist ziemlich einfach. Ein Trojaner auf der Festplatte muss einen Kontakt zum Internet aufbauen um Informationen zu empfangen bzw. zu senden. Die Firewall erkennt diesen Zugriff und fragt den Benutzer, ob dieses Programm auch wirklich ins Internet darf. Ein Antivirenprogramm ist keine Firewall! Ein Antivirenprogramm ist etwas vollkommen anderes. Diese Programme werden niemanden daran hindern, Kontakt zum Internet aufzubauen. Ausgenommen sind hier natürlich die kostenpflichtigen Programme mit eingebauter Firewall. Die Windows Firewall ist ja dafür berühmt, so löchrig zu sein wie die EUGrenzen. Besser ist also eine externe Firewall, wobei die WindowsFirewall lieber ausgeschaltet werden sollte damit sich die beiden Programme keinen Krieg leisten. Wir empfehlen: ZoneAlarm Firewall (freeware) Diese kostenfreie Software ist nicht zu Unrecht eine der wohl am meist verbreiteten Freeware-Firewalls. Die Bedienoberfläche ist rundum gelungen, die Software einfach zu verwenden. Anfänger werden sich anfangs etwas schwer tun, aber nach einigen Minuten und ersten Entscheidungen hilft das Programm aktiv mit. Das Programm wird normal runtergeladen und installiert. Danach kann man sich in den Menüs ein wenig umsehen. Große Änderungen an den Einstellungen muss man aber nicht vornehmen. Jedes Mal, wenn ein Programm jetzt eine Verbindung zum Internet aufbauen will, fragt ZoneAlarm erst mal bei euch nach, ob es auch darf. - 85 -

Das ist auf Dauer nervig? ZoneAlarm ist zum Glück „lernfähig“. Man braucht also bei Standardzugriffen wie dem Internetexplorer nur einmal zustimmen, und zukünftig wird der Zugriff auf Wunsch immer gewährt. Im Detail lassen sich Zugriffe für einzelne Programme exakt festlegen, etwa ob ein Programm eine Verbindung zum Internet oder im lokalen Netzwerk aufbauen darf und ob es als Server Daten aus dem Internet/Netzwerk empfangen darf. Weitere Möglichkeiten in den neusten Versionen bietet die Funktion „Automatic Lock“ - eine Art „Panik-Schaltfläche“, mit der man per Mausklick alle bestehenden Verbindungen unterbinden. Dies kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn man seinen Arbeitsplatz verlässt. Außerdem sorgt das Sicherheits-System „Basic MailSafe“ für den Schutz vor verdächtigen E-Mail-Anhängen mit Visual-Basic-Skripts (mit der Endung „VBS“). Diese Dateien können ohne Ihre ausdrückliche Erlaubnis nicht ausgeführt werden.

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► Trojaner Overkill Jetzt haben wir ein Antivirenprogramm, das den Rechner und die Dateien kontrolliert, und eine Firewall die Angriffe von außen und unerlaubte Zugriffe von innen verhindert. Es geht noch besser? Es geht noch besser! Es gibt eine umstrittene Möglichkeit 90% aller Trojaner kaltzustellen. Allerdings muss man dadurch auch einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Wer ZoneAlarm installiert hat, kann auf diesen Schritt verzichten! 90% aller Trojaner haben Windows als ihren Verbündeten (kein Scherz). Dazu muss man wissen, wie ein Trojaner überhaupt eine Verbindung zum Internet aufbauen kann. Er fragt einfach bei Windows nach, genau wie alle anderen Programme! Der Trojaner fragt ganz brav nach, wo es denn zum Internet geht. Windows zeigt ihm dann seine Verbindungsstelle. Unser Ziel ist es also, den üblichen Weg des Windows Betriebssystems zu sperren und den Trojaner ins leere laufen zu lassen. Programme die nur unter Windows laufen, werden danach nicht mehr ins Internet können! Andere Programme wie Firefox schaffen es zwar, trotzdem diese Schritte nur im Notfall anwenden!

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Anleitung 1) Zuerst öffnet man den Internetexplorer von Windows, und geht auf: Extras Æ Internetoptionen 2) Nun weiter auf die Registerkarte „Verbindungen“ und dort ganz unten auf „LAN-Einstellungen“. Es heißt nur LAN, dieser Bereich ist auch für die Verbindung zum Internet zuständig, also nicht verunsichern lassen.

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3) In diesem Fenster holt man zum entscheidenden Schlag aus. Die beiden oberen Kästchen müssen deaktiviert werden. In der unteren Hälfte wird der Bereich „Proxyserver für LAN verwenden“ aktiviert und folgende Werte eingetragen:

Der Trojaner fragt also dann bei Windows nach, wo es denn zum Internet geht. Windows wird ihm mitteilen, das er nicht auf normalem Wege rauskommt, sondern nur über den speziellen Proxyserver den der User bereitgestellt hat. Unser Proxyserver führt aber zu 0.0.0.0., also nirgendwohin. Der Port 80 existiert ebenfalls nicht. Der Trojaner läuft also ins leere und kommt an dieser Sperre auch nicht vorbei, denn er fragt immer wieder Windows, wo er denn hin soll.

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4) Es gibt aber auch Trojaner, die mehrere Verbindungsarten aufbauen können. Um auch diese ins leere laufen zu lassen, klickt man im gleichen Fenster auf „Erweitert“.

Hier muss überall die ungültige Adresse eingetragen sein. Das Kontrollhäckchen darunter sollte immer gesetzt werden. Jetzt können auch Trojaner, die eine FTP Verbindung aufbauen wollen, nicht mehr ins Internet. 5) So, Programme die bei Windows nachfragen, wo es zum Internet geht werden ab jetzt nicht mehr funktionieren. Dazu zählt auch der Internetexplorer. Aber welche Programme funktionieren jetzt noch? Alle die, die für mehrere Betriebssysteme programmiert wurden wie z.B. der Browser Firefox. Im Laufe der nächsten Stunden wird man schnell herausfinden, welche Programme nun nicht mehr ins Internet kommen. Man kann zwar Ausnahmen hinzufügen, aber das wäre dann wieder eine Schwäche in der Kette. TOR müsste trotzdem noch funktionieren, genau wie spezielle Torbrowser! - 90 -

Linie Echo - Anonymität im Netz Die letzte Linie unserer Festung besteht aus einer Proxy Software. Natürlich gibt es dauernd Streit darüber, welcher Proxy denn jetzt wirklich sicher sei und welches Paket man nehmen soll. Wir beenden diesen Streit jetzt an dieser stelle und sprechen uns für den externen Torbrowser XeroBank aus. Dieser hat nicht nur Tor, sondern auch zahlreiche, andere Softwarepakete installiert. Die Einstellungen sind bereits für höchste Anonymität perfektioniert. Es spricht nichts dagegen, auch noch andere Programme im Hintergrund laufen zu lassen. Nur muss man darauf achten, dass diese nicht Tor schwächen! Installation 1) Man lädt sich den gewünschten Browser herunter, und installiert ihn ganz normal auf die Festplatte. Bei XeroBank wählt man in der Installation statt „XeroBank Client“ einfach „Tor Version“ aus! 2) Jetzt startet man den Browser über das Icon. Es erscheint ein Ladebildschirm in dem klein „Connecting to Tor…“ steht. Der Browser baut also selbstständig eine Verbindung zum TOR-Netzwerk auf. 3) Fertig, jetzt kann ganz normal weitergesurft werden.

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Lagebesprechung Also, wie ist die Lage? Oder besser gesagt, wie sicher ist nun unser PC? Ein PC, der mit allen hier abgebildeten Verteidigungslinien ausgerüstet wurde, gehört zur obersten Klasse der Home-Security. Hacker und Computerfreaks haben zwar noch besser, genau wie Regierungen, aber es geht ja um Methoden für den Normalbürger! Sollte der Rechner mitgenommen werden oder ein Fremder die Festplatte entfernen, wird er scheitern! Sollten sie gezwungen werden, ihr Hauptpasswort Preiszugeben, werden ihre Gegner an den inneren Linien scheitern! Sollten Schädlinge ihren Rechner angreifen, werden sie an der Firewall und dem Antivirenprogramm scheitern! Sollte ein Trojaner doch auf ihren PC gelangen, wird er nicht mehr herauskommen! Sollten Sie sich im Internet bewegen, wird man Sie nur schwer aufspüren können!

Zusammenfassend kann man jetzt stolz sein auf seinen Rechner. Auch wenn es Einschränkungen und einen Leistungsverlust beim Surfen mit TOR gibt, mehr kann man als Laie kaum tun. Trotzdem ist dies keine Wunderwaffe und kein Freifahrtschein zu illegalen Aktivitäten. Wenn der Geheimdienst Sie wirklich finden will, findet er Sie. Aber immerhin sind ihre Daten zu 100% sicher, ein beruhigendes Gefühl zum einschlafen. In diesem Sinne viel Glück…

Die Autoren - 92 -

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